SWR Handwerkskunst - Wie man ein Bett aus Zirbenholz baut.

flo20xe

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Also ich hab mir eher gedacht, für was steht die KAM bei denen in der Werkstatt?

Klar gibt es rationellere Wege Massivholz herzurichten, aber wenn das ein Mischbetrieb ist, warum dann nicht so wie gezeigt?

Wir haben auch nur eine kombinierte ADH in der Werkstatt, trotzdem kann ich Geld mit der Verarbeitung von Massivholz verdienen. Allerdings geht bei mir halt mit "Plattenbau" deutlich mehr und bei entsprechenden Aufträgen ist da auch mehr damit verdient. Das mag vom "romantisch-schreinerischen" Gesichtspunkt schade sein, aber davon kann ich nicht gut genug leben und auch noch meine Mitarbeiter angemessen bezahlen.

Was rationell ist und was nicht ist auch immer eine Betrachtung des gesamten Betriebs und nicht nur eines Ausschnitts.

Nix gegen dich Justus und deine unzweifelhafte Fachkenntnis, aber gerade was moderen Produktionsmethoden angeht, da gibt es schon Einiges was man mit Sicherheit auch in deinem Betrieb optimieren könnte.

Was an dem TV-Beitrag jetzt unsinning sein soll erschließt sich mir nicht so ganz, das soll ja kein Lehrfilm für das Schreinerhandwerk sein sondern Unterhaltung für den Laien. Und als solches sind die Beiträge der Reihe doch, vor allem im Vergleich zum sonstigen Schrott der so im TV läuft, absolut in Ordnung.
 

FriederR

ww-birke
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Moin,

wenn von einer von mir zwangsweise mitfinanzierten öffentlich rechtlichen Institution mit Bildungsauftrag,
unsinnige und gefährliche Dinge propagiert werden,
kann ich das genau so wenig ohne Wiederspruch im Raum stehen lassen,
wie die Empfehlung, sich gegen Corona Desinfektionsmittel spritzen zu lassen.
Oh je. So einer bist du also.
So läufts doch nun mal in den Betrieben. Es geschieht doch dort nichts Illegales. Manche Dinge sind höchstens nicht Stand der Technik oder BG Konform. Das sind keine Straftaten und spiegeln absolut realistische Szenen in deutschen Betrieben.
 
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Was mich besonders stört, ist die Lobhudelei eines ÖFR-Senders der solches Arbeiten auch noch als "Kunst" vermarktet.
Gerade unsere Semiprofis sehen das Propagierte als Offenbarung an und nehmen es als letztlich gültige Wahrheiten war.
Das halte ich für verantwortungslos und darf m.M.n. nicht unwidersprochen in den öffentlichen Raum gestellt werden.

Ich habe das Video auch gesehen und fand es jetzt als Hobbybastler gar nicht mal schlecht gemacht - bis auf die Handschuhe an der Kreissäge. An sowas wie Einsetzfräsen getraue ich mich besser nicht heran. Und ich hätte erwartet das er einen Andruckbogen montiert. Die beiden Pfosten hätte ich nicht auf der Abrichte rund gemacht. Da wäre wohl eine Drechselbank besser gewesen.

Aber anscheinend meinst du ja solche Bastler wie mich die sich hier etwas schlechtes abgucken und es dann zu Verletzungen kommen könnte. Bitte erleuchte mich (und die anderen) was hier gefährlich ist. Denn in der Tat erscheint mir der Tischlermeister kompetent und als Tippgeber geeignet.
 

Holz-Christian

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Wenn man was sucht findet man immer was, in dieser Sendereihe gabs schon haarsträubendere Szenen.
Ist ja auch kein BG Lehrvideo, trotzdem sollte man natürlich keine Suizidarbeitsgänge öffentlich propagieren.
Auch sollte man aufgrund der Maschinenausstattung nicht über die Fähigkeiten von Leuten urteilen.

Was mich brennend interessieren würde ist welcher Prozentsatz des verkauften Zirbenholzes tatsächlich auch welches ist.
Ich wage zu behaupten das es sich dabei um einen nicht unwesentlichen Anteil von Strobe/Weymouthkiefer handelt.
Ich habe hier etliche Kubikmeter davon liegen und würde auch das Holz im Film durchaus als Strobe zuordnen. :emoji_wink:
Ist ja von den Parametern her quasi identisch mit Zirbe.
Nur preislich gibts leichte Unterschiede.
 

magmog

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Moin,

weitgehend sind die Probstellen in beiden Filmen die gleichen.
Nur um mich abmeiern zu lassen, mache ich mir die Arbeit den neuen
Film Scene für Scene wie den anderen verlinkten Film zu sezieren, nicht noch einmal.
Dem wachen Betrachter und Leser des Threads Sicherheit und YouTube | woodworker dürfte auch so schon einiges auffallen.

Zur Verarbeitung von Massivholz gibt es hier im Forum auch reichlich zu lesen.
Zu konkreten Fragen gebe ich gerne mein Wissen hinzu.
 
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Nur um mich abmeiern zu lassen, mache ich mir die Arbeit den neuen
Film Scene für Scene wie den anderen verlinkten Film zu sezieren, nicht noch einmal.
Dem wachen Betrachter und Leser des Threads Sicherheit und YouTube | woodworker dürfte auch so schon einiges auffallen.
Ich glaube da ist was in den falschen Hals gekommen. Fachlich fundierte Kritik ist doch gern gesehen. Nur so eine Pauschalkritik ist nichts halbes und nichts ganzes. Ob und wie wirtschaftlich die Fertigung ist und was die Tischlerei sonst so verarbeitet tut doch gar nichts zur Sache. Und wenn die sonst zu 90% Spanplatten verarbeiten schmälert das doch nicht die Leistung das Bett zu bauen. Vielleicht eine Besonderheit dieser Tischlerei.

mich würde wirklich interessieren was hier sicherheitstechnisch falsch ist. Muss nicht Szene für Szene sein. Zwei drei grobe Schnitzer würden mir schon weiterhelfen. Danke!
 

Holz-Christian

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mich würde wirklich interessieren was hier sicherheitstechnisch falsch ist. Muss nicht Szene für Szene sein. Zwei drei grobe Schnitzer würden mir schon weiterhelfen. Danke!

Servus, ich habe den Film jetzt nicht komplett angesehen, Handschuhe an Holzbearbeitungsmaschinen gehen gar nicht, die Spanhaube an der FKS sollte auf das Werkstück abgesenkt sein und das Einsatzfräsen ist so natürlich grundsätzlich falsch.
Das Werkstück sollte vor dem Werkzeug an den Anschlag gelegt werden und hinten an der Rückschlagsicherung gegen den Anschlag geführt werden.
Geht hier halt nicht weil die Nut bis fast an das Werkstückende reicht.
Bei der kleinen Nut und dem großen Werkstück passiert so auch nichts, bei größeren Profilen sollte man sowas tunlichst lassen, da fliegt einem das ganze um die Ohren, muss man halt abschätzen können- Erfahrung.

Abhilfe wäre zum Beispiel das Teil erst mit Überlänge Einsatzzufräsen und anschließend auf fertige Länge abzulängen.
Dann kann man das Werkstück sicher und richtig einschwenken, ein Schutz und Druckapparat sollte auch noch da sein.

Die Sachen sind mir jetzt so im Groben auf die Schnelle aufgefallen.
 

Mitglied 92456

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Hallo Christian,
ich weiß das Du das nur geschriebenst weil explizit danach gefragt wurde. Ansonsten kann ich nur sagen „ bleibt doch mal auf dem Teppich „.
Wie Flo schon geschrieben hat, es handelt sich hier weder um einen Lehrfilm für Azubis, noch um ein Schulungsvideo der BG.
Statt sich zu freuen das mal gezeigt wird, wie aufwändig so ein angefertigtes Möbel ist und das es noch was außerhalb vom schwedischem Sperrmüll gibt, wird hier rumgehackt wie die Kleinkrämer.
Das find das ich ziemlich Erbärmlich.
 

Mitglied 30872

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...und das Einsatzfräsen ist so natürlich grundsätzlich falsch.
Das Werkstück sollte vor dem Werkzeug an den Anschlag gelegt werden und hinten an der Rückschlagsicherung gegen den Anschlag geführt werden.
...
Bei der kleinen Nut und dem großen Werkstück passiert so auch nichts, bei größeren Profilen sollte man sowas tunlichst lassen, da fliegt einem das ganze um die Ohren, muss man halt abschätzen können- Erfahrung...

Entschuldige bitte, Christian, aber Erfahrung reicht mir hier als fachliche Begründung nicht. Wir hatten hier im Forum schon mal genau dieses Thema an der Tischfräse. Ich finde es allerdings nicht mehr. Also: warum macht man das so und nicht so, wie im Film?
 

Holz-Christian

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Servus, bei dieser Vorgehensweise kann das Werkstück schlagartig und unkontrolliert in den laufenden Fräser gezogen werden.
Dann scheppert es.
Bei der richtigen Vorgehensweise kann man das Werkstück kontrolliert und langsam zuführen.

Wie schon gesagt, bei derkleinen Nut und dem großen Werkstück passiert auch so nichts, das ist etwa so als wenn man mit einer Tauchsäge eintaucht, bei einem größeren Falz oder Profil, oder/und einem kleineren Werkstück wird’s gefährlich.
 

Mitglied 59145

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Wenn du rechts einschwenkst, hat das Werkstück immer an 2 Punkten kontakt. Wenn du links schwenkst hast du nur rechts Kontakt, also kann es die linke Seite an den Anschlag schlagen/ziehen. Meist fliegt dann etwas.

Christian hat schon recht, bei so einer kleinen Fräsung passiert in der Regel nichts, ausgreschlossen ist es, wenn man es andersrum macht!

Gruss
Ben
 
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Servus, ich habe den Film jetzt nicht komplett angesehen, Handschuhe an Holzbearbeitungsmaschinen gehen gar nicht, die Spanhaube an der FKS sollte auf das Werkstück abgesenkt sein und das Einsatzfräsen ist so natürlich grundsätzlich falsch.
Das Werkstück sollte vor dem Werkzeug an den Anschlag gelegt werden und hinten an der Rückschlagsicherung gegen den Anschlag geführt werden.
Geht hier halt nicht weil die Nut bis fast an das Werkstückende reicht.
Bei der kleinen Nut und dem großen Werkstück passiert so auch nichts, bei größeren Profilen sollte man sowas tunlichst lassen, da fliegt einem das ganze um die Ohren, muss man halt abschätzen können- Erfahrung.

Abhilfe wäre zum Beispiel das Teil erst mit Überlänge Einsatzzufräsen und anschließend auf fertige Länge abzulängen.
Dann kann man das Werkstück sicher und richtig einschwenken, ein Schutz und Druckapparat sollte auch noch da sein.

Die Sachen sind mir jetzt so im Groben auf die Schnelle aufgefallen.
Danke dir! Fazit für mich - Einsatzfräsen lasse ich besser. Mir ist auch schon einmal eine kleine Leiste abgepfiffen und steckte dann im Spänesack. Da entwich mir vor Schreck auch kurz die Gesichtsfarbe. Ich hätte die Nut mit der Oberfräse gemacht. Das Thema Handschuhe finde ich im Video besonders schlimm da viele Bastler sich das evtl. übernehmen könnten wenn es ein Profi macht.
 

Bauwas

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Für die, die jetzt nochmal genau wissen wollen, warum Handschuhe an der Kreissäge, egal ob TKS oder FKS und beim Bohren keine gute Idee sind, hier ein LINK zu einer sehr informativen Seite von der deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.
 
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Und wer sich das gern anschauen möchte, kann das z.B. hier tun (keine Sorge, es fließt kein Blut):
Entschuldigt bitte schon im vorhinein das ich abdrifte. Hat wenig mit der SWR Doku zu tun. Genau dieser John Heisz der hier ein "Lehrvideo" einstellt macht sonst am laufenden Band Fehler. Und zwar nicht nur kleinere Fehlerchen, sondern elementare Themen werden missachtet. Allein das er nie einen Spaltkeil verwendet oder einen rückziehbaren Parallelanschlag wird ihm früher oder später einen Finger kosten oder es haut ihm ein Brett an den Kopf. Er hat sogar eine Videoreihe dazu gemacht. Für den Laien in einer überzeugenden Art dargebracht.
The Table Saw According to John

Sein Kleingedrucktes: Concerning my videos: I can't and won't cover (or follow) every safety rule when doing a project, and it's not my responsibility to train the people that watch my videos. It is up to them to learn, understand and follow the safety rules concerning the tools they choose to work with. My videos are not comprehensive tutorials - they are a look at how I did the project and should be viewed as entertainment or a source of inspiration.
 
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Gelöscht stwe

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Hallo,

John Heisz ist ja Dauergast im "YouTube & Sicherheit"-Faden, ich glaube den brauchen wir hier nicht auch noch breittreten..
 
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