Superwood

Evoneos

ww-kirsche
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Ich habe hier einen Beitrag über das neue "Superwood" gelesen und stelle dies mal als Info zur Verfügung. Die Überschrift macht zumindest etwas her: "Restrukturiertes Holz robust wie Stahl und Kohlenfaser"
 

Daniboy

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Leider steht im Artikel, und deren Website keine technischen Daten, eher sehr wischi waschi.
auch die 2 wissenschaftlichen Artikel machen disbezüglich leider keine konkreteren Angaben.

Aber die Amis haben darauf geschossen "die Kugel blieb stecken" ... muss also gut sein...!!!
 

inselino

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Also ich habe das Paper mal über einen Unizugang angeschaut. Die Zahlen sind schon durchaus beeindruckend. Also 500MPa Zugfestigkeit ist schon ein Wort. Es ist nur ein Letter also ein kurzer Einblick in die Arbeit leider ohne Methods&Materials wo man nochmal mehr erfahren würde. Aber vom Prinzip her wie die anderen Seiten es beschreiben, es wird alles außer der Cellulose rausgewaschen und der Rest heiß gepresst.
 

McIlroy

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Interessant, mal schauen, was draus wird. Im Prinzip wird da im ersten Schritt das gleiche wie bei der Zellstoffherstellung (z.B. für Papier) gemacht, wo ebenfalls das Lingin aus dem Holz rausgewaschen wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Sulfatverfahren_(Papierherstellung)

Stahl wird das sicher nur in wenigen spezifischen Anwendungen ersetzen können, und selbst dann ist noch die Frage, wie das am Ende z.B. mit der Entsorgung und der Recyclebarkeit aussieht. Stahl lässt sich ja im Prinzip beliebig oft wiederverwenden. Wenn das Superwood dann weggeschmissen oder verbrannt wird, ist das nicht unbedingt ein Pluspunkt.
 

inselino

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In Bauwerken kommt ja auch viel Stahlbeton zum Einsatz und das basiert ja auf den identischen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl und BEton, sodass das bei thermischer Änderung nicht zerplatzt. Das wird das Holzprodukt nicht schaffen. Aber ich denke bei so Hallenkonstruktionen und so wäre das vielleicht interessant.
Die Frage ist aber ja immer der limitierende Faktor. Holz hat eine bestimmte Festigkeit und es kostet ja Energie und Aufwand dieses neue Material herzustellen. Wenn die Kosten am Ende höher liegen als einfach die Balken größer zu dimensionieren dann wird es schwierig dafür einen Markt zu finden.
Dann bleiben noch so Spezialanwendungen wo es leicht und stabil sein muss etc.
 

Timer

ww-eiche
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In Bauwerken kommt ja auch viel Stahlbeton zum Einsatz und das basiert ja auf den identischen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl und BEton, sodass das bei thermischer Änderung nicht zerplatzt. Das wird das Holzprodukt nicht schaffen. Aber ich denke bei so Hallenkonstruktionen und so wäre das vielleicht interessant.
Die Frage ist aber ja immer der limitierende Faktor. Holz hat eine bestimmte Festigkeit und es kostet ja Energie und Aufwand dieses neue Material herzustellen. Wenn die Kosten am Ende höher liegen als einfach die Balken größer zu dimensionieren dann wird es schwierig dafür einen Markt zu finden.
Dann bleiben noch so Spezialanwendungen wo es leicht und stabil sein muss etc.
Verarbeitbarkeit (= Zeit und Lohnersparnis) könnte auch noch ein Faktor sein. Wenn man das z.b. in automatischen Abbundanlagen und großen CNCs schnell und günstig zu komplexen Bauteilen verarbeiten kann, wäre das ein großer Vorteil gegenüber Stahl.
Geringes Gewicht ist für den Transport und den Aufbau auch ein Kostenvorteil (Weniger Personal, kleinere Maschinen).
 

inselino

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Das sind auf jedenfall gute Punkte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn eine Industrie einmal auf die Limitationen ihrere Materialien eingestellt ist, dass es dann selbst bei Vorteilen anderer Materialien das nicht einfach zu ersetzen ist.
Wenn einfach jeder Planer weltweit mit Stahlbeton rechnet und plant, dann wird damit gebaut. Es wissen alle wie es funktioniert und was es kann. Aber langfristig wird es dann Pionierprojekte geben und vielleicht etabliert es sich dann Stück für Stück.
Oder man trifft eben eine spezifische Lücke und übernimmt da komplett.
 

Dale_B_Cooper

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In Bauwerken kommt ja auch viel Stahlbeton zum Einsatz und das basiert ja auf den identischen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl und BEton, sodass das bei thermischer Änderung nicht zerplatzt. Das wird das Holzprodukt nicht schaffen.
Identisch muss Holz ja nicht schaffen. Weil keine 2 Wertstoffe. Und der Koeffizient pro K bei Temperaturänderung ist auch deutlich niedriger als bei Stahl.
Luftfeuchtigkeit ist was anderes.. :emoji_wink:
 

DZaech

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Die Frage ist halt, ist es wirklich besser als die in Europa schon vorhandenen Produkte, oder haben die Amis wieder mal das Rad (etwas anders) neu erfunden, wie so oft. Leider gibts auf der Website keine technischen Infos.

Denn z.B. die Pollmeier Bau-Buche GL75 ist schon seit Jahren in der Lage Stahlträger bei praktisch gleichen Abmessungen zu ersetzen. Und das mit einem relativ interessanten Preis im Vergleich zum Stahl.
 

Dale_B_Cooper

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Für Brücken empfiehlt sich Baubuche auf jeden Fall schon mal nicht so sehr. :emoji_wink: Auch wenn ich größer Fan von Holz und variablen Lasten bin.
 

Timer

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Da wäre auch Superwood eher fehl am Platz :emoji_grin:.
Außerdem gibt es ja genug Anschauungsobjekte um zu sehen wie man dauerhafte Brücken baut: Bei Nutzungsdauer >100 Jahre: Stahl
Nutzungsdauer >1000 Jahre: Behauener Naturstein und Kalkmörtel
 

U.Tho

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Mal OT: Carbonbeton ist wohl eine gute Alternative: https://de.wikipedia.org/wiki/Carbonbeton
Zu einem eine 10fach höhere Zugfestigkeit und zum anderen verträgt sich Kohlenstoff chemisch besser mit Beton. Ein Betonsanierer hatte mir das mal erklärt, dass Stahlbeton eine gewisse Halbwertzeit hat - hält zwar schon ziemlich lange aber eben nicht ewig. Man kann das z.B. beobachten bei abgebrochenem Beton - der freigelegte Baustahl ist ziemlich sauber.
Der Kostenfaktor ist hier leider der Bremsklotz für die breitere Anwendung von Carbonbeton.
 

isso

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Jedes Material kann irgendwer berechnen. Die Brücken, die heute aufgeben, sind doch einfach komplett über den Annahmen belastet?
 

McIlroy

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Vermutlich das Ständerwerk nicht mit Beton ausgegossen :emoji_grin:
 

fahe

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Die Brücken, die heute aufgeben, sind doch einfach komplett über den Annahmen belastet?
Iss ja Sonntag... Zeit zum Lesen. Dann versteht, worum es bei den allermeisten derzeit in Frage stehenden Brücken geht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spannbeton

Isso. :emoji_wink:

Spanndrähte, die dem eigentlich überhaupt nicht zugfesten Werkstoff Beton ebendiese Festigkeit dann doch verleihen... das ist das Zauberwort.
Allen erdfeuchten Gedanken zum Trotz. :emoji_joy:
 

fried.chycken

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In der Frühzeit des Spannbetons hat man die Spannglieder in die Brücke einbetoniert. Damit bilden die aber quasi einen Verbund und Schäden sind nicht feststellbar, weil der Beton die Glieder noch auf Spannung hält und dabei überlastet wird, bis beides zusammen ohne Vorwarnung aufgibt.

In neueren Konstruktionen liegen die Spannglieder in einem Kasten beweglich drin, nachlassen der Spannung kann also bemerkt werden. Und nachfetten geht auch.

Nachrechnen kann man die alte Variante Natürlich, aber nur solange es nicht zu unbemerkten Brüchen kommt... Die müsste man dann in die Rechnung aufnehmen, geht aber ja nicht, weil unbemerkt..

Back2Topic: hat schon jemand Kennwerte zu dem Superwood entdeckt? Kosten?
 

Timer

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Jedes Material kann irgendwer berechnen. Die Brücken, die heute aufgeben, sind doch einfach komplett über den Annahmen belastet?
Oder auch weit jenseits der geplanten Lebensdauer. Soweit ich weiß, war es in den 50er bis 70er Jahren nicht unüblich, Infrastruktur für 50 Jahre Nutzung auszulegen.
 

isso

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OK, das Thema scheint tiefgreifender zu sein und einiges n Entwicklung durchlaufen zu haben.

Irgendwie auch logisch, ist ja im gesamten Bausektor so.

Ich verspreche hiermit hoch und heilig keine Betonbrücken zu bauen !!
 
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