Suche nach Azubi und Gesellen

masteralexwitt

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Hallo sagt mal ist echt so schwierig gute Leute zu bekommen oder ist echt nur in Oberfranken so .
Suche schon seit längeren 1 bis 2 mann für meine Schreinerei und es gibt keine
richtigen Tischler mehr.

Also wehr in der nähe Hof Saale wohnt und eine arbeit als Tischler sucht bitte melden.
 

chris_maa

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Entschuldige bitte meine Ehrlichkeit, aber wenn alle deine Stellengesuche so formuliert sind, dann wundere ich mich nicht dass Du kein Personal findest...
 

Blade42

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Hi masteralexwitt,

ich bin und Arbeite derzeit als Werkzeugmechaniker und wollte mein ganzes Leben lang schon Tischler werden. habe also vor (irgendwann wenn überhaupt) umzuschulen.

Allerding habe ich auch gewisse Voraussetzungen:
-mein jetziger Lohn muss bleiben oder höher werden
-der Umzug muss bezahlt werden
-einen Vertrag (wenn Rechtlich möglich) das ich Übernommen werde und einen Fristlosen vertrag bekomme.
-bei Übernahme muss mein Lohn nochmals Steigen


hab ich dein interesse geweckt? wenn ja bitte PN an mich :emoji_slight_smile:
 

masteralexwitt

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Entschuldige bitte meine Ehrlichkeit, aber wenn alle deine Stellengesuche so formuliert sind, dann wundere ich mich nicht dass Du kein Personal findest...

Dieses Thema ist in erster Linie für Schreiner Kollegen gedacht .

Wie ihre Erfahrungen sind .

Und ich gehe jetzt mal nicht auf die überflüssige Antwort ein die du geschrieben hast.

Ich suche ja nicht gezielt im Forum nach Tischler .

Ich hoffe das wurde jetzt verstanden
 

OlliC

ww-birke
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Hallo,

also ich finde auch keine Leute.
Ist es denn zuviel verlangt, dass meine Leute:

- ihr eigenes Werkzeug benutzen, mit ihren Privatautos auf die Baustelle fahren, mit dem eigenen Handy für die Firma telefonieren?

- jeden Tag so flexibel sind, dass sie auch noch 1-3 Überstunden dranhängen?

- Bei anstehender Samstagsarbeit ihr Privatleben den Interessen der Firma unterordnen?

- Fehler gefälligst in ihrer Freizeit wieder in Ordnung bringen?

- Arbeitsvorbereitung (Suche nach Beschlägen, der passenden Konstruktion usw.) z.T. in ihrer Freizeit machen?

- Toilettengänge, Kaffeetrinken ausschließlich in die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten legen?

Und dabei zahle ich doch schon 10€ die Stunde, also ich verstehe gar nicht das ich da keine guten Leute finde.
 

Blade42

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aber mal ehrlich, wer will den heutzutage noch tischler werden?

nur die die holz lieben und als Werkstoff schätzen!
ich habe zwar "nur" 3 Jahre Erfahrung im Tischlerhandwerk aber wenn mich einer fragt, ob tischler ein Beruf ist, in den man 1. bis zur Rente arbeiten kann (gesundheitlich) und sich 2. eine Familie und ein kleines Haus leisten kann, muss ich eigentlich immer sagen: NEIN!

gesundheitlich kann es zwar bis zur Rente schaffen, aber zeig mir mal einen tischler der 40 Jahre als diesen gearbeitet hat, noch alle finger hat und dessen gesundheitlicher zustand seinen alter entspricht...
und Geld verdienen kann man als Tischler auch nur wenn man selbstständig ist und die Firma sehr gut läuft...


mein Angebot steht übrigens noch (da ich holz liebe) :emoji_slight_smile:

greetz Blade
 

nilska

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ich bin lehrling bei einem goßen küchenhersteller (holzmechaniker) und so wie ich es bei uns mitbekomme ist das problem lehrlinge zu finden nicht allein im holzbereich, sondern in fast allen gewerblichen berufen herscht extremer mangel an willigen und fähigen lehrlingen...
in einer anderen firma haben sich für 2012 gerademal 3 bewerber auf 10 lehrstellen beworben...

die jugend von heute bekommt doc von den eltern oft nur noch eingetrichtert sie müssten studieren gehen um ein besseres leben als ihre eltern zu leben.

ich hoffe persönlich nur das dieser trend nicht alzulange anhält, sonst bekommen wir noch große struktur probleme
 

Blade42

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bei mir war das damals (vor 4-5 jahren) so, das ich keine lehrstelle zum tischler gefunden habe... und das in berlin!

dann habe ich genommen was mir geboten wurde und nun bin ich werkzeugmechaniker...

die jugend von heute bekommt doc von den eltern oft nur noch eingetrichtert sie müssten studieren gehen um ein besseres leben als ihre eltern zu leben.

das sehe ich anders....
die jugend von heute hat kein interesse an jegliche art von handwerklichen arbeiten.
die können dir von jappii und facebook von a-z alles erklären aber wenn die mal nen nagel in die wand hauen müssen sind die schon völlig überfordert...
(sehe ich zurzeit an unseren jetzigen azubi)
 

mauser

ww-ulme
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Hallo Gemeinde,

der Schreinerberuf ist für mich der schönste Beruf (Berufung) überhaupt. Es gibt wenige Berufe bei denen man so kreativ und sich seiner Verantwortung über Qualität in Auswahl, Zusammensetzung und Vielfältigkeit so verwirklichen kann.
Der Schreiner kann aus einem natürlichen Werkstoff lesen und dann die tollsten Möbel, Accessoires usw. herstellen.

Ein Schreiner muss bei weitem mehr können als Fenster und Türen einbauen – das kann fast jeder – oft leider mehr schlecht als recht - der weiß mit einer Wasserwaage umzugehen.

Der Schreiner heute muss sich zudem mit sämtlichen Metallen, Kunststoffen, Glas, Dämmstoffen auskennen und ist für sämtlichen statische Fragen, Fragen zur Energieeinsparungen usw. ein wichtiger Ansprechpartner/Vermittler.

Das Thema Schreiner bis zur Rente kann ich auch nicht mehr hören – ich denke dass kein Handwerker bis zu seiner Rente (67) arbeiten kann.

Als ich als Schreiner angefangen bin, wurden viele Jugendliche nach er Schule ins BGJ gesteckt um Weg von der Straße zu sein – wir hatten 3 BGJ Klassen – viele hatten davon keinen Ausbildungsplatz. Heute ist dies schon besser geworden, wobei viele Schreinereien immer noch sehr großzügig „schwächere“ Lehrlinge ausbilden.
Ein befreundeter Kollege nimmt alle 2 Jahre einen eher „schlechteren“ Lehrling auf, da dieser auch eine Chance bekommen soll – aus eigener Erfahrung.
Ich kenne diese „Selbstlosigkeit“ aber auch von anderen Gewerken.

Die Meisterschulen von heute genießen auch nicht mehr den Zulauf wie vor ca. 10 Jahren.

Es gibt heute und immer mehr, viele Menschen die genug Geld haben um sich jährlich neue Möbel , Einrichtungen o.ä. vom Schreiner anfertigen zu lassen und diese auch anstandslos bezahlen.
Vor allem die Generation, die heute so ab 55 Jahre alt ist, investieren enorm in ihre Immobilien und den verdienten Lebensabend.

Der Schreiner wird in den nächsten Jahren ein sehr gefragter und noch mehr anerkannter Beruf werden.

Die Aussagen von # 4 bis # 7 kann ich nicht für voll nehmen.

P.S. Schreiner = Tischler


Mit freundlichen Grüßen

mauser
 

1966fraja

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Hallo,

also ich finde auch keine Leute.
Ist es denn zuviel verlangt, dass meine Leute:

- ihr eigenes Werkzeug benutzen, mit ihren Privatautos auf die Baustelle fahren, mit dem eigenen Handy für die Firma telefonieren?

- jeden Tag so flexibel sind, dass sie auch noch 1-3 Überstunden dranhängen?

- Bei anstehender Samstagsarbeit ihr Privatleben den Interessen der Firma unterordnen?

- Fehler gefälligst in ihrer Freizeit wieder in Ordnung bringen?

- Arbeitsvorbereitung (Suche nach Beschlägen, der passenden Konstruktion usw.) z.T. in ihrer Freizeit machen?

- Toilettengänge, Kaffeetrinken ausschließlich in die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten legen?

Und dabei zahle ich doch schon 10€ die Stunde, also ich verstehe gar nicht das ich da keine guten Leute finde.

Hallo,
das ist wohl sarkastisch gemeint, oder?

Viele Grüße
Frank
 

Stick69

ww-esche
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Hi,

@Frank: Bestimmt nicht:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:.Kann ich mir so garnicht vorstellen.

@Mauser: Schön, das es noch Berufsoptimisten wie Dich gibt, bin eigentlich auf deiner Linie, sehe dass nur nicht ganz so rosarot.:emoji_slight_smile:

@asteralexwitt: Dein Problem kenn ich aus unserem Betrieb auch, allerdings stehen sich da die Anforderungen an das gesuchte Personal und die Lohnvorstellungen des Alten in der Regel diametral gegenüber, was in der Regel in anderen Betrieben auch schonmal der Fall ist, wie ich gehört habe. Wobei ich das allerdings nicht ganz so krass formulieren würde wie OlliC. Vielleicht solltest Du mal in diese Richtung überlegen?

Allgemein zum Thema Azubis:

Man neigt im allgemeinen dazu, zu sagen, daß früher alles anders-bzw.besser- war, als man noch selber gelernt hat. Aber in der ehrlichen und schonungslosen Nahbetrachtung muss man wohl zugeben das zum Einen die Stifte heute es aufgrund der immer größeren Spezialisierung der Betriebe schwerer haben, einen entsprechend weitgefächerten "Erfahrungsschatz" aufzubauen. Des
Weiteren ist auf Grund des gewachsenen Drucks die Bereitschaft gesunken, sich intensiv mit der Ausbildung der Stifte zu befassen, da im Zweifel der Liefertermin wichtiger ist, als der Stift.(Das ist zumindest mein persönliches Empfinden, und die Erfahrung, die ich mit Leuten gemacht habe, welche frisch aus der Ausbildung in meine Kolonne gekommen sind). Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz, auf der einen Seite wird die Ausbildung nicht richtig ernst genommen, und ein paar Jahre später beschwert man sich dann, dass man keine vernünftigen Leute findet.

Was ich mich allerdings auch frage ,ist, was unsere Schulen da mit Schulabschluss entlassen. Wenn man sich so manche Berichtshefte anschaut, fragt man sich wie derjenige es überhaupt weiter als bis zur 4. Klasse geschafft hat. Das ist mittlerweile dermaßen grausam geworden, das man sich fragt, ob die Schulen dabei sind, unser Land schleichend verblöden zu lassen. Wir müssen uns doch über dringend benötigte Bildungsreformen gar keine Gedanken machen, wenn die Schulen noch nicht mal in der Lage sind , jemandem in 10 Jahren zumindest die Basics beizubringen. Aber ich habe den Eindruck , heutzutage kriegt man schon den Hauptschulabschluss, wenn man seinen Namen unfallfrei buchstabieren kann.

Auch, wenn sich das jetzt nicht so positiv anhört, schaue ich doch vorsichtig optimistisch ind ie Zukunft.:emoji_slight_smile:
so long

Stick
 

schreiner02

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Hi alle Mann!

Ich denke, das Hauptproblem des o.g.Mangels an ausgebildeten und auszubildenden Menschen liegt in deren Bereitschaft, etwas zu investieren. Ich meine da kein Geld, sondern Zeit und Bereitschaft, sich über die direkte Anforderung hinaus zu bilden.
Ich als Firmeninhaber habe knapp ne Million in den Laden investiert, da erwarte ich von meinen Angestellten, dieses Risiko auch mitzutragen, was sich durch flexible Arbeitszeiten (Überstunden) und auch schonmal projektbezogene Gedanken in der Freizeit darstellt.
Was das handy angeht: Wer private sms oder Telefonate während der Arbeitszeit führt, kann auch mal im Betrieb oder beim Lieferanten anrufen. Meine Mitarbeiter haben ein Firmenhandy; wenn´s vergessen wird, oder der Akku leer ist, müssen sie halt ihr eigenes benutzen.

Organisiertes Arbeiten ist da auch ein Punkt: Wer um 16.30h (Feierabend) von z.B. 50 Einlegeböden 45 geschnitten hat, kann die letzten 5 ja bitteschön auch noch schneiden... Durch das Zeiterfassungssystem ist das keine unbezahlte Zeit... Bei Urlaubsplanung und langen Wochenenden wird gerne Großzügigkeit vom Betrieb erwartet; das funktioniert aber nur nach dem System Geben und Nehmen..

Azubis:

Nach meiner Meinung werden die meisten Schüler ohne wahren Einblick ins Berufsleben in die Lehre geschickt, und stellen dann fest, daß man auch Einsatz zeigen muß. Die Ursache dafür ist oftmals mangelnde Fähigkeit der Schule, und, bei mir schon einige Male aufgetreten, absolute Unwissenheit der Eltern (wenn die Eltern arbeitslos sind, kann man es einem Jugendlichen leider kaum verdenken, daß er Schwierigkeiten hat, früh aufzustehen und rechtzeitig im Betrieb zu sein)

mfg


Stefan
 

Eurippon

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Ich als Firmeninhaber habe knapp ne Million in den Laden investiert, da erwarte ich von meinen Angestellten, dieses Risiko auch mitzutragen, was sich durch flexible Arbeitszeiten (Überstunden) und auch schonmal projektbezogene Gedanken in der Freizeit darstellt.


Die Frage ist eher WER was von WEM will. Investitionen laufen unter dem Begriff "unternehmerisches Risiko", das tätigt der Inhaber; die Angestellten haften/bürgen da für garnichts.
Wenn gleiche Gruppe auch am Gewinn beteiligt wird sieht die Welt schon wieder anders aus.
Ich soll mir in meiner Freizeit projektbezogene Gedanken um die Arbeit machen? Nee, lass mal.
Bezahlt das einer angemessen oder sichere ich suggestiv nur meinen eigenen Arbeitsplatz? Gibs dafür einen fette Prämie wie in der Industrie wo man für erfolgreich umgesetzte Verbesserungsvorschläge ordentlich Schotter sieht?

Man könnte das auch unter dem Deckmantel von Berufsinteresse abtun, aber ich entscheide gerne alleine ob und was ich für die grauen Zellen im Oberstübchen unternehme. Gedankt wird es einem letzlich Im Handwerk sowieso nicht, zudem verkauft man in unserem Gewerk allgemein seine Arbeitskraft, nicht sein Talent.
Wenn ich einem Arbeitnehmer beispielsweise nur 13 Euro/Stunde zahle kann ich auch nur soviel Leistung erwarten. Ich zahle ja auch nicht beim Bäcker 3 Euro für ein Pfund Brot und bekomme ein Kilo.

Ich denke bis zu einem bestimmten Maß von 6.30 Uhr bis 15.30 Uhr weil es Teil meines Jobs ist. Was darüber hinaus geht (Zeitrahmen und gedankliches Potential) liegt nicht in meiner Entscheidungsgewalt, da bekommen andere mehr Geld dafür und können das (weils auf einem Stück Papier geschrieben steht) offensichtlich besser als ich. Also lasse ich die mal machen, die halten letztlich auch den Kopf dafür hin, oder auch nicht...

Den Rest von Deinem Beitrag würde ich noch so abnicken :emoji_wink:
 

Stick69

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Hi,

ein gewisses Maß an Firmeninteresse sollte man schon erwarten können, finde ich.
Aber das hat Stefan mit seinem geben und nehmen schon ganz trefflich formuliert. Das ich das unternehmerische Risiko mittragen soll, sehe ich allerdings auch nicht ein, ich bin ja auch kein Nutzniesser, wenn der Laden richtig brummt, ich bekomme lediglich die Überstunden bezahlt( im Handwerk in der Regel ohne Zulagen und diesen ganzen anderen Zucker, den man in der Industrie in den verwöhnten,breitgesessenen Arsch geblasen kriegt :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:),und wenn der Laden mal nicht so gut läuft, ist man inder Regel irgendwann zur Arbeitsuche freigestellt, ob man irgendwelche Risiken mitgetragen hat, oder nicht. Und wenn ich an irgendeinem Auftrag in irgendeinerweise planerisch beteiligt bin, dann werde ich das in der Regel auch in der Arbeitszeit erledigen. Das einem der eine oder andere Gedanke zum Job in der Freizeit durch den Kopf geht, und man dies dann auch umsetzt, bedarf glaube ich keiner Erwähnung, aber ansonsten mache ich meine benötigten Zeichnungen etc. auch während der Arbeit, und nicht zuhause, ich bekomme ja auch nicht 10 Stunden bezahlt, wenn ich nur 5 Stunden gearbeitet habe.
Aber irgendwie kommen wir hier vom Thema ab, glaube ich.

so long

Stick
 

schreiner02

ww-eiche
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Eynatten/Belgien-DG (ca. 5km von Aachen)
Hi,

ich erwarte ja nicht, daß mein unternehmerisches Risiko getragen wird! Das ist und bleibt meine Sache.
Was ich sagen will, ist Folgendes: Wer nur ein Minimum an Bereitschaft mitbringt, spielt mit seiner Zukunft; ist doch klar: sobald sich einer bewirbt, der augenscheinlich mehr Einsatz zeigt, stelle ich diesen doch lieber ein. Das ist keine Drohung, aber Teil des unternehmerischen Risikos.

Mit den Gedanken in der Freizeit ist Folgendes gemeint:

1. Meine Mitarbeiter bekommen normalerweise eine produktionsfertig vornereitete Schnittliste. Das Projekt wird in allen Details besprochen. Hat er eine Frage, mit der er sich nicht an mich oder andere Kollegen wendet, soll er dies halt irgendwie klären.

2. Er soll mit offenen Augen durch die Weltgeschichte laufen, und vielleicht mal die ein oder andere Lösung (z.B. bei Kollegen oder Freunden) ansehen und wahrnehmen (Im Sinne von "aus Fehlern und Ideen Anderer lernen"). Dies erweitert seinen eigenen Horizont, und er kann dadurch evtl. mal eine ungünstige Konstruktion abwenden.


mfg


Stefan
 

Friesenbengel

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Meine Sicht und Situation zu diesem Thema

Man neigt im allgemeinen dazu, zu sagen, daß früher alles anders-bzw.besser- war, als man noch selber gelernt hat. Aber in der ehrlichen und schonungslosen Nahbetrachtung muss man wohl zugeben das zum Einen die Stifte heute es aufgrund der immer größeren Spezialisierung der Betriebe schwerer haben, einen entsprechend weitgefächerten "Erfahrungsschatz" aufzubauen. Des
Weiteren ist auf Grund des gewachsenen Drucks die Bereitschaft gesunken, sich intensiv mit der Ausbildung der Stifte zu befassen, da im Zweifel der Liefertermin wichtiger ist, als der Stift.(Das ist zumindest mein persönliches Empfinden, und die Erfahrung, die ich mit Leuten gemacht habe, welche frisch aus der Ausbildung in meine Kolonne gekommen sind). Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz, auf der einen Seite wird die Ausbildung nicht richtig ernst genommen, und ein paar Jahre später beschwert man sich dann, dass man keine vernünftigen Leute findet.

Ich muss ihm Recht geben. Ich selber muss tagtäglich in der Werkstatt um Ausbildung kämpfen. Es ist mir natürlich bewusst, dass mir die gebratenen Tauben nicht in den Mund fliegen( wäre zwar schön aber das Leben ist keinrosaroter Ponyhof) und ich natürlich auch was dafür tun muss. Schon im Ausbildungsvertrag steht es drin.

Ich verstehe aber nicht, dass wenn ich zu meinen Gesellen gehe und sie frage ob ich irgendwo etwas für sie mitarbeiten kann, was dann auch noch der Ausbildung zugute kommt, ich meistens eine ablehnde Haltung bekomme. Natürlich ist die Gefahr von Fehlern da. Wie aber soll ich denn lernen ohne Fehler zu machen. Trotz dass ich 26 Jahre bin, bin auch ich nicht vor Anfängerfehlern gefeit.

Ich habe mit meinem ausbildenden Gesellen darüber gesprochen, was ich besser machen soll. All das, was mir aufgezählt worden ist habe ich verbessert oder es zumindest versucht bzw arbeite daran.

Die Situation hat sich aus meiner Sicht nach wie vor nicht geändert bis auf dass ich auf Baustellen für kleinere Sachen eigenveratwortlich arbeiten darf.

Ich denke, das Hauptproblem des o.g.Mangels an ausgebildeten und auszubildenden Menschen liegt in deren Bereitschaft, etwas zu investieren. Ich meine da kein Geld, sondern Zeit und Bereitschaft, sich über die direkte Anforderung hinaus zu bilden.

Trifft ehrlich gesagt auf meine Person nicht zu. Ich versuche so viel wie möglich mitzunehmen und investiere auch viel meiner private Zeit in die Ausbildung. Ich glaube sogar mehr als man mittlerweile von einem erwartet.

Leider aber ist dies die Ausnahme.

Aufgrund meiner oben geschilderten Situation, bin ich dazu übergegangen Wochenends und nach Feieraben mich selber "auszubilden" soll heißen dass ich mich an die Hobelbank stelle und selber kleine Möbel baue bzw. irgendwelche Verbindungen bis zum erbrechen übe. Wenn ich dabei Probleme habe, lass ich's liegen und frage am nächsten Tag einen meiner Gesellen, wie ich diesen Fehler beseitigen kann bzw. was ich falsch gemacht habe.


Nach meiner Meinung werden die meisten Schüler ohne wahren Einblick ins Berufsleben in die Lehre geschickt, und stellen dann fest, daß man auch Einsatz zeigen muß.

Da stimme ich zu. Viele werden jetzt denken, dass ich den Vogel abschieße. Ich haber aber schon eine Berufsausbildung hinter mir und habe auch als Geselle in diesem Beruf gearbeitet. Meine Erfahrung ist aber auch die, dass der Wille, die Zähne zusammen zu beißen ( wird das so geschrieben? :rolleyes: ) immer weniger wird.

PS:Verteidigend muss ich dazu sagen, dass wir ein sehr großer spezialisierter Betrieb sind, der in Abteilungen aufgebaut ist. Die Größe macht es meiner Meinung nach nicht unbedingt einfacher um eine gute Ausbildung zu gewährleisten. Die Arbeit doe wir verrichten ist sehr stark termingebunden da wir relativ viele Auftraggeber aus dem öffentlichen Stellen ( Behörden, Banken etc.) haben.
Aber so wie es bei mir ist, kann es nicht sein und entspricht auch nicht meinem Verständnis einer fundierten Ausbildung.
Und das ist alles was ich will! Eine fundierte Ausbildung um nicht bei meinem nächsten Arbeitgeber nach der Ausbildung -auf gut deutsch- auf die Fresse zu fliegen.

So jetzt hab ich mir mal meinen Kummer runtergeschrieben. Antworten darauf sind erwünscht.

PPS: Ich liebe das Tischlerhandwerk
 

Stick69

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Hi,

Zitat:"Das ist keine Drohung, aber Teil des unternehmerischen Risikos."

Für mich, der ich auch nur als Angestellter Tischler unzerwegs bin, ist das weder Drohung noch Risiko, sondern einfach normal, oder auch selbstverständlich.

Zitat:"1. Meine Mitarbeiter bekommen normalerweise eine produktionsfertig vornereitete Schnittliste. Das Projekt wird in allen Details besprochen. Hat er eine Frage, mit der er sich nicht an mich oder andere Kollegen wendet, soll er dies halt irgendwie klären.

2. Er soll mit offenen Augen durch die Weltgeschichte laufen, und vielleicht mal die ein oder andere Lösung (z.B. bei Kollegen oder Freunden) ansehen und wahrnehmen (Im Sinne von "aus Fehlern und Ideen Anderer lernen"). Dies erweitert seinen eigenen Horizont, und er kann dadurch evtl. mal eine ungünstige Konstruktion abwenden."

Das hört sich jetzt irgendwie anders an, so wie Du das hier beschreibst, ist das wohl ziemlich selbstverständlich. Man kann sich wohl kaum dagegen wehren, bei Dingen, welche unmittelbar oder auch mittelbar mit dem eigenen Gewerk zu tun haben, Beziehungen zum eigenen Tun herzustellen. Von dieser Warte aus betrachtet, bin ich , so wie wahrscheinlich die Meisten hier auch in meiner Freizeit im Job unterwegs.

so long

Stick
 

schreiner02

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Danke,

daß Ihr mir beipflichtet. Ich leide schon seit einiger Zeit unter Facharbeitermangel; hatte bei den Bewerbungsgesprächen sicher auch Pech; aber was einem die Arbeitsämter schicken, kann man meistens nicht einsetzen. (ich müßte wohl jeden tag mein Kind aus der Schule abholen... Anmerkung von mir: die liegt aber 35km von hier weg, dann sind Sie ja mind. 1 Stunde weg! Nee, etwsa mehr, wenn ich dann schon zu Hause bin, essen wir noch gemeinsam..............). Oder, was eigentlich meistens vor kommt: Überstunden? Mach ich nicht, wenn ichs nicht selbst verschulde.

Ich glaube mittlerweile, daß auf dem freien Markt keine für mich einsetzbaren Leute zu finden sind... Soll ich welche abwerben? Gute Arbeitskräfte kenne ich nur aus den Schreinereien, mit denen wir zusammenarbeiten, das schließt sich eigentlich aus.

In einem Laden wie meinem, Messe- und Ladenbau, fallen aber zu den verschiedenen Stoßzeiten vorhersehbar solche Zeiten an, daß läßt sich nicht vermeiden, was soll ich also tun?
Ich arbeite also immer wieder mit subs, die auch gerne mal abends noch da stehen, weil sie sehen, daß es notwendig ist. Mein festes Personal klagt nicht über die Arbeitszeiten, schließlich gibts entweder mehr Geld oder Freizeitblöcke von einigen Tagen am Stück.

Wer also aus der Nähe Aachen kommt, kann sich gerne bewerben! Ich suche 1-2 Gesellen (oder -innen) mit cnc- Erfahrung (Weeke/Homag) und eine(n) Azubi älter als 18 mit Führerschein, nur mit gutem Schul-Zeugnis.


mfg


stefan
 

Stick69

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Hi,

die Sprüche kenn ich auch, genauso, wie man in einem Mehrschichtbetrieb dann sagt, nö, Nachtschicht mach ich nich, das ist mir zu unbequem. Diese Beispielkette lässt sich beliebig fortsetzen. Viele Leute stehen irgendwie nicht mehr so richtig im 'Leben, könnte man meinen, aber es sind nicht alle so.(Es werden aber immer mehr:emoji_grin::emoji_grin:).

Zu den Bewertungen würd mich ja mal interessieren, ob man auch erfahren kann, wer die abgibt. Ansonsten kann man sich ja ein lustiges Leben als Heckenschütze machen. Transparenz ist das Gebot der Stunde.

so long

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schreiner02

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Hi,

man könnte meine Meinung auch kurz formulieren:

Ein Betrieb ist nur so gut, wie der schlechteste Mitarbeiter. Und diese Niveau hochzuhalten ist Teil des unternehmerischen Risikos.

Ich will gar keine neuen Maßstäbe setzen, aber der Anspruch der Kundschaft steigt, der Bildungsgrad und die Breitschaft der (meisten) Bewerber sinkt oder stagniert zumindest.
Das ist die Crux.:emoji_frowning2:



mfg,

Stefan
 

TischlerLoos

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Hi,

die Sprüche kenn ich auch, genauso, wie man in einem Mehrschichtbetrieb dann sagt, nö, Nachtschicht mach ich nich, das ist mir zu unbequem. Diese Beispielkette lässt sich beliebig fortsetzen. Viele Leute stehen irgendwie nicht mehr so richtig im 'Leben, könnte man meinen, aber es sind nicht alle so.(Es werden aber immer mehr:emoji_grin::emoji_grin:).

Zu den Bewertungen würd mich ja mal interessieren, ob man auch erfahren kann, wer die abgibt. Ansonsten kann man sich ja ein lustiges Leben als Heckenschütze machen. Transparenz ist das Gebot der Stunde.

so long

Stick

Schei... doch drauf... :emoji_grin:

Ich sehe die Sache fast genau so wie Schreiner02 und bin hier damit auch schon angeeckt.

Viele wollen alles ... Überstunden bezahlt Urlaub ohne Ende 30 h woche.. Und noch weihnachts und Urlaubsgeld.

Aber was dafür tun?

MOEEEEp


Mein Mitarbeiter meinte mal was denn mal mit ner Lohnerhöhung wäre....

Fakt ist aber das er um 15:45 den Hammer fallen läßt wenn man nicht auf Baustelle ist oder es Explizit anordnet das länger gemacht werden muss.

Ich bin aber der Meinung das manchmal auch auf Freiwilliger Basis gewisse Mehrarbeit geleistet werden darf/ muss /sollte.

Da habe ich nur zu Ihm gesagt... Wie es denn mal mit Überstunden aussieht und mal länger machen... ??? Keine Reaktion...

Ich finde das ist ein geben und nehmen..

Unsere Jungs dürfen alles haben.. Maschinen nutzen Material zum EK oder Reste oder wie auch immer... aber ES MUSS was zurückkommen..
´
 

magmog

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guude,

für mich, als jemand der immer wieder unseren beruf ergreifen würde, gilt:

jeder, der nicht nach ein paar jahren den absprung geschafft hat, ist entweder blöd, selbstständig oder in den beruf verliebt. für die körperliche belastung ist die bezahlung einfach viel zu schlecht. ergo bleibt einfach nur der beklagenswerte rest übrig.
oder kennt hier jemand kollegen die mit 55 noch orthopädisch gesund sind?
man kann mehr geld, mit auch erfüllendem beruflichem inhalt, leichter und gesunder verdienen.

und ehrlich, wer von uns will und kann mit dem angepeiten rentenalter von 67 noch auf dem bau rumspringen und brocken schleppen? zumal die teile immer größer und schwerer werden?

ich hoffe dass unser beruf zu einem mangelberuf wird, wir dann entlich bessere löhne zahlen und uns ab 50+ altersgerechte arbeitsplätze anzubieten leisten können.

in der bisherigen situation kann ich keinem jungen menschen guten gewissens unseren beruf empfehlen.

gut holz! justus.
 
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