Subunternehmer für Küchemontage

[Holzwurm2002]

Hallo Leute,

ich lass mir gerade durch den Kopf gehen ob ich mich Selbstständig machen soll,
und mir wurde vorgeschlagen das es ja ein guter Anfang wäre als Subler bei einem Küchen- oder Möbelhaus anzufangen... (hab viele Jahre bei nem Küchenhersteller gearbeitet und auch Elektroschein zum E Geräte einbau)

Hat da einer Erfahrungen?
Wie läuft das ab, wie sind die Verdienstmöglichkeiten und mit welchen kosten muss man noch rechnen?
bin über jegliche Tips dankbar

 

[Neige]

Wie läuft das ab, wie sind die Verdienstmöglichkeiten

Reich wirst du dabei ganz sicher nicht.

mit welchen kosten muss man noch rechnen?

Mit allen Kosten die für ein Gewerbe notwendig sind.
- Fahrzeug (mit sämtlich damit verbundenen Kosten)
- Werkzeug (Wartung, Neuanschaffungen..)
- Mitarbeiter (mit all damit verbundenen Kosten)
- Beiträge zu Berufsgenossenschaft
- ggf. Kosten an HWK/IHK
- Gewerbehaftpflicht
- Private Krankenversicherung
- Private Steuern und Abgaben
- Steuerberater
- Altersvorsorge

- Weiter/Fortbildung

u.sw....u.s.w.

Du must dir klar machen, dass Möbelriesen nicht einfach zu händeln sind. Viele wollen dir die Preise für eine Küchenmontage diktieren. Ich sag es einfach mal aus meiner persönlichen Erfahrung und Sichtweise, Teuer verkaufen und billig montieren lassen. Da kann ich dir versichern, davon kannst du nicht leben.
Ich selbst hab es, allerdings im Nebenerwerb, viele Jahre gemacht und leider aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgegeben. Einen 8 Stunden Tag kannst du auch schon mal vergessen.

Ich kann nur dringend anraten, sehr genau und gewissenhaft deine Unkosten pro Monat und Jahr zu berechnen um daraus Umsatz und Gewinn zu generieren.

 

[carsten]

Hallo

habe zwei Ex Kollegen die das ne Zeit lang als Mitarbeiter eines solchen SUB's gemacht haben.
Was die erzählt haben grenzt an moderne Sklaverei.
Küche morgens in einem Lager abholen bis zu 200 km fahren Küche aufbauen. 2 Mann 300 € Festpreis.
Und eben auch nur 1 Tag Zeit, weil am nächsten Tag wartet schon die nächste Küche.

 

[predatorklein]

Hallo

und mir wurde vorgeschlagen das es ja ein guter Anfang wäre als Subler bei einem Küchen- oder Möbelhaus anzufangen...

Würde bei anderen Schreinern nachfragen , Montagearbeiten werden gerne vergeben , da die kostenintensiv sind .
30 € Stundenlohn sind da keine Seltenheit .
Kollege macht das auch , allerdings sind die Ansprüche auch nicht ohne .
Da muß verdammt ordentlich gearbeitet werden , damit es keinen Ärger gibt .

Möbelhäuser zahlen recht wenig , bei den Baumärkten das gleiche Spiel .

Bei guten Küchenstudios kann man was verdienen , aber auch hier gilt , die Arbeit muß wirklich ordentlich ausgeführt werden .
Verdienst : 5 % vom Preis der Küche .
Viele Küchen liegen preislich zwischen 5000 und 20.000 € , kann man selbst ausrechnen , was es gibt .

Möbelhäuser zahlen schlecht , Kleiderschrank von 3 oder 4 m Breite pauschal 300 € .
Egal wie krumm der Boden ist , egal welches Stockwerk .

Für deine NK Steuerberater fragen .

Gruß

 

[Neige]

Ganz ehrlich

5 % vom Preis der Küche

sind zu wenig als Sub zu überleben.

Da muß verdammt ordentlich gearbeitet werden , damit es keinen Ärger gibt .

Qualität bei der Montage ist dein Aushängeschild als Sub, sonst bleibt das Auftragsbuch leer und die Kosten laufen.

Was die erzählt haben grenzt an moderne Sklaverei.

Nichts anderes was manche Möbelriesen machen. Die Selbständigkeit im Bereich der Küchenmontage macht nur dann Sinn, wenn Aufträge von Möbelhäusern zu eigenen Konditionen verhandelbar sind. Du als Sub bestimmst den Preis, nicht das Möbelhaus.
Abgesehen von der schlechten Bezahlung werden z.B. Reklas gerne auf den Küchenmonteur abgewälst und vorgegebene Zeitrahmen für eine Montage sind schlichtweg nicht einzuhalten.

Für ein Unternehmen, das dir die Preise diktiert lohnt schlicht nicht in die Selbstständigkeit zu gehen, wo bitteschön bleibt da die unternehmerische Entscheidungsfreiheit.

Wie bereits erwähnt, habe ich die Tätigkeit im Nebenerwerb gemacht, was da auch "lohnend" war. Nur von Küchenmontagen im Haupterwerb zu leben ist eine gewaltige Herausforderung und nicht einfach, abgesehen von morgens frü bis abends spät buckeln, keine 5 Tage Woche, von wegen komplett freies Wochenende.......

 

[Holz-Christian]

Du musst als Subler versuchen den Mist zum Festpreis ordentlich einzubauen den ein Schlipsträger mit Tablet und Lasermeter, dafür ohne Ahnung von der Materie, verbockt hat.

 

[Mitglied 59145]

Niemals nur einen Kunden! Das bedeutet Abhängigkeit und ist nie gut! Wenn man ein passendes Netzwerk hat, kann Küchenmontage eine gute Basis sein,.

Ich habe eine Zeit in England Küchen montiert, das war damals sehr lohnend. War über ein deutsches Planungsbüro. Für die haben wir aber alles mögliche montiert. England und Benelux.

Gruss
Ben

 

[FredT]

Rein steuerlich bedeutet die Abhängigkeit von nur einem Auftraggeber und weisungsgebunden eine Scheinselbständigkeit. Und nur darum geht es den Möbelriesen... Outsourcing um jeden Preis, denn als eigene Mitarbeiter müßten die dann nach (Haus)Tarif bezahlt werden und hätten Arbeitnehmerrechte nach Gesetz.

Grüße

 

[predatorklein]

Moin

Rein steuerlich bedeutet die Abhängigkeit von nur einem Auftraggeber und weisungsgebunden eine Scheinselbständigkeit. Und nur darum geht es den Möbelriesen... Outsourcing um jeden Preis, denn als eigene Mitarbeiter müßten die dann nach (Haus)Tarif bezahlt werden und hätten Arbeitnehmerrechte nach Gesetz.

Wo läuft das heute denn anders , machen doch viele andere auch .

3 Teilzeitkräfte statt einer Vollzeitkraft .
Und dann arbeitet die Teilzeitkraft doch Vollzeit , auf dem Papier arbeiten nämlich ihre Tochter und ihre Mutter mit .

Gängige Praxis , weniger bei den Handwerkern , bei anderen Dienstleistern aber schon normal ( Einzelhandel , Bürotätigkeiten , Reinigungsfirmen , Tankstellen ) .

Um das zu unterbinden fehlt den Behörden Personal .

Und nochmal zum Thema " Verdienst als Selbstständiger " :

geht es rein nach dem Verdienst , müßten viele ihre Selbstständigkeit aufgeben , weil sie zu wenig verdienen .
Rächt sich oft auch erst im Alter , das ist die große Gefahr .
Nichts zurückgelegt , weil nichts übrig bleibt , private KK , keine gesetzliche Rente .

Ist bei Arbeitnehmern aber nicht anders , auf jeden zweiten Deutschen wartet die Altersarmut .
Einfach mal danach googeln .

Gruß

 

[Nordheide]

Moin,

Du musst als Subler versuchen den Mist zum Festpreis ordentlich einzubauen den ein Schlipsträger mit Tablet und Lasermeter, dafür ohne Ahnung von der Materie, verbockt hat.

genau so ist das.Meine Erfahrungen als "Schlipsträger" in einem Möbelhaus mit Küchenplanung sind nicht unbedingt die Besten.Zum Glück nicht sehr lang gedauert diese Karriere.
Was aber die Monteure leisten mussten war schon heftig.Das wurde ja in den anderen Beiträgen schon beschrieben.Oft war es so das die Monteure nach 2 oder 3 Küchen nicht mehr verfügbar waren.Dann kam eben ein neues Team und es ging weiter.

Viele Grüße

 

[Zahltag]

ich kann nur aus der erfahrung als kunde im neubau sprechen, das sich die monteure für die küche wohl bei uns kein goldenes näslein verdient haben. mußten 4mal wieder kommen, weil die einfach nur zu blöd waren. haben 1 langes und 1 kurzes stück kantenschutz für die arbeitsplatte. schneiden immer schön vom langen stück für die ecken ab, bis dann am ende 2 kurze stücke für 1 langes sichtbares stück in der küche überbleibt. tja nochmal kommen...
wir waren allerdings auch ziemlich angepisst von den küchenaufbauern, da die unser haus verlassen haben wie die schweine. dachte die wären eine rauchen oder fix zum baumarkt irgendwas kaufen, aber nein, die waren im wochenende mit voller beleuchtung an, dreck überall. es sah halt so aus, wie es bei einer montage aussieht und man mittendrin dabei ist. aber so verlässt man doch keine baustelle sondern räumt wenigstens 10min etwas auf... war wohl nicht mehr drin...
dafür haben wir halt wirklich jeden scheiß reklarmiert. und da das küchenstudio das ja nicht bezahlt, muss der subbi immer antanzen, will er seinen kunden nicht verlieren. der subbi kann also schon nur deshalb verluste einfahren, weil die kunden angepisst sind. denn dagegen machen kann der einbauer nichts machen, da er im sandwich steckt.

weiterhin geht der trend doch häufig richtung günstigere küchen und ich höre auch immerwieder von "gratisaufbau ab 2500€ küche" oder ähnliches beim möbeldiscounter. kann man sich ja überlegen, wieviel man von den 2500€ wohl abgreifen darf... wenn man (ohne das ich alle kosten wirklich kenne) mal mit 70€/stunde pro mann rechne, komme ich inkl. fahrzeug und 2mann trupp(einiges geht alleine halt nicht) niemals unter 1000€ pro tag weg. da man bei ner 2500€ küche wohl keine 1000€ abbekommt, kann man sich ja ausrechnen, wielange man dann zeit hat, den spaß aufzubauen.
da man dann kaum geld bekommt, muss man seine mitarbeiter ständig mit illegalen geschichten (zb fahrzeit zur baustelle ist freizeit...) abspeisen, welche dann bei nächster gelegenheit dann wieder weg sind und man endweder nur noch den müll behält oder ständig neue leute einarbeiten darf...

 

[FredT]

In der Freizeit kann der Arbeitnehmer aber machen, was er(!) will... und dann fährt er halt in seinen Garten oder ins Freibad. Und beim derzeitigen Fachkräftemangel ist das auch angemessen. Wer weisungsgebundener und kostenübernehmender Tätigkeit nachgeht, hat keine Freizeit. Wissen nur noch nicht alle. Aber ich kenne es gut aus dem Kfz-Transferbetrieb.

Grüße
Fred

 

[civil engineer]

Du musst als Subler versuchen den Mist zum Festpreis ordentlich einzubauen den ein Schlipsträger mit Tablet und Lasermeter, dafür ohne Ahnung von der Materie, verbockt hat.

Das ist so wahr wie wenn ich von dem Schreinermeister, der Buche nicht von Eiche unterscheiden konnte, generell auf mangelnde Kenntnisse in Sachen Holz bei Schreinermeistern ausgehe.

 

[Holz-Christian]

Das ist so wahr wie wenn ich von dem Schreinermeister, der Buche nicht von Eiche unterscheiden konnte, generell auf mangelnde Kenntnisse in Sachen Holz bei Schreinermeistern ausgehe.

Nach dem 3. mal Durchlesen glaube ich Dir folgen zu können.

Du hattest offensichtlich noch nicht das zweifelhafte Vergnügen die theoretischen Machwerke sogenannter Fachplaner von Möbelhäusern zu montieren.
Da scheiterts oft schon daran den Winkel von Anschlusswänden vor Ort zu kontrollieren.
Oder anzumerken das gewisse Anschlüsse für die neue Küche im Vorfeld versetzt werden müssen.

Diese Probleme löst dann ein fähiger Monteur nebenbei im Rahmen des möglichen um fristgerecht fertig zu werden.

 

[civil engineer]

Nach dem 3. mal Durchlesen glaube ich Dir folgen zu können.

Du hattest offensichtlich noch nicht das zweifelhafte Vergnügen die theoretischen Machwerke sogenannter Fachplaner von Möbelhäusern zu montieren.
Da scheiterts oft schon daran den Winkel von Anschlusswänden vor Ort zu kontrollieren.
Oder anzumerken das gewisse Anschlüsse für die neue Küche im Vorfeld versetzt werden müssen.

Diese Probleme löst dann ein fähiger Monteur nebenbei im Rahmen des möglichen um fristgerecht fertig zu werden.

 

[civil engineer]

Das Vergnügungen habe ich nicht, weil ich kein Küchenmonteur bin. Ich habe dafür das Vergnügen auf Baustellen zu sehen, was Handwerksfirmen, die von Handwerksmeistern geleitet werden, als "fachgerechte" Arbeit hinterlassen.

Da schüttelt es mich wie Dich bei manchen Küchenplanern.

 

[Orgelbauer]

Nach dem 3. mal Durchlesen glaube ich Dir folgen zu können.

Du hattest offensichtlich noch nicht das zweifelhafte Vergnügen die theoretischen Machwerke sogenannter Fachplaner von Möbelhäusern zu montieren.
Da scheiterts oft schon daran den Winkel von Anschlusswänden vor Ort zu kontrollieren.
Oder anzumerken das gewisse Anschlüsse für die neue Küche im Vorfeld versetzt werden müssen.

Diese Probleme löst dann ein fähiger Monteur nebenbei im Rahmen des möglichen um fristgerecht fertig zu werden.

Moin,
wie wahr, wie wahr...
Wir hatten damals gedacht, durch guten Kontakt mit dem Möbelhaus würde es reibungslos gehen, als meine Frau mit Ihrer Praxis startete.
Doch Pustekuchen. Selbst langjährig "gediente" Küchenplaner sind eben doch nur Theoretiker !
Wir haben auch selbst geprüft, auf gewisse Umstände verwiesen ... und es ging schief !
Wasser und Stromanschlüsse paßten nicht für die Spüle bzw. Geschirrspüler, die Wandverkleidung mußt umständlich angepaßt werden.
Naja - Glück im unglück: der arme Monteur war festangestellt - also kein SUB !

Aber ... heute würden wir uns das nie und nimmer ein zweites Mal antun. Nur von "Fachleuten" reden erzeugt eben keine Profis !
Wir hatten es damals aus Zeitgründen "abgegeben" ... aber sowas hätte ich selbst allemal "hinbekommen" - dann wärs auch mein Pech (Schusseligkeit...) gewesen - doch so fragten wir uns schon, bei den hohen Kosten, was das war !
Wir haben im Gegenzug von nem Schreiner noch ne Wandverklerkleidung um die EtagenHeizung machen lassen, der kam, maß aus und legte SAUBER los ! ...