Stichsäge sägt schief

woodflasher

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe eine ältere Bosch PST-55 und möchte ein paar Buche (massiv, keilverzinkt, 18 mm) Bretter passend sägen. Leider zieht auf längeren Strecken (etwa 30 cm) das Blatt zur Seite weg und sägt damit schief. Dabei zerstört es auch den Spanreißschutz. Zuerst habe ich es mit dem Blatt T-119B versucht und zuletzt mit dem T-101B wobei ich bei letzterem auch sporadisches Verhaken im Schnittgut habe. Ansonsten ziehen beide Blätter nach links weg. Ich führe die Stichsäge an einem Brett, das ich als Führungsschiene benutze.
Die Schrägstellung der Stichsäge (O-I-II) habe ich schon durchprobiert, ebenso die (Geschwindigkeits?) Verstellung (1-6).

Ich weiß leider nicht mehr weiter. Eine Kreissäge habe ich leider nicht. Ich würde mich über Tipps von einem Profi freuen :emoji_slight_smile:

VG
 

suit

ww-birke
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das O-I-II dürfte keine Schrägstellung sein, sondern der Pendelhub - ausgeschaltet franst es nicht so, 1 - 6 ist die Geschwindigkeit - same deal

Buche mit Stichsäge ist nicht einfach, weil das Blatt sehr flexibel ist und da eher dem Holz dahin folgt wo der Widerstand geringer ist und ist es 1x auch nur sehr winzig verdreht/verwunden, geht das so munter weiter. Es gibt Stichsägeblätter speziell für harte Hölzer die Steifer (aber auch spröder) sind - jedenfalls langsam schneiden und die Säge schneiden lassen, nicht drücken, damit das Blatt immer genug Zeit hat zu schneiden.

Wenn du alternativ anderes Werkzeug hast, kannst du zu einer Kreativen Lösung greifen - z.B. mit einer Oberfräse und einer Schiene eine Nut fräsen, dann mit der Stichsäge entlang sägen und bündig fräsen. Ist zwar Overkill, aber geht.

Oder aber mit einer Handsäge - links und rechts am gewünschten Schnittpunkt mit einer Schwinge eine Leiste drauf und diese als "Schneidlade" verwenden, damit kommt man ungeübt einen geraden Sägeschnitt hin.
 
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derdad

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Meiner Erfahrung nach haben Stichsägen die Tendenz zum Verziehen wenn sie "Zwangsgeführt" werden. Probier einmal Freihand an einem gerade Riss (ein Strich in der Tischlerspreche) zu schneiden.

LG Gerhard
 

blueball

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Meiner Erfahrung nach haben Stichsägen die Tendenz zum Verziehen wenn sie "Zwangsgeführt" werden. Probier einmal Freihand an einem gerade Riss (ein Strich in der Tischlerspreche) zu schneiden.

LG Gerhard
Und die Säge die Arbeit machen lassen ohne drücken. Quasi nur mit zwei Fingern führen. Dann verläuft normal nix
 

woodflasher

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Wow, vielen Dank für die Tipps.
Ich versuch dann mal die Freihandführung und wenn das nicht klappt, nehme ich die kleine Akku Kantenfräse und Methode zwei. :emoji_slight_smile: Eine Handsäge müsste ich mir erst leihen.

Edit: Freihandschneiden war leider nicht erfolgreich. Gleiches Phänomen.
 
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Hondo6566

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Hallo,
nur um ganz sicher zu gehen, das Sägeblatt ist neu und nicht krumm?
Das Sägeblatt ist richtig eingebaut und sitzt in der Führungsrolle und nicht daneben?
 

woodflasher

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Ja, Sägeblatt ist neu und sitzt in der Führungsrolle. Steht auch senkrecht zum Fuß :emoji_slight_smile: Die Schnitte gingen alle senkrecht zu den Fasern.
 

Holzfummler

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ältere Bosch PST-55
Prüf mal, ob die Rolle ausgelutscht ist, Blatt hat in der Rolle Spiel zur Seite.

Was für Blätter verwendest du (Fein-/Grobschnitt, Länge,Hersteller)?

Lass mal die Säge ohne Blatt auf dem Tisch laufen, wandert sie stark, sind es die Vibrationen, die dir den Schnitt versauen.

Gruß
Thomas
 

IngoS

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Hallo

Ich habe schon mehrere Stichsägen gehabt, Metabo, Holzher, Makita, Fein. Da konnte man mit keiner an einem Führungsbrett langschneiden.

Gruß Ingo
 

raziausdud

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Hallo woodflasher,

Zusätzlich zu den schon gegebenen Tipps, Anmerkungen und möglichen Fehlerursachen:

Du könntest die Stichsäge mal provisorisch von unten an eine Platte schrauben und ein eingesägtes Querholz als Führung oben für das Sägeblatt konstruieren. So kann dieses zumindest nicht zur Seite ausweichen. Dann eine Leiste als Längs-/Parallelanschlag draufzwingen und ein Probeschnitt machen. Wenns hinhaut und Dir zusagt, kannst Du es ja vergrößern und/oder verbessern.

Ich habe mit einem solchen Stichsägetisch in meiner Anfangszeit als Amateur-Holzwerker ohne Tischkreissäge jedenfalls sehr gut gerade Schnitte hinbekommen.

Rainer
 

michaelhild

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Da kommen noch zwei Gründe zum tragen, wobei Stichsäge an Schiene eh ne "Extremanwendung" für eine Stichsäge ist.
Damit die Maschine, bzw. der Schnitt nicht auswandert, müsste das Sägeblatt theoretisch absolut parallel zur Sohle (Anlegekante) stehen. In der Praxis tut es das aber eher nicht.
Daher sollte man dazu passende Sägeblätter verwenden und Deine beiden sind das nicht. Wichtig ist da ein großer Freischnitt, damit, selbst wenn das Blatt etwas schief steht wirklich nur die Zahnspitzen Kontakt mit dem Material haben. Blätter für solch eine Anwendung, sollten (stark) geschränkt und evtl. zusätzlich noch konisch geschliffen sein. Bestes Beispiel die Mafell Cunex Blätter. Die sind extrem konisch und dadurch erreicht die P1 solch eine Performance im Kurven- und Geradeausverhalten.
 

Macchia

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die Säge sollte sich auch öfter mal frei laufen können also nicht die ganze Zeit
unter Vorschub stehen, zumindest bei dickem Material.
Wird das Sägeblatt auch nur einmal durch die Natur des Holzes oder falscher Führung abgelenkt,
folgt das Sägeblatt weiter der falschen Spur und die Führung schaffst es einfach nicht mehr.

Selbst mit meiner total ausgelutschten grünen Bosch habe ich unter Verwendung guter, scharfer Blätter
akzeptable Schnitte in dicke Bohlen hinbekommen sogar Kreisausschnitte, dauert halt etwas länger.

Die Säge auch mal nach vorne kippen, so dass nur oben gesägt wird und dann nach hinten kippen, nur unten sägen,
hilft um wieder in die Spur zu kommen.

Für Präzise war diese Werkzeug aber noch nie gedacht.
 

blueball

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Habe auch schon mit der Stichsäge gerade Schnitte am einem Anschlag gemacht. Ganz langsam und ohne drücken die Säge sägen lassen
 

Mater1984

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Ich habe zumindest eine etwas bessere Erfahrung gemacht wenn ich von unten schneide. Zum einen kann ich dann besser führen wie von oben. Sonst fiele mir noch ein die Säge einspannen / festschrauben und das Holz zu führen. wirklich grade wurde es aber nie. Dafür hab ich mir dann ne billige gebrauchte Kreissäge in der Bucht geschossen. Die erfüllte den Zweck solange das Budget sehr beschränkt war.
 

Fiamingu

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Das T-119B ist für Längsschnitte in Weichholz, das T-101B ist für Querschnitte in Weichholz, Buche ist kein Weichholz.
Das T 101 BF Ist für Hartholz wobei nicht aufgeführt ist ob quer oder längs.
 

odul

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Als ich das erste mal eine Stichsäge in der Hand hatte, hat die auch total schief gesägt. Grund war meine Unerfahrenheit. Gesägt habe ich ohne Anschlag. Wenn ich links vom Strich war, habe ich seitlich Druck nach rechts auf die Säge gegeben.

Das ist falsch. Man muss die Säge im Uhrzeigersinn etwas verdrehen und weitersägen bis man wieder am Strich ist. Praktisch bedeutet das, dass man während dem Freihand-Sägen mit der Stichsäge die immer hin- und herdreht, um am Strich zu bleiben und zu korrigieren.

Alles andere wurde schon gesagt.


Noch eins:
In mehr wie einem Fachbuch oder Artikel habe ich Empfehlungen für Parallelanschläge für Stichsägen gesehen, um geradeaus zu sägen. Hielt das immer aus den genannten Gründen für Quatsch. Habe es aber nich ausprobiert. Geht mir jetzt runter wie Öl, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.
 
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