Staubklasse für Holzstaub, Sauger und Luftreiniger

matchesder

ww-robinie
Registriert
19. Juli 2015
Beiträge
986
Hallo zusammen, nach längerer Abwesenheit :emoji_slight_smile:

Aus Neugier gefragt...

Es wird für Holzstaub ein Klasse M Sauger gefordert (BG). Wir Hobbyleute nehmen die Klasse L, weil die gleichen Filter drin sind und lediglich die Überwachung fehlt.
Für "Krebs- und Krankheitserregende Gefahrstoffe" wie Asbest und Schimmel gilt Klasse H. Bei den Luftreinigern haben wir Angaben zur Größe die gefiltert wird bzw. bleibt Festool bei M und H.

Staub von Hartholz ist als Krebserregend eingestuft und Nasenkrebs als Berufskrankheit anerkannt. Warum zählt für Holzstaub trotzdem Klasse M und nicht H?
Hängt das noch mit den Arbeitsplatzgrenzwerten zusammen?

Grüße
 

Moosheini

ww-kastanie
Registriert
29. Oktober 2020
Beiträge
36
Ort
Amerang
Das hängt von so vielen Faktoren ab. Vor allem von alt eingesessenen Gepflogenheiten und der fehlenden Möglichkeit der praktischen Umsetzung. Holzstäube können bspw. in Schreinereien effektiv nie vermieden werden und da hilft dann auch kein M-Sauger. Zudem wäre es eine erhebliche Kostenexplosion, da man sämtliche Absaugungen als Schreiner umrüsten müsste, was wiederum dem Kirchenmaler, der mal in zwei oder drei Staubsauger investieren muss, nicht ganz so weh tut. Ganz schwieriges Thema, da es auch durchaus Kontroversen gibt. Immerhin macht hierbei auch die Menge das Gift.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.286
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

ist ne Frage der Größe
Holzstaub ist sehr grob. Da reichen eben auch gröbere Filter. Zudem ist der wohl nicht ganz so gefährlich wie eben Asbest.
Mit ist in 30 Jahren als Schreiner noch keine Meldung über Krebserkrankung infolge Holzstaub "über den Weg gelaufen". Asbest schon mehrere
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
3.132
Ort
Mittelfranken
Das ist eine ganz andere Größenordnung, was das Risiko angeht.

Asbest, der einmal eingeatmet wird, bleibt in der Lunge und schädigt dort lebenslang.
Die Fasern können praktisch nicht abgebaut werden - deshalb war das Zeug ja so beliebt, weil es fast unzerstörbar ist.

Daher ist das Einatmen komplett zu vermeiden, und daher gelten da auch strenge Regeln zu Arbeitsschutz, Entsorgung etc.

Beim Holzstaub ist es eher die dauerhafte Belastung über lange Zeit. Grundsätzlich kann der ja abgebaut werden und kommt ja auch natürlich vor, nur ist es halt etwas anderes, wenn man Massen davon das ganze Berufsleben durch die Nase zieht, wie das früher in Schreinereien war. Wenn Holzstaub in kritischen Mengen rumfliegt, sieht man das ja auch.

Bei Asbest ist wirklich jede eingeatmete Faser zuviel, deshalb sind da halt 100% Schutzmaßnahmen erforderlich, während es bei Holzstaub reicht, das allermeiste zu vermeiden.
 
Oben Unten