Starkstromanschluss

horsthorst

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Hallo zusammen,

ich möchte mir in der Werkstatt gerne vier Starkstromsteckdosen legen lassen. Der Stromkasten ist praktischerweise im selben Raum. Reicht es da, wenn ich dem Elektriker sage, "Starkstromanschlüsse", oder gibt es da Abstufungen? Ich möchte z.B. eine Ansauganlage, Abbricht/Dickenhobel und eine Kreissäge in Zukunft anschaffen und anschließen. Letztlich geht es eben darum, alte und ggf. neue Maschinen problemlos nutzen zu können. Helft mir doch bitte kurz auf die Sprünge.

Vielen Dank und schönen Sonntag noch,

Jan
 

carsten

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Hallo

ja es gibt eine Abstufung 16 A oder 32 A. Es ist aber davon auszugehen dass die üblichen Maschinen mit 16 A auskommen.
32 A haben bei uns nur der 4Seiter, die Furnierpresse und die große Absaugung. Alles Maschinen die bei Hobbyanwendungen eher selten zu finden sind.
Einzig du erwägst bei Hobelmaschinen nach alten Profimaschinen Ausschau zu halten
 

Gµnne

ww-pappel
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Wenn Du genau und für alles gwappnet möchtest dann sag dem Elektriker Du möchtest Drehstromanschlüsse für 16A und 32A. A= Ampere.
Die Stecker für die beiden unterschiedlichen Werte unterscheiden sich.

Gruß
Martin
 

rafikus

ww-robinie
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Hallo

Es wäre noch hilfreich zu erwähnen, ob die Drehstromsteckdosen (nicht Strarkstrom), einfach an der Wand montiert werden sollen, oder ob es irgendwelche Platten gibt, in die sie eingelassen werden sollen? Ebenfalls wäre zu erwähnen, ob die Zuleitungen jeweils über Putz gelegt werden sollen, oder ob Kabelschlitze gezogen werden müssen?
Alles andere macht der Elektriker, er kann auch entscheiden ob 16A oder 32A möglich/notwendig ist?
Ein Bild des Stromkastens (mit geöffneter Tür/Klappe) kann auch nicht schaden. Aber bitte nicht etwa noch die Abdeckplatte für das Foto abmontieren.

Rafikus
 

@@@

ww-birnbaum
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In den meisten Fällen ist 16A ausreichend.

Ich hab mir einen Baustellenverteiler (Energieinsel) für Wandmontage in der Garage installiert. Der hat einmal 32A, zwei mal 16A, und vier 230V Anschlüsse. Damit hatte ich die Hoffnung für viele unterschiedliche Anwendungen gewappnet zu sein und gleichzeitig an den Steckdosen direkten Zugriff auf die jeweiligen Sicherungen. Ausserdem war es kostengünstig.
 

horsthorst

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Schon mal danke für eure Hinweise!

Also was die zukünftige Hobelmaschine angeht, habe ich noch keine Vorstellungen, was es sein soll. Aber ich denke dann, dass eine gute gebrauchte Maschine auch mit dem 16 A Wert erhältlich sein wird.

Ist mit dem Stromkasten der Kasten des Hausanschlusses oder der Sicherungskasten gemeint? Ersterer hat nämlich eine Plombe dran...

Die Steckdosen sollen mittig an der Wand montiert werden und können ruhig auf dem Putz liegen.

Wenn ich alle Überlegungen also zusammenfasse, würde ich einfach 4 Steckdosen für 16 A und eine für 32 A nehmen.
 

carsten

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Hallo

nee an den Hausanschlus muss der Elektriker normalerweise für diesen Zweck nicht.
Evtl für die 16 A Kombodosen nehmen mit einmal 16 A CEE also das was landläufig mit Starkstrom bezeichnet wird und einmal und einmal Schuko 16 A 230 V.
Und auch gleich prüfen lassen ob die 230 V FI abgesichert sind notfalls nachrüsten lassen. Alles ausreichend beschriften und Sicherungsschalter einsetzen lassen statt Schraubsicherungen. Letztere sind zwar preiswerter aber wann haut es die raus ...... Richtig Sa nachmittag und gerade keine Ersatz mehr da, Baumarkt hat schon zu und der Elektriker hat Wochenende.
 

rafikus

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Hallo

Und auch gleich prüfen lassen ob die 230 V FI abgesichert sind notfalls nachrüsten lassen.
Nicht "nachrüsten lassen", bei neu angebrachten Steckdosen ist der FI Pflicht. Sollte also noch keiner vorhanden sein, wird der Elektriker es sowieso gleich erledigen.

@horsthorst: Du hast Doch geschrieben: "Der Stromkasten ist praktischerweise im selben Raum." Ich ging davon aus, dass es der Zählerkasten/Sicherungskasten ist. Sollte es aber der Hausanschlußkasten sein (verplombt), dann ist es kein Vorteil, dass er in der Nähe ist.

Rafikus
 

falco

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Hallo

ist alles kein Problem. Sprich einfach den Elektriker deines Vertrauens darauf an.

Richtig und in letzter Kosequenz sagt dein Energieversorger dir, was dort möglich ist. Das geht schon damit los ob dein Gebäude überhaupt mit Drei-Phasen versorgt wird. Mit wieviel A dein Haus versorgt wird kannst du übriegsn selbst beim EVU erfragen, das muss dein Elektriker genauso machen.
 

ohne_titel

ww-ahorn
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in einer hobbywerstatt, in der nur eine person gleichzeitig arbeitet, laufen normalerweise maximal eine maschine plus absaugung gleichzeitig. daher kannst du ruhig alle 4 steckdosen zusammen absichern - das spart ein paar euro und platz im sicherungskasten. der genießer baut sich gleich ein schütz mit ein, dass die absaugung automatisch steuert.
 

magmog

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in einer hobbywerstatt, in der nur eine person gleichzeitig arbeitet, laufen normalerweise maximal eine maschine plus absaugung gleichzeitig. daher kannst du ruhig alle 4 steckdosen zusammen absichern - das spart ein paar euro und platz im sicherungskasten. der genießer baut sich gleich ein schütz mit ein, dass die absaugung automatisch steuert.

Guude,

da wird sich jeder Elektriker aus gutem Grund verweigern.
Und wie stellst Du Dir das mit dem Schütz vor? Das funzt nicht so einfach, da muss eine Master-Slave Schaltung oder eine Induktionsspule mit Schaltung her.

Ich würde 3x 16A setzen lassen und 1x 32A. So hat man Reserve und von der 32A Steckdose kann man auch "nur" 16A absaugen.
 

Holz-Fritze

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Nun selbst in Firmen wird 32A selten gebraucht, deswegen würde ich auf die 32 CEE Steckdose verzichten, das sind Aufputz schon riesige Teile, so etwas würde mich stören wenn es nicht gebraucht wird. Drei 16A CEE sollten völlig reichen.

Und unbedingt jede CEE Steckdose einzeln absichern, wenn ein Elektriker sowas mitmachen würde, dann würde ich den direkt vom Hof jagen.
Wichtig auf jeden Fall Leitungsschultzschalter vom Typ C oder D einbauen lassen. Der Standardtyp B kann bei hohen Einschaltströmen von Maschinen schon mal auslösen, so etwas nervt.
 

elchimore

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Also ich würd wenn es geht auch die 32A Dose setzen lassen. Da kann man zur Not später prima noch nen mobilen Unterverteiler mit eigener Absicherung dranhängen.... der Gedanke, dass man sowas nie braucht..... Bei uns wurde in der Firma letztens erst die zweite 63A Dose gesetzt.... Zwar keine Schreinerei, sondern ein Systemhaus :emoji_wink: Die neue Wärmepumpe für die Abwärme gab sich mit 32A nicht zufrieden.
Grüssle Micha

PS: das Kühlagregat vom Kühllkw fürs Bier beim nächsten Fest dürfte auch 32A brauchen :emoji_wink:
 

tract

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Wenn ich alle Überlegungen also zusammenfasse, würde ich einfach 4 Steckdosen für 16 A und eine für 32 A nehmen.

eine 32A-Steckdose braucht man für die heimische Werkstatt eigentlich nicht (oder ist die Frage gewerblich gestellt?)
So läßt sich sogar ein 7,5kW-Motor noch mit einem 16A-Stecker betreiben (an vielen 7,5kW-Wippsägen sind z.B. solche Stecker fest verbaut) - und 7,5kW bedeutet klar größere Industriemaschine.

Problem sind da schon eher die Anschlussbestimmungen der Stromversorger:
https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Anschlussbedingungen
siehe dort unter Links TAB 2007 Punkt 10.2.2 Motoren
Folgende Scheinleistungs-Grenzwerte dürfen bei gelegentlich (zweimal täglich) anlaufenden Motoren nicht überschritten werden:
– Wechselstrommotoren mit einer Scheinleistung von nicht mehr als 1,7 kVA oder
– Drehstrommotoren mit einer Scheinleistung von nicht mehr als 5,2 kVA oder
– bei höheren Scheinleistungen Motoren mit einem Anlaufstrom von nicht mehr als 60A


D.h. die Versorger möchten eigentlich keine Motoren über 5,2kW ohne darüber informiert/gefragt zu werden - sofern das ein Privathaushalt ist.
Man muß das sicher nicht soooo genau nehmen, aber mit Maschinen die eine Anschlußleistung von 5,5kW besitzen, ist man normalerweise für die heimische Bastelei schon wirklich ausreichend ausgestattet und da reichen die 16A problemlos.
 

Holz-Fritze

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Grundsätzlich richtig was Tract da schreibt. Nur Scheinleistung und Wirkleistung wirf er durcheinander. Die Leistung auf dem Typenschild eines Asynchromotors wird in Wirkleistung (kW) angegeben. Die Scheinleistung (kVA) erhält man wenn man die Wirkleistung durch cos phi teilt. Die Scheinleistung ist nämlich größer als die Wirkleistung.

An eine 16A CEE Drehstromsteckdose können ausserdem 11kW angeschlossen werden.

PS. 60 A Anlaufstrom ist übrigens ein Witz ich habe einen Universalmotor mit ca. 1kW Anschlussleistung schon mit 50A Anlaufstrom gemessen.
 

tract

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Grundsätzlich richtig was Tract da schreibt. Nur Scheinleistung und Wirkleistung wirf er durcheinander. Die Leistung auf dem Typenschild eines Asynchromotors wird in Wirkleistung (kW) angegeben. Die Scheinleistung (kVA) erhält man wenn man die Wirkleistung durch cos phi teilt. Die Scheinleistung ist nämlich größer als die Wirkleistung.

ja, da hast Du recht !
 

Sägenbremser

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Ist jetzt nicht meine Baustelle

aber auch ich kenne ein paar E-Motoren die
bei 1.1 Kw durchaus 100 Amper ziehen. Ist
jetzt eher als Spass gemeint, sind natürlich
Startermotoren im 12V Netz. Sind daher in
der Form auch nicht gesichert. Ab 130 Amper
baue ich die Dinger aus, da sind die Magneten
schon am wackeln und ich komme halt gerne
immer vom Fleck weg.

Nur fände ich es schon für uns Tischler ohne
den grossen Durchblick im Watt+Ohmbereich
einmal ganz schön wenn wir über Schein.-und
Wirkleistung einen kurzen, nachvollziehbaren
Überblick erhalten würden. Das ich keine 18Kw
Maschine so einfach ins Netz hängen darf, war
mir schon immer bekannt, da war schon eine
Anmeldung beim örtlichen Versorger für nötig,
aber über Hintergrund und Sinn bin ich noch nie
so wirklich aufgeklärt worden. Das wäre jetzt der
Zeitpunkt für belastbare Aussagen ohne Streit und
persönliche Animositäten.Danke.

Gruss Harald
 

Time_to_wonder

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Hm. Ein Versuch: Wirkleistung kW ist dass, was von der Maschine tatsächlich aufgenommen wird. Durch das leidige Phänomen der Phasenverschiebung im Wechselstromnetz muss jedoch mehr Leistung bereitgestellt werden. Der hinzukommende Teil, der nicht in Arbeit umgesetzt wird, nennt sich Blindleistung. (Wirkleistung + Blindleistung = Scheinleistung). Die Scheinleistung kVA ist also die Größe, für die ein Versorger oder ein Installateur Leitungen und Absicherungen auslegen muss.

Stell Dir einfach ein Glas Bier vor. Das Flüssige ist die Wirkleistung, der Schaum die Blindleistung. Und der gesamte Glasinhalt ist die Scheinleistung.

Gruß Jörg
 

Holz-Fritze

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Hallo Harald,

das Problem ist Du bezahlst Wirkleistung an den Stromversorger, die Blindleistung belastet aber Netze und auch Generatoren. Der Versorger muss also im Grunde auch Blindleistung "erzeugen". Deswegen muss man auch in der Industrie die Blindleistung kompensieren.
 

Sägenbremser

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Dank an Jörg und Ralf
für diese kurzen, nachvollziehbaren Erklärungen.

Noch eine Frage dazu - wird beim Einsatz eines FU
der Blindstrom schon durch die interne Schaltung
vermieden/vermindert, oder bin ich da ganz auf dem
Holzweg?

Liebe Grüsse, Harald
 

Time_to_wonder

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Mal überlegen: Netzseitig dürfte der FU weder eine induktive noch eine kapazitive Blindleistung verursachen. Maschinenseitig gibt es aber wieder die induktive Komponente, den Motor. Also muss der FU ausgangsseitig (Richtig Motor) eine Scheinleistung (Wirkleistung zzgl. induktiver Blindleistung) bereitstellen. Diese Scheinleistung müsste der Wirkleistung am Eingang entsprechen, irgendwo muss der induktive Blindleistungsanteil ja herkommen. Also - nix gekonnt.

Ob das jetzt so stimmt...?
 

Sägenbremser

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Habe ich jetzt richtig verstanden

um ein Drehfeld aufbauen zu können braucht es
eine Phasenverschiebung, also muß der FU an der
Ausgangsseite auch einen Blindstrom erzeugen?

Liebe Gruss, Harald
 
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