Stanley No. 50 Combination Plane

ARON

ww-robinie
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Moin zusammen,

ich habe mir ungesehen eine Stanley No. 50 zugelegt. Nachdem ich das gute Stück ausgepackt habe, würde ich sagen, dass der Hobel noch nie benutzt wurde. Alle Teile waren mit irgendeiner Schmiere überzogen. - Roch wie Omma unter'm Rock. Laut Anleitung sind sogar alle Teile vorhanden.

Ich habe den Hobel mit Nitro-Verdünnung abgerieben und war erstaunt, wie schlecht/oberflächlich die Verarbeitung ist. Deshalb tippte ich auf Herstellung in den 80er jahren des letzten Jahunderts. Im Netz fand ich jedoch, dass der Hobel nur bis 1962 gebaut wurde.

Nun zu meinen Fragen:
- Kann man das Baujahr abschätzen? (evtl. Pägung auf Bild 4)
- Ist es normal, dass die "Laufsohlen" solche Fräsmarken haben (Bild 3)?
- Sollte man die "Laufsohlen" planen?
- Wie zieht man die Profilmesser ab?
- Den Hobel will ich eigentlich nicht benutzen, aber zwei, drei Hobelstriche wollte ich schon machen. Wenn ich nun die Messer abziehe, versaue ich mir dann den "Neuzustand"?

Es wäre nett, wenn Ihr mir helfen könntet.

Ganz wichtig: Ich mag das Schätzchen auch mit den Macken!
 

ARON

ww-robinie
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Die Bilder wollten nicht.
 

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v8yunkie

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Ich hatte schon mehrere von diesen Hobeln - und habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Die Fräsriefen sind normal - sind aber für den Gebrauch unerheblich. Würde ich nicht abschleifen, sonst verlierst Du den Oberflächen-Schutz.

Zum Abziehen der Messer habe ich mir seinerzeit eine Vorrichtung mit einen Stück Holz gemacht (kannst Du hier sehen.. hab ich neulich verkauft), daß dein Messer so schräg einspannt, daß die Schneiden-Fase horizontal zu liegen kommt. Dann habe ich mit einem Dremel und einem feinen, dünnen Korrund-Schleifstäbchen (ca. 2cm lang und 5mm dick und weiß ... gibt es von DREMEL) die runden Messer geschliffen. Die geraden Messer auf dem Wasserstein. Mit ein wenig Übung geht das ganz gut.

Noch ein paar Tips:
1) Achte darauf, daß Du nach Festdrehen der Mutter/Schraube für die Messer-Fixierung mit der Schraube ganz hinten (auf dem ersten Bild die lange Schraube ganz rechts) beide Hobel-Hälften parallel zueinander einstellst... mit der Schieblehre kontrollieren! Sonst klemmt der Hobel.
2) Verwende Kerzenwachs auf den Kontaktflächen zum Holz, dann läuft er besser.
3) Die Messer nur ganz wenig überstehen lassen.
4) Mach Dir ein Führungsholz (wie auf meinem Bild das Stück Mahagoni) für den Ausleger/Fence mit einem Rundholz drin, dann sieht Du genau, ob die den Hobel senkrecht hältst.
5) VORSICHT beim Hantieren mit eingespannten Messern... die sind hübsch scharf und ich habe mich beim Einstellen schon zwei Mal geschnitten. Man faßt da schnell dran.

Würde mich interessieren, was Du bezahlt hast - ist ja vom Zustand her ein echt schönes Sammlerstück. In England legen die dafür teils echt Geld auf den Tisch.

Viel Erfolg und Gruß,
Thomas
 

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pedder

ww-robinie
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Nun zu meinen Fragen:
- Kann man das Baujahr abschätzen? (evtl. Pägung auf Bild 4)
- Ist es normal, dass die "Laufsohlen" solche Fräsmarken haben (Bild 3)?
- Sollte man die "Laufsohlen" planen?
- Wie zieht man die Profilmesser ab?
- Den Hobel will ich eigentlich nicht benutzen, aber zwei, drei Hobelstriche wollte ich schon machen. Wenn ich nun die Messer abziehe, versaue ich mir dann den "Neuzustand"?

Es wäre nett, wenn Ihr mir helfen könntet.

Ganz wichtig: Ich mag das Schätzchen auch mit den Macken!

HAllo Aron,

wenn Du Hobel mit Kennern diskutieren willst, würde ich die Frage auch bei woodworking.de stellen. Da posten eine ganze Menge Leute, die hier nicht mit machen.

Sammelst Du die Dinger? Dann würde ich den Hobel unangetatstet lassen, wieder schützen und 200 Jahre verstecken. Dann wird er für Deine Erben vielleicht was wert.

Zum Benutzen würde ich alles so gut einrichten, wie es geht. Dass Du aktuell einen Wert vernichtest, sehe ich nicht, dazu ist der Hobel noch zu jung.

ZUm Benutzen würde ich Veritas kaufen, ich meine, die haben sowas ähnliches auch im Programm oder zumindest in der Planung.

Liebe Grüße
Pedder
 

ARON

ww-robinie
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Wow, das sind ja schon mal einige Antworten.

@ Thomas:
Danke für die vielen Tipps. Auf der verlinkten Seite kann ich Deine Vorrichtung leider nicht finden. Da ich mich aber noch nicht entschieden habe, ob ich überhaupt dran gehe, macht das erstmal nichts.

Schön zu wissen, dass es sich nicht um einen Montagshobel handelt.

@ Pedder:
Auch Dir mein Dank. Als Wertanlage habe ich den Hobel nicht gekauft. Mir gefällt nur einfach die Technik. Er landet also in der noch zu erstellenden Vitrine.

Ich befürchte fast, dass ich mich wirklich im Nachbarforum anmelden muss.
 

v8yunkie

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Link

Hier noch eine netter und nützlicher Link zu einer Englischen Schreinerin... die nennt die Combination Planes dort auch "Boat Anchors" (Boots-Anker).

Nett zu lesen Ihre Seite, aber auch einige gute Tips... HIER

Z.B. schärft Sie die Messer mit passenden Rundhölzern, um die sie Schleifpapier wickelt. Geht auch ganz gut... hatte ich vergessen.

Ich fand die Boat-Anchors auch irgendwie faszinierend - und die machen viel weniger Dreck als eine Oberfräse. Allerdings muß man schon etwas üben und auch quer zur Faser (trotz Vorritzer) ist das nicht so ohne.

Am Ende habe ich mich aber doch für einen Oberfräsentisch entschieden - vielseitiger und schneller. Wenn ich aber noch Regalplatz hätte, dann würde ich mir so ein Teil auch beiseite legen.

Gruß,
Thomas
 

ARON

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Netter Link. Danke Dir.

Habe mir eben nochmals Deinen alten Hobel angesehen. Wurde der tatsächlich mit diesem wunderschönen Plastikgriff ausgeliefert? Deine Variante gefällt mir deutlich besser.
 

v8yunkie

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Hobel

Ja, allerdings.. der Original-Griff war aus Plastik. Zufall: Bei der Englischen Schreinerin hatte ich mir die Anregung für den Griffbau geholt. Die hat da ein Video (oder auf Youtube). Ist nicht so schwer.

Dieser Kombihobel war das letzte Modell, was noch gebaut wurde... glaube aus den 70ern. Er ist zwar nicht so schön - besonders im Vergleich gegen die ganz alten Kombihobel aus der Jahrhunderwende - aber auch ausgereift. Hat am Besten von allen 3en funktioniert, die ich hatte. War auch schön schwer, dadurch lief der gut.
Wenn Du einen nur zum Benutzen willst, dann schau Dich mal nach so einem um. Die gibt es für kleines Geld.

Gruß,
Thomas
 

Keilzink

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... man kann das fast schon pauschal sagen: Die Verarbeitungsqualität bei Stanley-Hobeln, die nicht mehr in den USA sondern nach 1970 in GB gefertigt wurden, lässt sehr, sehr zu wünschen übrig. Wenn man wirklich gut verarbeitete Stanleys will, ist der Zeitraum zwischen 1920 und 1940 der beste. Denn während dem WW2 gab es Probleme mit den Rohstoffen, nach dem Krieg verloren diese Hobel bald schon an Bedeutung - wegen der zunehmenden Maschinisierung. In den 60er Jahren ging die Qualität deshalb auch schon im Stammland USA zurück und in den 1970ern - siehe oben.

Andreas
 

ARON

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Moin,

@ Thomas: Nene, benutzen will ich den Hobel nicht. Mich interessiert lediglich die Technik und das Aussehen. Bezeichne es als Spleen, aber es war nur das Will-Haben.

@ Andreas: Bei dem Firmennamen hatte ich gehofft, dass man durchgehend gute Qualität auslieferte. Dass die Stahlqualitäten abnahmen ist klar.

Danke Euch beiden.

Kann mir vielleicht noch jemand sagen, aus welchem Zeitraum der Hobel stammt? Nach meinen Informationen wurden fünf verschiedene Typen über knapp ein Jahrhundert gebaut. Es würde mir schon reichen, wenn ich wüßte, zu welchem Typ mein Hobel zählt.

Mit bestem ...
 

Keilzink

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... was man sagen kann: Auf der Schachtel steht "Stanley Works (G:emoji_sunglasses: LTD, Sheffieled / England".
Soweit ich weiss, wurde dieser Name bis 2009 geführt, danach hiess es "Stanley Black & Decker.
Der Hobel dürfte also zwischen 1970 und 2009 gefertigt worden sein. Für die alten USA-Stanleys gibt es sehr genaue Listen, man kann das Herstellungsdatum uU bis auf ein Jahr und ein Quartal eingrenzen (ich habe einen, der im 3. Quartal 1935 gefertigt wurde). Für die GB-Produktion nach 1970 hat sich diese Mühe allerdings niemand mehr gemacht - soweit ich weiss.

Andreas

PS: HIER findest du einige Angaben zm US-Vorläufer, ist vielleicht interessant. Nach diesen Angaben wurde der 50er bis 1962 in den USA gefertigt.
 

ARON

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Ok, dann habe ich wohl Pech gehabt. Schade eigentlich.

Die Homepage ist mir bereits bekannt. Dennoch danke ich Dir dafür.

Ein bißchen neidisch bin ich auf Deinen Hobel jetzt schon. :emoji_wink:
 

v8yunkie

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Alter

Wenn ich HIER nachschaue, dann ist er Hobel zwischen 1945 und 1962 gebaut worden... vorher hatten die 50er anscheinend keinen Holzgriff.

Gruß,
Thomas
 

Keilzink

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... ja, das wäre so richtig, wenn der Hobel ein "Made in USA" hätte. Da er aber in Sheffield/England hergestellt wurde, dürfte er erst nach der Verlagerung der Produktion gebaut worden sein - also irgendwann zwischen 1962 und 2009. "Blood and Gore" listet keine England-Produktionen, das macht keiner der "Historiker" dort. Es wurden aber auch schon vor der Verlagerung Hobelklingen in England produziert, aber keine Hobel, soweit ich das weiss. Aber da ist sicher noch nicht alles bekannt ...
Auf jeden Fall gefällt mir das Teil mit Holzgriff auch wesentlich besser als die mit den Plastik-Griffen.

Andreas
 

ARON

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Moin,

so Leid es mir tut, ich habe mich damit abgefunden, dass ich ein neueres Model habe. Wenn die englische Produktion erst seit 1962 den Hobel baute, dann ist es eben so. Wenigstens ist der Griff aus Holz :emoji_wink:
 

Frank S

ww-esche
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Hallo Aron,
wenn es Dir hilft, dann ist es aber die ältere Produktion aus England.
Bei den neueren sind die Hobeleisen in häßlich blauen Kunststofftaschen aufbewahrt.
Du hast noch die "schönere" Holzkassette. :emoji_slight_smile:

Gruß, Frank
 
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