Stabparkett auf alten Dielen verkleben?

waterl00

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Hallo,

wir renovieren derzeit ein altes Haus, ca 70 Jahre alt.

Im Wohnzimmer und in der Küche möchten wir gerne massives Stabparkett (22x70x500) verlegen.
Das Problem ist der Unterbau. Es handelt sich um eine alte Fichte Holzdiele mit recht wenig Rundung und noch wirklich kleinen Fugen. Abschleifen möchten wir doch nicht mehr (ursprünglicher Plan), da das Holz an einigen sichtbaren Stellen schon "geflickt" wurde.
Auf der Holzdiele lag 30 mm Spanplatte und Teppich, die habe ich entfernt. Ein dünnes Fertigparkett oder Industrieparkett kommt also nicht in Frage, wir bräuchten mehr Aufbauhöhe, mich hegen auch massive optische und haptische Vorurteile gegen dieses Fertigparkett-Zeugs.

Die Ziel-Aufbauhöhe beträgt in Summe ca. 35 mm.

Mein Traum vom Parkett ist eben ein massives Stabparkett. Das wollte ich
mir eigtl. reinlegen (lassen) und zwar vollflächig verklebt. Nun haben mich diverse Aussagen aber ziemlich verunsichert.

Der eine Verkäufer meint "kein Thema, mit elastischen Kleber wird das gegenseitige Arbeiten der beiden Hölzer abgefangen" kann man also machen.

Der andere behauptet genau das Gegenteil, absolute Todsünde, innerhalb kurzer Zeit ist Essig mit dem Parkett, da die Fugen auseinander gehen.

Ich habe mir eigtl. folgendes Scenario überlegt:

Ich habe leicht bis mittel geschüsselte Altbodendielen als Untergrund.
Meine Zielhöhe ist 35 mm, also eine Menge Holz (im wahrsten Sinne).

Könnte ich als 3-Fliegen-Klappe einen 18 mm (oder 15 mm, je nachdem wieviel Kleber aufgetragen wird *achselzuck*)
OSB Aufbau auf die Holzdiele schrauben und dann 16 mm massives Stabparkett auf den OSB kleben?

Ich hätte so
a) einen schönen geraden U-Grund für das Stabparkett
b) meine Zielhöhe erreicht
c) trotz OSB keine Mehrkosten, da 16 mm Stab günstiger ist (entspricht in etwa dem qm2 Preis der OSB Platte)

Wäre das eine echte Möglichkeit?

Da diese Investition zum einen nicht gering ist und wir andereseits lange was von unserem Holzparkett haben möchten, würde ich mich über jeden Kommentar freuen. Was meint Ihr?



Vielen Dank und Gruß
Jo

P.S.
Wäre statt verkleben ein Verschrauben - wie im Dielenbereich üblich - auch im massivem Stabparkettbereicht eine Alternative?
 

raftinthomas

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wer viel fragt kriegt viel antwort.... :emoji_grin:
hier meine vorgehensweise: rieselschutz-schüttung (zb bituperl)-osb 12-osb12 kreuzweise verleimt(schwimmend)-massivparkett geklebt.
hat die vorteile schallschutz, ebenen boden, solide dauerhafte kontruktion ohne gefahr eines reissens oder knarzens.
man kann massivparkett schrauben, macht meines erachtens aber keinen sinn mehr.
welche massivstäbe liegen denn im qm wie osb ?
 

waterl00

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Hallo Thomas,

erst mal der leichte Teil: es handelt sich um 32 + 16 = 48 qm2.
hier meine vorgehensweise: rieselschutz-schüttung (zb bituperl)-osb 12-osb12 kreuzweise verleimt(schwimmend)-massivparkett geklebt.

sorry, versteh ich nicht ganz...war hier nicht der hier neuling fragt profi bereich? :emoji_slight_smile:

ich versuchs mal:

auf die dielen die rieselschutz-schüttung, dann eine osb 12 platte - die kreuzweise verleimt (=schwimmend???) Geschichte habe ich nicht verstanden - darüber dann das geklebte parkett.

Könntest Du es noch etwas mehr auf Laienformat runterbrechen?

Danke :emoji_grin:
 

carsten

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Hallo

ich vermute mal er meint auf den bestehenden Boden eine Schüttung aufbringen, diesen eben abziehen und dann darauf die erste Lage 12 mm starkes OSB auflegen. Die nächste Lagewird dann um 90° gedreht mit dieser verleimt, darauf wird dann das Parkett geklebt.
Das klappt nur meiens erachtens rein rechnerisch nicht, Du willst ca 35 mm ausgleichen, 2 * 12mm OSB machen schon 24 mm und Massivparkett hat wenn ich mich recht erinnere auch 8-10 mm Stärke- da bleibt dann gerade mal Körnchengröße für die Schüttung. Also eigentlich nix.

Wie weit willst du renovieren: Was ist das für ein Raum ?
Ist der Raum darunter geheizt ? Evtl Kellerraum ?
Für den fall das es eien ungeheizter Kellerraum ist würde ich wenn ich schon dabei bin auf bestmögliche Wäremdämmung achten (Öl und Gas werden schließlich immer teurer, und auch andere Brennstoffe sollte man bestmöglich nutzen). Wie ist die Decke bis jetzt gedämmt ?
Wie vor 70 Jahren ?
Dann würde ich die alten fichten Dielen rausreissen. Eine Folie auslegen. Anschließend eine Schüttung aufbringen, mindestens 25 mm starke verlegplatte ob OSB oder Span ist egal und darauf das Parkett kleben.
 

waterl00

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Wie weit willst du renovieren: Was ist das für ein Raum ?

es geht ums Wohnzimmer, das Haus ist vollunterkellert. Außer der Dachdämmung (Haus wurde vor 9 Jahre kernsaniert) ist hier alles beim alten geblieben. Allerdings
hat das Haus eine Außen-Doppelwand, so richtig schlecht gedämmt ist es nicht.
Weiter dämmen werde ich nicht können/wollen im Moment.

Ist denn mein Vorschlag ein gangbarer Weg?

Mir geht's eher um die Fragestellung, ob ich mit dieser Methode auf die benötigte Bauhöhe komme und nicht gleich bange sein muß, daß das Parkett in n-Jahren völlig aus den Fugen gegangen ist.

Danke und Gruß
Loo
 

carsten

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Hallo

deinw Idee ist an sich nicht schlecht. Als erstes würd eich jedoch den bestehenden Boden genau prüfen und ihn dort wo er locker ist festschrauben. danach mit langer Wasserwaage oder Richtlatte die Ebenheit des Bodens prüfen.
Unebenheiten von mehr als 3 mm insbesondere im späteren Gehbereich ausgleichen. Alles was sich hier bewegt kann später zu dem berühmten knarzen führen. Ich hab dafür Ausgleichsmasse genommen wie sie auch der Bodenleger verwendet (sorry den Herstelller weiß ich nicht mehr). Evtl eien Folie einarbeiten.
Danach die Verlegplatte gut mit dem Untergrund verschrauben. Optimaler weise und wenn du die Verlegeplatten in ein höheres Stockwerk schleppen musst kann man hier auch wie schon erwähnt mit kreuzweise verleimten Lagen arbeiten.
Darauf dann das Parkett kleben. 16mm Stärke halte ich für übertrieben (normal ist glaube 8-10 mm - zumindest bei Harthölzern). Bedenke je dicker das Holz desto mehr kann es auch Arbeiten.
Sowohl die Verlegeplatten als erst recht das Parkett sollten aussreichend Zeit haben sich in dem Raum zu akklimatisieren. Also das Material vor dem verarbeiten einige Tage je nach verwendeter Holzart beim Parkett auch bis zu zwei Wochen in dem Raum lagern.
Völlig aus den Fugen sollte dann dein Parkett bei entsprechender Behandlung dann nicht geraten. Aber mit kleinen Fugen musst du schon rechnen- Holz arbeitet immerhin. Aber wenn du das von einer Fachfirma machen lässt sollten die sich damit auskennen und dich entsprechend beraten, bzw das auch fachgerecht ausführen.
Wichtig ist vor allem das der Untergrund sich nicht mehr bewegt, also dort lieber eine Schraube mehr als zu wenig hineindrehen.
 

derdad

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carsten schrieb:
Bedenke je dicker das Holz desto mehr kann es auch Arbeiten.
.

Stimmt, aber dickeres holz wird auch nur in der dicke mehr arbeiten. Und das sind dann bruchteile von mm. :emoji_wink:
In der fläche ist es egal wie dick das holz ist, oder hab ich da in der schule etwas falsch mitbekommen :emoji_grin:

gerhard
 

waterl00

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Ich habe heute schon etwas vorgearbeitet, und zwar in dieser Form.

Die Dielen sind gesäubert worden, darauf habe ich 2 mm geschäumte PE-Folie gelegt. Anschließend dann 15 mm OSB, ich habs eben schon mal schwimmend ausgelegt. Es sind beim Drübergehen keine Flächen spürbar, die in der Luft hängen.
Der Parkettverleger war mit OSB Verlegung einverstanden

Morgen werde ich dann das OSB verschrauben. Dann bin ich erstmal durch.

Eine Frage noch zum Kleber. Welches ist ein empfehlenswerter Kleber für meine hier beschriebene Situation? Der Parkettleger sprach von elastischen Kleber, den er auch besorgen könnte. Er schlug mir aber vor, daß ich den auch besorgen kann, wenn mir danach düngt.

Ja, Mir düngt danach :emoji_wink: Könnt Ihr mir einen solchen empfehlen mit ungefährer Angabe des Preises?

Danke und ein erschöpfter Gruß aus OWL!

Loo
 

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Rein Elastikkleber eignen sich nicht für masieves Stabparkett.Schon gar nicht auf OSB .Das sind nur neue Kostenexperimente von der Industrie. Wir wünschen eine schubfeste Verklebung und ohne Weichmacher,die dann später den Lack anlösen können.
 

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Ich hab da heut von was gehört, das passt hier genau in den Zusammenhang und war mir neu, deshalb setz ich mich jetzt mal hier drauf.
Die Situation: Vorhandener Dielenboden uralt soll neu ausgestattet werden. Normalerweise würd ich sagen: alte Dielen runter, neue Schüttung rein, Balken/ Unterkonstruktion vermessen und ggf. vermitteln, neue Dielen drauf usw..
Der Vertreter eines Verlegebetriebes meinte: vorhandene Dielen grob eben schleifen, auslegen einer bis zu 10mm dicken Gummischicht aus recyceltem Material (u.a. Altreifen), aufbringen und verkleben des neuen Dielenbodens mit der neuen Gummischicht. Soll super Trittschalleigenschaften haben.
Hat jemand schon davon gehört, er möge berichten, ich wäre neugierig.
Gruß, Holzz
 

raftinthomas

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nunja,
einen ebenen boden wirst du so nicht hinbekommen. altbauböden, die ich kenne, hängen, je nach zimmergrösse, alle so 3 bis 7 cm durch. ich hatte auch mal einen, der war um 14cm(sic!) auf 8m schief...
 
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