Stabilitätsfrage bei Werkbankprojekt

[Hippocampus]

Hallo,

ich habe vor in naher Zukunft eine Werkbank im Paul Sellers Design zu bauen (Bild zum Design)

Nur habe ich aufgrund meiner kleinen Platzbedürfnisse einige Änderungen im Sinn, um diesen am besten zu nutzen. Anbei habe ich eine Skizze angeführt, jedoch ohne Schürze vorne. Die Beine sind ungleich verteilt und die Platte steht rechts vom Bein ca. 60cm über. Die Schürze würde ich auch nur bis zum Bein machen, sprich die letzen 60cm wären dann "nackt". Dem Design entsprechend wird die Schürze mit Keilen von hinten an die Beine gekeilt, damit man die Bank auch auseinander bauen kann, und damit genug laterale Stabilität geboten ist.

Jetzt ist meine Frage:
Ist dieser Gedanke mit einer ausreichenden Stabilität der Bank vereinbar, oder ist es so schlimm, dass schlechtestens die Bank bei kleinen Manipulationen anfängt zu kippeln?

Die Bank hat eine Gesamtlänge von 160cm und eine Breite von ca. 60cm. Die Beine sind 100cm auseinander. 160cm Länge sind das Maximum was ich an Platz zur Verfügung habe. Wenn ich die Platte kürzen würde, ab wann wäre eine unkritischer Überhang erreicht? 40cm? 20cm?

Vielen Dank

 

[IngoS]

Hallo,

am stabilsten wird es immer, wenn man die Bank an der Wand fixieren kann.

Gruß

Ingo

 

[Keilzink]

... was ist der Grund, weshalb du die Beine so merkwürdig platzierst? Stabilität erzeugt man so auf jeden Fall nicht.

Andreas

 

[Dietrich]

Hallo,

zunächst einmal muß ich Ingo massiv widersprechen, eine Hobelbank darf nicht an der Wand fest gemacht sein, erstens, ist das eine Schande für den Erbauer einer Hobelbank, und zweitens, überträgt eine Hobelbank jedes Arbeit an ihr ins Gebäude.
Allerdings halte ich das Verhältnis Standfläche-Überstand für ungünstig. Zumal der Grund für einen so großen Überstand...die deutsche Hinterzange, gänzlich fehlt.
Bei meiner Bank beträgt der Überstand etwa 70cm bei einer Gestellbreite von gut 160cm.

Gruß Dietrich

 

[IngoS]

Hallo,

zunächst einmal muß ich Ingo massiv widersprechen, eine Hobelbank darf nicht an der Wand fest gemacht sein, erstens, ist das eine Schande für den Erbauer einer Hobelbank, und zweitens, überträgt eine Hobelbank jedes Arbeit an ihr ins Gebäude.

Gruß Dietrich

Hallo,

selbst meine schwere Profihobelbank aus deutscher Produktion habe ich mit einem Winkel an der Wand fixiert, ganz ohne schlechtes Gewissen .
Das ist mir immer noch lieber, als Betonplatten zur Ballastierung einzubringen, wie hier im Forum schon vorgeschlagen wurde. Negative Auswirkungen auf die Wand konnte ich auch noch nicht ausmachen.

Gruß

Ingo

 

[Dietrich]

Hallo Ingo,

und warum ist die Bank an der Wand fixiert?

Gruß Dietrich

 

[IngoS]

Hallo Dietrich,

weil ich wirklich daran arbeite und nicht nur Kleinkram. Wenn ich z.B. in die Hinterzange meinen Schraubstock einspanne und dann Rundstahl biege, da würde ich die Hobelbank von der Wand ziehen. Aber auch bei Holzarbeiten, da gibt die Bank eben keinen Millimeter nach. Ich kenne genug YouTube Filme, bei denen man schön sehen kann, wie die Hobelbänke schwingen und wackeln.
Das sind halt meine Erfahrungen aus über 30 Jahren Werkbankarbeit.

Gruß

Ingo

 

[Dietrich]

Hallo Ingo,

1,5 faches Anwendergewicht sollte für jede Holzarbeit reichen, für Metallschraubstock-Arbeiten wären mir die Hobelbankzangen aber zu schade, dann lieber eine kleine Metallerwerkbank.

Gruß Dietrich

 

[FredT]

Auch wenn du einen Metall-Schraubstock an der Bank befestigst, sollte die schon entsprechend abgefangen sein. Oder natürlich das Eigengewicht haben. Aber Wandbefestigung ist immer leichter und muß auch nicht alles aufs Mauerwerk übertragen...

Grüße
Fred

 

[Hippocampus]

... was ist der Grund, weshalb du die Beine so merkwürdig platzierst? Stabilität erzeugt man so auf jeden Fall nicht.

Andreas

Der Grund ist ich habe eine sehr kleine Wohnung und keine Werkstatt, möchte aber trotzdem mit dem Holzwerken anfangen. Dieser Überstand ist so gewählt, weil unter diesem Überstand mein kleiner Kühlschrank Platz finden muss.
Aber das der zu groß ist dachte ich mir bereits, danke für die Bestätigung, ich werde mir etwas anderes ausdenken.

Hallo,

am stabilsten wird es immer, wenn man die Bank an der Wand fixieren kann.

Gruß

Ingo

Ist nicht möglich, da ich die Bank von der Wand schieben möchte (sprich Rollen drunter) und sie nur in der Nische "parken" soll bei Nichtgebrauch.

Zumal der Grund für einen so großen Überstand...die deutsche Hinterzange, gänzlich fehlt.

Eine Hinterzange ist nicht vorgesehen, wenn überhaupt ein Veritas Inset Vice oder Surface Vice.


Fazit:
Ich bedanke mich für die Hilfe, klar geworden ist mir, dass es so noch nicht funktioniert und ich mir über das Weitere Procedere noch Gedanken machen muss.

 

[IngoS]

Hallo,

wie wäre es denn mit so einer raffinierten Bank von Herkules.
Mit der Trittplatte steht das Teil recht stabil und es ist eine vernünftige Vorderzange dran.
Kann man ja auch nachbauen.

https://www.manufactum.de/hobelbank-buchenholz-p753656/?a=33662

Gruß

Ingo

 

[Hippocampus]

Hallo Ingo,

diese Bank ist dann doch tatsächlich zu klein für meine primären Vorhaben (hauptsächlich Möbelbau) sowie für meine Sekundären ("Creative Craftspace" bis hin zur Lederbearbeitung). Ich versuche schon mindestens 140cm an Länge zu erreichen.
Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, den Kühlschrank in der Mitte zu positionieren, um keinen Überhang zu erhalten. Dafür müsste ich zwar eine kleine Aussparung in die Schürze des Entwurfes schneiden, aber das ist dann nunmal ein Opfer welches ich tätigen muss.

 

[Harrer]

Servus
Da du das ganze auf Rollen haben willst kannst du eh nicht mit schwerem Gerät drauf rumhammern. Die 60cm sind bei ausreichender Plattenstärke auch nicht soooo instabil. Zur Not einfach einen Faulenzer machen der bei den wechselnden Stanorten der Bank einfach mal untergestellt wird-allemal so stabil wie die Rollen würd ich sagen.
Gruass Dammal

 

[ChrisOL]

Quer gedacht.

Du baust eine stabile Werkbank mit 140 cm, und nutzt diesen alternativ als Esstisch, zum Essen einfach eine dünne Platte Multiplex auflegen. Dann hast du einen festen Platz.