Stabilität quadratisches Regal

Domu

ww-ahorn
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Nabend zusammen!
Vielleicht sollte man zu dieser Zeit schon schlafen anstatt sich sinnlose Gedanken zu machen aber ich frage mich gerade folgendes:

Wenn man ein quadratisches Regal bauen würde, mit quadratischen Fächern und man würde auf verstellbare Böden verzichten, wäre es dann stabiler wenn die horizontalen Bretter durchgehend sind oder die vertikalen? Oder macht es gar keinen Unterschied?

Vom Aufbau meine ich bspw. sowas wie ein Ikea Kallax
https://www.ikea.com/de/de/p/kallax-regal-weiss-10409932/
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo Domu,

ist die Frage rein theoretischer Natur? Denn praktisch wird man ja wohl kaum die äußeren Seitenwände stückeln. Aber ich denke, dass siehst/meinst Du auch so.

Über die praktische Ausgestaltung des Innenlebens, also die inneren Böden und Stützen könnte man noch reden, da fang ich (Amateur-Holzwerker) mit meiner Einschätzung mal an:

Da erscheint es mir etwas stabiler, die Böden durchgehend zu haben. Die liegen dann ja quasi auf den Trennwänden auf (müsste aber in den Außenwänden gestützt/befestigt werden). Vorstellbar ist nämlich, natürlich so noch recht wacklig, also nur vorstellbar, ein Innenleben so ohne weitere Verschraubung zu gestalten, quasi wie ein Kartenhaus. Mit durchgehenden Trennwänden ist so ein lockeres Positionieren gar nicht möglich. Rein auf dieser Vorstellung beruht meine Einschätzung.

Ich bin gespannt, was die erfahrenen Praktiker dazu schreiben. Denn es ist ja auch zu bedenken, wie und in welcher Reihenfolge man so ein Regal zusammen baut. Das kann ich aber mangels täglicher Routine so rein im Kopf nicht durchspielen.

Insgesamt ist die Konstruktion so oder so gegen Belastung mehr oder weniger stabil. Gegen seitliches Schwanken ist der abgebildete Schrank aber sehr schlecht konstruiert. Lange Hebel wirken auf die kleinen Verbindungsstellen. Ist da auf dem ersten Foto nicht eine Wandbefestigung zu sehen? Die sichert das Regal auch gegen seitliches Schwanken. Auch eine Rückwand oder eine Teilrückwand würde dem entgegenwirken.

Rainer
 
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chris216

ww-ahorn
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Dritte Möglichkeit, wenn du zu viel Zeit / einen geeigneten Maschinenpark hast: Du könntest das Innenleben wie ein Gefache bauen. Alle senkrechten Bretter hinten bis zur Hälfte schlitzen, alle waagerechten vorn. Dann ineinanderschubsen.

Wenn das nicht stabil genug wäre, könnte man noch schmaler als Brettstärke schlitzen und im Gegenstück einnuten.
 

FredT

ww-robinie
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Horizontal immer durchgehend, allein schon vom Belastungsfall. Die senkrechten haben nix zu tragen, nur zu stützen
 

Domu

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Danke für eure Antworten,

tatsächlich war die Frage erst mal rein theoretischer Natur und man wundert sich dann am Morgen, was einem so abends durch den Kopf geht:emoji_hushed:

Vom Gefühl hätte ich auch gedacht, dass es stabiler ist die Horizontalen durchgehend zu machen, hab mich aber gefragt ob es überhaupt einen relevanten Unterschied macht.

Trotz dem nicht verkehrt es jetzt zu wissen. Wird in Zukunft bestimmt mal nützlich sein :emoji_slight_smile:

Danke
Domu
 

Lallumper

ww-ulme
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Eine sehr theoretische (und lustige) Frage, deswegen eine sehr theoretische Antwort :emoji_wink:
Wenn alles quadratisch ist, macht es fast keinen Unterschied. Ein minimaler, kaum messbarer Unterschied entsteht dadurch, dass die untere Regalfläche durch die Auflägefläche in der Verformung etwas behindert wird. Dadurch ist die Variante mit horizontalen Regalen geringfügig steifer. Die Rechnung bestätigt das, die rechte Variante hat die horizontal durchgehenden Bretter und hat geringfügig kleinere Verformungen.

Regal.PNG

Ansonsten ist ein Quadrat immer gleich schubsteif, egal ob es horizontal oder vertikal ausgesteift ist.
 
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joh.t.

ww-robinie
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Hallo,
Guck dir mal das Bauprinzip des fnp regals von Moormann an.
Das lässt viele Möglichkeiten zu.

Vg Johannes
 

derdad

Moderator
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Ich glaub, dass es von der seitlichen Kippstabilität keinen Unterschied macht ob die Seiten durchgehen oder unterer und oberer Boden. Bei Belastung von oben ist es natürlich besser wenn die Böden durchgehen.
Dass traditionell die aufrechten Seiten durchgehen ist folgendermaßen begründet: Als der Korpus noch gezinkt wurde hat man an die Böden die Schwalben gemacht und an die Seiten die Zinken- halbverdeckte wohlgemerkt. Dadurch ware bei Kästen über Augenhöhe die Verbindung nicht zu sehen (jede sichtbare Verbindung war verpönt). Bei niedrigeren gab es meist nur eine halbverdeckte Verdopplung vorne und hinten, und dann kam eine Platte drauf. Dadurch war die Verbindung ebenfalls nicht zu sehen.
Später bei Platten jedweder Art mit aufgeleimten Kanten war die obere Kante ebenfalls nicht zu sehen, oder es kam wieder eine Platte drauf. Seitlich war jedenfalls wieder keine Kante zu sehen.
Die Konstruktion wie bei IKEA, mit seitlich sichtbaren Kanten, ist im Profibereich eigentlich verpönt.

LG Gerhard
 
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