Stütze bei Scheune entfernen

Simpus

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Liebe Zimmerer! Bitte um eure Meinung bei folgender Angelegenheit.
Wie auf der Skizze zu erkennen, möchte ich mind. 2 Mittelstützen bei unserem Stadel entfernen um besser mit dem Traktor reinfahren zu können etc.
Aktuell sieht die Dachstuhlkonstruktion so aus wie auf der Skizze links, der rechte Teil der Skizze wär meine Idee wie ich die Konstruktion umbauen kann, ohne dass mir der Stadel zusammenkracht. Bei einem Teil in der Scheune möchte ich eine Decke montieren, weil ich eine Werkstatt reinmachen möchte, bei diesem Teil sollte also auch die Mittelstütze entfernt werden. Die Decke wird aber nicht begehbar gemacht, aber ein zwei Tonnen Material werden es trotzdem werden verteilt auf ca. 100m².

Also wenn sich bei solchen Konstruktionen jemand gut auskennt, bitte um eure Ratschläge.

Vielen Dank im Voraus!

LG Patrick
 

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IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ohne Statiker, oder einen Zimmereibetrieb mit entsprechender Fachkenntnis solltest du da nicht anfangen. Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass hier jemand auf Grundlage eines schlechten Fotos grünes Licht für dein Vorhaben gibt. Grundsätzlich ist ja vieles möglich, aber so aus dem Bauch heraus essentielle Stützen der Scheunenkonstruktion wegzunehmen, wäre grob fahrlässig.

Gruß Ingo
 

wirdelprumpft

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Bin kein Zimmermann aber die ganze Konstruktion sieht nicht sonderlich überdimensioniert aus
auch die Wand macht nicht gerade einen soliden Eindruck -
und nun willst du die Last die seither über die mittlere Stütze ging komplett auf den dann geschwächten Balken und die Außenwände verteilen
gehen tut das bestimmt irgendwie mit viel neuen Stahlträgern/Balken aber mal ehrlich da würde ich mich ganz bestimmt nicht auf die Aussage von einem Internetforum verlassen.
Bin da der Meinung von Ingo und Frank Statiker + Zimmermann die das vor Ort anschauen ggf. benötigt man für einen solchen Umbau auch eine Baugenehmigung
 

peter bussmeyer

ww-buche
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Eigentlich wurde schon Alles gesagt. Nur nochmal zur Verdeutlichung:
Deine Idee dreht die Haupttragkonstruktion um. Die Mittelstütze trägt ca. 50% der Gesamtlast auf Druck ab und wenn Du die rausschmeißt hängt das Ganze an der Sparrenkonstruktion auf Zug. Keine der Verbindungen ist dafür ausgelegt und passt damit für die neue Situation. Das Mindeste, was passieren kann, sind erhebliche Bewegungen des Dachstuhls, der dann nach außen auf die Bruchsteinwände Schub abgibt. Da gibts aber noch nichtmal einen Ringbalken, der hier die Kräfte aufnehmen könnte.
Ohne statischen Nachweis und entsprechende Auslegung aller Bauteile und Verbindungen wird das lebensgefährlich!
 

Martin45

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Ich bin da ganz bei Peter. Deine originalen Stützen nehmen einen Großteil der Kräfte auf. Meiner Meinung nach entstehen bei deiner Änderungsvariante viel zu viele horizontale Kraftanteile.
Wenn du das so gravierend veränderst, dann passt da vermutlich nix mehr.
Mein Rat: Lass es, wie es seit 100 Jahren ist!!!

Erhoffe dir nicht zu viel von einem Statiker. Auch ein Statiker wird evtl. nicht für so alte "undefinierte" Balken bei so einem Konstrukt die Hand ins Feuer legen wollen und zaubern kann er auch nicht.
Bei so einer gravierenden Veränderung würde ich der Sache auch erst mit Berechnung eines Fachmanns trauen.
 
Zuletzt bearbeitet:

sonicbiker

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Nichts zur Statik, aber: 5m Breite sollten doch für jeden Trekker reichen, wenn du nicht gerade mit Anbaugerät in Arbeitsstellung hineinfahren möchtest. Eventuell eher das Tor/die Zufahrt verlegen? Nicht gerade in der Bruchsteinmauer, aber vielleicht bietet sich dafür eine der anderen Seiten an?
 

tomkaes

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Wie auf der Skizze zu erkennen, möchte ich mind. 2 Mittelstützen bei unserem Stadel entfernen um besser mit dem Traktor reinfahren zu können etc.
Dir reichen ~ 4,85 m lichte Durchfahrtsbreite zwischen Stütze und Außenwand für einen Traktor nicht aus?
Deine Idee aus dem Dachstuhl ein Fachwerk zu basteln, würde ich direkt vergessen.
 

wolfgang-K (RIP)

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Ich sehe da gar kein Problem:
Wenn du den vorhandenen Holz-Unterzug (unter dem die Mittelstütze steht) durch einen Stahlträger verstärkst (press unter den vorhandenen Holz-Unterzug) ist das sicher kein Problem. Aber dann würde ich links und rechts unter deinem neuen Stahl-Unterzug auch eine Stahlstütze setzen.
Für den Unterzug ein HE???B-Profil für die Stützen HE???A-Profile.
Die Dimensionierung (meine "???") des Stahl-Konstrukts solltest du aber einem Statiker überlassen.
Gruß Wolfgang
 

FredT

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Nur so, wie vom Wolfgang vorgeschlagen. Alles andere ist Mumpitz. Aber du kannst das gern so machen, wenn du eine neue Scheune bauen willst... Alles kein Problem in heutiger Zeit, wenn ich davon ausgehe, daß der Denkmalschutz dort nicht greift...
 

tomkaes

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Ich sehe da gar kein Problem:
Wenn du den vorhandenen Holz-Unterzug (unter dem die Mittelstütze steht) durch einen Stahlträger verstärkst (press unter den vorhandenen Holz-Unterzug) ist das sicher kein Problem.

Du hast schon mal unter voller Last eine Stütze durch einen 10 m Stahlträger ersetzt? :emoji_thinking:
Wenn nicht, zurückhalten; das ist mehr wie aufwändig und nicht ohne Risiko,
von den Kosten mal ganz abgesehen.
 

hobbybohrer

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Hallo,
die Decke soll mit 2 Tonnen Material belastet werden. Das muss rauf und runter. Mit dem Frontlader? Das kann zumindest im Fehlerfall zu einem erheblichen Querschub kommen. Dafür ist der Schuppen nie gebaut worden. Das Gebäude abtragen, neu bauen und die alten Steine außen als Blendwerk drumrum. Das wäre meine Lösung.
Grüße Richard
 

FredT

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Ja, gewiss, es ist aufwändig, aber das macht ein Metall/Stahlbaubetrieb annähernd halbjährlich. Der Mittelständer wird beidseitig der Kopfbänder vorn und hinten abgefangen, also 4 Stützen. dann den neuen Unterbau durch eine Wand durchgesteckt. Ist aber eben teure Facharbeit, mit den Vorbereitungen der Hilfskonstruktion und der Vorfertigung aller Teile. Kein Billigkram, auch weil eben ein statikerbestätigtes Prokekt vorliegen muß.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Den Dachboden ausräumen, dann den Pfosten, welcher vom First runter auf dem Unterzug steht mittels Kette an Kran, Frontlader o. ä. sicher festmachen, dann kann die störende Mittel-Stütze raus und der Stahlbau eingebaut werden.
Ich sehe da weiters kein Problem.
Brauchst du nur noch Fundamente für die Stahlstützen. Deshalb würde ich die Stützen etwa einen halben Meter von der Wand weg anordnen, damit du mit den Fundis der Wand nicht in Kollision gerätst. So blieben dir für die Ein-/Durchfahrt immer noch neun Meter.
Dein neuer Stahl-Unterzug braucht nicht über die Stützen hinaus (bis zur Wand) zu gehen sondern kann an den Stützen enden.

Und wenn du die Eckverbindungen zwischen Stütze und Unterzug noch biegesteif ausbildest, und den Holzunterzug mit dem Stahlunterzug schubfest verbindest hast du noch was für die Gesamtstabilität deiner Scheune getan. Das muss aber nicht sein.
 

Martin45

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Habe neulich eine (tolle) Schreinerwerkstatt in einem vermutlich ehemaligen Stall gesehen, da war das so mit dem Stahlträger gelöst. Da stand oben aber noch ein ganzes Wohngeschoss drauf und ich meine nur 1 Stütze im fast kompletten Gebäude der Rest war mit Stahl abgefangen.
Machen kann man alles.

Aber was kostet
- Statik
- Stahlträger
- Fundamente
- Mauerdurchbruch
- Kran
- Montage
???
Ich bin sicher, dass da die Anforderuung "besser reinfahren" pro Fahrt ziemlich teuer wird.
 

Mr.Ditschy

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Stahl würde ich da keineswegs einbauen, also wenn nur mit Holz.
Doch ohne Zimmermann würde ich da keinen Handschlag tätigen, also der muss zur Ausführung hinzugezogen werden, auch da aus der Ferne nie etwas aussagebar ist ... als Lösung käme evtl auch etwas mittels Hebelwirkung in Betracht, so sind zumindest viele Scheunen aufgebaut (auch meine), und die Durchfahrtshöhe bliebe bestehen.

Hab mal deine Skizze verwendet, falls ok ...
 

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Mater1984

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Mein Tipp lass es. Unsere Hauptstütze im Haus hatte sich nur ein paar cm gesetzt. Seither steht alles schief. Höhenunterschied im Raum von ca. 20cm auf 5 m. Die gesamte Konstruktion ist so berechnet, das Holz ist auf die Belastungen „gewöhnt“, die Verbindungen sind alle drauf ausgelegt.
haben in der Nachbarschaft gesehen was eine nicht fachgerecht entfernte Stütze verursachen kann. Heute gibt es das Haus nicht mehr….
 

Mr.Ditschy

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Mein Tipp lass es. Unsere Hauptstütze im Haus hatte sich nur ein paar cm gesetzt. Seither steht alles schief. Höhenunterschied im Raum von ca. 20cm auf 5 m.
Das lag dann aber eher an einer fehlerhaften Ausführung oder jahrzehntelangen Untergrundbewegung (wir haben hier keine Glaskugel).

Doch das es fast an jedem Bau "Pfusch am Baus" gibt, ist ja denke kein Geheimnis mehr, wäre für mich aber dennoch kein Grund, nun nichts mehr umzubauen. Also wenn das fachmännisch gut umgesetzt wird, spricht nichts gegen einen Umbau ... somit liegt es wie immer nur an dem Problem, geeignete gute Fachleute zu finden/bekommen, nicht nur welche die sich danach schimpfen.
 

Holz-Christian

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Nur zur Ergänzung:
Mit dem Traktor zu einem Zweck reinfahren oder den Traktor dort parken/ unterstellen sind Versicherungstechnisch zwei paar Stiefel. :emoji_wink:
 
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Oberschwaben
Nicht ganz ohne die Aufgabe aber doch lösbar,..... von einem Fachmann!
Beidseits an den waagerechten Bundbalken zwei Brettschichtholzquerschnitte (schmal und hoch im Querschnitt) anschrauben von Aussenwand zu Aussenwand. Dann deine skizierten Streben möglichst steil einbauen (steil = weniger Horizontallastanteil und mehr Vertikallastanteil) quasi als Zangenbund und unten auf den waagerechten Querschnitten schubfest anschliessen mit Versatz oder ähnlichem.
Aber so was muss zwingend gerechnet werden, nicht einfach so los werken, da ist die Spannweite dann doch zu gross.

Mit einem Hoch auf die Zimmererkunst grüsst
Albert
 

FredT

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Ein Fachmann wird da wohl nicht reichen. Und wenn es anständig berechnet ist könnte er an den Stahlträger auch noch einen Flaschenzug für die Reparaturen mit anhängen... bei den Holzpreisen auch wohl eher ein HE- Profil
 

Küstenharry

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Bei den steigenden Stahlpreisen wohl eher Holzbau.
Also als liegender Pfettendachstuhl mit Hängewerk ausgebildet geht das schon.
Nur hat man dann Horizontalkräfte, die aufgenommen werden müssen.
Alternativ ein dicker Bsh Träger.
Wir haben in der Firma eine Lagerbühne bekommen, mit 200 to Lastaufnahme.
Der Bsh Knüppel war schlanke 24x 124x 1500 cm groß.
 
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