Schwungrad
Hallo Muellerin,
Dies ist relativ einfach zu loesen, wenn ich richtig gez
lt habe, sind bei dem Rad zehn Zwischenraeume zwischen den Speichen.
In diese Zwischenraeume, wuerde ich, genau gewichtsgleiche Stuecke, von Walzblei befestigen. Als naechstes stelle ich fest ob das Rad ausgewuchtet ist, in dem ich dieses bei ausgehaengtem Antrieb, in schnelle Umdrehung bringe und nachdem das Rad zum Stillstand gekommen ist, markiere ich mit einem Kreidestrich die hoechste Stelle. Durch mehrmaliges Wiederholen, zeigt sich ob das Rad ausgewuchtet ist. Kommt das Rad zum Stillstand und der Kreidestrich ist an der hoechsten Stelle, dann muss hier etwas Gewicht zugesetzt werden. Kommt das Rad so zum Stillstand, dass der zuerst angebrachte Kreidestrich, bei jedem Probelauf an einer anderen Stelle zum Stillstand kommt ist das Rad ausgewuchtet. Ein richtig ausgewuchtetes Spinnrad laeuft ruhig ohne zu Schwingen. Wieviel Gewicht in deinem Fall als Schwungmasse notwendig ist, laesst sich nur im Versuch feststellen, wenn das Rad rundlaeuft und die Spindel sauber wickelt ist der notwendige Schwung vorhanden. Bei mehr Gewicht, dauert es etwas laenger das Rad in Schwung zu bringen, dies ist besser als wenn Gewicht fehlt.
Ueberpruefe auch den Kurbelarm, ob dieser rundlaeuft, bringe dazu das Rad in Schwung und beobachte dabei den Knopf vom Schwungarm ob dieser parallel zum Rad laeuft.
Die Spinnraeder wurden frueher vom Drechsler ausgewuchtet um das Gewicht des Antriebskurbelarmes auszugleichen. Bei kleinen Spinnraedern, war die Schnurrinne der Radfelge mit Zinn (Blei?) ausgegossen, um dem Rad den zum gleichmaessigen Betrieb notwendigen Schwung zu geben.
Falls an deinem Spinnrad, die Schnurrinne Tief genug ist, koennte auf dem vollen Radumfang ein Walzbleistreifen eingesetzt werden. Dies ist jedoch fuer einen Laien nicht so ohne weiteres durchzufuehren.
Hier werden neue importierte Spinnraeder verkauft, eine Bekannte von mir, erwarb solch ein Spinnrad, sie erklaerte mir, das an dem Spinnrad irgend etwas nicht stimmt. Das Rad war nicht ausgewuchtet, der Kurbelarm verbogen, die Spindel, hatte keine friktion, nebenbei war das Rad auch nicht sauber gedrechselt. Vermutlich wurde dies irgendwo auf der Welt kopiert, ohne die Funktion des Spinnrades zu kennen. Als erstes richtete ich den Kurbelarm aus, dann bohrte ich in die Felge an der/den zu leichten Stellen Loecher und fuellte diese mit Blei. Das Spinnrad schnurrt jetzt schon seit einigen Jahren ohne Beschwerden.
mfg
Ottmar
PS: Ich bin mit Spinnraedern aufgewachsen und habe sehr gute Erinnerungen an Winterabende bei meiner Grossmutter, w
rend die Spinnraeder schnurrten, wurden Geschichten erzehlt und der Duft von Brataepfeln fuellte den Raum. Mein Beitrag, war dabei, dass ich die Wolle von den Spindeln aufhaspelte, Die Spinnerinnen, nahmen die Wolle von der Haspel und fertigten mit wenigen Handgriffen einen Zopf daraus, habe ich bis heute nicht begriffen.
PPS: Wenn du dann Stroh zu Gold gesponnen hast heb mir bitte eine Spindel davon auf, da der Dollar jeden Tag an Wert verliert!!!!!