Sparrendach Dimensionen

Jowe

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Liebe Gemeinde,

für ein Schulprojekt würde ich Euch gerne kurz nach Eurer Meinung in einigen Punkten fragen. Die Kinder haben Hausbauepoche (Waldorfschule) und wir wollen das sie möglichst viel an Handwerk kennenlernen und auch mit Anleitung möglichst viel mitarbeiten.

Wir wollen ein kleines Haus bauen. Im Gelände. Das ist Haus weitestgehend offen, vergleichbar vielleicht mit einer Grillhütte.
Grundfläche ist 3,30 x 2,90, Firstlinie entlang der 3,30.
Wir haben noch 10/10 Balken. Daraus wollen wir 2 Seitenwände in Fachwerkausführung bauen. 3,30 lang und ca. 60 hoch. Der obere Balken ist dann Fusspfette. Als Fundamente wollten wir auf die 3,30 verteilt 4 x 10 Liter Eimer mit Estrichbeton ins Erdreich eingraben und die Seitenwand mit Pfostenankern einbetonieren.
Firsthöhe liegt bei 2,70 und Pfettenhöhe bei ca. 70 cm. Das ergibt bei einem einfachen Satteldach eine Dachfläche von ca. 2,70 (Sparrenlänge) x 3,60 (3,30 Bauwerkslänge + 10 Ständerwerk+Dachüberstand.)
Wir wollen dann 12/8 Sparren in 60 cm Abstand setzten. Firstpfette 10/16. Darauf eine Stülpschalung als Fertigprofil aus Douglasie.
Sparren werden sowohl an First- als auch an Fusspfette mit Sparrenpfettenankern verschraubt.
Fragen hierzu: Sollte ich die Sparren oben an der Firstpfette noch mit Flachverbinder verbinden? Sind zus. Zangen zwischen den gegenüberliegenden Sparren notwendig und/oder aussteifende Querverbindungen (komm jetzt nicht auf den Fachausdruck) in einer Sparrenlage nötig. (Stichwort Dreieck).
Aussteifung sollte ja die Stülpschalung mit sich bringen, die an den federn mit den Sparren verschraubt sind.
Und letzten Endes bei mir die Fage, da ich kein zimmermann bin, sind die gewählten Dimensionen ausreichend und reichen die 4 x 10 Liter Fundamente aus? Welche Pfostenanker sind zu empfehlen? Einfach U Form mit einem Baustahlstab im Beton oder besser die H-Anker?

Ich freue mich auf Eure Antworten und bedanke mich schon mal für die Kinder
 

janosch242

ww-kastanie
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Hallo!

Auch wenn Du es wahrscheinlich ungern hörst:
Gerade wenn Kinder dabei sind, würde ich diese Fragen einem Statiker stellen.
Evtl. gibt es ja im Freundeskreis Eurer Waldorfschule den einen oder anderen der Dir da fachkundig weiterhelfen kann.
Ein guter Bekannter von uns macht das als Architekt im Ruhestand hier in der Gegend an der Waldorfschule auch.

Gruß

Janosch
 

IngoS

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Hallo,

meine beiden Jungen sind zeitweise in einen Waldorf Kindergarten gegangen. Dort wurde auch ein Fachwerkhäuschen mit den Kindern erstellt, mit sehr viel Engagement, aber mit zu wenig Sachverstand. Ich will mich gar nicht in den ganzen Fehlern ergehen, die da fachlich gemacht wurden, es war leider erschreckend.
Aus diesen Erfahrungen und um so ein Projekt wirklich bildend für die Schüler und die Pädagogen zu verwirklichen muss ich Janosch zustimmen.
Sucht euch einen oder mehrere Fachmänner/Frauen, die das Projekt fachlich begleiten. Es geht ja schon mit einer halbwegs normgerechten Zeichnung los, mit deren Hilfe Dimensionen, Werkstoffmenge, Verbindungsarten usw. festgelegt werden.
Die vielen Dinge, die bei so einem Projekt zu beachten sind, lassen sich nicht hier in einem Hozerforum so nebenbei klären.
Trotzdem würde ich mich über eine Zeichnung für bessere Anschaulichkeit freuen und punktuell kann man sicher auch aus der Ferne Ratschläge geben.
Ich hatte seinerzeit dem Kindergarten meine Mithilfe angeboten. Für das Häuschen war es leider schon zu spät. Zumindest wollte ich mal die stumpfen Fuchsschwänze wieder richten. das wurde aber abgelehnt.

Gruß

Ingo
 

falco

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Ich habe noch leichte Verständnisprobleme deiner Konstruktion, vor allem die Wände sollen 3,30 lang, aber nur 60cm hoch?

Magst du nicht mal ne Skizze machen?

Die Fundamente mit den 10 Liter Eimern sind zu klein, die sollten schon mindestens 50cm tief sitzen bei gleichem Umfang wie der Eimer.

H-Anker sind besser als die kleinen Schuhe.

Zangen zwischen den Sparren sind immer gut, müssen nicht aus Flaachstahl sein, da reichen zwei gegenüberliegende 21mm Bretter.

Deine Dachschalung steift nicht aus, weil die orthogonal zum Sparren angebracht wird. Um auszusteifen müsste diese im 45° Winkel angeordnet werden. Entweder von innen unter den Sparren ne Windrispe annageln oder ein Windrispenband oben in die Sparren einlassen.
 

Jowe

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Windrispe, Jaaaa genau

Da bin ich nicht drauf gekommen. Danke :emoji_slight_smile:

Um auf die Beiträge kurz zu antworten.
Also, ich bin gelernter Bauzeichner und semiprofessioneller Hobbywoodworker. Das mehr im Bereich Möbelbau aber ich weiss schon mit Holz umzugehen. Wir haben eine Architektin und einen Schreiner. Architektin aber etwas weniger praxisorientiert was die angesprochenen Fragen anbelangt.
Zeichnung kann ich gerne noch machen, wird eh gebraucht. Ist auch selbstverständlich. Grundgedanke meiner Anfrage bezog sich auf die Dimensionen der Sparren und Firstpfette da ich unseren örtlichen Holzdealer um eine Spende bitten möchte. Da muss ich aber natürlich wissen, um was ich ihn bitte.:emoji_grin:
Wir haben sogar den Leiter des stätdischen Bauamtes in unseren Reihen und der wird das auch noch prüfen. Eure Sorgen sind berechtigt und auch definitiv erwähnenswert. Ich hätte besser die Umstände gleich zu Anfang dazuschreiben sollen. Die Zeit fehlte eben nur....
Ich werde mal sehen, ob die Zeichnung zügig hinkriege.

Auf jedne Fall schon mal Danke für die Hilfe.
 

Jowe

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Zeichnung

So habs mal auf die Schnelle gezeichnet. Wird zwar noch in Reinfrom passieren aber als Arbeitsgrundlage reichts wohl.
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, das im innerern ein bereits bestehender Sitzkreis aus Steinen ist. Es ist also eher eine Sitzhütte. Deswegen der relativ niedrige Drempel. Auch um Material etc. zu sparen. Kirche im Dorf lassen, es ist ein Projekt der 3. Klasse.:emoji_wink:
Auf der Zeichnung oben eines der beiden Seitenelemente deren oberer Balken die Fusspfette sein wird. Im Schnitt die Giebelseiten zu sehen mit Abstützung des Firstes. Auf der einen Seite eine Tür (offen) auf der anderen Seite bauen wir kleine Fenster ein. Das wird aber statisch sicher konstruiert.
Die Stülpschalung ist in Fertigprofil aus Douglasie. 10 cm Dachüberstand.
 

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Friederich

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So ist es leserlicher.
Die Stülpschalung ist nicht korrekt: An dem untersten Brett muß was untergelgt sein, damit es die selbe Schräge hat.
Abgesehen davon ist sie für Dacheindeckung sehr teuer/aufwendig. Schnöde Dachpappe wär sinnvoller.
Wände würde ich höher machen, damit man mehr Kopffreiheit hat. Der Aufwand ist ja fast der selbe.
 

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Jowe

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Friederich
Es ist schnell dahingezeichnet. Es sind fertige Stülpschalungsprofile mit NF. Kosten liegen bei ca. 25 €/m². Dachpappe erfordert aber auch einen Unterbau aus OSB o.ä. Das kostet ja auch Geld. Die Stülp aus Douglasie ist schöner und nachhaltiger. Ausserdem ist nicht auszuschließen das Kiddies auf dem Dach klettern. Dachpappe würde da nicht lange halten. Ist auch nicht wirklich umweltfreundlich. Wir sind schießlich Waldis. :emoji_slight_smile:
Die Drempelhöhe ist nicht in Stein gemeißelt, deswegen danke für den Hinweis. Wir haben das aber schon durchdacht. Evl. machen wirs noch 10 cm höher. Muss ich dann einfach mal schauen, wenn ichs maßsstabsgetreu gezeichnet habe.
 

Friederich

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Dachpappe erfordert aber auch einen Unterbau aus OSB o.ä. Das kostet ja auch Geld. Die Stülp aus Douglasie ist schöner und nachhaltiger. Ausserdem ist nicht auszuschließen das Kiddies auf dem Dach klettern. Dachpappe würde da nicht lange halten.
Ja ok. Wobei ich die Dauerhaftigkeit solch querliegender Brettereindeckung schlecht einschätzen kann. Aber das Dach ist ja recht steil, was schonmal grundsätzlich die Lebensdauer deutlich verlängert.
 

McBride

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Hallo,
fangen wir mit den Fundamenten an, eigentlich frostfrei mind. 80cm tief, aber bei so einer Hütte würde ich jetzt auch nicht übertreiben,
aber etwa 25cm im Durchmesser und 50cm tief wie oben schon erwähnt, wären ok.
Als Stützenfüße sind H-Anker optimal, die solltest du aber auch ziemlich genau und fluchtig einbetonieren.
Vor allem richtig herum, im Profil in der mittleren Zeichnung müssten die Schenkel rechts und links sein.

Weiterhin würde ich eine Dachneigung von 45 Grad anstreben, das vereinfacht vieles, z.B. schon beim Anzeichnen und auch beim Kerven der Sparren.
Deine Bemaßung ergibt eine Neigung geschätzt über 50 Grad, wäre mir zu steil.
Die Wände etwa 1,00m hoch und das Dach 45 Grad, meine Empfehlung.

Die Hütte richtig auszusteifen ist gar nicht so einfach, den Rückseitigen Giebel mit den Fenstern
würde ich nutzen für eine vernünftige Querausteifung, da würde ich sogar eine dritte Fachwerkwand einbauen, plus Zange und Firstsäule,
da reicht auch ein Fundament mittig.
Die Seite mit dem Durchgang, so wie gezeichnet, schaukelt dir hin und her, aussteifend wirkt hier nur das Dreieck Zange-First.
In Wirklichkeit sitzt die Zange wahrscheinlich wegen der Durchgangshöhe noch weiter oben und hat somit noch weniger Wirkung.
Da muss zumindest noch irgend eine Verbindung rein von den Türsäulen zur Fachwerkwand.
Für die Längsaussteifung reichen Bretter diagonal innen über die Sparren, oder Windrispenband.

Sollte die Fachwerkwand tatsächlich 1,00m hoch werden, würde ich eine Säule mittig konstruieren und nur 3 Fundamente, macht auch weniger Arbeit.
Übrigens die Streben bitte anders herum, sie laufen in die rechte/linke obere Ecke.

Die Holzdimensionen finde ich absolut ausreichend, kannst du weitergeben an den Holzhändler.
Theoretisch kannst du mit 8x180er Holzbauschrauben so fast alle Verbindungen herstellen, auch Sparren/Pfette,
natürlich auch gern Zapfen/Zapfenloch, Winkelverbinder etc.

Aber ich würde an deiner Stelle zuerst konstruieren, da kannst du dir ein besseres Bild machen.:cool:
 

Jowe

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@McBride

Danke Dir vielmals.
Ja, wir haben rechnerisch ungefähr 45-47 ° Dachneigung. Meine zeichnung ist halt schnell dahingeschmiert. Deswegen auch das Missverständnis mit den H-Ankern.Ging ja nur ums generelle Verständnis. Problematisch ist halt die Zeit. Es wurmt mich selber kolossal. gestern Elternabend und morgen schon Spatenstich. Gut, die Position der Fundamente kriege ich bis morgen hin. Dann haben die Kiddies was zu tun.
Würdet Ihr da noch ne Schalung für machen? Ich würde jetzt da man ja so genau nicht graben kann, evtl was aus Kartons machen. Hab ich bei meienr Schauckel auch gemacht. war ganz praktisch wenn man gleichzeitig auch mit Erde von aussen für druckausgleich sorgt. :emoji_grin:
Bis Montag hab ich dann einen anständigen Bauplan erstellt und die Kiddies können mit den Fachwerkseiten anfangen.
Die H-Anker wollte ich vorab am unteren balken schrauben und habe somit gleich meine Flucht beim einbetonieren. Muss dann natürlich gestützt werden.
Eine Frage noch. Beim Kerven im Bereich Fuss und Firstpfette ca. 1/4 der Sparrenhöhe?
Gruss an alle und Danke
 

McBride

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Nimm 2,5 cm Kerventiefe, reicht bei 12er Sparren.
Das Erdreich bricht dir oben ein, deshalb ist eine Schalung sinnvoll, muss nur oben sein wegen der Optik.
Ein Quadrat aus Brettern mit Innenmaß 25x25, reicht 10cm hoch.
Wenn vorhanden, ein großes KG Rohr, wird auch gern genommen als Schalung.
Karton ist zu wabbelig, der Beton muss erdfeucht sein, den musst du auch bissel feststampfen.
Und wenn das so eine Hau Ruck Aktion ist, ohne Zeit zum Durchplanen, wirds eh nix:emoji_stuck_out_tongue::emoji_wink::cool:
 

Friederich

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Kerven 1/4 der Höhe ist wohl ein bißchen viel.
Hier ist eine interesssante Seite mit allen möglichen Zimmermannsverbindungen, auch Kerven:WRL-Zimmerer
Und lass dich nicht hetzen von den Eltern! Die haben ja wohl einen Vogel.
So ein Projekt hat man schnell mal komplett vermurkst.
 
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