Spanbrecher bei Eisenhobel einstellen

Azzellas

ww-pappel
Registriert
31. März 2017
Beiträge
9
Hallo Zusammen,

ich habe gerade erst angefangen mich etwas mit dem Holzhandwerk zu beschäftigen und bin dementsprechend ein kompletter Neuling.

Ich habe hier noch einen billigen Eisenhoben bei dem ich das Hobeleisen geschliffen habe (das kann ich wenigstens etwas)

Jetzt beim Einbau habe ich das Problem, dass wenn ich den Spanbrecher ganz vorne ansetze so 1 mm von der Klinge entfernt dann kann ich das Hobeleisen mit der Messingschraube nicht mehr unten aus dem Hobel führen da ich zu weit herausdrehen muss. Ich muss den Spanbrecher mindestens 1 cm von der Klinge entfernt festschrauben damit das funktioniert.
Mach ich hier einen typischen Anfängerfehler oder ist der Hobel einfach nur mist? :confused:


Danke schonmal für eure Anregungen

Gruß,
Azzellas
 

Wrchto

ww-robinie
Registriert
2. Januar 2016
Beiträge
881
Alter
52
Ort
Stockerau
Da hat es irgendwas anderes. Wenn Du den Spanbrecher 1cm hinter der Schneide hast, dann wirkt er ja nicht mehr als Spanbrecher :emoji_wink:
Kannst Du das vielleicht mal auf einem Bild zeigen, was Du genau meinst mit dem "Herausdrehen"?
 

Daniboy

ww-robinie
Registriert
22. Februar 2017
Beiträge
2.081
Ort
-
Klinge verkehrt eingebaut? Phase nach unten ist die übliche Einbauweise bei Stahlhobel.
Foto wäre wirklich gut...
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.692
Ort
Ruhrgebiet
Hallo

Es klingt so, als ob es nicht der passende Spanbrecher für diesen Hobel wäre.
Hast Du den neu gekauft, oder ist es ein gebrauchter?
Bei neuen Hobeln billiger Machart habe ich es schon erlebt, dass man den Spanbrecher nicht so nahe wie gewünscht an die Schneide positionieren konnte weil es zu dem oben beschriebenen Problem kam. Einen ganzen centimeter hat es aber nicht ausgemacht.
Wenn es bei dir tatsächlich 10mm sind, könntest Du einen neuen Ausschitt für den Y-Hebel herstellen (dabei auch so eng ausarbeiten, dass das Spiel möglichst klein bleibt) und der Hobel sollte dann normal zu benutzen sein.
Wir warten auf die Fotos

Rafikus

ps. @Daniboy: wenn das Eisen verkehrt eingebaut wäre, würde die Schneide noch eher unter der Sohle hervorschauen als bei richtig rum eingesetzem Eisen.
 

Azzellas

ww-pappel
Registriert
31. März 2017
Beiträge
9
Hallo Zusammen,

danke für die schnellen Antworten.

Mit herausdrehen meine ich die bronzene Schraube zur Höheneinstellung.

Auf dem Bild ist der Spanbrecher genau vorne an der Schneide. Phase ist unten. Bei der Schraubenposition ist die Klinge ewig weit drinnen:
28762456by.jpg


Bei diesem Bild habe ich die Schraube bis zum Maximum heraus gedreht. Das Hobeleisen ist immer noch nicht unter der Sohle.
28762457ip.jpg


Bei diesem Bild hier ist der Spanbrecher nun 6mm weit von der Klinge entfernt angeschraubt. Nun kann ich die Klinge ohne Probleme hinnein und herraus bewegen um die Spandicke ein zu stellen.
28762458hl.jpg



Ich hoffe das ist verständlicher oder braucht Ihr noch weitere Bilder? :emoji_slight_smile:
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.692
Ort
Ruhrgebiet
Alles verständlich.
Da hast Du einen recht billigen Hobel gekauft, samt der bekannten Unzulänglichkeiten.
Wenn der Frosch nicht besonders gut auf seinem Platz sitzt, dann wirst Du ihn sowieso etwas anpassen müssen. Damit sinkt die ganze Geschichte etwas ab und es wird nicht mehr so drastisch sein. Damit gewinnst Du aber keine 6mm.
Das einfachste wäre, aus einem Stück Blech einen neuen Spanbrecher formen. Das ist kein Hexenwerk und mit einem Schraubstock, Metallsäge, Bohrmaschine und Feilen in überschaubarer Zeit herzustellen.

Rafikus
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Hallo Azzellas,
ich vermute, der Spanbrecher ist einfach zu kurz.
Maßgeblich ist die Distanz von seiner Vorderkante bis zu der Öffnung, durch die die Nase zum Verstellen gesteckt wird.
Miss doch mal nach. Vielleicht gibts einen passenden Spanbrecher als Ersatzteil zu kaufen.
Fantasiepreis solltest du allerdings nicht dafür bezahlen, bei einem billigen Hobel.
 

Azzellas

ww-pappel
Registriert
31. März 2017
Beiträge
9
Ich werde mal schauen ob ich mir nicht einen Spanbrecher selber bauen kann und wenn ich an dem ganzen Thema Holzbearbeitung dran bleibe, sollte dann sowieso ein gescheiter Hobel her. Oder auch mehrere :emoji_slight_smile:


Danke an alle.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Dann schaue dich in der Bucht nach einem Ulmia, ECE oder Steiner um. Für 10 bis 15 Euro gibt es immer wieder gebrauchte Exemplare, die über jeden Zweifel erhaben sind.
Es muss nicht immer Eisen sein.
Obwohl selber stolzer Besitzer eines schweineteuren Lie Nielsen, bin ich mir bis heute nicht sicher, ob ein Holzhobel nicht doch besser wäre...
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.692
Ort
Ruhrgebiet
Besser vielleicht nicht.
Wenn man so ein Ding schon mal hat, muss man es nicht gleich wegschmeissen (Du darfst ihn aber gerne an mich schicken). Ein Holzhobel ist aber sicher eine sinnvolle Ergänzung.
Und wenn man erst mal gefühlt hat wie leicht eine Weißbuchensohle oder eine Pockholzsohle über das Holz gleitet wird merken, was ihm an den Metallhobeln fehlt.

Das schöne ist auch, dass man sich bei der Marktlage gleich mehrere gebrauchte Holzhobel guter Qualität anschaffen kann und immer noch kein Vermögen ausgeben muss.

Rafikus
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Und wenn man erst mal gefühlt hat wie leicht eine Weißbuchensohle oder eine Pockholzsohle über das Holz gleitet wird merken, was ihm an den Metallhobeln fehlt.
Und das ist noch nicht Alles.
Das hohe Gewicht ist höchstens bei langen Hobelstößen vorteilhaft. Bei Kurzen eher nachteilig.
Und dann stört mich, daß die Klinge recht weit vorne sitzt. Hobelt man von der Kante aus nach innen, hat man nur kurze Auflagefläche.
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
... ganz sicher ein falscher Spanbrecher, vielleicht hat da einer ein fremdes Hobelmesser reingepfuscht. Sogar beim miesesten Anant-Hobel, den ich bisher in die Finger bekommen habe, passte das zusammen.
Ich könnte dir ein passendes Stanley - Messer samt Spanbrecher anbieten - aber damit wirst du auch nicht glücklich, wenn der Hobelkörper eben ein billig-Produkt ist. Besser du besorgst dir einen ordentlichen Hobel der preislichen Mittelklasse: von Juuma zB und machst damit deine Erfahrungen.

Und für die Holzliebhaber: Ich habe hier einen Ulmia - Reformhobel liegen. Birnbaumholz mit Pockholzsohle. Hab ich selber repariert und restauriert. Ein ausgebrochenes Stück an der Nase durch Pockholz ersetzt, neue Schraube für die Feststellung des verstellbaren Hobelmauls angefertigt, den alten versauten Lack runtergeholt und mit Leinölfirnis behandelt, dann mit Wachs poliert. Zum Schluß die Pockholzsohle abgehobelt und bis 220 Korn abgerichtet auf einer Marmorplatte. Das Messer entrostet (Spiegelseite ohne Rosteinschlüsse) und von 300 bis 1200 auf Diamantplatten geschliffen. Dann die Fase mit grüner Polierpaste auf Leder poliert. und eine Mikrofase auf Diamant 8000 aufgezogen.
Diesen Hobel stelle ich am kommenden Samstag bei ebay rein. Wenn jemand von der Holzhobelfraktion vorab zuschlagen möchte: Mit 60 Euro plus Porto ist er dabei. Bei Interesse eine PN mit einer email-Adresse an mich, dann schicke ich Bilder.

Aber eines sage ich gleich noch dazu: dieser "Premium-Holzhobel" hält den Vergleich mit keinem meiner uralten amerikanischen Stanleys aus. Weder in der Handhabung, noch in der Oberfläche.

Andreas
 

elchimore

ww-robinie
Registriert
8. August 2009
Beiträge
1.738
Ort
Villingen-Schwenningen
....klar kann man sich in der Bucht für knappes Geld nen Gebrauchten Holzhobel schießen. Für nen Anfänger aber garnicht so einfach hier Kernschrott von brauchbar zu unterscheiden (besonders beim Eisen). Hab ich am anfang auf Anraten vom Forum auch gemacht.... Die beiden einzigen brauchbaren, die dabei rum kamen sind nen Doppelsimshobel und nen Grathobel. Allerdings beide erst sehr viel Später mit Erfahrung gekauft. In alle anderen müsste ich erstmal so viel Zeit vor allem in die Eisen stecken, da reut es einen wirklich. Ich habe mir damals auch neue Eisen von ECE geholt, aus heutiger Sicht ein Graus. Da ist jedes Hobeleisen eines Juma oder Dick um Welten besser gebrauchsfertig hinzubekommen, vor allem als Anfänger, wo einem überall erzählt wird, wie auf den Mikrometer plan alles sein 'muss'. Was hab ich heute davon, hier liegen noch nen paar Ulmias ohne Eisen, vielleicht wenn ich ganz viel Zeit habe richt ich auch diese mal wieder. Die alten rostigen, vermackten Eisen taugen super als Leimschaber :emoji_wink: .
Grüssle Micha
PS Für eine Profi sieht das vielleicht ganz anders aus, der sieht sofort, was gut ist, was nicht (manche Hobel würde ich heute auch nicht mehr kaufen)
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.692
Ort
Ruhrgebiet
Hallo Micha

Es ist schade, dass Du mit den gekauften Hobeln auf die Nase gefallen bist, aber auch dafür gibt es Foren, dass man sich im Vorfeld des Kaufes informieren kann.
Ich habe schon einige Hobel gekauft, in der Bucht und auf Flohmärkten und meine, dass es sehr wohl möglich ist die Spreu vom Weizen zu trennen. Und wenn es auf einem Bild nicht eindeutig zu sehen ist, in welchem Zustand sich das Eisen befindet, dann kann man doch nach einem Detailfoto fragen.

Was die neuen Eisen angeht, so wurde das Thema hier im Forum auch schon angeschnitten. Aber auch hier hätte man vorher fragen können.

Wenn Interesse daran besteht, so bin ich gerne bereit einige Hobel in der Bucht zu zeigen, die ich für überaschungsfrei halte.

Rafikus
 

elchimore

ww-robinie
Registriert
8. August 2009
Beiträge
1.738
Ort
Villingen-Schwenningen
Hallo Rafikus,
leider waren bei den Reinfällen auch Hobel dabei, die mir empfohlen wurden..... Das ist leider so. Ich wpllte das hier auch nicht verallgemeinern, ich wollte nur aufzeigen, dass der Gebrauchtkauf von Holzhobeln auch nicht die alleinglücklichmachende Lösung sein muss. Ich für meinen Teil fand es als Anfänger rückwirkend betrachtet auch eher frustrierend "ewig" dranrumschleifen zu müssen bevor ich loslegen kann. Wenn du keinen Vergleich hast wie ein "richtig" geschliffenes Hobeleisen sein muss und worauf es wirklich ankommt, war es für mich doch eine (zu) große Herausforderung, die mich letztendlich in die Hände der "Metallhobelfraktion" getrieben hat. Heute würde ich die Eisen bestimmt in akzeptabler Zeit in einen "gebrauchbaren" Zustand bringen können, doch im Moment fehlt mir dazu echt die Motivation und die Zeit, denn ich habe ja eine funktionierende Lösung.
Du hast mich aber damals gut unterstützt und ich habe einiges gelernt, dafür hier nochmal danke!
Grüssle Micha
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
... genau, die Schleiferei ist das zentrale Problem. Ich habe 3 Jahre gebraucht, bis ich es akzeptabel draufhatte.
Und Geld hat es auch gekostet. Es schwirren halt soviele Rezepte im Netz rum, dass man kaum noch weiß,
wie wo was. Und persönlich: "He komm, ich zeig dir das mal, überhaupt kein Problem." Dann stellt man fest,
dass der, der einem das zeigen wollte, mit den Messern über einen alten Sensenwetzstein schabt
und das Ergebnis für das non plus ultra hält. Und dann kommt die "meditaive Fraktion" ... usw usf.

Dabei ist das Ganze ein mechanischer Vorgang, eine handwerkliche Fähigkeit, die man lernen kann wie alles andere in diesem Bereich.
Und wenn man es eine Zeit gemacht hat, kommt man an die Finessen.
Ich habe, bis ich soweit war, in die Schleiferei viel Zeit investiert und mehr Geld, als meine ganzen Hobel gekostet haben.
Aber: Jetzt kann ich es, und möchte es nicht mehr missen. Aus meiner Sicht hat sich das gelohnt.

Ich entschuldige mich für das OT, aber das wollte ich einfach mal mitteilen, gegen den verständlichen Frust der Anfänger
in diesem Bereich. Es lohnt sich, dranzubleiben.

Andreas
 

Azzellas

ww-pappel
Registriert
31. März 2017
Beiträge
9
Danke an alle für die ganzen Anregungen.

Vielleicht finde ich in der Buch einen Holzhobel damit ich mal den Unterschied zu einem Eisenhobel sehe. Aktuell gefällt mir die einfachere Einstellung und schnelle Verstellmöglichkeit der Klinge bei den Eisenhobeln.

Da ich seit Jahren meine Küchenmesser schleife bekommen ich meine Stechbeitel (MHG) mit meinen Diamandsteinen + Wasserstein und Lederriemen auf eine Schärfe die für einen Anfänger imho gut genug ist. Zum Winkel halten benutze ich noch die Schleifhilfe von Richard Kell, die habe ich geschenkt bekommen.
Besser wird es dann wohl nur noch durch mehr Übung aber die wird in nächster Zeit kommen :emoji_slight_smile:
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.692
Ort
Ruhrgebiet
Hallo Azzellas,

das Finden ist kein Problem, die Schwierigkeit ist manchmal die Spreu von Weizen zu trennen.
Ich habe zuletzt von jemanden gelesen,dass er sogar mit einem neu beim Händler kekauften ECE auf die Nase gefallen ist (müsste hier im Forum gewesen sein).
Wenn Du möchtest, dann stelle die Links zu den Hobeln, die dich interessieren hier rein und wir könnten unseren Senf dazu geben.

Ich beobachte zur Zeit aus Spaß folgende Hobel:
ULMIA Raubank 480 mm Raubank Hobel Langhobel Holzhobel Schreiner Tischler | eBay
Alter Holz Hobel sehr groß | eBay
2 Stück Hobel Holz Würth 2 Stück alt Hobel | eBay
ULMIA, Holzhobel, Handhobel, Breite 60mm | eBay
Doppelhobel, Putzhobel, Schlichthobel, Streichmaß + div. Werkzeuge | eBay

Wenn man sicher gehen möchte, dann kann man nach einem Foto des Spiegelseite des Eisens fragen, aber alle sehen sie gut aus.

Rafikus
 
Oben Unten