Spanabfuhr bei Oberfräse mit Kopierring

Multiplexfan

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Hi,
ich baue mir seit einiger Zeit meine Frässchablonen mit dem 3D-Drucker aus PLA - das klappt bisher sehr gut und wird vor allem sehr genau.

Jetzt habe ich zum ersten Mal eine Schablone gebaut, mit der ich keine Form, sondern nur ein einfaches Sackloch (15mm, 13,7 mm tief) für Rastex-15-Exzenterverbinder fräsen will.

Meine Idee war, eine 20mm-Kopierhülse und einen 15mm-Nutfräser mit Grundschneide zu nehmen. Material ist 18mm Multiplex mit HPL.
Soweit so gut - beim ersten Test heute ist mir die Schablone teilweise geschmolzen. Gut, PLA hält nur 150-200 Grad aus, aber bisher war das nie ein Problem.

Erst dachte ich, mein Fräser hätte keine Grundschneide, das ist aber nicht der Fall.

Inzwischen vermute ich, dass das Problem die mangelnde Spanabfuhr ist - die Hülse hat ja nur ringsum 2,5 mm Spalt minus Materialdicke. Das mag bei einer größeren Form (Beschlag o.ä.) noch gehen, weil man die Fräse ja bewegt; beim Sackloch stopft es dann zu.

Meint Ihr, dass das das Problem ist? Ich kann auch alles auf einen 30er Kopierring umbauen; alternativ 13,7 mm in 2 - 3 Stufen bohren. Für die Wiederholgenauigkeit wäre es mir lieber, das Loch in einem Durchgang fräsen zu können.

Danke im voraus!

Martin
 

seschmi

ww-robinie
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Noch besser ist es, einen Beschlagbohrer für die Oberfräse zu nehmen, der die Späne nach oben auswirft. Gibt es zB von Festool. Du wirst sehen, dass das damit viel besser wird.

Nutfräser mit gerader Schneide drehen die Späne ja eigentlich mehr im Kreis, kein Wunder, dass das heiß wird. Das ist halt eigentlich so gedacht, dass da eine Nut ist, in die die Späne ausweichen können.

Übrigens ist das, was Du da machst auch nicht ungefährlich, wenn das anfängt zu kokeln und dann in den Sauger gesaugt wird....

Und bevor dieser Gedanke kommt: Normale Bohrer haben in der Oberfräse nichts zu suchen - sie sind nicht für die Drehzahlen geeignet und der Schaft ist meist nicht exakt genug für eine Spannzange.
 

Multiplexfan

ww-fichte
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Noch besser ist es, einen Beschlagbohrer für die Oberfräse zu nehmen, der die Späne nach oben auswirft. Gibt es zB von Festool. Du wirst sehen, dass das damit viel besser wird.

Nutfräser mit gerader Schneide drehen die Späne ja eigentlich mehr im Kreis, kein Wunder, dass das heiß wird. Das ist halt eigentlich so gedacht, dass da eine Nut ist, in die die Späne ausweichen können.

Übrigens ist das, was Du da machst auch nicht ungefährlich, wenn das anfängt zu kokeln und dann in den Sauger gesaugt wird....

Und bevor dieser Gedanke kommt: Normale Bohrer haben in der Oberfräse nichts zu suchen - sie sind nicht für die Drehzahlen geeignet und der Schaft ist meist nicht exakt genug für eine Spannzange.

Danke!

Zum Kokeln: Ja, das ist in der Tat ein Risiko - wenn irgendwas beim Fräsen zu heiß wurde, nehme ich abends den Beutel aus dem Staubsauger, gieße etwas Wasser hinein und entsorge ihn in der Mülltonne, egal wie voll. Ein heißer Span in Holzmehl über Nacht reicht vermutlich, um das Haus abzufackeln...

Habe mir jetzt den Festool Beschlagbohrer bestellt und die Schablone auf eine 30mm-Hülse umgebaut.
 

jominho

ww-esche
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Nur am Rande: Mir ist das mit dem Kokeln vorgestern auch das erste Mal passiert. Vorschub zu langsam beim Nuten. Da schwelte in den Spänen schon ein Funke und hat Brandflecken auf dem Frästisch hinterlassen. :emoji_fearful: Der Beutel ist vorsichtshalber auch direkt in die Tonne gewandert.
Das nächste Mal wieder weniger Fräshöhe und schnellerer Vorschub. Dabei waren es nur 6mm...
 

Multiplexfan

ww-fichte
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Also, habe die Schablone auf 30mm umgebaut, einen größeren Kopierring beschafft und auch gleich den Beschlagbohrer von Festool gekauft. Mit der Kombination geht es wie Butter. Vermutlich ginge auch ein Nutfräser, aber so ist es gescheiter und ich habe 50+ Rastex 15 einzubauen :emoji_slight_smile: .

Nebenbei: Ich habe es auch mit einem guten Forstnerbohrer und einer Ankörnschablone versucht. Meiner Meinung nach kann man damit Exzenterverbinder nur als Masochist verarbeiten - es dauert ewig und trotzdem kommen leicht 2 - 4/10 mm Abweichung vor. Das mag bei Werkstoffen, die man nachher noch zurechtschleifen oder -hobeln kann, kein Problem sein. Bei beschichtem MPX ist das optisch aber ärgerlich.
 
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