spaltüberbrückender Leim oder neuer Zapfen?

uli2003

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Manchmal liegt’s auch an der Geschwindigkeit, und mal sollte den Kaffee zwischendurch auf danach verschieben:emoji_slight_smile:

Ach und noch zum PVAC-Leim:
Üblicherweise haben diese einen Festkörpergehalt von 50-80%. So sieht dann
auch der Schwund aus.
Das passiert dann eher wabenförmig in der Fuge.
Die Weißleime benötigen auch keinen Druck, um besser zu kleben.
Dies macht man nur, um durch engere Fügungen und dadurch weniger Schwund
die Haltbarkeit zu maximieren.
 
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Helibob

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An der Geschwindikeit lag es nicht - alles griffbereit, Leim drauf und gleich gezwingt.
Temps waren halt so um die 30° C.
Ich lese aus eueren Post heraus, dass ein "leichtes" Übermaß durchaus ok ist/wäre.
Die Problematik mit dem Sackloch war vorhanden.
Gruß Matze
 

WinfriedM

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Die Weißleime benötigen auch keinen Druck, um besser zu kleben.
Dies macht man nur, um durch engere Fügungen und dadurch weniger Schwund
die Haltbarkeit zu maximieren.

Ich glaub, da gibt es noch einen anderen Effekt. Nach meinen Versuchen waren die Verleimungen mit ordentlicher Pressung deutlich belastbarer, als solche, die nur sanft angedrückt wurden. Es ist nicht davon auszugehen, dass bei diesen Proben wabenförmige Strukturen durch Schwund entstanden, sondern man einen durchgängigen Leimfilm hat. Einfach weil der ja noch relativ dünn war und das Holz beim Trocknen einfach nachgezogen wird.

Ich glaube, es ist eher so, dass bei dickeren Leimfugen die Kohäsionskraft im Leim dann als Schwachpunkt zum Tragen kommt. So kenne ich das auch von Epoxidharzen, die ja keinen Schwund haben: Da ist ein Spalt von z.B. 0,5mm deutlich belastbarer als ein Spalt von 3mm.

Kohäsionsbruch sollte man daran erkennen können, dass auf beiden Seiten Leim am Holz bleibt, aber der Leim in sich gebrochen ist. Bei mangelhafter Adhäsion sollte man es daran erkennen, der der Leim vom Holz gerissen wurde. Ideal wäre, wenn nicht die Leimfuge, sondern das Holz reißt.
 

ChristophW

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Auch schiebt man so evtl. den ganzen Leim aus der Fuge. Deshalb haben die Dübel ja auch die Riffelung
Man könnte den Zapfen ja auch 2 oder 4 Nuten verpassen... Riffeldübwl light :emoji_slight_smile: Am besten noch vorher etwas komprimieren und erwärmen um das Holz auszutrocknen damit es sich gut stecken lässt und danach aufquillt, sozusagen Prinzip Domino-Dübel, natürlich muss man noch den Festoolschriftzug einpressen damit es besonders gut klappt :emoji_innocent:
 

Macchia

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... der Vollständigkeit halber mein Test.
:emoji_confounded:
typisch Showeffekt:
hatte wirklich zuviel Wasser erwischt. Grummel
Der Leim ist noch nicht richtig ausgetrocknet...
Habe eine alte Bohrkrone (26 kg, unten rechts im Bild) in einem halben Meter Entfernung angehängt.
260N x 0,5m = 130Nm und es hat bumm gemacht.
Werde das mal wiederholen, doch muss ich mich nun wieder vernünftigen Dingen zuwenden:emoji_wink:
IMG_4418.jpg IMG_4421.jpg
 

waulmurf

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Vielen Dank an alle für die vielen Diskussionsbeiträge.

Das genaue Ausbohren der alten Bohrungen ohne Führung erschien mir als großes Problem. Obwohl das bestimmt die solidere Lösung wäre.

Nun gut, nach Diskussion in einem Holz-Baumarkt hier in Berlin entschied ich mich für deren Vorschlag: UHU Reparaturspachtel.
Das ist ein 2-Komponenten-spachtel, Topfzeit 8-10 Minuten. Durch die kleinere Packung preiswerter und länger haltbar als fugenfüllender Leim, der angebrochen nur ein wenige Monate hält.
Das Verarbeiten ging gut. Ergebnis will ich euch auch nicht vorenthalten - siehe Bild (Schränkchen ohne Marmorplatte).
Dank an alle.
waulmurf Ralph
Bild5.jpg
Bild4.jpg
 

Holz-Fritze

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Das passiert dann eher wabenförmig in der Fuge.
Die Weißleime benötigen auch keinen Druck, um besser zu kleben.
Das ist echt interessant, ich habe immer geglaubt die Angabe der Mindest-Presszeit und Druck in den Datenblättern hätte zu bedeuten, dass nur so die maximale Klebekraft erzeugt wird (bei anderen Klebern wie Kontaktkleber oder Acrylatklebebändern ist das ja so)
Danke für die Aufklärung!
 

MOORI

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Hallo,
Matthias Wandel hat ja viele Dinge getestet und gemacht.
Unter Anderem auch dieses Thema.
Er hat viele Untersuchungen zu Verleimung gemacht und dokumentiert.
Darunter auch, wie gut ist eine Verleimung mit 0,3 mm Fuge.
Erstaunlicherweise ziemlich gut.
Auch mit verschiedenen Kleberen Oberflächen und Anpressdrücken.
Sehr interessant das Ganze. Ich mag seine Art Dinge zu sehen sehr gerne.
Hier mal der Link zu dem Leimthema. Ist in Englisch.
https://woodgears.ca/joint_strength/glue_methods.html

Man kann sich das aber übersetzen lassen:
https://translate.google.com/?hl=de#en/de/https://woodgears.ca/joint_strength/glue_methods.html

Gruß
Haluk
 

Holz-Fritze

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Ich glaube es gibt auch hier viel Halbwissen was immer von einander abgeschrieben wurde. Mit hat auch mal jemand gesagt ich solle immer frisch gehobelt verleimen, das wäre haltbarer......keine Ahnung ob es da Unterschiede macht, ich habe bislang keine festgestellt.

Etwas interessantes ist was mir ein alter Schreiner mal gesagt hat und zwar das Einschieben von Holz in den aufgetragenen Leim würde die Abbindezeit verringern. Die Anfangshaftung ist wirklich schneller da, aber ob diese Verleimung auch schneller die Endfestigkeit hat?
Weiß dazu jemand was?
 
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Mathis

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Ich würde das mit Ponal Duo machen, weiß aber nicht, ob es den Kleber noch unter diesem Namen gibt- ist schon ne Weile her, dass ich sowas gemacht habe.
Das ist ein spaltfüllender 2-K Kleber, der genau für solche ausgenudelten Verbindungen gedacht ist.
Genau das war doch auch meine Empfehlung in Beitrag Nr. 6, und schön, dass es dieser geworden ist, trotz der ganzen tollen Tipps mit Knochenleim, Hautleim und was sonst noch so an Abwegigem empfohlen wurde...
Ponal Duo, jetzt anscheinend Ponal Reparatur genannt, ist einfach optimal für solche Fälle.
 

waulmurf

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Sorry, natürlich PONAL Reparaturspachtel. (Molto war nicht vorrätig.)
Der wurde aber eindeutig in der falschen Verpackung verkauft, würde ich zurückgeben. :emoji_wink:
Ich war etwas verwirrt - da hilft das Foto der Wahrheitsfindung!
Trotzdem war die Verarbeitung einfach, hoffentlich die Festigkeit auch ausreichend.
Allen nochmals vielen Dank!
Gruss
waulmurf Ralph
 
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