Hallo,
Zuschnittoptimierung im Amateurbereich,
da braucht es ja mehr Zeit in der warmen
Stube vorm Rechner als der finale Cut in
der kalten Werkstattgarage braucht.
Vor dem Hintergrund, dass viele Amateure aus dem IT Bereich kommen finde ich das nicht abwegig.
Selbst in einer professionellen Werkstatt
wird eine Plattenoptimierung erst beim
Pakettschnitt von täglich mehr als 20 VE
einen sinnvollen Einsatz bringen können.
Alles andere schafft ein Mitarbeiter der ein
wenig rechnen kann auch ohne den Einsatz
der teueren Stunden der AV sehr locker.
Ich gehe mal davon aus, dass du entsprechende Software kennst und dir dein Urteil aufgrund eigener Erfahrungen bilden konntest. Es würde mich interessieren welches Programm das war und warum es in der Praxis nicht funktioniert hat.
Zuschnittplanung zuhause via Sketchup. Zum Verständnis: bei mir liegen zwischen Büro und Werkstatt 4km. Das ist nicht viel, aber ich geh nicht mal eben kurz rüber - wie das vielleicht mancher glückliche Kollege kann!
Es kommt natürlich auf die eigene Arbeitsweise an. Aber wenn man eine solche Software mal benutzt hat, erkennt man schnell die Vorteile. du kannst natürlich gerne auf deinem Standpunkt bleiben, ebenso wie Harald. Aber genau diese Einstellung habe ich schon in einem Betrieb erlebt, in dem ich kurz tätig war.
Der Arbeitsablauf war dort wie folgt:
- Planung mit ACAD LT ganz grob (Reicht in der Regel aus)
- Plattenbestellung, Menge nach Gefühl
- Stückliste in Excel schreiben
- Platten wurden zerteilt, Mitarbeiter war oft überfordert, viele Reste entstanden, die nicht Nutzbar waren, Dekorrischtung wurde zum Teil nicht beachtet, wieder Reste
- Platten reichten nicht aus
- Nachbestellung wieder geschätzt
- Zuschnitt abgebrochen, da kein Material da war
- Zuschnitt konnte ein oder zwei Tage später weiter gemacht werden
- Am Ende waren Platten übrig, platten und somit Geld stand im Lager, Dekore die kein Mensch braucht.
ich habe dann Bestopt angeschafft, Grundversion für 100 Euro
Ablauf mit Zuschnittoptimierung:
- Planung wie gehabt mit ACAD LT
- Stücklisten in Bestopt schreiben
- Zuschnittpläne und Übersicht drucken
- Anhand der Übersicht die Platten bestellen
- Mitarbeiter schneidet nach Plan alle Teile für den Auftrag zu
- Keine unnötigen Reste, vor allem keine ganzen Platten rest
Die Mitarbeiter am Zuschnitt fanden diese Änderung toll, da sie endlich mal konkrete Angaben hatten und nicht dauernd nachfragen müssen. Das setzt natürlich voraus, dass derjenige, der die Stückliste schreibt sich seiner Verantwortung bewusst ist.
Als ich mich nebenberuflich selbstständig gemacht hatte, kaufte ich auch eine Zuschnittoptimierung (auch Bestopt). Die 100 Euro hatte ich an Zeit und Geld schnell wieder drin. Der Fehler, der viele Selbstständige machen ist der, dass sie ihre eigene Zeit nicht rechnen. Ich verarbeite viele Leimholzplatten. Die hat mein Holzhändler in 10 cm Längenabstufungen und so habe ich sie auch in der Software hinterlegt. Wenn ich also einen Auftrag vorbereite und es an die Materialbestellung geht, sagt mir mein Programm anhand der Stückliste (muss man ja eh schreiben) was ich genau bestellen muss. Stellt sich nun bei der Bestellung heraus, dass eine bestimmte Plattenlänge nicht an Lager ist, tippe ich noch während des Telefonats die Plattenmenge entsprechend dem um, was an Lager ist und kann direkt sagen, was genau geliefert werden soll.
Für mich stellen solche Programme eine große Erleichterung dar.
Gruß
Heiko