Sesselartige Stühle mit dunklen Flecken/Schattierungen im Holz

[Kuna]

Hallo Leute,
ich habe zwei sesselartige Stühle mit dunklen Flecken/Schattierungen im Holz. Die Möbel wurden abgebeizt und noch mehrfach mit Entgrauer behandelt zur Beseitigung dieser Einlagerungen. Aber die Flecken/Schattierungen sind nicht verschwunden. Ich möchte nicht schleifen damit die Schnitzereien nicht ungleichmäßig werden. Was kann ich da tun? Ein Überstreichen zur Abdeckung wäre mir auch recht. Anschließend soll das Buchenholz gebeizt werden (nicht dunkel). Danke für die Vorschläge .

 

[Eiche007]

Hallo,

das Buchenholz wird voraussichtlich anfangen zu Stocken..

 

[derdad]

Das sehe ich bei abgebeizten Sesseln (in Österreich ist ein Stuhl, also eine Sitzgelegenheit mit Lehnen, ein Sessel) sehr oft. Wahrscheinlich eine Reaktion des Abbeizers oder schon vom alten Lack. Kann auch die alte Beize sein, wenn der Sessel nicht deckend lackiert war sondern nur gebiezt.
LG Gerhard

 

[uli2003]

Das sind wohl die Reste einer Beize.
Versuch doch mal H2O2 mit etwas NH3. Einstreichen, 1 Std. einwirken lassen und abspülen mit Wasser.
Vorsicht ätzend.

 

[Kuna]

An alle,
erstmal danke.
Stockflecken sind es definitiv nicht, auch keine Beizreste.
H2O2 habe ich versucht zu bekommen aber ohne Erfolg.
Salmiak hat bei verdünnter Anwendung auch nichts gebracht.
Gibt es eine Steichmittel zum Abdecken, das dann gebeizt werden kann?
Gruß
Danke

 

[flüsterholz]

Hast du Bilder, wie die Stühle vor dem Abbeizen aussehen? Welchen Abbeizer hast du benutzt?

Was du probieren könntest wäre, erst mit Schellack streichen und dann mit Körnerbeize. Ich weiß aber nicht, ob der Farbton Dir gefällt. Körnerbeize wurde früher gerne genommen um Buchenstühle auf Nussbaum zu färben. Wenn du Körnerbeize stärker verdünnst, wird sie auch heller. Der Farbton müsste dir halt gefallen. Körnerbeize auf Schellack ist die einzige Kombi, die ich kenne, sieht dann aber auf Schellack anders aus als normale Beize. Ansonsten kenne ich nur Beize aufs rohe Holz. Die Beize soll ja ins Holz einziehen. Man könnte aber auch den Schellack einfärben. Das ginge auch mit anderen Farbtönen. Sieht dann aber auch nicht wie gebeizt aus. Lasuren oder transparent eingefärbte Wachse wären auch noch Alternativen. Aber ob und wie gut die Verfärbungen dadurch abgedeckt oder abgemildert werden, wirst du nur durch ausprobieren herausbekommen.

Von daher wäre es nicht verkehrt, wenn man die Ursache der Flecken herausbekommen könnte. Im Augenblick wäre ich auch am ehesten bei @derdad , dass das noch Reste der alten Beize sind.
Gruß Michael

 

[welaloba]

So viel Spekulation habe ich lange nicht gehört.
Ganz nebenbei: Entgrauer ist wohl eher für krepierte Lackschichten gedacht, aber nicht zum Holz bleichen.
Würde Kuna doch nur mal verraten, was das angestrebte Bild auf den Stühlen sein soll. Das wäre wirklich hifreich für weitere Vorschläge, sowas wie zum Beispiel deckend streichen im gewünschten Farbton oder was weiß ich denn...

 

[Kuna]

Ja, es wird kompliziert. Ich denke die Farbreste (von Farbe, Lack oder Beize) lassen sich nicht entfernen. Es wird wohl das beste sein diese irgendwie mit einer hellen blassen Farbe abzudecken. Weß jemand was da geht, Wasserfarben oder Farbstift (anschließendes Beizen, kirschbaum sollte gewährleistet sein).

Gruß
Kurt

 

[joh.t.]

Die Stühle sehen nach Barock/ Rokoko o.ä.Historismus aus. Großes Foto wäre nett...

Das war meines Wissens doch immer deckend lackiert oder vergoldet.????

 

[wirdelprumpft]

Würde mal mit Cuttermesser an einer stelle nachschnitzen, um zu sehen ob die Verfärbung oberflächlich oder tieferliegend ist.
Kirschbaumbeize = Zweihorn S9900/4021 ?
Nachfärben würde ich nach beizen und lackieren. (grundieren)
Danach könnte man mit Patinierfarbe sein Glück versuchen
oder mit König Retuschierfarben und danach dann fertig lackieren.
Auf rohem Holz funktionieren die Farben zwar auch aber saugen sich unkontrolierbar ist Holz

 

[Lorenzo]

In den Vertiefungen ist immer Hirnholz angeschnitten, da zieht die Beize, gerade bei Buche, tief ein. Schleifen klappt da eher nicht.
Ich denke bleichen ist die beste Variante. Du willst hinterher hell beizen, da muss das dunkle erst mal weg, sonst wird das doch wieder durchkommen.

 

[welaloba]

Wasserfarben oder Farbstift (anschließendes Beizen, kirschbaum sollte gewährleistet sein).

Da haben wir eine Verständnisfrage! Beizen nach Farbauftrag, welcher Art auch immer, ist nicht machbar, bzw. Quatsch. Ich glaube, das kam weiter oben schon zur Sprache: Beizen ist einfärben von rohem, trochenem Holz entweder mit Lösemittelbeize oder mit Wasserbeizen, Lackieren anschließend, dann macht nur Klarlack Sinn.
Gruß Werner

 

[flüsterholz]

Ich denke bleichen ist die beste Variante.

Im Prinzip richtig, nur leider bekommt man als Privatperson nicht mehr die nötigen Konzentrationen. Ich wüsste zumindest nicht wo und wie.

 

[wirdelprumpft]

Oxalsäuere gibt es als Pulver zum Anrühren (Sicherheitsdatenblatt beachten)
https://de.wikihow.com/Holz-bleichen# da wird es bei Methode 3 beschrieben

 

[flüsterholz]

Das wird in dem Fall sehr wahrscheinlich nichts nützen. Oxalsäure ist brauchbar um schwarze Metallverfärbungen aus Holz zu entfernen oder als leichtes Bleichmittel. Bei dunklen Beizen eher nicht. Da funktioniert am ehesten eine Kombi aus Ammoniak und Wasserstoffperoxid. Aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.

 

[flüsterholz]

Es wäre im übrigen hillfreich, wenn wir noch ein paar mehr Informationen vom Fragesteller bekämen. Insbesondere, wie die Ausgangssituation war, und mit welchen Mitteln und Werkzeugen bisher gearbeitet wurde. Ansonsten bleibt das hier doch in einem gewissen Rahmen spekulativ. Also hier nochmal meine Bitte um mehr Infos, damit man evtl. Fehlerquellen ausschließen kann.
Gruß Michael

 

[Holzsinn]

Stockflecken sind es definitiv nicht, auch keine Beizreste.
H2O2 habe ich versucht zu bekommen aber ohne Erfolg.

Das sind definitiv Beizreste, die Beize geht, da sie tief ins Hirnholz eindringt, nie ganz weg, was aber auch völlig unnötig ist. Schnitzereien SOLLEN in den Vertiefungen dunkler sein, da erst der Schatten das Ornament plastisch macht. Schon einmal behandeltes Holz bekommt man nie wieder natur, es sei denn, man entfernt einen Teil der obersten Holzschicht.
Was ich in solchen Fällen mache, ist die Farbreste, wenn es denn noch welche sind, mit einem schmalen, scharfen Stemmeisen möglichst senkrecht abschaben. Das verändert die Form nicht. Bei den runden Vertiefungen an den Füßen hilft ein schmales gerundetes Schnitzeisen.
Ein Tipp zur Beruhigung: reib das Holz doch mal feucht ab, da dürften die dunklen Stellen schon viel weniger herausstechen. Und wenn das Holz nachher nicht grau oder weiß, ssondern in einem Holztypischen Ton gebeizt wird, werden die dunklen Stellen diese Färbung auch entsprechend annehmen.
Grundsätzlich ist dein Anspruch, altes Holz in einen wie unbehandelten Zustand versetzen zu wollen, zu pedantisch, sorry!
Es bringt nichts, sich an ein paar Flecken festzubeißen, man sollte immer das Gesamtbild im Blick haben.
Ich gebe seit 35 Jahren Restaurierungskurse für Laien und weiß, dass zu hohe, bzw. unrealistische Ansprüche unzufrieden machen. Auch ordentliche Vorarbeit hat ihre Grenzen und in deinem Fall finde ich, dass die viele Bleicherei zuviel des Guten war. Das nimmt der Buche ihre Natürlichkeit. Aber keine Angst, gebeizt und am besten danach mit Schellack poliert, sehen deine Stühle bestimmt super aus!

Melanie
NEU:www.holz-sinn.de

 

[welaloba]

Hat eigentlich irgendjemand den ersten Post von Kuna gelesen? Er wäre auch bereit, das Holz zu "überstreichen", hat er doch selbst festgestellt, dass die ganze Bleicherei nichts gebracht hat.
Wozu das ganze Gespräch?

 

[derdad]

Hat eigentlich irgendjemand den ersten Post von Kuna gelesen? Er wäre auch bereit, das Holz zu "überstreichen", hat er doch selbst festgestellt, dass die ganze Bleicherei nichts gebracht hat.
Wozu das ganze Gespräch?

Ja. Aber ich glaub er möchte nur die dunklen Stellen "überstreichen" und dann alles beizen. Du hast bereits erwähnt, dass das nicht geht.
Ich glaub Kuna ist noch nicht ganz klar was beizen und streichen/lackieren ist.
Es ist immer ein Problem nicht so versierten Holzbastlern Mögliches und nicht Mögliches klarzulegen. Die Vorstellungen gehen mit der machbaren Praxis nicht immer konform.
LG Gerhard

 

[derdad]

Es wurde bereits mehrfach erwähnt, die dunklen Flecken sind wahrscheinlich Stellen an denen die Beize tief ins Holz eingedrungen ist. Das ist an Stellen mit viel Hirnholz wie es eben bei Schnitzereien ist. Ich habe unten 2 Bilder eingestellt. Auch hier war das Holz nach dem Abschleifen fleckig. An den Hirnenden bei der Lehne, an den Stützbögen, aber auch dort wo sich Teile verjüngen.
Meine persönliche Vorgangsweise für die Oberfläche: Beizen mit Adler Spritzbeize (Maron gemischt mit Farbe Honig 2:1. Und mit Konzentrationsregler verdünnt bis die gewünschte Itensität erreicht ist). Gebeizt wurde mit Pinsel. Lackiert wurde mit Schllack. Erster Auftrag mit Pinsel. Die weiteren mit einem Ballen. Aber nur "mattiert", also Strich neben Strich auftragen. Nicht poliert. Ich glaube insgesamt hatte ich 4 Aufträge. Nach dem ersten Schellackauftrag leicht mit 240er geschliffen.
Spritzbeize ist zwar keine originale Beize hat aber für mich den Vorteil, es gleicht auch bei nicht so gut geschliffenen Stellen ein bisschen aus, trocknet schnell, und wird von Alkohol nicht wieder angelöst.
LG Gerhard

 

[derdad]

Gelöscht