Seltsames Scharnier gesucht

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ww-pappel
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Hallo :emoji_slight_smile:

Ich bin auf der Suche nach einer Art "Scharnier", das aber nicht der klassischen Vorstellung eines Klappmechanismus entspricht.

Es geht um eine Schranktür, bei dem der Klappmechanismus nicht an der jeweiligen Kante von Tür und Korpus befestigt ist; die Tür soll vielmehr an der Ober- und Unterkante jeweils einen Dorn haben (der als Drehachse fungiert), der in entsprechende Löcher in Deck- und Bodenplatte greift. Siehe Bilder. Ich hoffe, das wird damit klar. Das schraffierte Teil ist die Tür zugeklappt, das lila Teil ist die Tür ausgeklappt. Beim zweiten Bild sieht man, was ich mit "Dorn" meine.

Das ist die einfachste Möglichkeit eines "Scharniers". Der Vorteil ist, dass ich die Tür um 270 Grad aufklappen kann. Das ist Ziel der Angelegenheit. Der Nachteil ist, dass entweder die Bohrungen für die Dorne und und zugehörigen Löcher 100% genau sein müssen, weil sonst die Tür hängt.

So, und nun habe ich mir gedacht, dass es doch sowas schon geben müsste; und zwar so, dass die Sache verstellbar bleibt und die Tür ausgerichtet werden kann.

Hat jemand ne Idee, wie sowas heißt und wo es das gibt? :emoji_slight_smile:

Danke!
 

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Keilzink

ww-robinie
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Das Zapfenband ist eine der ältesten Scharnierformen überhaupt - also jenseits von aufgenagelten Lederstreifen. Wie alt, weiss ich gar nicht - ich habe es zB in Schränken gesehen, die weit über 150 Jahre alt waren. Gleichzeitig ist es einfach, unsichtbar und hat einen riesigen Öffnungswinkel. ABER: Es ist nicht einfach zu montieren - vor allem nachträglich, also in Schränken, die schon fertig verleimt sind.

Ich habe hier ein 120 Jahre altes Stück stehen, bei dem die Türen exakter laufen und weniger Luft haben, als in allem, was ich selber mit einstellbaren Toprfscharnieren gebaut habe. Ich vermute, dass diese Zapfenbänder früher nicht nachträglich in den fertigen Korpus eingebaut wurden, sondern während der Montage der Teile.

Andreas
 

Änfanger

ww-pappel
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Ja, das hab ich mir auch gedacht, dass so ein Ding die simpelste Lösung überhaupt ist. Hab's quasi ein paar hundert Jahre zu spät noch mal erfunden

Der Einbau muss nicht schwierig sein. Von Hettich gibt es eine Kunststoff-Variante, bei der die Zapfen federgelagert sind, so dass man die Türen leicht ein- und aushängen kann. Das "Loch" kann justiert werden, allerdings nur über eine exzentrische Führung. Für den Teil werde ich eine eigene Lösung verwenden. Kunststoff-Zapfen sind wohl für schwere Türen nicht geeignet, aber ansonsten ne gute Sache.
 

Oldie

ww-buche
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Das Einfachste in dieser Scharnierform, was ich bisher gesehen habe (uralter Bauernschrank), waren je ein Nagel von oben und unten durch den Korpus in das Türblatt, wobei im Korpus vorher ein minimal größeres Loch gebohrt wurde. Auch das funktioniert erstaunlich gut.

Werner
 

Keilzink

ww-robinie
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Das Einfachste in dieser Scharnierform, was ich bisher gesehen habe (uralter Bauernschrank), waren je ein Nagel von oben und unten durch den Korpus in das Türblatt, wobei im Korpus vorher ein minimal größeres Loch gebohrt wurde. Auch das funktioniert erstaunlich gut.

Werner

... das wäre dann der direkte Vorgänger des Zapfenbandes! Ich denke mal, so muss das entstanden sein.

Andreas
 
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