selbstgebautes Hochbett - Zweifel an Tragfähigkeit

skorfmann

ww-pappel
Registriert
18. September 2010
Beiträge
4
Ort
Hamburg
Moin Zusammen,

nen Kumpel hat mir auf die Schnelle ein freitragendes Hochbett zusammengeschraubt. hab jetzt zwar schon zwei Nächte drin geschlafen, aber hab doch relativ starke Bedenken, ob das alles nicht eher einem Himmelfahrtskommando gleicht :emoji_slight_smile:

Ich versuch es nachfolgend mal mit meinem Halbwissen zu beschreiben - Zur Verdeutlichung habe ich mal ein paar Fotos gemacht:

Picasa Web Albums - Sebastian - Bett

Und zwar haben wir 100x100 Balken mit 10er Gewindestangen und Schwerlastankern in eine Ziegelwand angeschraubt. Letztlich hängt die gesamte Konstruktion an 9 Gewindestangen und einem Winkel. Da hab ich schonmal überhaupt keine Ahnung, ob das wohl ausreicht oder nicht eher unterdimensioniert ist. Hinzu kommt, dass die Gewindestangen teilweise noch durch ein hochkantes 40x60 Rahmenholz gezogen ist (siehe Fotos), welches das Gitter trägt, auf welchem letztlich auch die Matratze liegt. Somit liegt die eigentliche Last nicht auf den dicken Balken, sondern auf den dünneren Balken.

Der Balken der Stirnseite (an welchem auch der Runterfallschutz angebracht ist) ist überhaupt nicht mit der Wand verschraubt, sondern ist mit Schlossschrauben in die anderen Balken verankert.

Mein Kumpel meint zwar, das wäre alles gut und würde halten - aber letztlich muss ich ja drin schlafen. Hab mich heute mal ein wenig mehr mit der Thematik befasst, und dies hat die Bedenken eher noch verstärkt.

Würde mich jedenfalls interessieren, was ihr dazu denkt. Abreißen und neu bauen oder kann man in sowas mit ruhigem Gewissen schlafen?
 

massa999

ww-birnbaum
Registriert
9. August 2009
Beiträge
222
Ort
Neupölla
Also, Angst brauchst du da mal sicher nicht haben. Ich verstehe nur echt nicht ganz, warum dein Kumpel alle Kanthölzer liegend anstatt stehend verbaut hat (ist generell nicht so die Art). Bei dem Runterfallgitter, dies ist sicher nicht allzu stabil befestigt, aber wenn du nicht rotierst im Schlaf sollte auch das kein Problem sein.

Prinzipiell bin ich zwar überhaupt nicht so n Fan der Stahlblechverbinder-Gedöns. Die ganze Konstruktion (Hochbett) lässt sich mit 3-4 Ankerdübel für die Wand realisieren, ohne dem ganzen Winkel-Schrauben-Gedöns. Aber das ist, wie ich weiss Geschmacks und Ansichts-Sache.

Auf den Bildern seh ich mal nicht Bedenken dass das Ding unter Dir zusammenbricht:emoji_wink:

Achk
ja, noch was. Die Mittenversteifung des Matratzengitters:emoji_slight_smile:confused:emoji_slight_smile: ist u.U. etwas schmalbrüstig.

Grüsse, Johann
 

massa999

ww-birnbaum
Registriert
9. August 2009
Beiträge
222
Ort
Neupölla
So hab mir alle Bilder nochmal angeschaut. Da ist ja mehr Eisen als Holz verbaut. Manchmal (an einer Seite gesehen, n Winkel an die Wand und im Holz die Gewindestange (wahrscheinlich im Dübel in Wand) warum??????

Abreissen wegen Einsturzangst, sicher nicht. Wegen grottenschlechter Optik, allemal.

Ohne dem Konstrukteur nahe treten zu wollen, Ahnung von Holzbau ist mit Sicherheit nicht gegeben.

Grüsse, Johann
 

skorfmann

ww-pappel
Registriert
18. September 2010
Beiträge
4
Ort
Hamburg
Nunja, die Anker haben teilweise nicht so richtig in der Wand gehalten, weshalb diese dann mit irgendeiner "Zwei-Komponenten-Knetmasse" eingeklebt wurde. Um das dabei abzustützen wurde eben noch hier und da ein Winkel drunter gebaut.

Was meinst Du mit liegenden Kanthölzern?

an der linken und rechten Wand wurden 40x60 Hölzer auf 100x100 Balken geschraubt und durch diese Konstruktion dann die Gewindestangen in die Anker in der Wand befestigt. auf den 40x60 Hölzern liegen dann eben auch die Gitter auf, welche mit der Matratze dann somit auch den Haupteil des Gewichts tragen sollen. Was mich dabei eben stutzig macht, ist die Tatsache, dass die 40x60 Hölzer auf Zug nach unten schon merkbar nachgeben.

Der Balken über der Tür ist hingegeben nur durch den 100x100 Balken geschraubt.

Hab das ganze mal schematisch dargestellt.

schema.jpg

Die aufliegenden Gitter stammen übrigens aus einem Ikea-Hochbett. Denke mal, dass die das schon aushalten solten.


Danke & Gruß

Sebastian
 

massa999

ww-birnbaum
Registriert
9. August 2009
Beiträge
222
Ort
Neupölla
Nunja, die Anker haben teilweise nicht so richtig in der Wand gehalten, weshalb diese dann mit irgendeiner "Zwei-Komponenten-Knetmasse" eingeklebt wurde. Um das dabei abzustützen wurde eben noch hier und da ein Winkel drunter gebaut.

Diese Masse habe ich selbst auch beim Bergsteigen in den Alpen (Bohrhaken einkleben) verwendet. Das hält auf jedenfall (wenn korrekt verarbeitet)

Was meinst Du mit liegenden Kanthölzern?

Tja wenn du bei 40*60 die 60 liegend statt stehend nimmst. Ist irgendwie doof. Um es nett auszudrücken.

an der linken und rechten Wand wurden 40x60 Hölzer auf 100x100 Balken geschraubt und durch diese Konstruktion dann die Gewindestangen in die Anker in der Wand befestigt. auf den 40x60 Hölzern liegen dann eben auch die Gitter auf, welche mit der Matratze dann somit auch den Haupteil des Gewichts tragen sollen. Was mich dabei eben stutzig macht, ist die Tatsache, dass die 40x60 Hölzer auf Zug nach unten schon merkbar nachgeben.

Das ist die fast Katastrophe, denn Holz liegend mit Wand(Okay, 100*100) aber dann wieder liegend 40*60 drauf schrauben (wie ich sah mit Spaxschrauben) ist einfach kacke. Dass hält niemals (bzw. wird immer locker werden , u.U: wenn Leim vollflächig verwendet wurde, wirds besser, aber immer noch Blödsinn).

Der Balken über der Tür ist hingegeben nur durch den 100x100 Balken geschraubt.

Also 10*10 Pfosten reichen allemal für ein Hochbett. Da kann n Auto auf einer 10/10er Konstruktion stehen und da ist nix.

Hier mal der Versuch einer schematischen Darstellung der Befestigung auf der linken und rechten Seite in ASCII-Art :emoji_slight_smile:

Wand | 100x100 | 40x60

| ______
| | | ___
| |_____||__|
============o <- Gewindestange
| |_____||__|
|
|

Genau das habe ich vorher gemeint, Das darf man nicht machen, never, never, niemals. Die Gewindestange presst zu Beginn wunderbar beide Hölzer aufeinander, Reibung noch gross genug, dass augenscheinlich alles propper ist. Das bleibt aber nur ganz kurze Zeit (sogar bei Metall ist das verpönt, bei Holz eigentlich verboten)denn Schwinden und Arbeiten des Holzes lösen diese ausschliessliche Reibungs-"Verbindung". Ist irgendwie logisch, nicht?


Die aufliegenden Gitter stammen übrigens aus einem Ikea-Hochbett. Denke mal, dass die das schon aushalten solten.

Die halten sogar eine Orgie mit 5 Personen auf deinem bett aus:emoji_grin:


Grüsse, Johann
 

skorfmann

ww-pappel
Registriert
18. September 2010
Beiträge
4
Ort
Hamburg
Diese Masse habe ich selbst auch beim Bergsteigen in den Alpen (Bohrhaken einkleben) verwendet. Das hält auf jedenfall (wenn korrekt verarbeitet)

Gut, dann wär ich bei dem Punkt ja schonmal beruhigt :emoji_slight_smile:



Das ist die fast Katastrophe, denn Holz liegend mit Wand(Okay, 100*100) aber dann wieder liegend 40*60 drauf schrauben (wie ich sah mit Spaxschrauben) ist einfach kacke. Dass hält niemals (bzw. wird immer locker werden , u.U: wenn Leim vollflächig verwendet wurde, wirds besser, aber immer noch Blödsinn).

Genau das habe ich vorher gemeint, Das darf man nicht machen, never, never, niemals. Die Gewindestange presst zu Beginn wunderbar beide Hölzer aufeinander, Reibung noch gross genug, dass augenscheinlich alles propper ist. Das bleibt aber nur ganz kurze Zeit (sogar bei Metall ist das verpönt, bei Holz eigentlich verboten)denn Schwinden und Arbeiten des Holzes lösen diese ausschliessliche Reibungs-"Verbindung". Ist irgendwie logisch, nicht?

Ne, kein Leim. Nur Gewindestangen und 2 - 3 Schrauben. Hab das ASCII-Bildchen auch mal gegen eine nettere schematische Darstellung getauscht (s.o.)
D.h. so in der Form sollte ich wahrscheinlich nicht weiterhin da oben schlafen, richtig?


Also 10*10 Pfosten reichen allemal für ein Hochbett. Da kann n Auto auf einer 10/10er Konstruktion stehen und da ist nix.

Die Balken machen mir auch weniger sorge, sonder eher die oben angesprochene Schraubkonstruktion.
 

massa999

ww-birnbaum
Registriert
9. August 2009
Beiträge
222
Ort
Neupölla
Ne, kein Leim. Nur Gewindestangen und 2 - 3 Schrauben. Hab das ASCII-Bildchen auch mal gegen eine nettere schematische Darstellung getauscht (s.o.)
D.h. so in der Form sollte ich wahrscheinlich nicht weiterhin da oben schlafen, richtig?
.

Das Problem ist diese Aufdoppelung, du hast damit eine richtig krasse Hebelwirkung konstruiert. Wenn du nur ein Brett an eine Wand dübelst, ergeben sich senkrecht darauf nur Scherkräfte, keine Hebel-wirkung(Kippen aus Wand, quasi). jetzt im Nachhinein, könntest du nur mehr an den Seiten (an den Enden der aufdopplungen) diese Hebelwirkung unmöglich machen (durchEck-Klötzchen die das herauskippen- wackeln verunmöglichen). Einfach gesagt, in den Ecken Klötze verleim-schrauben um dadurch die Gittertrage-Hölzer daran zu hindern, einfach aus den 10/10er Staffeln zu wackeln. Du hast ja damit schon einen Hebel von 160mm von der Wand weg gemessen, gesamt. auch wenn die Gewindestangen bombenfest im Dübel (Verklebung) halten. Allein das Spiel des gebohrten Loches zur Gewindestange ergeben auf 160mm da schon einige mm Kippspiel.
Ich hoffe du verstehst einigermassen wass ich meine.

Grüsse, Johann
 

skorfmann

ww-pappel
Registriert
18. September 2010
Beiträge
4
Ort
Hamburg
Das Problem ist diese Aufdoppelung, du hast damit eine richtig krasse Hebelwirkung konstruiert. Wenn du nur ein Brett an eine Wand dübelst, ergeben sich senkrecht darauf nur Scherkräfte, keine Hebel-wirkung(Kippen aus Wand, quasi). jetzt im Nachhinein, könntest du nur mehr an den Seiten (an den Enden der aufdopplungen) diese Hebelwirkung unmöglich machen (durchEck-Klötzchen die das herauskippen- wackeln verunmöglichen). Einfach gesagt, in den Ecken Klötze verleim-schrauben um dadurch die Gittertrage-Hölzer daran zu hindern, einfach aus den 10/10er Staffeln zu wackeln. Du hast ja damit schon einen Hebel von 160mm von der Wand weg gemessen, gesamt. auch wenn die Gewindestangen bombenfest im Dübel (Verklebung) halten. Allein das Spiel des gebohrten Loches zur Gewindestange ergeben auf 160mm da schon einige mm Kippspiel.
Ich hoffe du verstehst einigermassen wass ich meine.

Grüsse, Johann

Joa, ich denke, ich verstehe. Wobei der Wandabstand "nur" 140mm (100 + 40) ist. Dafür ist aber die Holzdurchbohrung 12mm (war kein anderer Bohrer in passender Länge zur Hand).
Die Gittertrage-Hölzer sind untereinander mit Winekln verbunden. Die Klötzchen dort reinzukleben wäre vielleicht nochmal eine Variante.

Nunja, ich schlaf erstmal auf ner Matratze auf dem Boden - So kann ich wenigstens ruhig durchschlafen ohne mir ständig Gedanken drum machen zu müssen ob die Schrauben halten :emoji_slight_smile: Mach mir dann Morgen weiter Gedanken wie es mit dem Schätzchen weitergeht.

Danke Dir schonmal für Deine Hilfestellung.

Viele Grüße

Sebastian
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
Ganz ehrlich: Ich würd das ganze Gelumpe wieder abreißen.
Les dir hier im Forum mal ein paar Treads über Hochbetten durch (gibt ja mehr als genug) Da sind echt gute Konstruktionen bei.
Dann mach ne Zeichnung, wie du es dir vorstellst. Als Draufsicht, mit allen Verbindungen zu Wänden und untereinander.
Diese sollte dann so ähnlich wie in den vielen anderen Treads aussehen, also ok sein.
Bei Detailfragen, fragf ruhig noch mal nach.
Und dann bau das Bett nochmal neu auf. Am besten ohne deinen Kumpel :emoji_wink:

Allein das ganze Metall auf Bild 11 würd mich sowas von ankotzen.
 

Matthias33

ww-ahorn
Registriert
17. Juni 2010
Beiträge
113
Ohne dem Konstrukteur nahe treten zu wollen, Ahnung von Holzbau ist mit Sicherheit nicht gegeben.
Kann ich nur zustimmen. So eine Sch ... kann doch eigentlich keinem vernünftigen Menschen einfallen. Was ich noch nicht recht verstanden habe, denn ein Bild mit Gesamtübersicht fehlt ja leider: Das Bett trägt nur an einer Längs- und einer Stirnseite, ist das so richtig? Was wäre denn in dem Fall das Problem daran, unter die freie Ecke einen Pfosten zu setzen? Das wäre so einfach, und würde 80% des ganzen Metallschrottes erübrigen, samt der restlos überdimensionierten Holzquerschnitte.
 
Oben Unten