Selberschrauben in der Werkstatt

Lottchen

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Hallo,

ich hab mal eine Frage. Also, für den ambitionierten Bastler kann sich das Möbelbauen in der Mietwohnung aus mehreren Gründen schwierig gestalten.
Da wären der Lärm in Verbindung mit den Nachbarn, mangelhafte oder mangelnde Gerätschaften, die lieben Kleinen, die "mithelfen" wollen, außerdem gibts Fragen zur Materialauswahl oder wie man am besten irgendwas irgendwo festmacht, oder irgenwo her kriegt.
Jetzt hab ich im Fernsehen gesehen, dass es für Autoschrauber sowas gibt, wo man für eine angemessene Leihgebühr professionelles Werkzeug (in der Werkstatt) nutzen kann und halt im Bedarfsfall Hilfe vom Profi kriegt.

Weiß jemand obs das auch für Hobbyholzschrauber gibt, am Besten in Berlin :rolleyes: .
Oder fühlt sich spontan jemand dazu verleitet sowas zu machen, ich wär nämlich durchweg interessiert an dieser Art der Wissenserweiterung.

Grüße Lotte
 

Glismann

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In Hamburg gibt es sowas, allerding ist das nur so eine Art Zinkenkurs.
Dort werden aus fertigen Hölzern kleine Schränke gezinkt.

Ich habe auch eine Tischlerei und würde keinen Fremden an meine Maschinen
lassen.
1. Sind die ja ein klein wenig gefährlich, daher wird es wohl auch
Versicherungstechnische Gründe geben.
2. Eine Einweisung in die Maschinen dauert bei ausgebildeten Tischlern
schon so seine Zeit, dann erst ein Nichttisschler?
3. In der Ausbildung sind spezielle Kurse für Klein und Großmaschinen
vorgeschrieben. Das sicher nicht ohne Grund.
4. Haftungsfragen, wer zahlt, wenn etwas kaputt ist?
Schon ein Sägeblatt oder ein Fräskopf kostet einiges an Geld,
Was ist, wenn mehr passiert?

Es gibt sicher noch mehr Gründe, aber mehr fallen mir auf die schnelle nicht ein.
 

Lottchen

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Hm das stimmt...
man baut ja schließlich beim Autoschrauben auch kein ganzes Auto, sondern bastelt nur am bestehehnden rum.
Aber könnte man nicht vorher absprechen, was selber geht, und bei was man den Fachmann ranlässt?
Wär auf jeden Fall besser als immer zum Baumarkt rennen, Gerät leihen, Zubehör erwerben, Gerät zurückschleppen, merken man hätte es doch noch gebraucht und sich die Haare raufen, weil das Teil nur halbfertig ist und die Wohnung aussieht wie ne Baustelle:emoji_grin: .
Naja aber trotzdem danke für die schnelle Antwort.

Lotte
 

Lottchen

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Und jetzt fällt mir noch was ein, so ne Art Theoriestunde für Hobbyschrauber mit angeschlossener Fragerunde, damit man nicht erst was versieben muss, damit man beim nächsten mal weiß wies wirklich geht, wär sowas denkbar?
 

Glismann

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Bewerbe Dich, mach eine Ausbildung zum Tischler und Du kannst alles
was Du brauchst.

Wenn Dein Chef dann ein wenig Verständniss aufbringt, kannst Du evt.
nach Feierabend Teile für Deinen Privatgebrauch anfertigen.

Aber? Warum ist Tischler ein Ausbildungsberuf? Warum muss dieser
3 Jahre lernen?

Was erwartest Du hier?
Eine Komplettanleitung für den Schrankbau? Mit Maschinennutzung? Für
wenig Geld?

Bleibt wohl nur der Baumarkt.
Ist meine Meinung, aus Hamburg
 

Lottchen

ww-pappel
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Tut mir leid wenn das anmaßend klang, war nicht so gemeint. Ich habe große Hochachtung vor Menschen die ihre Arbeit beherrschen und lieben, nicht umsonst sagt man auch ihr Handwerk...
Ich möchte auch nicht wunder was bauen (fürn Anfang nen Schrank wo meine Putzutensilien drinstehen können), und hab einfach Spaß am werkeln mir Maschinen und Materialien.
Ich näh auch gern mal nen Rock und muss doch auch nicht gleich Modedesigner werden, oder?
Danke dennoch für deine Einschätzung, geh ich halt wieder zum Baumarkt nen Versuch wars wert

Lotte
 

Glismann

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Eine Nähmaschine ist auch nicht so richtig gefährlich oder?
Um mit Tischlereimaschinen umgehen zu können bedarf es doch ein klein
wenig mehr.
Alles weitere habe ich schon geschrieben, evt. kommen ja noch Meinungen von
anderen dazu.
 

MaHo

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Hi,
es gibt in jeder größeren Stadt kurswerkstätten(einfach mal den Begriff googeln:emoji_wink: )

ein weiterer Tipp : www.woodworking.de Forum für Holzwerkler-da kann auch ein profi noch was lernen(nicht viel,aber immerhin:emoji_wink: :emoji_grin: )
Dort kann ihnen geholfen werden:emoji_wink:
gruss Marc
 

frank-n

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Also in der alten Werkstatt haben wir es So gehandhabt:

Alles,was von einem Fachmann gemacht werden sollte,wurde von ihm gemacht.Alles andere dann abends vom Kunden selber.
Beispiel:

Einbauschrank in Dachschräge

Zuschnitt, Beschlagsbohrungen und Fräsungen wurden von uns gemacht.

Kanten anleimen, Korpus verleimen und Anschlagen vom Kunden.
(Der Kantenanleimer wurde von uns eingestellt, das anfahren selbst kann ja selbst ein Kind)

Fazit: Maschinenstunden wurden alle 3 Tage Bar(aber mit Rechnung) gut bezahlt.
Kleines Entgelt für den Platzbedarf.

Kunde Zahlt weniger für sein Möbel. Wir haben mehr für unsere Maschinenzeit.Man kommt in einen Dialog und erhöht durch Mund zu Mund seine Bekanntheit. Kunden erkennen Schnell Ihre Grenzen und beauftragen schneller einen Handwerker. Kunden empfinden für Qualität und Ihren Preis steigt.

Schade nur das es die Werkstatt nicht mehr gibt. Der Nachfolger hat dem ganzen einen Riegel vorgeschoben.

mfg
Frank
 

raftinthomas

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so etwas gibts es hier in aachen in der werkstatt des kolpinghauses. wird aber woanders schwer zu finden sein.
ich finde es übrigens toll, wenn hobbywerker so motiviert sind und dabei sicher auch noch ne menge lernen wollen.
besser unter anleitung sicher arbeiten als alleine vor sich hin basteln.
ich wollte mal so einen kurs an der VHS anbieten, aber in zwei semstern gabs nur 3 anmeldungen->projekt gestorben.
sollten sich im raum aachen genug interessenten finden, würde ich so etwas noch mal anbieten, und zwar ohne die produktzentriertheit der kurswerkstatt. das ist imho eher ein methode, maschinen etc zu vermarkten.
 

Lottchen

ww-pappel
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Genau das was Frank sagte fänd ich super. Ich glaube es kann auch nicht schaden wenn man gute, nette Handwerker persönlich kennt, ich weiß noch von meinem Ex-Stiefvater wie wichtig Mund-zu-Mund Propaganda in punkto Auftragslage ist.

Hab zwar in Berlin noch nix entdeckt, werd mich aber noch mal gründlich umschauen.

Vielen Dank für die Antworten, hätte schon fast die Hoffnung aufgegeben.

Lotte
 

Glismann

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Bei mir kommen auch viele Kunden, die Platten oder Leisten haben
möchten, auch Schrauben und Zubehör verkaufe ich gleich mit.
Auch kommen viele mit einem Brett, meist vom Baumarkt und wollen dies
noch gehobelt haben.

All das machen wir, aber einem Nichttischler meine Maschinen erklären, damit der
seine Schränke bauen kann, ist zwar eine gute Idee, laest sich aber mit einem
kleinen Betrieb nicht realisieren.
Es muss immer jemand vor Ort sein und siviel Platz haben die meisten auch nicht.

Ich hatte einen kleinen Teil,ca. 10 m² meiner Werkstatt an einen Holzbildhauer
vermietet, da er dort Skulturen anfertigen wollte, das hat auch 4 Wochen gut geklappt, dann kam er und wollte meine ganze Werkstatt umbauen, damit er
noch ein bischen mehr Platz hat.
Auch hat er sich dann immer mehr vom knappen Raum angeeignet.
Da er aber immer nur mal sporadisch vorbeikam, und das nicht gerade am
Monatsersten, haben wir uns dann wieder getrennt.
 

frank-n

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An die Großen und teilweise an den kleinen Maschinen kam keiner von den Privatleuten dran.
Das geht nun mal nicht.

Aber wenn sich drei Schreiner in einer 450m² Werkstatt und einem 200m² Lagerhalle Tummeln kommt es auf ein oder zwei Private nun auch nicht mehr an.

Unser Senior hat sich ja dann um die Leute gekümmert.

Natürlich muß man Zeitrahmen und Strenge Regeln setzen, damit nicht ein heiloses durcheinander herscht.

Das Werkzeug vom Geselle, Lehrling und Mir waren Absolutes Tabu.

Die Leute haben sich Ihren Arbeitsplatz im Lager Eingerichtet, dort wo es keinen von uns störte.

UND GANZ WICHTIG
Wenn Privatleute während der normalen Arbeitszeit bei uns Arbeiteten. Kaffe für die ganze Mannschaft und zwar um 9,15 12,30 und 15,00 , für den Kuchen hat die Oma gesorgt (Mutter vom Senior 89Jahre und gleichzeitig die Antreibende Kraft)

Also eine Richtige Familie.

Wie gesagt, da der Sohn in die Wissenschaft ging, wurde ein Nachfolger gesucht und auch gefunden.Am Anfang alles Super, doch als Er dann die Werkstatt übernahm zeigte er sein Gesicht. ....................

Schade drum

Mfg
Frank
 

Festool24

ww-ulme
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Ich kann Glissmann nicht wirklich verstehen ich bin Gelernter Tischer und Elektrtechniker habe mich aber auch mit der Verarebitung von Metall beschäftigt so das ich für einen Bekannten V2A Formteile Wig verschweiße (natürlich mit zertifikat des Wolfram innertscheißens) und ich habe keine drei o. mehr jahre gelernt ! ist es denn verwerflich seinen Horizont zu erweitern ???? Ich freue mich wenn ich eine Interessierte Persin habe der ich mein Wissen vermitteln kann, und sei es an der Maschine oder am Schleifklotz :emoji_slight_smile:
 

Glismann

ww-robinie
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Du must mich ja auch nicht verstehen.
Ist nur meine Meinung und in meine Werkstatt kommt kein Fremder
zum Arbeiten.
 
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