Seitenverhältnisse bei Wandboard

grigri

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich arbeite gerade an einem Wandbrett für die Küche.

Nichts besonderes, schlicht:
Buche Leimholz, 27mm dick als eigentliches Board, dahinter stumpf verleimt und gedübelt 18mm Buche als Rückwand zur Befestigung an der Küchenwand.

Die Tiefe des Bretts ist vorgegeben und ich war gerade am überlegen wie hoch ich die "Rückseite" gestalte.

Aus Stabilitätsgesichtspunkten vermute ich keine zu hohen Anforderungen an die Mindesthöhe. Daher wollte ich die Rückwand relativ schmal gestalten. Bei der genauen Festlegung bin ich aber ins Grübeln gekommen, ob es nicht so etwas wie ein (natürlich durchschnittlich betrachtet) "optisches Optimum" gibt.
z.B. den Goldenen Schnitt auf diese Konstruktion angewandt (Goldenes Rechteck, lange Seite = Board, kurze Seite = Rückwand)? Dann müsste die Rückwand ca. 18,8cm hoch sein, bei einer Board-Tiefe von 30,5cm (und ohne Berücksichtigung der Holzstärken). Das sähe ungefähr wie auf der angehängten Skizze aus -> gefällt mir nicht so gut.

Ich würde eher zu einer Rückwand-Höhe von ca. 11cm tendieren (für die Verschraubung blieben dann noch abzgl. der 27mm Boardstärke 8,3cm.

Daher meine Frage: Abgesehen davon, dass man es - solange der Statik genüge getan ist - sicherlich bauen kann / soll, wie es einem am besten gefällt - gibt es hier "Standards" oder Empfehlungen? Diese gibt es ja in vielen Bereichen, vielleicht auch hier.


PS: An eine kurze Seite würde zur Stabilisierung noch eine kleine Leiste kommen (Wandboard wird in einer Ecke angebracht), falls das erforderlich ist. Kann hier jemand einschätzen, ob diese nötig ist?
Belastung wäre maximal 30kg, Küchenwand ist Holz massiv.

Besten Dank schon mal für Eure Anmerkungen / Hinweise.

Viele Grüße
Manuel
 

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Friederich

ww-robinie
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Hallo Manuell, gestalterisch braucht man hier eigentlich nichts besonders zu beachten. Also was ein ästhetisches Verhältnis von Tiefe zu Höhe angeht. Das Regalbrett sieht man ja eh nur sehr schräg. Und dann wird ja auch noch was draufgestellt.

Aber 30 kg ist schon happig. Selbst 20 wären es. Dafür ist diese Konstruktion nicht sonderlich geeignet.
Gruß
Friederich
 

grigri

ww-pappel
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Hallo Friedrich,

danke für Deinen Hinweis.

Wahrscheinlich werde ich die 20 oder 30kg auch bei weitem nicht erreichen, wenn nicht Kochbüher etc. darauf landen. Urspüngliches Ziel wäre erst einmal dort Kaffeemühle etc. abzustellen.

Allerdings würde ich gerne darüber noch ein Wandbrett anbringen, das sollte in der Länge ca. 130cm haben, ggf. dort auch mehr Belastung.

Wo genau sähst Du denn die Schwachstelle bei der L-Konstruktion? An der Dübel-/Leimkante?

Eine stabilere Konstruktion wäre dann wohl:
- Winkel zum abstützen (unterhalb)
- zusätzlich Winkel oberhalb(?)
- Tablarträger?
- Stützfuß / Abspannung

Wäre die Befestigung über Tablarträger eher stabiler als die L-Konstruktion?


Viele Grüße
Manuel
 

Friederich

ww-robinie
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Wo genau sähst Du denn die Schwachstelle bei der L-Konstruktion? An der Dübel-/Leimkante?l
Hallo Manuel, genau da. Das Biegemoment ist hier enorm. Und sogar das Holz selber könnte brechen.
Ich würde so eine L-Konstruktion bei dieser Belastung überhauptnicht anwenden.
Sondern eine mit Seitenwänden, welche an der Wand befestigt werden.
Einen Fachboden obendraufgelegt und verdübelt , und einen zwischen die Seitenwände gesetzt.
Für die Seitenwände würde es genügen, wenn sie knapp die Hälfte der Tiefe der Fachböden haben.

Oder ganz simpel einfach die Fachböden auf metallene Winkel legen.
Gruß
Friederich
 

VentusBorealis

ww-pappel
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Meien Vorschlag um deineme Ursprünglichen entwurf treu zu bleiben, währe die Bretter sowohl mit Leim wie auch mit großen Schrauben zu verbinden. Die Schrauben müssen dabei in die obere Häfte des unteren Brettes eingeschraubt werde. So nehmen sie die Zugkräfte auf, die andernfalls bei einer rein geklebten Verbindung gegebenenfalls zum Versagen führen würden.
Auf der sicheren Seite sowohl mechanisch als auch optisch währst du wohl nur mit dem Vorschlag von Freidrich Seiten- und eventuell noch zwischenwände einzubauen. Ob die Seitenwände ober oder unterhalb des Fachbodens sind ist denke ich mal weitestgehend geschmackssache.
 

welaloba

ww-robinie
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Kollege!
Ich gebe zu bedenken: Bei 30 cm Tiefe stellst du viel zu viel Kram auf dein Brett, du findest nichts mehr. Ich zeige dir unser Wandbord in der Küche: Oberkante waagerechtes Brett 150 cm vom Boden, lichte Tiefe desselben 16 cm, lichte Höhe der Rückwand ca. 11 cm, Brettstärke jeweils ca. 22 - 23 mm (aus alten furnierten Bettseiten) geleimt und geschraubt, Oberkante der Rückwand auf Viertelstab gefräst, dann legt sich nicht ganz so viel Staub und Kochdunst ab. Ach ja, die Länge ist ca. 150 cm, passt ganz schön viel drauf, wie man sieht. Befestigt ist das ganze mit drei Schrauben 80 oder 100 x 5, gedübelt in Backsteinwand.
Wenn du 30 cm Tiefe brauchst, solltest du 2 - 3 ordentliche Eisenwinkel mit einarbeiten - die kannst du an der Unterseite etwas vertieft einfräsen und mit passendem Holz wieder abdecken. Bei 27 mm Brettstärke ist ja genug Luft für solche Aktion.
Soviel von mir.
Gruß Werner
 

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grigri

ww-pappel
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Hallo zusammen,

vielen Dank nochmal für Eure Hinweise und Anregungen.

Ich hab alle Vorschläge (von Friedrich, VentusBorealis und Werner) mehrfach hin und her überlegt und bin dann zum Schluss gekommen, doch Metallwinkel (ohne Steg) zu verwenden und auf die L-Konstruktion aus Holz zu verzichten. Diese machen das Wandboard nicht zu wuchtig, sorgen aber dennoch für zuverlässige Stabilität, was mir letztlich doch am wichtigsten war (die "reine Holzkunst" muss sich dann wohl woanders entfalten).

Aktuell ist die erste Ölung des Boards durch, heute Abend kommt dann Nummer zwei.

Schön, dass es auch bei so einem "trivialen" Problem hilfreiche Diskussionen und Hinweise gibt.

Viele Grüße
Manuel
 
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