schwierige Wandbefestigung

holtzer

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Moin,

ich plane eine Gaderobe, bestehend aus einer "Hutablage" (MPX-Quader, ca. 1000 breit und 350 - 400 mm tief, 4 Fächer) und einer darunter angebrachten Kleiderstange (wie genau noch nicht klar, vom Konzept etwas wie ein U, in jedem Fall von oben an der "Hutablage" hängend.

So weit so gut, ABER, wie das ganze nun in die Wand verankern? Das Problem ist, dass es sich um ein Passivhaus handelt, die Gebäudehülle sollte also nicht durch lange Schrauben beschädigt werden. Offiziell "darf" ich wohl nur ca 25 mm rein... :emoji_frowning2: Der Wandaufbaus ist Fermacell und dahinter OSB meine ich; dahinter ist dann tabu)

Was kann ich tun? Zu gute könnte mir kommen, dass ich das Teil in eine Ecke einbauen könnte, das heisst, die 350 mm Tiefe könnten mir als weitere "Fläche" zur Verfügung stehen. Meine Küchenoberschränke hängen an "Schienen", weiss aber gar nicht ob und wie die an der Wand hängen (oder nur an dem Panel davor) - wäre sowas eine Idee? Zu allem Uebel hätte ich das ganze natürlich gerne "unsichtbar".

Danke für eure Tipps!
 

Komihaxu

ww-robinie
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Grundsätzlich würde ich da mit einer Keilleiste arbeiten. Das Oberteil am besten gleich als eine Art Rückwand in die Konstruktion mit einarbeiten.
Auf einem Meter Breite kannst du dann 5 Dübel setzen.

Im Internet lese ich etwas von 30 Kilo pro Dübel bei einer 12er Fermacell-Platte.

http://www.fermacell.de/de/docs/FERMACELL_Gipsfaser-Platten_Verarbeitungsanleitung_09-20012.pdf
Befestigen an Fermacell mit Dübel

Hier gibt es aber sicher noch Profis mit Praxiserfahrung für solche Materialien.
 

Bansay

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Also ich würde auch mit einer Keilleiste arbeiten und diese mit sogenannten Federklappdübeln befestigen. Die Gewindestange dieser Dübel kann man ja soweit kürzen, dass die "Außenhaut" des Gebäudes nicht verletzt wird.
 

Time_to_wonder

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Die Gewindestange dieser Dübel kann man ja soweit kürzen, dass die "Außenhaut" des Gebäudes nicht verletzt wird.

Ich glaube, das funktioniert nicht. Die Gewindestange muss ja so lang sein, dass man die Flügel im eingeklappten Zustand erst einmal komplett durch die Platte schieben kann. Erst wenn die Flügel aufgeklappt und angezogen sind, wird die Gewindestange nicht mehr gebraucht. Nur leider geht dann Abschneiden nicht mehr.

Wie wäre es statt dessen mit Schneckendübeln aus Metall? Wenn man genug davon setzt, sollte das ordentlich fest werden.

Gruß Jörg
 

seschmi

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Es wäre noch hilfreich, den genauen Wandaufbau in Erfahrung zu bringen. Wie dick ist die OSB-Platte, und ist da noch eine Folie dahinter, oder ist die OSB-Platte die luftdichte Schicht?

Wenn die OSB-Platte selbst die Luftdichtigkeitsebene bildet, hätte ich weniger Bedenken, einfach in diese zu schrauben. Das Loch wird ja durch die Schraube direkt verschlossen, notfalls kann man noch etwas Dichtmasse dazugeben.
Ein Spax-Schraube in einer 25mm OSB-Platte hält auch schon ganz schön was aus, die kriegt man nicht so einfach rausgezogen.

Bei einer Folie hinter dem OSB wäre ich kritischer: Die wird bei den abgebildeten Klappdübeln schnell durchstochen, und dann hast Du den Salat.

Gibt es Unterlagen zum Wandaufbau? Hilfreich wäre natürlich auch zu wissen, wie die Unterkonstruktion aussieht und wo die Balken liegen. In die kannst Du ja problemlos reinschrauben, die tragen ja fast unbegrenzt. Da zieht auch keine Luft durch :emoji_wink:

Ansonsten sind Keilleisten schon der richtige Ansatz.
 

Sägenbremser

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Die Klappdübel ich so verwende lassen sich
schon behutsam hinter die Trägerplatte schieben
und der überstehende Rest wird vor der Wand ge-
kappt. Ansonsten werden noch Spreizdübel mit einer
Zange in der Faserplatte verankert, das hält schon eine
ganze Menge Gewicht, glaube um die 30Kg je Loch.

Die Gefahr, eine dahinter liegende Dampfbremsfolie bei
sorgfältiger Montage zu verletzen, scheint mir gering.

Gruss Harald
 

TomfromMuc

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Hallo Holtzer,

mit großer Wahrscheinlichkeit ist die OSB-Platte die luftdichte Ebene, wenn Dein Passivhaus recht neu ist. Eine Folie dahinter wird es bei einem neueren Haus eher nicht geben. Besorge Dir aber möglichst die genauen Wandaufbauten (wirst Du in Zukunft auch für andere Fragen benötigen).

Klappdübel und diese Spreizdübel (siehe Bild von Mark / Fimingu) sind nicht luftdicht, da pfeift es Dir durch. Für die Außenwand eher ungeeignet. Zudem funktionieren die Spreizdübel nur, wenn du die genaue Dicke von Fermacell + OSB kennst, da die Dinger ja im Hohlraum aufspreizen.
Eine gute Holzschraube / Spax hält in OSB recht gut und ist eigentlich keine Perforation der luftdichten Ebene, selbst wenn sie hinten aus der OSB-Platte etwas heraus steht.

LG vom Bauleiter, der schon Passivhäuser gebaut hat.
 

sebi´s px

ww-birke
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Wie TE geschrieben hat, ist der Wandaufbau Fermacell und OSB zusammen 25mm. Dann nehme ich einfach an, 12,5er OSB und 12,5er Fermacell. Eine Keilleiste wie oben genannt mit 25mm langen "Spax" Schrauben und fertig ist die Wandbefestigung. Es gibt keine Perforation der eventuellen Folie oder auch kein durchschrauben des OSB.

Die Rückwand der Garderobe dann so weit in den MPX-Kasten einziehen, dass der Kasten die Keilleiste verdeckt.
:rolleyes:Fertig ist die Geschichte

Meine Gedanken dazu, der auch gerade baut mit Holzständern und dem Aufbau Rigips+OSB 25mm.

Sebastian

PS: Vollgewindeschrauben nehmen, dann hält es auch im Fermacell.
 

holtzer

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wow, so viele Antworten. Ich danke euch allen!!

Danke für den Namen "Keilleiste" - das ist genau was ich meinte.

Zum Wandaufbau, ich meine, es ist keine Folio, OSB ist die Dampfsperre. Ich hatte - sorry, eine falsche Zahl im Kopf, der "Hersteller" schreibt, Schrauben nur 35 x 3,5; also habe ich nicht nur 25, sondern 35! Klingt doch schon besser. Er schreibt auch: "nicht vorbohren, keine Dübel".

<< Aufbau "Rigips" - ist glaub ich viel weniger fest, eben die 30 kg (oder sinds gar 50?) sind nicht schlecht.

<< "Rückwand" - eigentlich ist die Planung ohne, aber das ist noch nicht fix und ansonsten richtig - die Keilleiste "einlassen" ist angesagt!

Klingt nach einem guten Plan soweit.

Danke nochmal
 

Komihaxu

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<< "Rückwand" - eigentlich ist die Planung ohne, aber das ist noch nicht fix und ansonsten richtig - die Keilleiste "einlassen" ist angesagt!
Und nimm es nicht zu genau mit der unteren Keilleiste. Diese darf wandseitig ruhig einen Zentimeter kürzer sein. Wenn du sie exakt auf Innenmaß deiner Hutablage sägst, bekommst du Probleme beim Einhängen.
Allerdings solltest du sie schön waagerecht befestigen. Bei diesen Leisten hast du nicht viel Spielraum zum verstellen. Aber sollte ja bei Befestigung mit Spax kein Problem sein. Bei einem Hohlloch-Ziegel verrrutscht man mit dem Bohrer gerne mal, weil sich der Bohrer den Weg zum nächsten Loch sucht.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

wenn du ohne Rückwand bauen willst kannst du dir mal "Linsenkopfbeschläge" anschauen, vielleicht ist das ja was....

Kannst du in die Seiten einlassen, ist halt nicht ganz so gut fest zu bekommen wie eine Keilleiste!

Gruss
Ben
 

Fermacell_Profi

ww-pappel
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Hallo holtzer,

wie schon von meinen Vorrednern beschrieben: Einfach eine Keilleiste direkt mit Vollgewindeschrauben in der Gipsfaser- und OSB-Platte befestigen und schon ist das Ganze fertig. Wenn keine Folie dahinter ist, kannst du natürlich auch Hohlraumdübel einsetzen, dann bist Du auf der ganz sicheren Seite. Für eine Hutablage inkl. Garderobe sehe ich aber auch für die „nur“ geschraubte Variante kein Problem.

Viel Erfolg!
 
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