Schweizer Kante herstellen

Jowe

ww-robinie
Registriert
5. Oktober 2015
Beiträge
1.021
Ort
Rheinland Pfalz +Köln
Liebe Woodworker,
ich habe noch einen Posten Eschebohlen in der Garage und brauche Platz.
Ich würde gerne damit eine Tischplatte herstellen ca.160x60 und mit Schweizer Kante versehen.
Einen entsprechenden Fräser für die Tischfräse zu kaufen wäre ja zu einfach (und zu teuer :emoji_wink:)

Es gibt im Netz einige Ansätze wobei mir am besten dieser hier zusagt. (Eine Absaugung muss man noch dranfummeln)
https://www.youtube.com/watch?v=Hul0HXpwD9w

Die erste Frage die sich mir stellte als ich das Video sah, (und auch das von Lets Bastel mit ähnlicher Vorrichtung) ist: Fräst der nicht im Gegenlauf? Da beide das tun, bin ich ein wenig verwirrt? Oder hab ich da einen Knoten im Kopf?

Weiterhin überlege ich die Vorrichtung insofern zu modifizieren, als das man den Winkel ändern einstellen kann. Man müsste also links und rechts daneben noch ein Stück Holz anschrauben. Rampamuffe da rein und Langloch (als Kreissegment) in die Seiten der OF Halterung und diese mit Scharnieren versehen.

Könnte das funktionieren? Auch im Aspekt Sicherheit? Vielleicht habt Ihr noch andere Ideen.
Das Video von Festool mit der TS kenne ich. Da ich nur die TS55 habe, befürchte ich das die von der Tiefe her nicht ausreichen wird.

Vorh. Werkzeug: Tauchsäge, Stichsäge, TKS,Tischfräse,Oberfräse,Abricht/Dickte.

Generell würde ich aber überlegen vorher mit der TKS oder TS schon einmal im 45 ° Winkel etwas Material wegzunehmen so das der Fräser etwas geschont wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
8.562
Ort
Ortenberg
Einen entsprechenden Fräser für die Tischfräse zu kaufen wäre ja zu einfach (und zu teuer :emoji_wink:)
Na dann, von Hand hobeln. 2 Einstellungen am Streichmaß, beim Querholz anfangen, dann lang, quer und wieder lang. Dann gibt's keine Ausrisse. Is in paar Minuten erledigt.
Chris war bisschen schneller.
Allein ne Vorrichtung zu bauen dauert zig mal so lang.
 

seba79

ww-eiche
Registriert
9. März 2020
Beiträge
375
Ort
Erlangen
Hallo, was ist mit "2 Einstellungen am Streichmaß gemeint?" Würde mich interessieren, ich würde mir nicht zutrauen diese Kante mit dem Hobel wirklich schön sauberen Plan zu bekommen. Aber ich habe auch noch nicht viel Übung.. An der Kopfseite mit den Hirnhoz stelle ich mir das umso schwieriger vor..
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
8.562
Ort
Ortenberg
Ein kleines Maß für einen Riss an der Kante, ein größeres für den Riss in der Fläche. So ergibt sich eine große flache Fase.
Es ist wirklich nicht so schwer, du tastest dich ja langsam an die Risse ran und kannst immer wieder korrigieren. Im Zweifelsfall gehst du zum Schluss mit nem langen Schleifklotz nochmal drüber.
Scharf sollte der Hobel sein.
Probiers einfach mal aus, wahrscheinlich bist du fertig bevor hier das Thema richtig Fahrt aufgenommen hat.. :emoji_wink:
 
Zuletzt bearbeitet:

Jowe

ww-robinie
Registriert
5. Oktober 2015
Beiträge
1.021
Ort
Rheinland Pfalz +Köln
Danke für die ersten Antworten.
1. Jonas Video kenne ich natürlich aber auch er sagt es ja bereits,bei dickeren Materialien reicht die Tiefe nicht.
2. Justus,ich schätze ja Deine Erfahrung sehr aber 160 hochkant auf der TKS??? Selbst die 160 lang..... Da ist viel Gewicht und Gefahr.Nee,mach ich nich. Tischfräse muss ich schauen ob ich den Fräser verstellen kann, hab die Kity ja von Gerold gekauft aber bislang noch keine Zeit gehabt mich da mit zu beschäftigen. Aber auch da könnte es eine Längenproblem geben.....
3.Handhobel fällt flach weil vor 3 Jahren Arm zertrümmert und Gelenkprothese. Ausserdem keine Übung.Die Vorrichtung kann man ja mehrmals nutzen.Deswegen auch der Gedanke mit dem verstellbarem Winkel.
 

Markus627

ww-buche
Registriert
1. September 2019
Beiträge
268
Ort
Schönefeld
Danke für die ersten Antworten.
1. Jonas Video kenne ich natürlich aber auch er sagt es ja bereits,bei dickeren Materialien reicht die Tiefe nicht.
2. Justus,ich schätze ja Deine Erfahrung sehr aber 160 hochkant auf der TKS??? Selbst die 160 lang..... Da ist viel Gewicht und Gefahr.Nee,mach ich nich. Tischfräse muss ich schauen ob ich den Fräser verstellen kann, hab die Kity ja von Gerold gekauft aber bislang noch keine Zeit gehabt mich da mit zu beschäftigen. Aber auch da könnte es eine Längenproblem geben.....
3.Handhobel fällt flach weil vor 3 Jahren Arm zertrümmert und Gelenkprothese. Ausserdem keine Übung.Die Vorrichtung kann man ja mehrmals nutzen.Deswegen auch der Gedanke mit dem verstellbarem Winkel.
Die Jonas Methode. Dann japansäge und dann nacharbeiten. Hat bei mir bisher sehr gut funktioniert.

Viele Grüße
Markus
 

Mitglied 91270

Gäste
bei der Größe geht Tks
Aufbau sieht ungefähr so aus
Rot- Maschine
Blau- Vorsatzbrett
Schwarz- Sägeblatt
Gelb- Werkstück
Violett- Druckklotz
Anhang anzeigen 181680
Haben wir vor ca. 3-4 Jahren genau so gemacht. Muss fairerweise dazu sagen dass 2 Mann auf der Kreissäge gestanden sind.
Vorteil: beim Kippeln kippt man mit der Fase vom Sägeblatt weg. Es ist auch recht gut abgedeckt (Sicherheit).
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.589
Alter
46
Ort
Neuenburg am Rhein
Ich hab es einfacher gelöst und einfach eine "Pfälzer-Kante" nach Vorbild von @elmgi gesägt. 45° geschwenkt und ab dafür. Sieht auch gut aus, geht schnell, sicher und ohne großen Aufwand.

Gruß SAW
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
9.029
Ort
Pécs
Wenn Du eine Tischfräse, mit Neigung, hast dann geht das ganz einfach.
Einfach eine Schlitzscheibe hinein, das Aggregat passend schwenken und Du kannst jeden beliebigen Winkel >45° anarbeiten.
 

MarcBerlin

ww-robinie
Registriert
12. April 2022
Beiträge
778
Ort
Berlin
Der Suchbegriff "Schweizer Kante" liefert hier eine ganze Menge Ergebnisse und das meiste habe ich gesichtet. Ich kram jetzt mal diesen Thread raus, weil der Titel schön eindeutig ist und hier in nicht allzu vielen Beiträgen eigentlich die wichtigsten Methoden genannt wurden.

Ich stehe nun auch zum ersten Mal vor der Aufgabe und ein paar Dinge stehen fest:
  • Die geschilderten Methoden per Oberfräse und entsprechendem Bau einer Vorrichtung kommen nicht in Frage
  • genausowenig die per HKS (oder Tauche) auf Schiene und Vorrichtung.
  • und auch nicht stehend auf dem Schlitten der FKS, sondern
  • die Fräsung soll möglichst an der Tischfräse vorgenommen.
Letztere hat nun leider keine Möglichkeit, die Spindel (30mm) zu neigen. Erschwerend kommt hinzu (was u.a. der Grund für den Ausschluss der o.g. Verfahren ist), dass die Ecken der Tischplatte an welcher die Kante angefräst werden soll, abgerundet sind. Hier ein Link auf ein Bild, zur Veranschaulichung.

Wenn ich das richtig sehe, bleibt mir nur der Einsatz eines Schwenkkopffräsers, oder? Einer ist im Bestand, bloß der macht nur ±45°. Aber welche die sogar ±90° schwenkbar sind, habe ich schon gefunden. Allerdings nur mit Wendeplatten bis 50mm Länge, was schon knapp wird. (Geht bei 30° genau bis 25mm Tiefe, da sin30°=0,5)

Vom Prozedere: Macht es Sinn, zunächst die Geraden mit dem Anschlag zu fräsen und dann nur die runden Ecken per Anlaufring?

Und kennt jemand eine Quelle für Schwenkkopffräser mit längeren Schneiden? Dass für den Kopf sicher über 200€ fällig werden, ist mir bewusst. Wenn es aber Richtung 400 oder mehr ginge, ließe meine Bereitschaft zur Investition allmählich nach...
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
6.747
Ort
Oldenburg
Moin,

Darf ich dir einen Schups in Richtung Handhobel geben?

Zeichne dir zwei Linien auf dem Holz für die Schweizer Kante. Und dann setzt du einen Zug nach dem anderen. In 30-45min bist du fertig. Man bekommt den Winkel ohne große Übung gut hin und hat alle Freiheiten.

Die Runden Ecken schleifst du mit einem
Exzenter oder Bandschleifer rund.

4D730AD7-7052-45BF-BFC7-B88FC7DBA46C.jpeg
 

Anhänge

  • IMG_1497.jpeg
    IMG_1497.jpeg
    156,5 KB · Aufrufe: 9

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
3.105
Ort
südlicher Odenwald
Schöne Arbeit. Freue mich immer, wenn ich hier Arbeiten sehe, die mit stromlosen Handwerkzeugen gemacht werden und dann noch in so einer gelungenen Ausführung. Sehr schön.
Zur gerundeten Schweizer Kante könnte ich mir noch vorstellen, diesen Bereich mit Block- oder Schweifhobeln zu formen. Habe es noch nicht probiert, wäre aber eine reizvolle Herausforderung. Ich muss mal meine Frau fragen, ob wir noch einen kleinen Beistelltisch gebrauchen könnten. Ich hoffe, ich habe bald wieder Zeit für die Holzwerkstatt. Hausrenovierungen sind echt Zeit tötend.
 

holzer1998

ww-robinie
Registriert
1. Januar 2021
Beiträge
1.239
Ort
Stuttgarter Süden
Ich habe gerade eine Schweizer Kante gemacht mit einem Schwenkmesserfräser von Felder mit 50mm Schneide. Geht bei einer 30mm Platte und 5mm die stehen bleiben gerade so.

Wenn es nicht ganz reicht kann man auch den stehen gebliebenen Steg von Hand weghobeln.
Verstellen der Einstellung würde sich für mich nicht lohnen.

Es gibt z.B. von Pela auch einen Fräser mit 60mm. Den hatte ich leihweise, passte mit der Ausladung der Schneiden aber nicht, oder nur mit viel Aufwand auf meine Fräse.

Die Rundungen gehen für mich wenn überhaupt nur mit Anlaufring, was mir bei einer großen Platte aber fast zu gefährlich wäre.
Ich würde vermutlich die geraden Seiten fräsen und die Rundungen von Hand ausarbeiten.

Das Beispiel ist vermutlich an einer Art CNC entstanden.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
9.029
Ort
Pécs
Es ist doch kein Problem auf der Fräse den Winkel zu fräsen.
Dazu muss natürlich die Spindel geneigt werden können.
Ein Schwenkkopffräser ist dabei völlig überflüssig.

Jeder x-beliebige Winkel ist so fräsbar, man braucht dazu lediglich einen Fräser der groß genug ist.

Ich vermute mal dass hier, in dem Zusammenhang, einfach falsch gedacht wird.
Nirgendwo steht geschrieben mit welcher Seite die Platte auf dem Frästisch zu liegen hat.
Einfach mal gedanklich umdrehen, dann sollte es sofort hell werden.
 
Oben Unten