Es ist übrigens ein Irrtum, das wasserbasierte Produkte ohne Chemie sind. Im Gegenteil, manche fallen bei Ökotest aufgrund von Inhaltsstoffen durch.
Genau - und man muss auch zwischen dem Auftragen und dem Langzeitgebrauch unterscheiden: so sind im 2-Komponenten-PUR-Möbellack (lösemittelbasiert) zB jede Menge VOC drin (die keinen guten Ruf haben) und im Härter sind typischerweise auch organische Verbindungen drin, die gesundheitlich relativ belastend sind. Außerdem gibt's beim Spritzen mikrofeine Tröpfchen, die überhaupt nicht gut für die Lunge sind, wenn sie dort aushärten -> ergo: Auftragen nur mit Atemschutz.
Ist das jetzt deiner Definition nach "viel Chemie"?
ABER: Ist der Lack einmal drauf, verdampfen die Lösemittel innerhalb kürzester Zeit und nach ein paar Tagen ist der Lack komplett chemisch "abreagiert" und erfüllt dann sogar die strengen Anforderungen der Norm für Kinderspielzeug (Speichelecht).
Im Gegensatz dazu: eine Außenlasur auf Wasserbasis stinkt kaum, also "wenig Chemie"? ABER trotzdem sind in wasserbasierten Produkten typischerweise Konservierungsmittel und auch organische Lösemittel enthalten, nur riecht man die nicht und es dauert relativ lange, bis die verdunstet sind. Außerdem sind darin auch Biozide enthalten, die auch nach der Trocknung drinbleiben. -> also langfristig auch nicht wirklich gesund...
Daher ist es ein Trugschluss, generell zu sagen wasserbasiert = unbedenklich.