Schubladenkasten Design

Stipp

ww-birke
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Hallo zusammen,
Ich konstruiere meine Schubladenkasten in der Regel mit Nut und Falz sowohl für die Seitenelemente als auch für den Boden. Darin sind einige Konstruktionselemente eingebaut die ich in einem Möbelbaukurs gelernt habe und die ich als gut ansehe. Allerdings sehe ich auch den Aufwand beim Rüsten für Oberfräse und würde gerne mal eure Ansätze für Schubladenkasten sehen. Was kann man schneller fertigen, ist weniger Aufwand?

Im Anhang habe ich versucht das ganze mit ein paar Screen Shots zu erläutern. Gerne stelle ich auch die Sketchup Datei o.ä. zur Verfügung.

Bin gespannt....
 

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Christian81

ww-robinie
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Möbelbaukurs bei Let's Bastel?
Sorry dafür.... :emoji_grin:
Mach unten eine Falz, Ecken auf Gehrung und fertig. Geht alles auf der Säge. Gehrung mit Klebeband. Wenn du es optisch schön findest dann machst du noch eine falsche Feder rein.
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
ich baue Schubladen meist so:
skizze_3.jpg
Die Einzelteile werden mit Dübeln verbunden, Dominos oder Lamellos gingen auch. Der Boden ist nur in den Seitenteilen eingenutet so kann man ihn nach dem Verleimen bequem einschieben und die Schublade in den Winkel drücken. Der Boden wird mit Vorder- und Hinterstück verschraubt. Vorder- und Hinterstück sind ca. 5mm niedriger als die Seiten. Alle oberen Kanten werden leicht abgerundet. Dadurch ergibt sich eine gefällige Optik, die auch mal ein verrutschtes Teil einfach schluckt.
Ich lackiere oder Öle die Teile immer vor dem Verleimen. Die Leimflächen werden abgeklebt.
Das Bild zeigt eine Schublade für einen Unterflur-Auszug. Die Frontblende wird von innen auf den Kasten geschraubt.
Gruß
Heiko
 

Hondo6566

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Sollen die Schubladen schnell hergestellt werden oder sollen diese hochwertig aussehen?
Beides zusammen geht nicht immer.
Schnell geht Stumpf verleimen mit Lamellos, hochwertig geht mit Schwalbenschwanzzinken.
@heiko-rech hat dazu auch mal ein Video gemacht:

Haha, war etwas zu langsam...
 

Stipp

ww-birke
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Sorry für das Missverständnis, ich hoffe damit wir es klarer.

Gruß
 

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carsten

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Hallo

das habe ich nämlich befürchtet.
Auch wenn Leime heute deutlich besser sind, ist die Konstruktion fachlich falsch.
Da durch das Aufziehen Zug auf die Verbindung von Vorderstück zu Seite entsteht ist es eigentlich so das man die Leimverbindung konstruktiv durch eine formschlüssige Verbindung unterstützt/ sichert. Deshalb sind bei traditionell gezinkten Schubkästen die Zinken vorn und hinten.
Wenn das Vorderstück nicht durch eine Blende verdeckt wird gibt es die halbverdeckte Zinkung.
Vermute aus dem Grund auch die falsche Richtung bei deiner "Variante". Kann man machen, wirkt aber befremdlich.
Ich würde dann eher Vorderstück wie Seite ausführen, also genutet nicht gefälzt. Das Hinterstück so abgesetzt / kürzer und den Boden von unten geschraubt.
Der nach oben abgefälzte Boden hab ich so auch noch nicht gesehen. Auf der Unterseite schon eher aber dann meist bei Spanplatte weil kein Material in geeigneter Stärke vorhanden war. Üblich bei Schubkästen die in Massiv ausgeführt werden ist meist ein Sperrholzboden.
Konstruktion ist natürlich auch abhängig von der verwendeten Führung.
Die einfachste / zügigste Varinate ist die Gehrung. Und ja bei heutigen Leimen hält das ausreichend.
In Verruf geraten ist diese Konstruktion durch IKEA und CO die Ihre Schubkästen gefaltet haben und die häufig ohne Leim und nur mit dünnem Boden zusammengebastelt wurden.
Deine Konstruktion wird auch halten ( insbesondere dank heutiger Leime). ABER sie ist unüblich.
 

Stipp

ww-birke
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Danke an alle für die hilfreichen Tipps. Welche Plattenstärke für Rahmen und Boden hat sich da bei euch bewährt? Ich kann mir vorstellen, dass es da Unterschiede zwischen Plattenwerkstoffen und Vollholz gibt? @heiko-rech hat ja in seinem Video recht viel zu Materialstärke bei Plattenmaterial gesagt, aber wie macht ihr das mit dem Boden (speziell der Dicke) wenn ihr Schubkästen aus Vollholz baut/ designed?
 

uli2003

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Massivholzschubladen habe ich damals auch so gemacht wie der TE es vorgeschlagen hat.
Natürlich wie Carsten richtig sagt die Federn an die Querstücke, die Nuten an die Längsstücke.
Das hintere Querstück unten kürzer, um den Boden einschieben zu können. Wenn dieser abgefälzt werden muss, wird das natürlich unten gemacht.

Das Stirnholz der Längsstücke wird später durch das Doppel verdeckt, die Verbindung auch. So hat man eine schön sauber durchlaufende Seite.
 

heiko-rech

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Hallo,
aber wie macht ihr das mit dem Boden (speziell der Dicke) wenn ihr Schubkästen aus Vollholz baut/ designed?
Schubladen werden in der Regel nicht groß designed, die baut man einfach wie man sie braucht :emoji_slight_smile: Es klingt aber toll, wenn der hippe Maker sagt er designed was, auch wenn es nurt eine einfache Schublade ist :emoji_slight_smile:
Ich nehme für kleine Schubladen 6mm (ca. 300x300mm) Multiplex als Boden. Für größere Schubladen dann 9mm Multiplex oder 12mm Dreischichtplatte. Oder einfach was gerade da ist. Je nach verwendetem Auszug hat der Boden nicht so viel zu tragen. Böden aus Vollhiolz mache ich eher selten. Wenn, dann sind diese 9mm stark, weil sich dünnere Vollholzplatten nicht so gut herstellen lassen.
Gruß
Heiko
 

carsten

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Hallo

Stärke üblicherweise irgendwas zwischen 12 und 16 mm. 16 mm deshalb weil es die max Stärke ist die von mir favorisierten Beschläge "erlauben".
Einen Unterschied zwischen Plattenwerkstoff und Massivholz braucht man in der Dimension nicht machen.
Boden 6 mm Sperrholz, oder auch 8 mm Spanplatte.
Alles bezogen auf übliche Anwendung für Schubkästen in Küche , Bad, Wohnzimmer und Co.
Für die Werkstatt und entsprechende Gewichte kann die Dimension auch mal größer ausfallen.
 
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