Schubladenfund, alte Hobeleisen

echtnice

ww-birke
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Gruezi aus der Schweiz,

beim Kauf einiger Hobel habe ich in einer Schublade folgende Hobeleisen gefunden. Ist das bei den Eisen so wie bei den alten Stechbeiteln, dass der Stahl sogar teilweise recht hochwertig ist?
Bin am Überlegen, ob ich mir Krenov Hobel daraus baue, aber nicht sicher ob es sich lohnt.
Weiss jemand von Euch etwas zu diesen Herstellern und der Qualität?
Das Peugeot Eisen scheint laminiert zu sein.

Gruss Sascha
 

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carsten

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Hallo

peugeot genießt zumindest bei den Pfeffermühlen einen guten Ruf. Spannsäge gehört heute zu kirschen. Habe einige Stechbeitel der Marke Spannsäge. Sind in Ordnung.
 

Lico

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Meine vierzig Jahre alten Ulmia Eisen sind alle laminiert. Das heißt aber nicht, dass die Eisen grundsätzlich hochwertiger sind als moderne Eisen aus legierten Monostählen. Das mit dem laminieren haben die ja gemacht, weil es keine legierten Stähle gab, die man gut schleifen konnte und die gute Standzeiten der Schneiden gewährleisteten. Deshalb haben die die Spiegelseite aus einem spröderen Kohlenstoffstahl gemacht und den Träger aus einer zäheren Stahlsorte, die sich aber nicht als Schneide eignete. Das scheint heute nicht mehr nötig zu sein. Die haben halt bei der Legierung von Stählen in den vergangenen Jahrzehnten dazu gelernt.

Lico
 

rafikus

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Zeig doch mal die Fasen der Eisen, dann wird man eher sagen können, ob sie laminiert sind.
Ob die Eisen verwendbar sind hängt auch vom Zustand der Spiegelseite ab. Wenn dort tiefere Rostlöcher sind, dann macht es keinen Spass die Spiegelseite abzurichten.
 

echtnice

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Danke schonmal für Eure Beiträge, habe ein paar Fotos gemacht. Das laminierte Eisen habe ich fotografiert, man erkennt es aber nicht. Sieht ab er sehr ähnlich aus wie meine japanischen laminierten Eisen.
Hier die Fotos:
 

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rafikus

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man erkennt es aber nicht. Sieht ab er sehr ähnlich aus wie meine japanischen laminierten Eisen.
Wie denn jetzt? Man erkennt es nicht , oder sieht doch so aus als ob?
Welches Eisen soll dass dann auf den Bildern sein?
Wenn du die Fase schleifst, dann sollte so ab Korn 1000 schon erkennbar sein, ob das Eisen laminiert ist. Manchmal kann man es auch an den Seiten erkennen.
 

echtnice

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Da hab ich mich wohl nicht gut ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass man es auf dem Foto nicht gut sieht. Es ist das Foto oben rechts.

Die Eisen zu schleifen war eh mein Plan, ich stell dann mal ein paar Bilder ein.
 
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echtnice

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So, hab gestern noch etwas geschliffen, mach das noch nicht lange, also seid gnädig.
Der Tip mit dem Schleifen war gut, sieht man jetzt wesentlich deutlicher.
Auf den ersten beiden Bildern ist das Peugeot Eisen abgebildet. Auch wenn die Spiegelseite nicht sehr angerostet war, bin ich dort mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden:
Das dritte Bild zeigt die schwedische Klinge von Jern Bolaget, diese Firma hat die Produktion scheinbar in den 60er Jahren eingestellt. Dort sieht man nach dem Schliff recht deutlich den laminierten Stahl, ich hielt es vorher für einen durchgehenden Stahl.
 

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kgb007

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Eric Anton Berg ist das Beste an Stechbeiteln, was ich kenne. Die Schwedische Firma hat früher vornehmlich Rasiermesser in alle Welt geliefert und dann auch Holzbearbeitungswerkzeuge produziert. Heute ist das die Firma Bahco - das Zeugt taugt meiner Auffassung nach nicht mehr viel. Ein Hobeleisen von E.A.Berg hab ich noch nicht gesehen. Wenn Du es nicht brauchst würde ich es gern abkaufen.
Die restlichen Eisen taugen nach meiner Einschätzung alle was.
 

rafikus

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Mit welchem Korn hast du die Fasen zuletzt geschliffen?
Bei einer Spiegelseite, deren Ecke so "abgesunken" ist, habe ich schon erfolgreich die japanische Methode angewendet. Ich habe so getan, als ob ich die Ura treiben würde. Oder hast du da selber zu lange auf einem krummen Schleifstein abgerichtet?
Firma hat die Produktion scheinbar in den 60er Jahren eingestellt
Ich dachte, die produzieren nicht mehr.
 

echtnice

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@rainer: Danke für Deine Antwort, sehr interessant. Das Berg Eisen hat den passenden Spanbrecher dabei und ich muss erst noch abwägen, ob es für einen Krenov Hobel geeignet ist, Das Eisen ist halt recht lang und weiss nicht, ob das bei dieser Bauart stört. Aber falls ich es verkaufe, bist Du der Erste, dem ich es anbiete.

@rafikus: Zuletzt habe ich die Fase mit 8000er Körnung poliert. Die Spiegelseite habe ich erst mit Siliziumkarbidpulver grob auf einer Stahlplatte geschliffen und dann auf den Schleifsteinen weiter behandelt. Ich war an der Spiegelseite fast ne 3/4 Stunde dran. Bin denke ich zu früh auf die feineren Körnungen gegangen. Die genannte Absenkung so zu bearbeiten, ist eine gute Idee, danke.
Die Steine wurden vor und während dem Schleifen mit einer Diamantplatte abgerichtet, also daran liegt es glaub ich nicht. Auch habe ich über das Hobeleisen eine Dachlatte gelegt, um den Druck beim Schleifen besser zu verteilen ( wie im Buch von Toshio Adate beschrieben).

Gruss Sascha
 

rafikus

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Zuletzt habe ich die Fase mit 8000er Körnung poliert
Sowas habe ich mir fast schon gedacht. Hast du nicht daran gedacht, mit einer Mikrofase zu arbeiten? Da reicht es die Fase mit einem 800er oder 1000er Stein vorzubereiten und dann nur noch die Mikrofase mit dem feinen Stein herzustellen.
Die Steine wurden vor und während dem Schleifen mit einer Diamantplatte abgerichtet, also daran liegt es glaub ich nicht.
Wenn du alles richtig gemacht hättest, wäre die Oberfläche der Spiegelseite gleichmäßig von dem feinen Stein erfasst worden. Entweder hast du die Steine zu spät abgerichtet, oder jeweils seitlich zu fest gedrückt. Wenn ich die Spiegelseite bearbeite, dann versuche ich nur mittig, mit nicht allzu großer Kraft zu drücken. Wenn man die Finger an beiden Seiten des Eisen hält passiert es zu schnell, dass man doch ungleichmäßig an der Seite drückt und die Spiegelseite wird konvex.
Außerdem kann man mit dem Eisen über den Rand des Steins fahren, wenn man die Finger nur mittig hat. Das vermindert auch die Tendenz das Eisen konvex zu schleifen.
 

echtnice

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@rafikus: Also die Steine waren ja sauber abgerichtet, daran lag es wie gesagt nicht. Hab nicht geschrieben, dass ich alles richtig gemacht habe, sondern nur im Bezug auf das Abrichten der Steine. Sonst mache ich noch ziemlich viel falsch, mache das mit Wassersteinen seit guten drei Wochen(-:.
Hab aber auf deinen Hinweis hin genauer auf die Druckverteilung mit den Fingern geachtet und eher mittig "gedrückt". Das war mein Hauptfehler, Danke:emoji_slight_smile:
Ich hab auch japanische Eisen und dort ist die Microfase meines Wissens eher unüblich. Und möchte zum "lernen" jetzt nicht mit einer Microfase anfangen, sondern erst mal klassisch schärfen und auch schauen, wie weit ich ne Klinge "poliert" bekomme. Auf dem Bau arbeiten sie hier viel mit Bahco Stechbeiteln und Trockenschliffmaschinen von Aduro und Iseli. Zum Schaffen auf dem Bau geht das m.E. gut.

Im Moment sieht das jetzt so aus:
 

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kgb007

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Microfase ist ganz einfach: dünnes Stahllineal auf die eine Längsseite des Steins und dann parallel ein paar Züge und schon hast Du die Microfase. Das ist sehr hilfreich und Zeitsparend um eine saubere Schneidkante zu bekommen. Meine Hobeleisen haben alle keine perfekte durchgehende Spiegelseite.
 

rafikus

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Microfase ist ganz einfach: dünnes Stahllineal auf die eine Längsseite des Steins und dann parallel ein paar Züge und schon hast Du die Microfase.
Das ist keine Beschreibung für das Anbringen einer Mikrofase.
Die Mikrofase wird an der Fase des Eisens angebracht, nicht auf der Spiegelseite.
 

echtnice

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Diese Frage wollte ich gerade stellen, Mikrofase habe ich mir auf der Fasenseite vorgestellt, allerdings habe ich schon Videos von japanischen Schreinern gesehen, die das genau so gemacht haben auf der Spiegelseite von japanischen Eisen. Von der Idee her wirkt das aber durchaus sinnvoll, ....Gegenstimmen?:emoji_sunglasses:
 

echtnice

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Nein, beim abrichten der Spiegelseite am rechten Rand des Schleifsteins entlang ein dünnes Stahllineal unterzulegen und so das schleifen auf den relevanten Einsatzbereich zu beschränken, Quasi auch eine Art "Mikrofase".
 

rafikus

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Ich weiß zwar nicht, was dein "Quasi" bedeuten soll, aber was du beschreibst wird öfter mal als "Linealtrick" beschrieben.
Ich habe es noch nicht gesehen, dass es von den Japanern auch angewandt wird, aber das muss ja nicht bedeuten, dass es so nicht ist.
Hast du vielleicht einen Link dazu? Mir kommt da nämlich eine Idee.
 

echtnice

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Ja genau, diesen Trick meinte ich. Quasi heisst: gleichsam, sozusagen. Finde das Video auf die Schnelle nicht, hab eines in Erinnerung, wo statt dem Lineal eine durchsichtige Paste auf den rechten Rand des Steins geschmiert wird. Werde ich nachreichen, wenn ich es finde.
 

kgb007

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Aber eine Raketenwissenschaft muss man daraus ja nicht machen. Es ist auf beiden Seiten eine kleine Fase, die man Microfase nennen kann oder eben auch nicht. Der Sinn ist der gleiche: weniger Materialabtrag und scharfe Schneide. Ich mach das per Hand Und Auge auf einem schwarzen Arkansasstein. Manche meinen, durch die Härte des Arkansas werden auch Moleküle an der Schneide etwas verdichtet. Keine Ahnung - aber scharf ist es.
 

echtnice

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Ja stimmt, so viel Arbeit wie mit dem Eisen werde ich bestimmt nicht bei jedem machen, aber andererseits so ne polierte Spiegelseite hat schon was. Und die Schärfe besteht den Rasiertest mühelos. Was das dann im Hobel bringt, wird sich zeigen.
Meine grundlegende Frage ist ja mal beantwortet, ich werde vom gebauten Hobel wenn mir die Zeit reicht einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben, kann aber noch einen Moment gehen.
 
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