Schubladenboden Leimholzplatte

c.federle

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Hallo,

ich bin vor dem Schubladenbau am Überlegen aus welchem Werkstoff der Boden bestehen sollte. Die Schublade hat ungefähr die Dimensionen 80x40x10cm und wird (sonst) aus Eiche Massiv bestehen.

Mir scheint als wäre Sperrholz die offensichtliche Wahl, zumindest verwendet das jeder der je ein Bild davon ins Internet gestellt hat.

Trotzdem: Eiche liegt rum, der Reiz wäre da, warum also nicht eine 6( oder 8?)mm Leimholzplatte produzieren, dann steckt zumindest noch mehr (schöne) Arbeit drin.
Ist das vergebene Liebesmühe und hab ich dann ein Wellenbad in meiner Schublade oder wäre das eingenutet denkbar?

Wie muss ich das mit der Nut dann machen, einleimen wäre ja frevelhaft, oder? Sind aufgeleimte Gratleisten eine Option/Pflicht?

Ich freue mich auf Input!
 

Friederich

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Hallo,
der Boden wird von hinten in die Nut geschoben, und dann am Hinterstück verschraubt.
Er sollte etwas überstehen, damit man ihn nachschieben kann falls er schwindet. Faserverlauf quer.
Seitlich sollten links und rechts ca 0,5mm Luft sein. Damit man beim Einschieben/Einschlagen des Bodens die Zarge nicht auseinandersprengt, falls die Schubladenseiten nach vorne verjüngt zulaufen sollten.
Nuttiefe knapp die Hälfte der Brettstärke.
Massivholzböden plattet man üblicherweise an 3 Seiten ab. (Nur hinten nicht).
Nicht übertrieben dick machen. Unnötiges Gewicht stört nur und erhöht den Verschleiß.
Mir wär die Eiche aber zu schade und der Aufwand zu hoch.

Keinesfalls verleimen, Gratleiste unnötig.
 

ChrisOL

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Hallo,

Das sieht dann in etwa so aus. Wie Friederich schon sagte, nicht verleimen.

Hinten eine Schraube mit größerem Kopf verwenden.

6-jpg.49431
 

c.federle

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Hallo,

herzlichen Dank für die Antworten und das Foto!
Das hilft mir sehr weiter.

Viele Grüße
Constantin
 

Friederich

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Hinten eine Schraube mit größerem Kopf verwenden.
Hallo Chris, da hätt ich aber eher 3 Schrauben genommen. Gerne kleinere.
Und den Boden hätte ich nach hinten ca 4mm überstehen lassen, damit man ihn nachschieben kann, falls er schwindet. Damit er in diesem Falle nicht vorne aus der Nut rutscht.

Hast du ein Langloch im Boden? Vielleicht garnicht verkehrt. Auch wenn nicht "üblich". Habs jedenfalls so noch nie gesehen.
 
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ChrisOL

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Hallo Chris, da hätt ich aber eher 3 Schrauben genommen. Gerne kleinere.
Und den Boden hätte ich nach hinten ca 4mm überstehen lassen, damit man ihn nachschieben kann, falls er schwindet. Damit er in diesem Falle nicht vorne aus der Nut rutscht.

Hast du ein Langloch im Boden? Vielleicht garnicht verkehrt. Auch wenn nicht "üblich". Habs jedenfalls so noch nie gesehen.

Ja, das ist ein offenes Langloch.
Der Boden ist nur 28x 32cm, das sollte eine Schraube reichen.

Friederich, Wenn du den Boden hinten festschraubst kann der doch nur nach vorne in die Nut arbeiten, oder?
 

Friederich

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Friederich, Wenn du den Boden hinten festschraubst kann der doch nur nach vorne in die Nut arbeiten, oder?
Ja, wenn er schwindet, kann er aus der Nut rutschen. Dann löst man die Schraube, schlägt ihn weiter nach vorne, und verschraubt ihn neu.
Ist umso relevanter, je tiefer (länger) die Schublade.

Und damit man den Boden überstehenlassen kann, stehen auch die Seitenteile nach hinten über.
Gestoppt wird die Schublade am Hirnholz der Seitenteile. Da sie überstehen, kann man sie leicht mit dem Hobel etws bestoßen, und die Schublade somit präzise einpassen.
So ist die althergebrachte Bauweise.
 
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ChrisOL

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Danke für die Erläuterung, jetzt verstehe ich warum auf alten Zeichnungen die Seitenteile hinten überstehen.

Bei der gezeigten Variante, Schraube hinten mit Langloch könnte man vorne in der Nut ein wenig Leim angeben.
 
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