Schreinerausbildung mit BGJ und Studium?

Honzo

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Hallo, ich habe in diesem Forum einen ähnlichen Beitrag gesehen, der darum ging ob das BGJ bei der Schreinerausbildung trotz Abitur wichtig ist, jedoch ist es in meinem Fall noch einmal spezieller.

Ich habe noch keine Ausbildung absolviert und habe nach dem Abitur direkt angefangen Lehramt für berufliche Schulen, Bautechnik, Sozialkunde zu studieren. Da ich wegen meiner nicht vorhandenen Ausbildung ein Betriebspraktikum von 48 Wochen absolvieren müsste, habe ich mir überlegt stattdessen eine 2-jährige, verkürzte, oder eben auch nicht, Schreinerausbildung zu machen, damit ich später auch von praktischen Erfahrungen berichten kann und nicht der Theoretiker bin, der den Schülern erzählen will, wie es in der Praxis funktioniert. Beim Betriebspraktikum wäre ich nur der Handlanger und würde nichts lernen und auch kein Geld verdienen. Da aber mein Studium bereits große Teile z.B. Konstruktiver Ingenenieurbau (Holzbau) beinhalten, in denen ich so ziemlich alles mit Holz berechnen muss und die Holzfeuchte z.B. nur ein kleiner Punkt in der 1.Vorlesung ist, wollte ich fragen, ob das BGJ jetzt in meinem Fall noch zu empfehlen wäre, wegen dem praktischen Bezug, da ich ja im Studium selbst schon viele technische Zeichnungen, Berechnungen aller Art, usw. gemacht habe.
Nach diesem Semester bin ich auch mit dem Bachelor fertig, würde die Ausbildung machen und dann noch meinen Master.

Mit freundlichen Grüßen


Honzo
 

benben

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Hallo,

ich meine Nein. Da gehen die Meinungen sicher auseinander, ich denke das die Praxis dort schon Grundlagen vermittelt. Das aber auch in einem überschaubaren Rahmen, wenn du dir in der Ausbildung ein Paar Projekte mit ordentlich Handarbeit vornimmst, dann reicht das meiner Meinung nach. Natürlich in der Freizeit, also zusätzlich.

Gruss
Ben
 

flo20xe

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Ich bin ja generell kein Freund des BGJ´s! M.M.n. geht das, was dort gelehrt wird, meilenweit an der betrieblichen Praxis vorbei.
Der Beruf des modernen Schreiners ist so umfangreich und dafür reichen die 2 Jahre die dem Betrieb dann bleiben in den meisten Fällen nicht aus. Vor allem, wenn der Lehrling sich in gewissen Bereichen schwer tut. Ich spreche jetzt hier explizit vom Bayern, wie es mit dem BGJ in Restdeutschland aussieht, weiß ich nicht.

Wenn du also einen gewissen Ehrgeiz hast, und davon gehe ich anhand deines Posts jetzt mal aus, sehe ich da aber kein größeres Problem die Ausbildung zu schaffen.

Flo
 

Honzo

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Ich bin ja generell kein Freund des BGJ´s! M.M.n. geht das, was dort gelehrt wird, meilenweit an der betrieblichen Praxis vorbei.
Der Beruf des modernen Schreiners ist so umfangreich und dafür reichen die 2 Jahre die dem Betrieb dann bleiben in den meisten Fällen nicht aus. Vor allem, wenn der Lehrling sich in gewissen Bereichen schwer tut. Ich spreche jetzt hier explizit vom Bayern, wie es mit dem BGJ in Restdeutschland aussieht, weiß ich nicht.

Wenn du also einen gewissen Ehrgeiz hast, und davon gehe ich anhand deines Posts jetzt mal aus, sehe ich da aber kein größeres Problem die Ausbildung zu schaffen.

Flo

Verstehe ich das richtig, dass du das System einfach schlecht findest, aber meinst, dass in meinem Fall das BGJ nicht nötig ist?
 

thomas2510

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Ich bin Lehrer am BK und habe vor meinem Studium eine Ausbildung zum Tischler gemacht, Ich denke, dass es schon Sinn macht, wenn man Tischlerauszubildende unterrichtet , dass man selber vorher eine Ausbildung gemacht hat. In einem Praktikum ist man nicht selber in der Situation ein Auszubildender zu sein. Diese "Sichtweise" ist, nicht nur was fachliche Inhalte angeht, nicht zu unterschätzen.
 

Honzo

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Ich bin Lehrer am BK und habe vor meinem Studium eine Ausbildung zum Tischler gemacht, Ich denke, dass es schon Sinn macht, wenn man Tischlerauszubildende unterrichtet , dass man selber vorher eine Ausbildung gemacht hat. In einem Praktikum ist man nicht selber in der Situation ein Auszubildender zu sein. Diese "Sichtweise" ist, nicht nur was fachliche Inhalte angeht, nicht zu unterschätzen.
Danke genau deswegen habe ich mich auch dafür entschieden. Dass ich die Ausbildung machen werde ist fix! Nur ob ich das BGJ steht noch zur Frage...
 

flo20xe

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Sorry, das war evtl. etwas missverständlich ausgedrückt.

Ich finde das System mit dem BGJ in der Tat nicht gut.

Aber ich finde deinen Gedankengang gut, dass du in deiner Situation dir überlegst, vorher noch eine Schreinerlehre zu absolvieren. Das macht sicherlich Sinn und eine Verkürzung (also ohne das BGJ) sollte unter den Voraussetzungen auch absolut kein Problem darstellen.
 

Zahltag

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BGJ ist für keine Ausbildung zwingend Erforderlich, da das genau der Sinn einer Ausbildung ist, die praktischen Kenntnisse zu erlangen. Das BGJ ist eher eine Sache für die Leute, die noch nicht wissen, was sie später machen wollen und für die Schüler, die sehr jung die Schule abgeschlossen haben (deutlich U18) und gerne auch mal Bildungsfern angesiedelt sind.

Ob eine Verkürzung in betracht kommt wird man während der Zeit sehen. Je nachdem was du im Studium gelernt hast, wirst du einen großen theoretischen Teil schon kennen und kannst dort natürlich mit deutlich höheren Wissen punkten. Allerdings gibts da noch den praktischen Teil, der auch gelingen muss. Da wäre es sicherlich nicht schlecht, wenn du zu Hause schonmal was handwerkliches gemacht hast.
 

LokisWeib

ww-fichte
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Hallo! ^-^

Ich habe das BGJ in Köln gemacht, und auch ohne Vorkenntnisse habe ich mich stark unterfordert gefühlt, und ich glaube nicht, dass das jetzt nur an NRW lag, wie man das ja so oft in Bezug auf Schule sagt. Wie Zahltag schon sagte, das BGJ ist eigentlich eher für junge Schüler, die sich noch orientieren wollen. Gerade in deinem Fall spricht überhaupt nichts dagegen, das BGJ einfach BGJ sein zu lassen und die Ausbildung wegen des Abiturs verkürzen. Hat meine Klassenkameradin auch gemacht, und die kommt auch gut zurecht, also spricht da nichts gegen. Apropos Abitur, bei uns in NRW darf man das BGJ zum Beispiel eh nicht mehr machen, wenn man mehr als einen Hauptschulabschluss hat. Ich war im letzten Jahrgang, in dem die Kölner Berufsschule das umgangen hat...

Fazit: Ausbildungsplatz suchen, mit dem Chef verhandeln zwecks Verkürzen wegen Abi/ Studium, und los!

Liebe Grüße!
Katja
 

uli2003

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Lass das BGJ weg, und verkürz die Lehre. Dann verlierst du nicht so viel Zeit, und vielleicht kannst du direkt im zweiten LJ beginnen damit es nicht langweilig wird?
 

weissbuche

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Hallo Honzo,
das BGJ als Voraussetzung für eine Tischlerlehre hat es nur in Niedersachsen und Bayern gegeben, sonst war es überall freiwillig und nicht verpflichtend. In Bayern ist das auch noch so, in Niedersachsen nur noch dort, wo es die Innung als Voraussetzung beschlossen hat. In Nds. heisst das BGJ auch nicht mehr BGJ sondern BFS. In der BFS werden die ersten 4 Lernfelder der Tischlerausbildung abgearbeitet und der 1. Teil des TSM- Scheines gemacht. Es ist also eine Grundausbildung die kein Betrieb leisten kann und meistens auch nicht will. So wird z.B. gezinkt und geschlitzt und gehobelt bis es einigermaßen paßt. Es werden erste Stücke geplant und gezeichnet, Holzlisten werden erstellt usw..Es wird ein Systemmöbel im System 32 geplant und gebaut und vieles mehr. Jetzt geht natürlich wieder die Diskussion los, ob das alles noch zeitgemäß ist aber so lange in den Prüfungen genau dieses alles verlangt wird und in vielen Betrieben schlecht oder garnicht ausgebildet wird, ist für mich die BFS oder BGJ ohne Alternative.
Gruß Eckard
 

tiepel

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Hi,
Ich glaube ich werde alt.
Viele Beiträge die ich in einer halben Minute lesen kann, verstehe ich erst, wenn ich 5 Minuten Tante Google bemüht habe.:emoji_joy::emoji_sob::emoji_scream::emoji_yum:
Aber die neuen Smylies sind :emoji_thumbsup:
Gruß Reimund
 
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