Eine kleine Vorstellung einer für mich mehrheitlich neuartigen Erfahrung mit runden Teilen…
Bei einer Treppenrestauration in einem denkmalgeschützten Gebäude ergab sich das Problem von einem zu niederen Geländerpfosten. Dies weil das Rücklaufgeländer Original nur gut 70cm hoch war. Das geht so natürlich nicht mehr, auch wenns geschützt ist, ein Mindestmass an Vorschriften sollte man schon einhalten. Ausserdem muss ich den ganzen Geländerbereich aufgrund umfangreicher Änderungen an der Stockewerkkante, den Stockwerkhöhen etc. sowieso „neu“ erstellen. Weitestgehend mit Originalteilen, aber auch mit nachgemachten Bauteilen. So auch bei diesem Pfosten. Der Originale wurde vor Jahren mal geköpft und dann „bastelmässig“ erhöht und verschraubt. Also eigentlich nicht mehr zu retten. Deshalb habe ich mich dann in Absprache entschieden einen, bzw. zwei neue Pfosten zu machen.
Nun muss dieser Pfosten blitzschnell hergezaubert werden, fixer Montagetermin ist Ende nächster Woche. Für eine Bestellung beim Lohndrechsler bleibt also eher keine Zeit. Von den Kosten mal abgesehen. Und von den mir bekannten Hobby- und Gelegenheitsdrechslern in näherer Umgebung hat keiner eine grosse Bank mit 1200mm Spitzenweite.
Der Entschluss war also schnell gefasst, gestern Nachmittag zu einem Maschinenhändler und dort ein Ausstellungsgerät günstig erstanden. Es ist eine „Damatomacchine“ MC1200. Die grösste der üblichen Taiwan-Bänke, gibts auch von Holzkraft und anderen Kistenschiebern. 1,5kW, FU, 1200mm Spitzenweite und knapp 190kg. Nichts was einem vom Hocker fallen lässt, aber immerhin brauchbare Qualität zum fairen Preis. Ich möchte für meine (geplante) sporadische Nutzung (1-2x Monatlich höchstens) einfach nicht 4-5000 Franken ausgeben. Und Abstriche in der Grösse konnte ich nicht machen, entweder 1200mm oder gar keine Drechselbank.
Der Gerät also aufgebaut und etwas rumprobiert. OK, geht noch einigermassen, vom Freifachkurs Drechseln in der Berufsschule vor Jahren ist doch noch ein kleines Bisschen hängen geblieben . Als geübt würde ich mich nicht bezeichnen, aber es muss einfach reichen.
Heute Morgen also schnell die Rohlinge verleimt, Buche 110x110mm, 1150mm lang.
Dann die Trümmer noch konisch achteckig gehobelt.
Dann gings auch schon los. Den Prügel erstmal rund schruppen.
Dann habe ich mit Einstichen für die Platten bei den Profilen angefangen. Das ist meine Referenz für alle Profile, die Einstiche wurden gemäss 1:1 Plan gemacht. Mangels grosser Schieblehre taste ich den Durchmesser mit dem Zirkel.
Danach Ausarbeiten der Profile. Da ich mit den Röhren nicht so geübt bin, drechsle ich die Kehlen damit nur vor und schlichte sie dann mit dem geraden bzw. Hohlkehl-Schaber. Das ganze ist schliesslich kein Testobjekt und da ich die Pfosten ungern doppelt machen würde gehe ich kein Risiko ein. Ob fachmännisch oder nicht ist mir da recht egal, jedenfalls wirds genau so wie geplant.
Zuletzt noch die Kugel andrehen.
Dann noch fertig schleifen und schon ist nach ca. 2 Stunden der erste Pfosten fertig. Nach dem Absägen und verschleifen des Endzapfens ist das Kunstwerk also fertig. Schwieriger wird jetzt ein zweites, identisches Exemplar hinzukriegen
Achja, Abmessungen:
1150mm lang, am Dicken Ende 110mm Durchmesser, am Dünnen Ende 70mm.
Das ist mal der momentane Stand der Dinge…
Grüsse David
Bei einer Treppenrestauration in einem denkmalgeschützten Gebäude ergab sich das Problem von einem zu niederen Geländerpfosten. Dies weil das Rücklaufgeländer Original nur gut 70cm hoch war. Das geht so natürlich nicht mehr, auch wenns geschützt ist, ein Mindestmass an Vorschriften sollte man schon einhalten. Ausserdem muss ich den ganzen Geländerbereich aufgrund umfangreicher Änderungen an der Stockewerkkante, den Stockwerkhöhen etc. sowieso „neu“ erstellen. Weitestgehend mit Originalteilen, aber auch mit nachgemachten Bauteilen. So auch bei diesem Pfosten. Der Originale wurde vor Jahren mal geköpft und dann „bastelmässig“ erhöht und verschraubt. Also eigentlich nicht mehr zu retten. Deshalb habe ich mich dann in Absprache entschieden einen, bzw. zwei neue Pfosten zu machen.
Nun muss dieser Pfosten blitzschnell hergezaubert werden, fixer Montagetermin ist Ende nächster Woche. Für eine Bestellung beim Lohndrechsler bleibt also eher keine Zeit. Von den Kosten mal abgesehen. Und von den mir bekannten Hobby- und Gelegenheitsdrechslern in näherer Umgebung hat keiner eine grosse Bank mit 1200mm Spitzenweite.
Der Entschluss war also schnell gefasst, gestern Nachmittag zu einem Maschinenhändler und dort ein Ausstellungsgerät günstig erstanden. Es ist eine „Damatomacchine“ MC1200. Die grösste der üblichen Taiwan-Bänke, gibts auch von Holzkraft und anderen Kistenschiebern. 1,5kW, FU, 1200mm Spitzenweite und knapp 190kg. Nichts was einem vom Hocker fallen lässt, aber immerhin brauchbare Qualität zum fairen Preis. Ich möchte für meine (geplante) sporadische Nutzung (1-2x Monatlich höchstens) einfach nicht 4-5000 Franken ausgeben. Und Abstriche in der Grösse konnte ich nicht machen, entweder 1200mm oder gar keine Drechselbank.
Der Gerät also aufgebaut und etwas rumprobiert. OK, geht noch einigermassen, vom Freifachkurs Drechseln in der Berufsschule vor Jahren ist doch noch ein kleines Bisschen hängen geblieben . Als geübt würde ich mich nicht bezeichnen, aber es muss einfach reichen.
Heute Morgen also schnell die Rohlinge verleimt, Buche 110x110mm, 1150mm lang.
Dann die Trümmer noch konisch achteckig gehobelt.
Dann gings auch schon los. Den Prügel erstmal rund schruppen.
Dann habe ich mit Einstichen für die Platten bei den Profilen angefangen. Das ist meine Referenz für alle Profile, die Einstiche wurden gemäss 1:1 Plan gemacht. Mangels grosser Schieblehre taste ich den Durchmesser mit dem Zirkel.
Danach Ausarbeiten der Profile. Da ich mit den Röhren nicht so geübt bin, drechsle ich die Kehlen damit nur vor und schlichte sie dann mit dem geraden bzw. Hohlkehl-Schaber. Das ganze ist schliesslich kein Testobjekt und da ich die Pfosten ungern doppelt machen würde gehe ich kein Risiko ein. Ob fachmännisch oder nicht ist mir da recht egal, jedenfalls wirds genau so wie geplant.
Zuletzt noch die Kugel andrehen.
Dann noch fertig schleifen und schon ist nach ca. 2 Stunden der erste Pfosten fertig. Nach dem Absägen und verschleifen des Endzapfens ist das Kunstwerk also fertig. Schwieriger wird jetzt ein zweites, identisches Exemplar hinzukriegen
Achja, Abmessungen:
1150mm lang, am Dicken Ende 110mm Durchmesser, am Dünnen Ende 70mm.
Das ist mal der momentane Stand der Dinge…
Grüsse David
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