Schreibtisch

HaiQuality

ww-pappel
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Hallo, ich bin neu hier und bräuchte bitte eure Expertise.
Möglicherweise, sogar ziemlich sicher, gab es diese Thema hier schon.
Da ich aber wirklich nichts falsch machen will, würde ich euch gerne alles genau erklären.
Ich habe vor mir einen Schreibtisch selbst zu bauen.
Folgende Materialeien habe ich bestellt:

Tischplatte
Tischkufen

Jetzt meine Fragen:

- Ist die Platte stabil genug, also biegt sie sich nicht durch?
- Wenn ich die Kufen an den Tisch schraube, wird das nicht zu wacklig? Ich kenne es von meinem Esszimmertisch, der ist auch nur so befestigt.
- Die Verschraubung von unten kenne ich auch so, dass in der Tischplatte quasi ein Gewinden ist. Was sind das für Schrauben und wie kann ich diese in dem Tisch montieren?

Wenn ich was vergessen habe, würde ich mich freuen, wenn ihr mir hier Tipps geben könnten.
Freue mich auf euren Rat.

MfG
 

Wrchto

ww-robinie
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Ob sich die Platte durchbiegen wird, hängt davon ab, wie sie benutzt wird (Stehen bspw zwei Monitore und ein Drucker drauf, oder wird nur drauf geschrieben), und wie weit außen bzw innen Du die Kufen montierst. Grundsätzlich sind aber 2,8cm schon ausreichend.
Kufentische haben die Tendenz, in Längsrichtung nicht stabil zu sein. Such mal im Forum ein wenig nach “Kufentisch“, da findest Du viel zu lesen.
Mit „Gewinde im Tisch“ meinst Du vermutlich Rampa-Muffen. Die sind nicht grundsätzlich nicht nötig. Hätzest Du Werkzeug, um diese einzubohren?
 

HaiQuality

ww-pappel
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Also, es würden schon zwei Monitore und ein Drucker drauf :emoji_slight_smile: .
Wie könne ich den Tisch denn dann clever verstärken? Welches Werkzeug benötige ich denn für die Rampa-Muffen, und warum sind diese nicht grundsätzlich nötig? Warum verbaut man diese normalerweise?
Das Langloch mit Sicherheit in der Platte und nicht in der Kufe? Wie tief muss dieses Langloch dann sein?
Habe vor die Schrauben 20mm einzuschrauben ist das in Ordnung?

MfG
 

Domu

ww-ahorn
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Moin!

Die Langlöcher gehören in die Kufen, nicht in das Holz. Kann ja sonst nicht halten,
Wenn der Tisch häufig auf und abgebaut werden müsste oder der Kunde die Endmontage selbst und einfach bewerkstelligen soll wären die Rampamuffen von Vorteil. Können wir hier wohl beides ausschließen.
 

Mister G

ww-robinie
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Zur Durchbiegung hat "Wrchto" ja schon was geschrieben, Monitore sind heute ja nicht mehr so schwer. Wenn Du die Kufen etwas nach innen versetzt, bliebe ja nur noch eine Stützweite von vielleicht 1400 mm, da sollte das schon gehen.

Ob der Tisch in Längsrichtung wackelt, hängt entscheidend davon ab, wie stabil Du die Kufen an der Platte verschraubt bekommst und wie verwindungssteif der Befestigungsflansch ist. Rein geometrisch ist die Konstruktion "schmale, hohe Kufe an Platte" halt äußerst ungünstig – aber wenn die Mode das nun mal so will, dann wird's halt auch so gebaut.

Ich würde es an Deiner Stelle einfach ausprobieren, und wenn der Tisch zu sehr wackeln sollte, dann musst Du Dir eine Krücke dafür überlegen. Das kann reichen vom anschrauben der Platte mit Winkeln an der Wand, über eine Verstrebung zwischen beiden Kufen bis hin zum anschweißen lassen von vernünftigen Konsolen, so dass der Hebelarm der Tischkufen deutlich günstiger wird. Möglichkeiten gäbe es da viele – die beste Lösung wäre meiner Meinung nach aber eine bewährte und werkstoffgerechte Tischkonstruktion. :emoji_wink:
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Gesperrt heisst das Holz kann nicht arbeiten, dies tut es aber immer.
Durch Änderung der Luftfeuchtigkeit quillt und schwindet das Holz.
Dadurch kann die platte werfen oder reissen.
 

HaiQuality

ww-pappel
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Super danke. Jetzt noch ne Frage. Welche Schrauben soll ich nehmen? Die sollten ja schon relativ breit sein, für besseren halt. Dürfen aber nicht so lange sein.
 

Mister G

ww-robinie
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Welche Schrauben soll ich nehmen? Die sollten ja schon relativ breit sein, für besseren halt. Dürfen aber nicht so lange sein.
Genau so. Die Maße musst Du schon von Deinem Tischgestell und der Platte abnehmen (Kufenflanschdicke + Plattendicke – 3 mm etwa). Ich würde PanHead-Schrauben (Rundkopfschrauben) verwenden. Wenn ich die nicht zur Hand habe, nehme ich aber auch schonmal Senkkopfschrauben mit entsprechend großer Karosseriescheibe unter dem Kopf. Sieht dann halt nicht so schick aus, funktioniert aber.
 
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Hallo,
da hast du dich bei der Länge wohl um eine Zehnerpotenz geirrt (da steht "8 mm x 240 mm").

Wie @Mister G schon schrieb: Dicke der Tischplatte plus Wandstärke des Kufenmaterials abzüglich min. 3 mm ergibt Schraubenlänge ca. 25 mm.
Über die Wandstärke des Kufenmaterials schweigt sich deine verlinkte Seite ja leider aus.
Eine zu lange Schraube kommt dir oben aus der Tischplatte wieder raus oder drückt dir zumindest eine Beule in die Oberfläche.

Zum "Wackelfaktor" eines Kufentischs kannst du dir hier aus dem Forum abendfüllende (ernüchternde) Lektüre ziehen.
Aber das ist ein anderes Thema...
Gruß
 

pixelflicker

ww-robinie
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Puh, ob das gut geht? Offensichtlich hast du überhaupt keine Ahnung von Möbelbau. Aber ich versuchs mal zusammen zu fassen:

Die Kufen werden ziemlich sicher wackeln, da sie in der Breite fast keine Auflagefläche haben um das zu vermeiden. Da wären Kufen besser, die eine breitere Auflagefläche bieten (z.B. sowas: https://www.amazon.de/Kufengestell-...0-Rahmentisch-Tischuntergestell/dp/B07R522SLL) oder noch besser, wenn du die Kufen miteinander verbindest. Du könntest ja eine Zarge machen, die du dann auch seitlich mit den Kufen verbindest und auf der dann auch die Tischplatte aufliegt. Dann hättest du zwei Fliegen mit einer Klappe, du hättest die Kufen stabilisiert und gleichzeitig die Platte unterstützt, damit sie sich nicht durchbiegen kann.

Das mit den Langlöchern hat den Hintergrund, dass Holzplatten immer schwinden und quellen. Das heißt auch in einem Wohnraum ändert sich die Breite der Platte (die Länge eher nicht) um einige Millimeter im Laufe des Jahres (Sommer feuchter, Winter trockener). Damit die Platte das machen kann braucht sie ein bisschen Spiel in den Verschraubungen, deswegen die Langlöcher. Es geht aber auch ein bisschen einfacher: Du kannst die Löcher aufbohren (ich mach das immer mit einem 13mm Bohrer, den hat man in den meisten Sets noch drin und dann kommt da eine deutlich kleinere Schraube mit einem Tellerkopf oder einer Scheibe drunter. So kann die Platte sich bewegen.

Ich nehme dafür z.B. gerne Tellerkopfschrauben 8,0 x 50mm
Bei einem 13er Loch haben die dann also 5mm Platz sich zu bewegen, dürfte aber auch gerne mehr sein.
Bei den Schrauben von Spax hat der Kopf 20mm, könntest also auch locker einen 15 oder 16mm Bohrer nehmen.
Das bedeutet aber auch, dass du die Schrauben nicht extrem fest anziehen kannst, sonst wäre die Sache ja umsonst. Deswegen wäre es wichtig, die Kufen zu stabilisieren.

Wenn die Platte nicht arbeiten kann, wird sie höchstwarscheinlich reißen.
Die Meisten die Kufentische bauen machen sich immer Sorgen, dass die Platte sich durchbiegt. Eigentlich ist das aber das kleinste Problem bei der Konstruktion.
 
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