Schraubverbindung für Geländer gesucht

swrs

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Hallo alle zusammen,

ich arbeite momentan an einem Geländer, um eine Mezzanine-Etage im Innenbreich abzusichern und bin momentan auf der Suche nach einer passenden Schraubverbindung zur Verbindung der Querbalken mit den Pfosten. Im Anhang eine Skizze der Verbdindungsstelle.

Es handelt sich um ein Geländer, bestehend aus vier Pfosten (81 x 81 mm) und Querbalken (66 x 30 mm) auf sechs verschiedenen Höhen. Alles ist aus massiver Kiefer, die Pfosten sind aus drei Lagen verleimt. Ursprünglich sollten die Querbalken zwischen den Pfosten mittels Zapfen und Zapfenloch sitzen. Nachdem das die Montage sehr schwierig gestaltet hätte und der Arbeitsaufwand zu hoch wurde, sitzen die Enden jedes Querbalken nun in einer Überblattung "vor" den Pfosten und stoßen in der vertikalen Pfostenmitte aufeinander. Bei einem Pfostenquerschnitt von 81 x 81 mm, liegt also jeder Querbalken zu gut 40 mm in der Überblattung.

Gegen Druck und vertikale Kräfte ist der Querbalken durch die Überblattung gesichert. Nun suche ich eine Schraubverbindung, um die Überblattung jedes Querbalkenendes auch gegen Zug abzusichern. Dass die Schrauben hierbei sichtbar sind, ist in kein Problem, es wäre nur gut, eine einfache und ästhetisch ansprechende Lösung zu finden, die am besten mit einer Schraube pro Querbalkenende auskommt (s. grüne Kreuze in der Skizze).

Soweit habe ich an Korpusverbinder oder Quermutterbolzen mit Flachkopfschrauben gedacht. Für die zweitere Option wäre ein zusätzliches Loch hinter jedem Querbalken für den Quermutterbolzen zu setzen. Denkt ihr dies wären gut Optionen, um die Balken auf Zug zu sichern und/oder habt ihr andere Vorschläge?

Vielen Dank und beste Grüße
 

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carsten

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Hallo

hast du die Querbalken ( vermutlich Geländer) noch mal abgeplattet ? Ich hätte jetzt die beiden Querbalken mit Zapfen und Schlitz in der Länge gestoßen. Oder als Blatt aber in der kompletten Länge der Stärke des Pfostens, Dann einen Holznagel oder auch eine Dicke Schraube ( Spax) und mit einer Abdeckkape aus Holz. 30 mm für ein Geländer scheinen mir auch recht wenig. Müsste jetzt nachsehen ob es da in D eine Norm / Vorschrift zu gibt. Und durch die Überblattung sind die ja auch noch auf vermutlich 15 mm geschwächt.
 

swrs

ww-nussbaum
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Hallo @carsten , danke für die Antwort. Da ich nicht in Deutschland lebe und arbeite, fehlt es mir leider manchmal am Vokabular. Die Geländer sind nochmal um 9 mm abgeplattet. Somit sind 9 mm abgeplattet, 12 mm liegen in der Überplattung und 9 mm stehen gegenüber der Pfostenvorderseite über. Tatsächlich war ich mir auch nicht sicher, ob die 30 mm ganz ausreichend sind und durch die Abplattung auf 21 mm nicht zu sehr geschwächt werden. Die Geländer sind allerdings noch nicht gehobelt und es bestünde — an sich — noch die Möglichkeit diese aus zwei verleimten Schichten dicker zu gestalten, das Holz wäre da.

Leider ergab sich die Änderung während der Fabrikation — wohl ein Fehler in meiner Planung — und die Zapfen sind nicht möglich, da (a) ich die Zapfen nur händisch stemmen könnte und bei 36 Zapfen die Zeit momentan fehlt; und (b) es die Montage vereinfachen wird, die Pfosten erst zu montieren und dann die Geländer anzubringen. Ich hoffe, ich habe deinen Vorschlag die Balken mit "Zapfen und Schlitz in der Länge zu stoßen" nicht falsch verstanden.

Grüße
 

swrs

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@Fiamingu : danke für die Antwort. Ich hatte nicht erwähnt, dass es sich hier um ein Geländer in Frankreich handelt. Ich habe mich durch ein paar Dokumente für die Vorgaben einer Geländerkonstruktion in Frankreich geblättert, allerdings fiel es mir schwer, eine Mindestdicke für die Balken ausfindig zu machen. Soweit habe ich mich an die Norm für Mindesthöhe des Geländers, die maximalen Zwischenräume unterhalb und zwischen der Geländer gehalten. Dazu hat mir ein Statiker einen Vorschlag für Mindestbreite/-dicke der Pfosten und eine Verankerung im Boden mittels Stahl-"T"-Elementen berechnet.

Laut diesem Dokument finde ich die folgenden Angaben für meinen Fall, mit Holz der mechanischen Belsatungsklasse C24, einer Pfostenanzahl von 4 und einem Achsabstand von 830 mm:

– Pfosten: Für ein Geländer mit >= 3 Pfosten und bei einem Achsabstand von <= 830 mm; müssen die Pfosten mindestens einen Querschnitte von 70 x 70 mm aufweisen.

– Geländer: hier konnte ich nur Werte für den Handlauf finden, die sich evtl. auch auf alle Geländer beziehen. Für ein Geländer mit >= 3 Pfosten und bei einem Achsabstand von <= 910 mm; muss der Handlauf mindestens 35 mm breit (hoch) und 50 mm dick sein.

Daraus verstehe ich, dass meine Konstruktion bei den Geländern die Mindestbreite zwar um fast das doppelte überschreitet (66 mm), allerdings nicht der Mindestdicke schafft (30 mm / 21 mm) bei der Überblattung. Die Frage wäre nun, ob das Geländer durch die doppelte Breite trotzdem stabil genug wäre. Auf der Pfostenhöhe von 1005 mm befinden sich sechs Geländer zu je 66 mm Breite.
 

Fiamingu

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Hallo, so wie ich die Spezis in Frankreich kenne drehen die dir einen
Strick daraus wenn was passiert. Ich würde mich an die vorgeschriebenen
Mindestmasse halten. Wenn das ein Privathaus ist und der Kunde das explizit
so möchte, lasse ihn das unterschreiben damit du im Falle eines Falles raus
aus der Geschichte bist. Ich würde mich auf so was gar nicht einlassen.
Weise deinen Kunden auf die DTU hin, gib ihm wenn es nötig ist eine
Kopie/Ausdruck und sollte er dennoch darauf bestehen, würde ich es
einfach nicht machen. Das währe meine Vorgehensweise da es sich
immerhin um ein Geländer/Absturzsicherung handelt. Privat, Freund
oder Kunde. Wenn da was passiert wird der beste Freund zum Feind.
Wenn sich ein Anderer in die Nesseln setzen möchte, soll er das tun.
 

swrs

ww-nussbaum
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Danke für die Antwort. Dass einem hier gerne ein Strick gedreht wird, wundert nicht; das ist meine erste Vorstellung beim durchforsten der DTU-Wälder und ich bein leider nicht sonderlich gut in deren Lektüre. Es handelt sich um ein Geländer für mein Haus, d.h. eine Verantwortung gegenüber einem/r Kunden/in gibt es nicht, aber natürlich soll das Ding im Fall der Fälle trotzdem halten.

Die gleichzeitige Planung und Fabrikation ist natürlich nicht optimal und ergibt einen Frankensteinigen Weg. Die Pfosten sind schon gehobelt und die Überblattungen schon ausgefräst. Die Geländer noch nicht; ich habe noch einige 36 mm Bohlen Kiefer, d.h. hier könnte ich auch 50 mm dicke Geländer verleimen, die dann um einiges weiter vorstehen würden. Das sieht dann evtl. eher nach Autobahnplanke aus, was ich nicht unbedingt verkehrt finde.

Bzgl. der Verbindung/-schraubung gab es soweit den Vorschlag von carsten eines Holznagels oder einer dicken abgedeckten Spax. Die Schraube kann ich mir natürlich gut vorstellen. Bzgl. des Holznagels; könnte dieser das Geländer gut auf Zug sichern?
 
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