Schrauben für Massaranduba Terrassendielen

Burgazli

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Hallo,

ich habe eine 'Last-Minute-Frage':

Heute Nachmittag verlegen wir unsere Holzterrasse.

Holz: Massaranduba 25 x 145 mm.
Unterkonstruktion: Massaranduba

Nun habe ich im toom-Baumarkt folgende Schrauben bekommen:

Hersteller: "Outdoor wood" (=Rettenmeier Holzindustrie Wilburgstetten GmbH...)
Größe: 4,5 x 60 mm
Material: Edelstahl (wohl V2A?) Selbstbohrschrauben mit Torx.

Wir haben vor, mit 3 mm vorzubohren. (Selbstbohrer-Schrauben gehen nach den Infos, die ich fand, nicht bei Massaranduba, da zu hart)

Nun sind diese Schrauben ja keine richtigen 'No Name' Schrauben, aber der Hersteller vertreibt hauptsächlich Fichten- und Douglasienholz und da stellt sich die Frage, ob die Schrauben auch für meine Massarandube-Dielen ausreichen.

Danke schon mal für jede Meinung.
 

FooFan

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Massaranduba : Kenne ich nicht , aber wenn es wirklich sehr hart ist, packen die Schrauben ohne vorbohrern dies nicht und müssen eben vorgebohrt werden. Kannst du ja auch noch ausprobieren.
Die Schrauben sollten auf jeden Fall ausreichen.
Hast du mal die Preise verglichen - Spax - Schrauben und Outdoor Wood - Schrauben?
 

carsten

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Hallo

3 mm ist zum Vorbohren zu wenig. Massaranduba ist sehr hart. also Vorbohren in Größe des Schraubendurchmesseres 4,5 mm. Rettenmeier ist sicherlich nicht selbst der Hersteller der Schrauben aber VA Schrauben sind deutlich weicher als "normale" Spax. Ich würde sogar vorsenken weil sonst sicher der Schraubenkopf bei einer großen Anzahl von Schrauben abreißen wird.
Zum Holz fällt mir nix mehr ein: jetzt hat sich endlich rumgesprochen das Bankirai auf nicht gerade nachhaltigem Wege in südostasien mehr oder weniger im Raubbau abgeholzte wird ( oder gibt es am Ende schon kein Bankirai mehr???) da wird dann einfach das nächste vermeintlich optimale Holz für Terassen und Co aus dem Wald gezaubert. Ne große Baumarktkette macht ja schon eifrig Werbung.
Wir leben hier in Mitteleuropa und auch hier gibt es einige einheimische Hölzer die eine mehr als ausreichende Wetterbeständigkeit aufweisen. Dieses seit Jahrhunderten entstandene Wissen scheint nur bei vielen selbsterannten Holzfachleuten hierzulande nicht bekannt zu sein. Ach ja das Holz nennt sich Lärche.
 

Burgazli

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Schon mal vielen Dank für die Infos.

Zur Lärche: Wollte meine Frau nicht, weil es harzt (dabei wäre es billig gewesen...)
und die Lärchenteile der Nachbarn ihr nicht gefallen haben.

Zu Massaranduba: Wir haben FSC zertifiziertes Holz gekauft. (Ist teurer, aber
wenigstens kein illegal geschlagener Sumatra-Regenwald)

zum Vorbohren: Wir hatten schon vor vorzubohren und zu senken. Weil die Schrauben eigentlich selbstschneidend/-bohrend sind, dies aber bei Massaranduba (Härteklasse 1-2) nicht funktioniert, meinte der Verkäufer, etwas vorbohren mit 3 mm müsste reichen.

Wenn ich jetzt doch mit 4,5 mm vorbohre bei 4,5 mm-Schrauben: Wird dann nicht das vorgebohrte Loch zu groß, so daß die sChrauben zu wenig Halt haben??
 

HOLZREICH

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Massaranduba ist von der Problematik bez.Tropenholz wie Bangkirai. Allerdings neigt es noch mehr zum Verziehen und Verwinden wie Bangkirai.Vorbohren mit 4,5 mm ist Pflicht.Daß Bangkirai durch Massaranduba ersetzt wird liegt daran,daß der Preis für Bangkirai monatlich steigt und ein Ende lt.der Holzimporteure nicht abzusehen ist.Leider nutzen meine Holzhändlerkollegen dies nicht zum "Pushen" der einheimischen Hölzer wie z.B.Lärche,Douglasie oder Robinie.

Grüsse von der Küste...

P.S.: du bohrst natürlich nur die Bretter vor und nicht die Unterkonstruktion ! ( bezugnehmend natürlich auf die 4,5 mm)

Nachtrag: wenn die Unterkonstruktion dann natürlich dünner
 

FooFan

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HOLZREICH schrieb:
P.S.: du bohrst natürlich nur die Bretter vor und nicht die Unterkonstruktion !

Ja damit die Schrauben in der Unterkonstruktion richtig ziehen. Die Schrauben sollen sich ja nciht im Brett versenken können. Probier am besten aus ws am besten geht.
 

raftinthomas

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äh, bei 60er schrauben und 25er dielen muss er auch die unterkonstruktion vorbohren, da geh ich jede wette ein.
ich würd mit nem 5mm bohrer mit aufstecksenker die dielen bohren/senken und dann 3mm in die unterkonstruktion vorbohren.
eine gerüttelt menge an schruabern und bohrmaschine lässt die sache zügig vorangehen.
 

FooFan

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Das hört sich gut an Thomas !
So würde ich es auch machen - warum habe ich nur drumherumgeredet! :rolleyes:
 

Burgazli

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raftinthomas schrieb:
äh, bei 60er schrauben und 25er dielen muss er auch die unterkonstruktion vorbohren, da geh ich jede wette ein.
ich würd mit nem 5mm bohrer mit aufstecksenker die dielen bohren/senken und dann 3mm in die unterkonstruktion vorbohren.
eine gerüttelt menge an schruabern und bohrmaschine lässt die sache zügig vorangehen.


Klingt gut! Ich denke so werden wir vorgehen.
Danke.
 

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carsten schrieb:
( oder gibt es am NEde scon kein BAnkirai mehr???)

Man kann wohl behaupten dass es nicht nur ständig teurer wird, sondern es wird wirklich auch immer schwieriger überhaupt noch welches zu bekommen.
Da ist es ja nur noch eine Frage der Zeit bis die nächste Holzart dran ist, bei der der Preis/die Verfügbarkeit noch besser ist... Und dennoch ist nunmal der Markt da, die Kunden verlangen dieses Holz und sind immernoch bereit die Preise zu zahlen. Bestes Beispiel sind die häufigen Einträge im Forum bei denen immer wieder Fragen zu dieser Holzart gestellt werden- jetzt stellt sich nurnoch die frage warum die Kunden immer wieder dieses Holz wollen....

mfg BL
 

derdad

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Burgazli schrieb:
Zu Massaranduba: Wir haben FSC zertifiziertes Holz gekauft. (Ist teurer, aber
wenigstens kein illegal geschlagener Sumatra-Regenwald)

Wie ich schon mal in einem anderen Beitrag erwähnt habe, halte ich von der FSC Zertifizierung genauso viel wie von den BIO-Logos in unseren Supermärkten. Nähmlich gar nichts.
Wer schon einmal in einem Asiatischen, afrikanischen oder latainamerikanischen Land gelebt hat (nicht nur 3 Wochen Urlaub, sondern Jahre) wird wissen, dass sich dort für Geld ALLES kaufen lässt. Für 100 Dollar bar auf die Kralle, bekomme ich von jedem Beamten jedes Zertifikat. Ich könnte euch da Geschichten erzählen, die glaubt ihr nicht. Und sollte einmal ein Holz wirklich sehr strengen Auflagen unterliegen, wie z.B. Teak, dann wird einfach ein anderer Name dafür gefunden, und schon ist wieder alles legal. Wobei gerade bei der Namensfindung nicht einmal illegal gearbeitet werden muss. In den Ursprungsländern hat jeder Volksstamm beinahe eine eigene Sprache (in Papua Neuguinea-einem Grenzland von Indonesien aus dem sehr viel Holz nach Indonesien ausgeführt wird- gibt es z.B. ca. 750) und somit auch eigene Holzbezeichnungen.

Ich kann einfach nur plädieren unser heimisches Holz zu verwenden. Richtig angewendet und verbaut hält auch unser Holz (beinahe) ewig.

gerhard
 

carsten

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Unregistriert schrieb:
jetzt stellt sich nurnoch die frage warum die Kunden immer wieder dieses Holz wollen....

mfg BL

Hallo

tja die Frage stelle ich mir auch immer wieder. Ich denke da ist unwissenheit, Unkenntnis und die Werbung für das vermeintlich bessere Holz der Grund.
Genau wie heute viele Kinder noch nie ne lebende Kuh gesehen haben können viele ältere nicht mal 5 einheimische Bäume nennen. Der Kontakt und damit das Wissen über seine Umwelt fehlt zunehmend.
Das fängt mit so "harmlosen" Dingen wie Wasser kommt aus dem Wasserhahn , Strom aus der Steckdose ( achja Strom ist auch gelb :emoji_wink: ) usw an.
Über die Arbeit eines Schreiners oder auch vieler anderer Handwerker weiß kaum einer bescheid. Hab echt ab und an das Gefühl das Kunden meinen wir haben die fertige Küche im Lager stehen und müssten die nur liefern. Das wir individuell auftragsbezogen fertigen ist häufig nicht bekannt.
Und durch das steigende Angebot an Baumärkten und den weniger Geld in den Taschen der Bürger steigt das do it yourself. Da wird dann zu Hause zusammengepfuscht was das zeug hält (oder eben auch nicht). Von konstruktiven Holzschutz hat kaum jdm Ahnung und so hält die eigentlich gut geeignete Lärche nur 5 Jahre. Im nächsten Versuch wird dann das scheinbar optimale Tropenholz genommen, gepuscht und empfohlen von Werbung und der Meinung das Holz ja generell ein natürlicher fast unbegrnezt zur Verfügung stehender Werkstoff mit dem ökologsichen Siegel ist. Öko verkauft sich halt gut.
Lärche harzt stimmt das Bankirai z.B. deutliche Ausblutungen hat und evtl Unterkonstruktionen aus Stahl oder frisch gestrichene weiße Fasssaden einen leichten rot Touch verpassen kann erfährt der Kunde erst wenns zu spät ist.
Und besser gefallen ??? Warum von der Farbe her ? In spätestens 3 Jahren kann man die auf 2 Meter Entfernung nicht mehr Unterscheiden . Grau sind dann beide. Und in 20 Jahren ist man dem ollen Belag oder Geländer oder Zaun oder ....
überdrüssig und es wird der thermischen Verwertung zugeführt. So lange hält die einheimische Lärche auch ( konstruktiven Holzschutz vorausgesetzt) .
Es ist meist die keine Ahnung des Kunden bzw des do it yourself Bürgers der sie auf die Pfade der Werbung lockt. Mein Nachbar wollte auch seine Terrasse mit Banikrai belegen. Ich hab ihn auch gefragt warum Bankirai ? Antwort das soll gut geeignet sein. Hab ihn dann über Herkunft und Alternativen aufgeklärt. Es wird jetzt BU Thermoholz inkl konstruktivem Holzschutz.
 

Jens Jensen

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Hallo Zusammen,
es ist alles schon gesagt, aber ich möchte meinen Senf doch noch dazugeben.
Mit etwas Melkfett an der Schraube flutscht es noch besser!
Zum Bankirai bleibt vieleicht noch zu sagen das es sich nicht um eine Holzart handelt sondern um eine Auswahl ähnlicher Holzarten. Das ist lediglich ein Name den sich irgend ein Schlauer Fuchs ausgedacht hat. Jetzt fragt euch doch mal warum???
 

derdad

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Lieber Burgazli!
Ich hoffe du fasst die ganzen Statements jetzt nicht als Angriff gegen dich auf. Du hast sicher in bestem Vertrauen gehandelt.

Die ganze Diskussion soll nur zu einer etwas kritischeren Einstellung zu all den besonders beworbenen "Superhölzern" anregen. Und auch dazu um in Zukunft so manchen Woodworker überlegen zu lassen, ob nicht auch ein heimisches Holz eingesetzt werden kann.

gerhard
 

Burgazli

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Ich kann nachvollziehen und finde es gut, daß ihr hier mehrheitlich für heimische Hölzer seid. Hätte auch Lärche genommen (wobei sibirische Lärche auch aus unberührten 'Urwäldern' z.T. kommt), aber meine bessere Hälfte war dagegen.

Bangkirai wäre übrigens billiger als mein FSC-Massaranduba gewesen.

Ich habe mich ziemlich belesen über die verschiedenen Holzarten, heimische und tropische. Von Bangkirai, Garapa, Cumaru, Massaranduba hätte ich vor 3 Wochen angenommen es sind Dörfer am Amazonas.
Jetzt wußte ich schon z.B. auch daß gewisse Tropenhölzer ausfärben können usw.

Da ich schon mehrere Wochen in sumatra war, hatte ich gleich was gegen Bangkirai, da es hauptsächlich aus Indonesien kommt, wo ohne Rücksicht abgeholzt wird.
Gut jetzt habe ich halt Holz aus Brasilien oder Umgebung, aber besser mit FSC als ohne. Ich bin mit bewußt, daß da ein hoher Prozentsatz auch falsch zertifiziert ist, aber trotzdem ist es gut daß es díe Zertifizierung gibt. (als WWF-Mitglied habe ich da wohl sowieso eine moralische Pflicht, wenn dann zertifiziertes Holz zu nehmen.
Zitat:
23/03/2005 - 03:27 PM
Die FSC-Arbeitsgruppe Deutschland warnt zu Beginn der Gartensaison vor der Verwendung von Bangkirai. Das Holz stamme überwiegend aus illegalen Holzeinschlägen in Indonesien. Die Vorkommen würden stark übernutzt. Nach Einschätzung der Zertifizierungsorganisation gibt es aber auch technische Probleme mit Bangkirai: Starke Qualitätsschwankungen führen zu schlechterer Witterungs- und Pilzbeständigkeit. Bangkirai könne stark verdrehen und neige zur Rissbildung. Bei FSC setzt man deshalb auf Tropenholz aus Südamerika wie Ipé, Jatoba oder Massaranduba.

Zurück zu meinen Schrauben:

Sie haben sich als Schrott, bzw. ungeeignet für das harte Massaranduba herausgestellt.
Wir haben jetzt doch noch vom Holzfachhandel (der auch Bangkirai-Dielen verkauft) die teuren DRIBO Terrassenschrauben 5,5 x 50? geholt, damit (aber mit vorbohren, was angeblich für diese nicht nötig ist, jedoch gab es ohne vorbohren gleich Risse in Balken oder Diele beim Testschrauben) scheint es jetzt zu gehen.

Also Danke nochmal für die Meinungen.
 
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