Schnittholz verzieht sich beim Auftrennen.

Georges

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Guten Tag
Kennt jemand nachfolgendes Problem? Habe kanadischen Ahorn ( hard maple) Schnittholz, parallel besäumt, kammergetrocknet beim Holzhändler vor ca. 1 Monat gekauft. Es ist 280 mm breit und 28 mm dick. Ich sägte das Brett in der Mitte durch da ich 130 mm breite Brettchen brauche. In Ermanglung einer Bandsäge habe ich dann auf der TKS mit verdecktem Schnitt(aber mit montiertem Spaltkeil) hochkant das Brett beidseitig auf 20 mm Dicke reduziert. Danach von Hand gehobelt, das ging gut.
Dann brauchte ich noch 80 mm breite 80mm lange und 10 mm dicke Brettchen, die ich auch auf der TKA auch mit verdecktem Schnitt aufgesägt habe. ( Schnitthöhe TKS nur 72mm) also 2 Brettchen aus der Dicke.
Gleich nach dem Sägen sah ich, dass die Brettchen stark verzogen waren.
Und das erstaunliche war, dass die Krümmung nach innen ist, dort wo ich aufgesägt habe. Ich stelle mir vor, dass, obwohl mir das Holz als kammergetrocknet verkauft wurde, es doch noch nicht richtig trocken ist.
Wenn nicht ganz trocken, dann müsste das Holz sich nach aussen biegen, aber das Gegenteil ist der Fall. Also müsste das Holz innen, in der Mitte trockener sein als aussen?
Auf 800 mm ist die Durchbiegung 2-3mm. Die Dicke ist konstant.
Was tun? Ich legte über Nacht feuchte Tücher auf 2 Brettchen und siehe da morgens waren sie gerade. Nach dem Trocknen (einige Stunden) aber wieder krumm wie vorher.
Was kann ich tun?
Hat jemand von Euch einen Tipp?
Besten Dank
Gruss Georges
 

MFK

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Das kann man so schwer beurteilen. Angenommen die HF stimmt, so kann der Verzug auch auf innere Spannungen zurückführen. Oder, es kann sich auch um eine Wachstumsstörung handeln. Auf jeden Fall ist eine Ferndiagnose sehr schwer. Wo wurde wie gelagert....?

Kannst Du vielleicht einige Fotos einstellen?
 

Mister G

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Und das erstaunliche war, dass die Krümmung nach innen ist, dort wo ich aufgesägt habe. Ich stelle mir vor, dass, obwohl mir das Holz als kammergetrocknet verkauft wurde, es doch noch nicht richtig trocken ist.
Wenn nicht ganz trocken, dann müsste das Holz sich nach aussen biegen, aber das Gegenteil ist der Fall. Also müsste das Holz innen, in der Mitte trockener sein als aussen?

Was das Holz tun "müsste" ist ihm manchmal ziemlich egal: es sind so viele Unwägbarkeiten im Holz. Eine Vorherbestimmung, was sich wie wirft, ist eine reine Abschätzung, manchmal gleicht es Kaffeesatzleserei. Allein aufgrund von Feuchteunterschieden wird es sich wohl kaum so schnell werfen. Ursache dürften eher innere Spannungen sein.

Auf 800 mm ist die Durchbiegung 2-3mm. Die Dicke ist konstant.

Auf 800 mm sind 2-3 mm Durchbiegung nichts!

Was tun? Ich legte über Nacht feuchte Tücher auf 2 Brettchen und siehe da morgens waren sie gerade. Nach dem Trocknen (einige Stunden) aber wieder krumm wie vorher. Was kann ich tun?

Auch wenn es jetzt bitter für Dich ist: da machst Du wohl gar nichts mehr dran. Deine Chance wäre gewesen, die Bretter deutlich dicker zu schneiden, neu abzurichten und auf die gewünschte Dicke auszuhobeln. Aber auch dabei gibt es keine Garantie für ein gutes Stehen der Bretter.
 

Unregistriert

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Auf 800 mm ist die Durchbiegung 2-3mm. Die Dicke ist konstant.
Was tun? Gruss Georges

Sorry, das sind 2.5/800 = 1/320. Also wesentlich weniger als man mit 1/200 z.B. bei Thermoverglasung, allgemeinen Holzkonstruktionen, im Stahlbau usw. fordert. Bei Holz sind Verformungen (ohne äußere Last) dieser Größenordnung ja bereits durch Tag-/Nachtfeuchteschwankungen möglich.

-- veter
 

Georges

ww-fichte
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Hallo
Besten Dank für Eure Antworten.
Ich glaube MisterG hat recht, nur 1 Brettchen anstatt 2 aus der Dicke machen und mehr abhobeln. Gibt es Eurer Meinung nach eine Chance die Brettchen gerade zu biegen, z.B. mit heissem Wasser, dann einspannen und trocknen lassen?
Gruss
Georges
 

dascello

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Keine Chance!
Ahorn gehört zu den Hölzern, die besonders problematisch sind. Es ist mir aber auch schon bei fast allen anderen Holzarten untergekommen. Eher ist es unnormal, wenn das Holz perfekt steht. Das ist übrigens weitgehend unabhängig davon, wie lange und wie getrocknet wurde. Sogar bei 20 Jahre lang gelagertem Holz für Musikinstrumente kommt das vor.

Dicker sägen, dann runterhobeln funktioniert meistens, aber mitunter, vor allem bei Buche, ist es so, dass das Holz umso krummer wird, je mehr man weghobelt. Da hat man dann gar keine Chance.
Wegschmeißen, neu machen!

Gruß vom sonnigen Rhein

Michael
 

dascello

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Lieber Georges,

erinnere ich m ich falsch, oder geht se hier um die HO-Eisenbahnvitrine?

Dann könntest Du die krummen Dinger ja mit gaaaaanz dünnen Schräubchen von hinten durch die Rückwand stabilisieren.......

Das habe ich mit meinen Plexiglasböden auch getan.

Gruß

Michael
 

Georges

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Lieber Michael
Ja Du hast Recht, es ist für die Vitrine die ich für meinen Sohn bauen möchte.
Deine Idee mit den Schrauben ist gut, habe heute aber noch was probiert.
Gegen alle Vernunft probiere ich es doch noch mit Biegen. Habe eine provisorische Dampfkiste gebaut, mit Schlauch an Dampfreiniger( Haushalt) angeschlossen Brettchen umgekehrt gebogen und mit Schrauben befestigt.
Nach 1 Stunde rausgenommen und jetzt trocknen sie und ich warte gespannt auf das Resultat.
Gruss
Georges
 
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