Schnittgenauigkeit

edelres

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Hallo Meister und Gesellen,


Hier in den USA in einer “Woodworkers gild”, wurde gestern Abend die Frage aufgeworfen, auf welcher Weise sich Holz genauer auf Mass schneiden laesst.

Die einen behaupten, das Holz gegen den Anschlag der Tischkreissaege zu druecken und so abzusaegen dass zum einen das genaue Endmass erreicht ist, zum andern das Saegeblatt dabei auf beiden Seiten von Holz umgeben ist.

Die andere Meinung war die , Das Holz grob vorsaegen und dann mit einem Schnitt den kleineren Rest entfernen und aufs genaue Mass bringen.

Eine Theorie ist, wenn das Blatt durch das Holz schneided, kann es nicht nach einer Seite auswandern und gibt einen genauen Schnitt.

Die andere Theorie ist, wenn nur wenig Holz abgeschnitten wird, wandert das Blatt nach links(bei rechtem Anschlag) und dadurch wird der Schnitt ungenau.

Die Meinungen wurden sehr hart verfochten und keiner wollte Nachgeben. Es wurden Mythen aus der Vergangeneit zitiert doch begruenden konnte keine Seite ihre Behauptungen.

In Erwartung Eurer Antworten.

Mfg

Ottmar
 

FooFan

ww-robinie
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Hi Ottmar,

Eine Theorie ist, wenn das Blatt durch das Holz schneided, kann es nicht nach einer Seite auswandern und gibt einen genauen Schnitt.

So sehen es unsere kompetenten Fertigungstechnik-Lehrer an der Fachschule Holztechnik genauso.
Klingt meiner Meinung auch relativ logisch.
Die Faktoren die dann immer noch einfliessen sind ja auch noch Material,Schnittgeschwindigkeit und allgemeine Rundlaufungenauigkeit.

mfg Stephan

wenn ich morgen daran denke, kann ich die Lehrer ja nochmal genau fragen!
 

raftinthomas

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hm, ich halte das für eine schon zu theoretische frage. mit profimaschinen und nicht zu grossen blättern (max 350, besser 300mm D) sollte das keinen unterschied machen.
anders sieht dies definitiv beim gehrungschnitt aus. da hab ich die erfahrung gemacht, das ein vorschnitt mit 1mm zugabe für werkstücke grosser präzision obligat ist.
 

Zoppo

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Natürlich darf man bei einem gefordertesn genauen Schnitt nicht die schärfe des Sägeblattes vergessen, ansonst wenns genau gehen muß, immer ca. 5 mm abschneiden.

gruß

Zoppo
 

carsten

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Hallo

also vorausgesetzt das ist ein scharfes am besten auch noch neues Sägeblatt dürfte es egal sein. Ein altes vielleicht nicht mehr ganz scharfes Zuschnittblatt welches regelmäßig 65er Buchenbohlen auftrennen muss tja da würde ich nicht drauf wetten. Wobei sich das in weniger als 1 mm Bereichen abspielen dürfte.
Andererseits würde ich noch die Eigenspannung des Materials berücksichtigen. Gerade beschichtete Platten können hier sich sichtbar verformen. Sprich man erreicht eine wesentlich bessere Maßgenauigkeit der fertigen Platte mit groben Vorschnitt +-5 mm und anschließendem Fertigschnitt.
 

Jott

ww-esche
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Ich halts eher wie Zoppo: Je genauer der Schntt, desto neuer das Bltt, desto feiner das Brtt.
Ich lasse auch gerne fünf bis zehn Millimeter stehen, da ich meine, das der Ausriss geringer wäre als bei einem hauchzarten Nachschnitt, warum auch immer. Eben auch wie Thomas bei Gehrungen, nur etwas großzügiger. Plattenmaterial schneid ich auch vor, da sich selbst bei diesem Zeug schmale Riemen schon mal krumm ziehen.
In Usa wird meines Wissens -und wie Ottmar auch schreibt-, überwiegend mit TISCHkreissägen gearbeitet. Da wäre halt die Frage ob frei mit Schiebeschlitten geschnitten wird oder am Parallelanschlag geschoben wird.
Ersteres ist genauer und da klemmt nix. Aber das wichtigste find ich immer noch das schärfste Blatt mit der geeigneten Bezahnung.
 

Jott

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Hallo Carsten, wieder schneller, aber so gehts, wenn man während des Schreibens telofoniert.
 

derdad

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Hi Othmar! Hi ihr Restlichen!
Ich bin auch der meinung dass hauptsächlich der zustand und die qualität des sägeblattes verantwortlich ist. Und natürlich auch der zustand der ganzen maschine.
Ich gehe jetzt einmal von erstklassigem blatt, frisch geschliffen, gute maschine aus und nehme ein praktisches beispiel:
Eine kastenseite, 60cm breit, 200cm lang. Und nehmen wir an die seite ist 3cm stark und aus buche.
1. versuch: seite wurde bereits auf breite geschnitten und ist noch 15mm länger. Ich schneide auf einer seite im winkel und kappe dabei insgesamt 7mm. Jetzt umgedreht und an den längsanschlag gedrückt der auf 2000,00mm eingestellt ist, und abgeschnitten. Ich glaube dass bei einer elektronischen nachmessung das sägeblatt sicher nicht mehr als 0.05mm abgewichen ist.
2.versuch:Ich stelle jetzt den anschlag auf 1998,00mm. Ich glaube dass auch da die abweichnung nicht mehr als 0.05mm ist.
Wenn das sägeblatt jedoch stumpf ist, bin ich der meinung das in versuch 1 ein besserer ergebnis erzielt wird.
Wenn es um gehrungen zur tischebene geht, bin thomas's meinung. Auch aus praxiserfahrung.
schöne grüsse an alle
gerhard
 

HeeMi

ww-pappel
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Hallo
also im Kunststoffbereich muss teils auf 0,10mm gearbeitet werden.
Einfache gerade Schnitte sind durchaus auf 0,10mm saegbar (sofern nur ablängen und gerade schnitte).
Es kommt aber auch auf die Formatsaege (nutze ne Altendorf F45 elmo [mit digianschlag etc.] und entsprechende Saegeblatter an.
Natuerlich sollte man(n) auch ein ruhiges Haendchen haben und die Maschiene muss auch top ausgerichtet sein.
Bei groesserer Stueckzahl sind +/-0,10mm machbar.

Viele Gruesse!
 
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