Schlichtes Schwebebett aus Kernesche

herm

ww-buche
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Hallo Beisammen,

ich möchte hier mein erstes "Bettprojekt" vorstellen welches ich diese Woche abgeschlossen hab...
Das Kopfteil mit den stehenden Lamellen hat mich etwas Hirnschmalz gekostet, aber es wird nicht am arbeiten gehindert und trägt trotzdem....
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Die Idee mit der Ablage hinter dem Kopfteil hab ich hier gesehen ... https://www.holzdesignpur.de/schwebendes-Bett-aus-Holz-Somnia-vitamin-design
 
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PrimaNoctis

ww-robinie
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Sehr schöne Arbeit und tolle Konstruktion. Knarzt da irgendwas bzw. hat Bewegung?
Wie dick hast du das Kopfteil ausgeführt und welchen Winkel hast du gewählt?

Von mir gibts einen Daumen hoch. :emoji_thumbsup:

Gruß
Stefan
 

Mitglied 59145

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Gefällt mir auch. Habe ein Recht ähnliches Teil vor Jahren Mal aus ungedämpfter Buche gebaut. War furniert und eine wirklich schöne Spiegelung. Das habe ich jetzt (bestimmt 10Jahre+) beim Umzug nochmal begleitet. Das war mit Berliner Betthaken, aber die Lösung mit Dominos habe ich jetzt auch schon mehrfach gemacht. Finde ich auch wirklich gut und schnell!

Gruss
Ben
 

herm

ww-buche
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Hi,

das Kopfteil wird in den 6° schrägen Nuten in den "Seitenrahmen" (wie nennt man die wirklich?) geführt, die Last wird über die Zarge hinter dem Kopfteil via Dominos mit Spiel (bis auf das zentrale Domino welchen exakt gefräst ist) übertragen. Im Moment hab ich die 4 Schlosschrauben nicht fest angezogen, damit sich alles mal "Aklimatisieren" kann. Knarzen tut derweil nichts ...
20191206_094914.jpg

leider unscharf .... die Zarge hat ein Domino Langloch, der Rahmen wird quasi eingehängt und hält die Seitenwangen zusätzlich zusammen.

Kopfteil ist 32mm, Rahmen hat 30mm ... der Rest hat zwichen 32 und 39mm, je nachdem was beim hobeln möglich war. Rohmaterial waren 0.46m³ 40mm Kernesche, sind aber noch 3 3m Pfosten übrig geblieben
 

c.federle

ww-ahorn
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Sehr schönes Bett, gefällt mir richtig gut!

Hast du mal überlegt, die hintere Zarge als Gratleiste in das Kopfteil einzufügen?

Die jetzt gewählte Lösung ist aber auch sehr raffiniert!

Edit: wie du die Ablage umgesetzt hast, würde mich noch interessieren :emoji_wink:

VG
 

herm

ww-buche
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Uh .. Gratleiste :emoji_slight_smile: ... da hab ich ein wenig Bammel das mühsam hergestellte Leimholz ins nirvana zu befördern .... vielleicht bei einer zukünftigen Version ... oder wenn eine Verbreiterung auf 180cm ansteht :emoji_wink:

Die Ablagefläche ist ganz einfach eine 18mm Leimholzplatte mit 142x29,5cm mit einer mittig angeleimten Zarge damit sie nicht durchhängt (hab da eine Keilgezinkte Buchenholzplatte beim örtlichen Bauhaus besorgt. Wenn ich mal dünnere Eschenpfosten rumliegen hab, mach ich das natürlich nach). Die Platte liegt auf den Seitlichen Kopfteilaufhängungen + ein paar Klötzchen am hinteren Rahmen lose auf. Kann somit jederzeit rausgehoben werden um die Schloßschrauben zu spannen/lockern oder das Bett abzubauen.
 

schorsch

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Hallo,
was mir an diesem Bett nicht gefällt ist die Konstruktion und hier vor allem das Kopfteil.
Wenn ich davon ausgehe; daß das Kopfteil fast 2m breit ist und mit +/- 3% jahreszeitlicher Feuchteänderung zu rechnen ist, ergibt dies bei einem differentiellen Schindmaß von 0,3%/%Feuchteänderung eine Dimensionsänderung in der Breite von ca. 2cm und dabei gehe ich sogar noch davon aus, dass die Fertigungsfeuchte und Einbaufeuchte identisch sind. Das Kopfteil müsste also auf jeder Seite noch 1cm Luft in der Nut haben, bzw. die Nut müsste mindestens 2 cm tief sein, damit es bei der niedrigsten Feuchte noch ausrecihend gehalten wird.
Desweiteren besitzt das Kopfteil keinerlei Lagesicherung (Geratleiste oder dgl.) Bei Feuchteänderung wird sich das Kopfteil nicht nur schwinden sondern auch noch werfen (was zu einem unschönen oberen Kantenverlauf führt.
Was mir weiterhin nicht gefällt ist der Verbinder. Es bleibt im Hirnholzberich zu wenig Vorholz (Abscherrgefahr) stehen .
Diese Ecken wären prädestiniert für eine klasische handwerkliche Verbindung die dem Vollholz Rechnung tragen würde und das handwerkliche Können besonders gut zur geltung bringen würde.
VG
Georg
 

herm

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Hi Schorsch,

Danke für die ehrliche Kritik!
Das Bett ist 140cm(!) breit, und die Nuten sind beidseitig 1cm tief. Das Holz dürfte bei Montage etwa "mittlere" Feuchtigkeit über das Jahr gesehen gehabt haben.
das Kopfteil ist nicht mit der "Zarge" fest verbunden, sondern liegt auf 8x14mm Dominos (einseitig verleimt, gegenüber breiter gefräst, mittiger domino ist genau gefräst) auf,die Schloßschrauben sind durch Langlöcher beweglich, kann damit eigentlich alles arbeiten.

Zu den Verbindern:
Die Last wird bei dieser Konstruktion großteils über die Zarge and das Kopfteil übertragen, und der der Rest über den "Schwebefuß", also über die Lattenrostauflagen. An den Rahmenteilen ist "nur" noch Last wenn sich jemand draufsetzt, sehe da eigentlich keine Probleme bei 3cm Esche (aber das wird die Zeit zeigen).

aber ja, ich werde es am Ende sehen ob es irgendwo Probleme gibt (Ich beobachte ja laufend wie weit das Kopfteil in der Nut steht, also ob es eng wird im Sommer)!

lg,
herm

PS: die drei Dominos im Hirnholz sind eingeleimt.
 

MaHo

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Hi,
Vollholzmöbel -besonders Harthölzer -mit Domino Leimteilen verbinden, gar mit Metall, wird dem Jahrhunderten alten Baum nicht gerecht . ne schöne Zinkenverbindung mit kunstvoller und klassischer Aufteilung wäre angebracht.
Vollholzmöbel sollte man nicht unter dem Aspekt der Demontage betrachten , sondern als einmaliges langlebiges Unikat.
die Lehne wirkt klobig und wenig gestalterisch.
Ich kann verstehen , das das Doppelbett schnell fertig werden sollte, damit man samt Freundin reinhüpfen kann ..lach..

Die Kritik gilt nicht nur dir,sondern allgemein an Käufer und Verkäufer/Hersteller von vermeintlichen Massivholzmöbel in Möbelhäuern,die bei handwerklicher Prüfung keine Silbe wert sind ..snief..schade um jeden Baum, der so missbrauch wird!
Wir Tischler , Und Holzwerkler mit der notwendigen ,liebevollen Ehrfurcht vor jedem Baum sollten handwerklich alles in Zeug legen, was wir an handwerkliche Fähigkeiten erworben haben .
 

herm

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Hi,

was soll ich sagen ... über Geschmack lässt sich nicht streiten ... weiters wette ich das das Metall in den Verbindern älter als das Holz ist und auch viel spektakulärer entstanden ist... ich mag Metall und Holz :emoji_slight_smile: ... Das Bett ist stabil, die Leimfugen haben die trockene Zeit fast überstanden, nichts hat sich verzogen, es knarzt nicht ... alles i.o.
 

LuckyDanni

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Hi,
Vollholzmöbel -besonders Harthölzer -mit Domino Leimteilen verbinden, gar mit Metall, wird dem Jahrhunderten alten Baum nicht gerecht . ne schöne Zinkenverbindung mit kunstvoller und klassischer Aufteilung wäre angebracht.
Vollholzmöbel sollte man nicht unter dem Aspekt der Demontage betrachten , sondern als einmaliges langlebiges Unikat.
die Lehne wirkt klobig und wenig gestalterisch.
Ich kann verstehen , das das Doppelbett schnell fertig werden sollte, damit man samt Freundin reinhüpfen kann ..lach..

Die Kritik gilt nicht nur dir,sondern allgemein an Käufer und Verkäufer/Hersteller von vermeintlichen Massivholzmöbel in Möbelhäuern,die bei handwerklicher Prüfung keine Silbe wert sind ..snief..schade um jeden Baum, der so missbrauch wird!
Wir Tischler , Und Holzwerkler mit der notwendigen ,liebevollen Ehrfurcht vor jedem Baum sollten handwerklich alles in Zeug legen, was wir an handwerkliche Fähigkeiten erworben haben .

Gehts noch überheblicher?

Was herm da gemacht hat ist doch gut.
Klar nicht jedermanns Geschmack, das war aber auch bestimmt nicht sein Ziel.
Er hat das Holz gekauft und wenn er Brennholz davon fabriziert hätte wäre das Dich auch nichts angegangen.

Und nun kommst Du mit der "notwendigen und liebevollen Erfurcht der Tischler vor dem Baum".
Was hast Du denn geraucht.

Es sind gerade die Tischler und Schreiner die heute am wenigsten mit massivem Holz und klassischen Holzverbindungen zu tun haben.
Das Material, das Tischler und Schreiner heutzutage hauptsächlich verwenden ist geschreddertes Holz zu flachen Platten verpresst und mit Kunststoff belegt.
Bearbeitet mit CNC, verbunden mit Metallverbindern aller Art.

Materialgerecht gestaltet und ohne jede Ähnlichkeit mit handwerklichen Holzkonstruktionen.
Und wenn das trotzdem versucht wird wirkt das nur wie eine billige Kopie.
Das ist zum großen Teil die Arbeit der Tischler und Schreiner von heute.

Und Du kommst daher und macht einen Hobbyschreiner nieder weil das was er gemacht hat nicht Deinen Ansprüchen entspricht.
Es entspricht Seinen. und das ist viel wichtiger.
 

Mitglied 59145

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Also das irgendjemand ein Bett artgerecht, mit Ehrfurcht vor dem Baum, mit Zinken verbindet......
Das ist jetzt wirklich ziemlich daneben, kann man ja froh sein wenn man es irgendwie in ein Haus bekommt.

Alle mir bekannten Betten sind zerlegbar, na gut, Puppenbetten und Hundebetten ausgenommen. Auch alte Betten.

Gruss
Ben
 

teluke

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Ich frage mich wo er die "jahrhundertealte" Esche hernehmen will?

Da brauchts dann wirklich einen Pumuckl als Helfer.
 

carsten

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Hallo

Ben trifft da den Nagel auf den Kopf. Vor Jahren mal ein Bett in Eiche gezinkt. Dopplebett ca 2m * 2m der Rahmen 400 mm breit. Da war das mit Abstand Aufwendigste der Transport vom Flur ins Schlafzimmer. Da musste extra der Glaser wieder anrücken um das Glasgeländer zu demontieren ( inkl Gerüst aufbauen) damit das Bett in das Schlafzimmer gelangen konnte.
 
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