Schleifzylinder - mal quick'n dirty

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In der nächsten Zeit werden bei mir viele geschwungene/gebogene Bauteile anfallen. Bauteile die geschliffen werden wollen, nach Möglichkeit sanft und schonend. Die Verwendung von käuflichen Schleifzylindern habe ich gänzlich verworfen, zumal die bei dieser Größe auch ganz schön ins Geld gehen. Vor dem Bau der aktuellen Zylinderschleifstation (ZSS) hatte ich schon einmal eine Testeinrichtung angefertigt und die Schleifergebnisse haben mich überzeugt. Auch die Handhabung des Schleifpapiers habe ich testen können und war für mich zufriedenstellend.

Das Projekt ist quick'n dirty entstanden, aus Restbeständen zumindest im großen Umfang. Die Zylinder haben einen Durchmesser von 125 mm und eine Breite von 135 mm, dabei wurden quadratischen MPX-Platten miteinander verleimt. Die 3 ersten Bilder spiegeln in der Reihenfolge den Entstehungsprozess wieder. Als Antrieb verwende ich eine ausrangierte Bohrmaschine, mit einem 3/8" UNF Anschlussgewinde. Die Welle für die beiden Schleifzylinder ist mit 12 mm ausreichend dimensioniert. Die Ankopplung an die Antriebswelle erfolgt über ein selbstgefertigtes Kupplungssystem, welches auch leichte Fluchtungsfehler ohne Schmerzen bewältigt. Über Druckknöpfe Vor-Stop-Zurück kann die ZSS bedient werden. Mit einem Drehknopf kann die Drehzahl eingestellt werden.

ZSL 01.jpg ZSL 02.jpg ZSL 03.jpg ZSL 04.jpg ZSL 05.jpg
 

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Eine erste Anwendung hat sich schon ergeben. Die auf der BS hergestellten Konturen einer Form für die Formverleimung von geschwungenen Bauteilen konnte ich somit an den Oberflächen egalisieren.
Formenbau.jpg
 

odul

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Was hast du als Welle genommen? Wie ist die gelagert? Wie wird das Schleifpapier gehalten, und wie gut funktioniert das? Woraus besteht die Kupplung?
 

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Was hast du als Welle genommen? Wie ist die gelagert? Wie wird das Schleifpapier gehalten, und wie gut funktioniert das? Woraus besteht die Kupplung?

Welle = kalt gezogener Blankstahl 12 mm, hat annähernd h6-Qualität

Lager = Rillenkugellager 16101 2RS 12x30x8 mm

Kupplung = 2 Flachstücke, je 3 Bohrungen, aber zusammen vorgebohrt, die Seite für die Bohrmaschine trägt 3 Gewinde: 2 x M6 für die Mitnehmerstifte und einmal zentral 3/8" UNF - Die andere Seite trägt die Bohrungen 2 x 7,0 mm zur Aufnahme der Mitnehmerstifte und zentral 12H7. Auf einer Stirnseite eines jeden Flachstückes gibt es noch ein M5-Gewinde zum Eindrehen einer Madenschraube. Die Mitnehmerstifte sind mit Loctite eingesetzt.

Schleifpapier = die Enden stecken in dem Schlitz, den ich zuvor, als der Zylinder noch ein 4-Kant war :emoji_grin: auf der KS gesägt habe, die Klemmung des Papier erreiche ich mit einer dünnen gehobelten Leiste, die ich zusammen mit dem Schleifpapier einschlage. Das spannt das Papier, hält bombig.
 

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Nachtrag:
Die Zylinder werden ebenfalls durch Mitnehmer auf der Welle fixiert. Die Mitnehmer sind nach dem Prinzip klassischer Klemmringe ausgeführt, deren äußere Form nicht rund sondern quadratisch ist. Die Mitnehmer sind eingestemmt, so dass eine formschlüssige Verbindung entsteht, die Verbindung des Mitnehmers zur Welle ist wie gehabt kraftschlüssig.

ZSL 06.jpg

Die Zylinderschleifstation konnte ich heute zum ersten Mal wie geplant anwenden. Tags zuvor hatte ich eine Rückenlehne mittels Formverleimung hergestellt. Mit der Zylinderschleifstation konnte ich die feinen Oberflächen herstellen, die Kantenbearbeitung erfolgt später in weiteren Arbeitgängen.

Formteil72.jpg
 
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