Schleifwinkel für Beitel und Hobeleisen

GertG

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Hallo,

gibts da irgendwo eine Tabelle?
Oder ist das für beide Gerätschaften und alle Einsatzzwecke immer der gleiche Winkel?

Ich bastel mir gerade eine Schleifhilfe, weil ich das frei Hand einfach nicht hinbekomme und brauch da den ungefähren Verstellbereich, damit das Ding nicht zu monströs wird.
 

Johannes

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Hallo Gert,
das ist ein wenig vom Material abhängig. Sowohl vom Material des Eisen, als auch vom Material das bearbeitet werden soll. Als ich gelernt habe, hieß es theoretisch 25°, praktisch aber 30°, weil bei 30° die Fase doppelt so lang ist wie die Dicke des Eisens, also leicht zu sehen.
Für genauere Informationen würde ich die Schleifanleitung von Friedrich zu Rate ziehen:
http://woodworking.de/schaerfprojekt/schaerfen-stecheisen-hobeleisen-2020-03-03.pdfhttp://woodworking.de/schaerfprojekt/index.html
Es grüßt Johannes
 

IngoS

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Hallo,

ich bearbeite mit meinen Beiteln von Fichte bis Eiche alles, was mir an Holz unter kommt. Muss leider zugeben, dass ich noch nie einen Keilwinkel am Stecheisen nachgemessen habe. Auch verwende ich nicht unterschiedliche Winkel für Hart-, oder Weichholz und komme trotzdem immer mit meinen Beiteln zurecht.
Wenn du dir eine Schleifhilfe bauen willst mach es nicht unnötig kompliziert und nimm einen festen Winkel zwischen 25 und 30 Grad.

Gruß Ingo
 

Boshu

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Ich finde eine "Schleifkrücke" durchaus okay. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand freihand einen hundert prozent genauen Winkel schleifen kann. Und nach einigen Malen nachschärfen kann es nicht schaden, den Winkel mit der "Krücke" wieder genau nach zu schleifen.
 

teluke

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Eigentlich ist es völlig wurst wie der Winkel genau ist.
Wichtig isr dass die Schärfe gut erhalten bleibt.
Das ist bei 30° besser als bei 25°.
Dafür kann die Anfangsschärfe bei 25° besser sein.
 

heiko-rech

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Hallo,
da muss man keine Wissenschaft draus machen Ich schleife den Fasenwinkel wie folgt:
- Stemmeisen ca. 30-35°, für feine Nacharbeitbe ich zwei Stück auf 25° geschliffen.
- Hobel mit Fase unten ca. 30-35°. Der Fasenwinkel hat keinen Einfluss auf den Schnittwinkel
- Hobel mit Fase oben für Hirnholz 25°, universal 35° und für schwieriges Holz 45°

Eine ganz stark komprimierte Erklärung:
Je flacher der Schnittwinkel umso leichter geht das schneiden, aber umso empfindilcher ist die Schneide. Je steiler der Schnittwinkel, umso mehr Kraft benötigt man und umso unempfindlicher ist die Schneide. Flache Schnittwinkel haben einen höheren Vorspalteffekt als steilere. Daher kommt es bei flachen Schnittwinkeln bei manchen Hölzern eher zui ausbrüchen beim Hobeln.

Bei einem Hobel mit obenliegender Fase bestimmt der Fasenwinkel des Eisens den Schnittwinkel. Bei einem Hobel mit untenliegender Fase bestimmt der Bettungswinkel des Hobeleisens den Schnittwinkel. Bei einem Stemmeisen bestimmt theoretisch die Haltung des Werkzeuges zur Holzoberfläche den Schnittwinkel. Praktisch muss man ein Stemmeisen meist so halten, wie es der Arbeitsgang erfordert und man hat keinen direkten Einfluss mehr auf den Schnittwinkel.

Gruß
Heiko
 

GertG

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Das mit dem Keilwinkel und der Verbindung mit Standzeit und Schnittfreudigkeit ist mir klar.
Mir geht es um einen Praxiswert. Ich nehme bei den Beiteln jetzt einfach mal als Kompromiss Deine 30°.

Meine Hobel haben die Fase unten.
Das heißt doch eigentlich, daß der Keilwinkel zwecks Haltbarkeit so dick gewählt werden kann, daß man nur noch einen Hauch an Freiwinkel wählt, damit die Schneide überhaupt ins Material eindringen kann.
Was wäre das denn so Eurer Erfahrung nach für ein Freiwinkel?
Reichen da 3° ?
 

heiko-rech

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Hallo,
3° Freiwinkel erscheinen mir als zu wenig. Ich kenne es so, dass es noch ca. 10° Freiwinkel sein sollen. Das passt dann bei den meisten Hobeln auch mit 35° Fasenwinkel. Wird der Fasenwinkel zu steil, wird die Schneide nicht ganz scharf (ich weiß nicht, ob das der passende Ausdruck ist, anders kann ich es aber nicht beschreiben.
Vieles hat sich einfach über die Jahrhunderte gut bewährt und das kann man dann auch beibehalten.
Gruß
Heiko
 

GertG

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Dann versuche ich das mal so.

Was anderes zum gleichen Thema:
Grund dieser Bastelaktion ist, meine über die Jahre gebraucht zusammengekauften Eisen endlich mal auf einen einheitlichen Stand zu bringen.
Einige davon sind übel mißhandelt worden und haben wohl als Farbdosenöffner oder Putzmeißel Dienst tun müssen.
Natürlich auch frei Hand vom Vorbesitzer geschärft.

Ich hatte jetzt vor, die Grund-Geometrie der Fase an allen Eisen auf dem Bandschleifer herzustellen.
Von Hand auf dem Stein würde das bei den breiten Beiteln eine tagefüllende Angelegenheit werden.
Die Nachbearbeitung dann auf dem nassen Stein.

Gibts, von der Problematik mit der Überhitzung mal abgesehen, irgendwas dazu zu bemerken?
 

Lico

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Faustregel in meiner Lehrzeit war, dass die Fase das 2 bis 2,5 fache der Stärke des Eisens betragen soll. Irgendwelche Winkel hab ich nie gemessen. Ich bin eher ein Freund der längeren Fasen. Wenn es stumpf ist, wird es halt wieder scharf gemacht. So what? Allerdings wurde um die Schärferei nicht so eine Hochzeit gemacht wie heute.

Lico
 
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Axel_H

ww-ahorn
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Grund dieser Bastelaktion ist, meine über die Jahre gebraucht zusammengekauften Eisen endlich mal auf einen einheitlichen Stand zu bringen.
Einige davon sind übel mißhandelt worden und haben wohl als Farbdosenöffner oder Putzmeißel Dienst tun müssen.
Natürlich auch frei Hand vom Vorbesitzer geschärft.

Ich habe über die Jahre gute 5 Dutzend gebrauchte Stemmeisen zusammengekauft und wollte sie mit einer Schleifhilfe auf einen einheitlichen Winkel schleifen. Das hat mir zu lange gedauert, weil praktisch jedes Stemmeisen individuell an einem Schleifbock geschärft wurde. Nachdem ich es geschafft hatte freihändig zu schleifen war mir der Winkel egal und ich habe bei meinen Stemmarbeiten - vorwiegend in grober und auch feinjähriger Fichte - keinerlei Probleme. Ich habe dadurch gute Vergleichsmöglichkeiten und meine liebsten Eisen sind von Spannsäge, Matador, Bracht und auch verschiedene schwedische Marken. Angloamerikanische und japanische Eisen habe ich mangels Verfügbarkeit auf Flohmärkten noch nie benutzt.
Schwer mißbrauchte Eisen habe ich immer liegen lassen, weil im Angebot immer bessere Alternativen waren.
 

Boshu

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Ich wuerde den Winkel so an einer Doppelschleifmaschine IMG_20210423_1111357.jpg wiederherstellen und dann von Hand weiterschaerfen.
 

schrauber-at-work

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Ich wuerde den Winkel so an einer Doppelschleifmaschine
und von meinem Ausbilder direkt einen Einlauf kassieren. Am Doppelschleifer wird niemals nicht an der Stirnseite geschliffen, immer nur am Umfang!
Ok wenn Dir die Scheiben egal sind kannst das schon so machen....ist halt :emoji_poop:
Kauf mal ne ordentliche Scheibe mit Ø~600, da überlegst Dir 3- (eher :emoji_sunglasses: mal ob man irgend etwas an der Stirnseite schleift.

Gruß SAW
 

Boshu

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mag sein. ich mach das nur zum abrichten , da kommt nix teures drauf.bin halt kein hohlschliffanhaenger.
 
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