Schleifstein/Schleifvorrichtung Küchenmesser/Stechbeitel

ndheimann

ww-birnbaum
Registriert
1. Juli 2008
Beiträge
217
Ort
Franken
Hallo Fachleute,
könnt ihr mir eine "Gerätschaft" empfehlen, mit der ich sowohl meine Küchenmesser als auch meine Stechbeitel wieder auf Vordermann bringen und halten kann?

Grüße
Norbert
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.246
Ort
Sauerland
Hi,
dann wären sog. Wassersteine eine Möglichkeit.
Such einfach mal bei youtube nach "stemmeisen schleifen" und/oder "messer schleifen".
Die Steine funktionieren für beides.
Evtl. kannst Du Dir für die Stechbeitel noch eine Schleifführung anschaffen.
Gruß Reimund
 

ndheimann

ww-birnbaum
Registriert
1. Juli 2008
Beiträge
217
Ort
Franken
Hallo, vielen Dank für die Antworten. Mir geht es darum, ob es für den Wasserstein oder für die Führung besonders geeignete Fabrikate gibt.
 

Spyderco

ww-robinie
Registriert
27. April 2013
Beiträge
641
Ort
Augsburg
Ich kann dir als Stein die Marke Missarka empfehlen,
die produzieren erschwingliche Kunststeine mit denen es sich ganz ordentlich arbeiten lässt.
Teurer und noch besser geht natürlich immer aber zum Ausprobieren würde ich nicht gleich mit Superteuren Banksteinen einsteigen.

NG Zoltan
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
Ich habe mir kürzlich das "DMT Sharpener Kit" gegönnt, bestehend aus vier Diamantsteinen extra grob, grob, fein, extra fein. Desweiteren hatte ich ohnehin noch diese Schärfhilfe https://www.dictum.com/de/schleiffuehrungen-ehd/zweibacken-fuehrung-711400 rumfliegen, hatte ich bislang immer mit Wassersteinen benutzt.
Das Set ist wirklich gut! Kein Gepansche mit Wasser, sehr starker Materialabtrag und dadurch schnelles schärfen, und mit der feinsten Körnung bekommt man definitiv schon richtig scharfe Schneiden hin. Reicht vielleicht nicht fürs rasieren (da wären schon noch ein paar Züge auf einem feinen Stein nötig), zum Papierschneiden reicht es aber locker. Auf gut Deutsch: Nicht perfekt für Werkzeuge die in eine Vitrine kommen, aber sehr gut für Gebrauchsschärfe.
Und vor allem: Selbst Schleiffaule wie ich haben keine Ausrede ("och, jetzt erst wieder den Schleifplatz herrichten, mit Wasser rummachen, anschliessend putzen...") mehr Beitel oder Hobelmesser zwischendurch immer wieder mal fix kurz abzuziehen und scharf zu machen. Stein auf den Tisch (ist unten gummiert), Beitel in die Schärfhilfe und nach ein paar Zügen ist die Schneide wieder schick. Und abzurichten braucht man die Diamantsteine auch nicht, die sind immer sofort einsatzbereit.
Wenn die Beitel noch eine generell gute Schneide haben dann brauchts auch gar nicht alle Steine, dann reicht wohl fein und extra fein. Ich habe noch einen ganzen Haufen alter Beitel in mehr als fragwürdigem Zustand als Erbmasse hier liegen die ich jetzt nach und nach wieder auf Vordermann bringe, daher habe ich mich fürs Set entschieden.
Ganz wichtig übrigens: Nur mit gaaaaanz leichtem Druck arbeiten, eher ein streicheln, ansonsten ruiniert man den Diamantstein! Der trägt auch so kräftig ab, das ist für 'Steinbenutzer' zunächst eine Umgewöhnung.
Zu Friederichs Link: Sorry, aber was der Mann da veranstaltet ist Schärfen als reiner akademischer Selbstzweck, da wurde eine Passion zur schlichten Manie. Alles schön und gut für Vitrinen und Museen, aber für die tägliche Arbeit in der Werkstatt? Zeigt mir einen Tischler der so einen Aufwand treibt, da stehen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis.
Zitat aus einem PDF von ihm:
"Wenn ich mich bei Verwandten und Freunden in der Küche umsehe, dann bin ich oft schwer beeindruckt wie viel Geld für prächtige und teure Messer ausgegeben wurde. Und dann die übliche Enttäuschung: leider stumpf, manchmal ganz schrecklich stumpf. Es kann schon sein dass ich zufällig einen Schleifstein dabeihabe, und dann helfe ich gern, aber das löst das Problem nicht wirklich."
Wer von euch trägt bei Freundesbesuchen 'zufällig' einen Schleifstein mit sich herum? Ganz ehrlich, bei mir hätte er nach dem ersten derartigen Besuch Hausverbot...
Nix für ungut :emoji_wink:.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
zu Friederichs Link: Sorry, aber was der Mann da veranstaltet ist Schärfen als reiner akademischer Selbstzweck, da wurde eine Passion zur schlichten Manie. Alles schön und gut für Vitrinen und Museen, aber für die tägliche Arbeit in der Werkstatt? Zeigt mir einen Tischler der so einen Aufwand treibt, da stehen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis.
Ebenfalls sorry, aber du schreibst Unsinn. Kollenrotts Anleitung ist so praxisnah wie es praxsnäher nicht geht.
Sein Aufwand fürs Schärfen ist minimal bei maximalem Ergebnis.
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.733
Ort
Oldenburg
Korrekt, die Schärfanleitung ist wirklich gut und hat mir auch viel gebracht. Wenn man erstmal versteht wie es geht und was das Ziel ist, kommt man sehr schnell zu einem Ergebnis.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Eine Anleitung zum Schuhezubinden wäre auch sehr langwierig.
Hat man es mal begriffen, ist es ein Kinderspiel.
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
@Christoph
Und du schaffst es jetzt auch beim Schärfen den Winkel des Eisens zum Stein +/-0.5° genau freihändig einzuhalten?
Sorry, wie schaut es denn wirklich aus? Man drückt die bereits vorhandene Fase flächig auf den Stein und versucht beim Schleifen diesen vollflächigen Kontakt beizubehalten. Und muss man die Schneide wieder in einen rechten Winkel bringen dann drückt man auf der Seite mit dem spitzen Winkel stärker als auf der Seite mit dem stumpfen Winkel. Und wer sich bemusst fühlt kann dann auch noch die Mikrofase anbringen...gradgenau bringt das aber auch niemand freihändig hin.
Und, war das jetzt so eine Raketenwissenschaft?
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.733
Ort
Oldenburg
Hallo Tonne

Mir scheint als hättest du die Schärfanleitung doch gelesen.

Ich nutze eine Schärfhilfe und schleife aber auch kleinere Eisen frei Hand. Und eine Mikrofase kann ich auch leicht mit der Schärfhilfe anziehen. Das muss nicht Gradgenau sein.

Wichtig ist zu verstehen was da passiert und dafür ist die Kollenrot Anleitung wirklich gut.
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
Klar habe ich sie gelesen, sonst könnte ich mir kein Urteil erlauben.
Ich empfehle für Einsteiger eher die Schärffibel von Dictum https://www.dictum.com/media/pdf/Kataloge/DICTUM_Schaerffibel_DE.pdf
Da wird keine riesen Wissenschaft daraus gemacht sondern auf den Punkt gebracht das relevante beschrieben. Und zudem auch gleich entsprechende konkrete Produkte gezeigt (die muss man ja nicht dort kaufen) die das Ergebnis verbessern und das Leben erleichtern können. Denn daran haperts ja i.A. bei Einsteigern: "Was genau brauche ich denn überhaupt?" - siehe die Einstiegsfrage des TE.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Klar habe ich sie gelesen, sonst könnte ich mir kein Urteil erlauben.
Ich empfehle für Einsteiger eher die Schärffibel von Dictum https://www.dictum.com/media/pdf/Kataloge/DICTUM_Schaerffibel_DE.pdf
Da wird keine riesen Wissenschaft daraus gemacht sondern auf den Punkt gebracht das relevante beschrieben. Und zudem

auch gleich entsprechende konkrete Produkte gezeigt
Und das ist der wesentliche Unterschied. Werbung für Zubehör.
Ansonsten wüsste ich nicht, was daran grundsätzlich anders, besser oder weniger "wissenschaftlich" sein sollte.
Kollenrott ist ausführlicher ud durch die Zeichnungen anschaulicher.
Dafür macht Dictum jede Menge Werbung in eigener Sache.
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
Dass ein Hersteller/Händler, der so ein PDF zum frei verfügbaren Download zur Verfügung stellt, darin auch noch exemplarisch(!!) auf Produkte hinweist ist natürlich absolut verwerflich. Möglicherweise kommt ja dann jemand auf die Idee diese Produkte zu kaufen und der Händler verdient Geld damit? Pfui Teufel!
Ansonsten wüsste ich nicht, was daran grundsätzlich anders, besser oder weniger "wissenschaftlich" sein sollte.
Kollenrott ist ausführlicher ud durch die Zeichnungen anschaulicher.
Du gibts die Antwort doch selbst. Da will jemand ohne Vorkenntnisse also mal seine Beitel und Messer schärfen und bekommt dann Zeichnungen mit drei oder mehr Winkeln vorgesetzt - dass das erstmal eher verwirrt als hilft kommt dir nicht in den Sinn?
Wer seine Schärfkünste zur Meisterschaft verfeinern will findet da sicher den richtigen Lesestoff. Wer aber damit erst anfängt und sich dabei nicht einflüstern lässt, dass man sich mit seinem Werkzeug unbedingt rasieren können muss damit es überhaupt nutzbar ist, der findet mit der Dictum-Fibel ganz sicher den besseren Einstieg. Einfach mal versuchen sich auf dieses Niveau herunterzudenken...:emoji_wink:
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Dass ein Hersteller/Händler, der so ein PDF zum frei verfügbaren Download zur Verfügung stellt, darin auch noch exemplarisch(!!) auf Produkte hinweist ist natürlich absolut verwerflich.
Wieso das denn??

Da will jemand ohne Vorkenntnisse also mal seine Beitel und Messer schärfen und bekommt dann Zeichnungen mit drei oder mehr Winkeln vorgesetzt - dass das erstmal eher verwirrt als hilft kommt dir nicht in den Sinn?
Nein. Kommt mir nicht in den Sinn. Denn genau das will ich ja wissen, wenn ich so eine Anleitung lese.
Beim Schärfen muss man nun mal Winkel einhalten.
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
-->
Und das ist der wesentliche Unterschied. Werbung für Zubehör.
Du reduzierst das PDF doch auf reine Werbung, und das ist - bei allem Respekt - völliger Blödsinn.
Werbung wäre "Zum Schärfen benötigen Sie unsere Artikel #123456, #abcde und #a1b2c3", ohne jegliche Angabe von Daten.
Davon kann nicht im Ansatz die Rede sein, statt dessen findet sich regelmässig das Kürzel "z.B.", und das ist für Einsteiger eher hilfreich und keine plumpe Werbung. Soll er statt dessen bei E*** oder A**** als Suchbegriff "Schleifstein Körnung 1000" eingeben? Und dann aus den 'zig Treffern zielsicher das geeignetste herausfinden? Er _kann_ diesen Artikel kaufen, _muss_ aber nicht, so mündig wird er wohl sein. Statt dessen kann er aber auch anderweitig Alternativen suchen, immerhin hat er ja dann einen Beispiel wonach.
Denn genau das will ich ja wissen, wenn ich so eine Anleitung lese.
Beim Schärfen muss man nun mal Winkel einhalten.
Gehts hier darum aus einem Flachstahl ein Hobeleisen zu machen? Oder nicht darum einem vorhandenen Werkzeug wieder Gebrauchsschärfe zu verleihen? Ein gebrauchter Beitel hat schon eine Fase, soll er die mal gleich zum Einstieg von vermeindlich 'falschen' 27° auf 'richtige' 25° umschleifen? Oder reicht nicht die Botschaft dass er diese bestehende Fase beim Schleifen flächig auf dem Stein führen soll? Dann aber ist der Winkel als Zahlenwert sowas von wurscht...
Wie gesagt, einfach mal wieder herunterdenken. Den Einsteiger treibt sicher eher weniger die Frage um 'Oh, statt wie vorhin Fichte will ich ja jetzt Birke bearbeiten, auf welchen Winkel muss ich das Eisen jetzt umschleifen?'. Den interessiert wohl eher die Frage 'Wie kriege ich diesen stumpfen Krüppel wieder vernünftig scharf', Betonung dabei auf 'vernünftig'. Und ich sehe nicht welche dafür relevanten Infos in dem Dictum-PDF fehlen sollen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Du reduzierst das PDF doch auf reine Werbung
Nein, das tu ich nicht. Habs nur erwähnt.
Wenn ein Verkäufer von irgendeinem Equipment empfiehlt dieses zu verwenden, ist diese Empfehlung natürlich mit entsprechender Vorsicht zu genießen.

Davon kann nicht im Ansatz die Rede sein, statt dessen findet sich regelmässig das Kürzel "z.B.", und das ist für Einsteiger eher hilfreich und keine plumpe Werbung.
Meine Güte, dann ist es halt eine "unplumpe" Werbung.

Gehts hier darum aus einem Flachstahl ein Hobeleisen zu machen?
Nein, darum gehts nicht. Die Diskussion wird immer komischer.
Gibts denn keine Fragen mehr zur Sache?
 
Zuletzt bearbeitet:

zündapp

Gäste
@Friederich: volle Zustimmung in allem was Du sagst.

@Toenne: Unterschätze mal die Anfänger nicht. Ob Du es glaubst oder nicht, gerade als Anfänger habe ich vor Jahren zuerst die Schärfanleitung von Friedrich Kollenrott gelesen und mich damit systematisch in die Materie reingearbeitet. Zuerst habe ich mir Abrichtklinker gerichtet, dann erst meinen ersten Hobel und Wassersteine gekauft. All das benutze ich heute noch und würde es wieder so machen.
Holzwerker sind so unterschiedlich wie andere Menschen auch. Was dem einen zu kompliziert erscheint, ist für den anderen ziemlich interessant.

Und Du hast ja auch nicht ohne Grund das Schärfen auf Wassersteinen aufgegeben, wie Du selbst schreibst. Also hat es für Dich nicht funktioniert. Das heißt aber nicht, dass das Skript nichts taugt.

Gruß


Wolfgang
 

Toenne

ww-nussbaum
Registriert
21. Januar 2007
Beiträge
79
Also hat es für Dich nicht funktioniert.
Und das habe ich wo geschrieben? :emoji_thinking:
Das trockene Schärfen mit den Diamantsteinen ist einfach nur erheblich komfortabler, und daher herrscht bei mir(!) nun auch eher die Bereitschaft mal zwischendurch kurz drüberzugehen und nicht erst dann wenn es echt höchste Zeit wird.

Gibts denn keine Fragen mehr zur Sache?
So ganz nebenbei: Neben Zoltan bin ich bislang der einzige der hier dem TE wunschgemäß eine konkrete Empfehlung gegeben hat...nur fürs Protokoll...
 
Oben Unten