Schlechter Parallelanschlag der Metabo TS 254?

eekboom

ww-pappel
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Ich hab mir vor kurzem die Metabo TS 254 Tischkreissäge zugelegt.
Meine Hoffnung war dass das für den Einstieg eine brauchbare Säge ist - werde mir schließlich noch mehr Werkzeug zulegen müssen.

Jetzt bin ich etwas enttäuscht vom Parallelanschlag, was für mich so mit das wichtigste an einer Tischkreissäge ist.

Ich habe mal ein paar ganz kurze Videos gemacht.
Meine Fragen in die Runde:

  • Ist das so für diese Preisklasse erwartet?
  • Habe ich ein Montagsmodell erwischt und sollte mich mal an den Metabo-Service wenden?
  • Hat jemand Erfahrung mit der gleichen Maschine?

Im einzelnen:

  • Bei festgezogenem Parallelanschlag ist das hintere Ende nicht wirklich fest. Sondern hat je nach Druck ca. 3mm Spiel
    Video dazu hier
    TS254-Spiel-hinten-bei-festgezogenem-Anschlag.jpg
  • Ich denke das liegt vor allem daran dass die hintere Klemmung auf eine Stange gelagert ist und dort zu den Seiten Spiel hat.
    Video dazu hier
    TS254-hintere-Klemmung-wackelt.jpg
  • Der vordere Anschlag liegt (wenn er nicht festgezogen ist) auch bei Druck nach hinten nicht plan an, sondern wackelt. Das macht es schwer ihn so festzuziehen, dass er hinterher gerade ist.
    Video dazu hier
    TS-254-Vorderer-Anschlag-liegt-nicht-plan-an.jpg
  • Ich denke das wiederum liegt daran dass das schwarze Anschlagteil von innen zwar so geschliffen ist, dass es plan anliegen würde, aber die vordere Klemmung vorsteht, was das ganze konterkariert:
    Video dazu hier
    TS254-vordere-Klemmung-steht-vor.jpg

Mit etwas Umsicht, Geduld und Kontrolle ob der Anschlag wirklich parallel gespannt ist, bekomme ich saubere Schnitte hin.
Das schaffe ich prinzipiell aber auch mit Handkreissäge und Schiene. An der Tischkreissäge war meine Hoffnung, dass es schnell und unkompliziert ist.
 

Dietrich

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Hallo,

die vordere Klemmung sollte nur so weit angezogen werden bis sie auf dem Niveau der Gegenlager, nicht weiter sonst entsteht ein Drehpunkt.
Hinten die Klemmung mit einem Stück Pertinax o.ä. unterstützen, sprich unters Tragprofil, so das die hintere Klemmung richtig "zieht".
Wie wird die hintere Klemmung eigentlich angezogen?

Gruß Dietrich
 

michaelhild

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Wie wird die hintere Klemmung eigentlich angezogen?

Gruß Dietrich

Uhi da weiß ich ja mal mehr, wie der Metabo Guru: Gleichzeitig mit der vorderen Klemmung. Funktioniert über eine Stange.

Wegen dem fehlenden Biss hinten, würde ich die Mutter auf dieser Stange etwas anziehen, damit wird der Druck der hinteren Klemmung eingestellt.
 

raziausdud

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Wie wird die hintere Klemmung eigentlich angezogen?
Ich kenne die Säge nicht "persönlich", aber die meisten Parallelanschläge PA von kleinen Tischkreissägen mit Klemmung vorn und hinten funktionieren im Grunde wie eine Schraubzwinge. Die Strecke zwischen der Vorderkante der vorderer Führung und Hinterkante des Sägetischs wird verkürzt, durch Drehen eines Knaufs über eine Gewindestange oder Herunterdrücken eines Hebels.

(p.s: hier stand zuerst vieles, was durch falsche Betrachtung eines der Fotos einfach nur falsch war. Ich hab es gelöscht)
Schlecht wärs, wenn diese vordere Führung nicht absolut gerade ist, so kann sie natürlich nicht korrekt anliegen.

Die Bedeutung des seitlichen Spiel der hinteren Klammer ist mir nicht ganz klar. Ok, in lockerem Zustand ist da Spiel. Aber kann der PA dieses Spiel wirklich "ausnutzen", wenn er fest, sehr fest angezogen ist? Allein vorn die fest anliegende gerade Führung müsste das doch verhindern. Natürlich gilt somit auch hier: schlecht wärs, wenn diese vordere Führung nicht absolut gerade ist, so kann sie natürlich nicht korrekt anliegen.

Sollte Metabo die Technik neu erfunden haben, klärt mich bitte auf.

Rainer
 
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raziausdud

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Noch eine kleine Anregung. Ich habe mir gerade mal den PA meiner Rexon-Tischkreissäge angeschaut, ich hatte fast vergessen, dass ich die Anschlagstelle damals etwas modifiziert habe, vor allem, um mehr Haftung zu erhalten. Ein Stück Hartholz aufgeklebt, belegt mit einem Stück Fahrradschlauch. Heute würde ich es zu beiden Seiten noch etwas länger machen (und aus Metall). Das würde die Einhaltung der Rechtwinkligkeit beim seitlichen Verschieben noch verbessern. Der Fahrradschlauch macht das zwar etwas weich, für die meisten meiner Schnitte genügt mir das, wenns mal haargenau sein muss, messe ich halt zwischen PA und Sägeblatt und mache eventuell erst noch einen Probeschnitt. Amateur-Gerät halt ... Der PA ist dann aber bombenfest und unverrückbar.

Hinten hat die Klammer bei meinem PA auch etwas Spiel, etwa 1mm. Dort kann ich aber bei fest angezogenem Klemmgriff auch nichts bewegen, s. o.: ...bombenfest...

Die 6 Vorsprünge, die zusammen die Grundlinie der Führung ergeben, liegen allerdings auch so exakt auf einer Linie. Ein wie in dem einen Video angelegtes Lineal wackelt da nicht. Ich meine, das ist bei Deiner Metabo so nicht in Ordnung. Es sei denn, es wird zur Führung "irgendwie" die andere/innere Kante genutzt - und die ist gerade.

101_2519.JPG

Rainer
 
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Johannes

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  • Ist das so für diese Preisklasse erwartet?
  • Habe ich ein Montagsmodell erwischt und sollte mich mal an den Metabo-Service wenden?
  • Hat jemand Erfahrung mit der gleichen Maschine?
Hallo,
also ich habe bis jetzt keine Erfahrungen mit dieser Maschine, aber es ist leider heutzutage so, daß in der heutigen Zeit meist an der Endkontrolle gespart wird. Ich würde mich mit den von dir gemachten Videos an den Metabo-Service wenden.
Meiner Meinung nach, stellt die fehlende Präzision, des Anschlags, eine gravierende Einschränkung dar.

Es grüßt Johannes
 

eekboom

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Danke für die Antworten!

Die Mutter an der hinteren Klemmung habe ich schon stark angezogen. Das Problem ist, dass sich die Klemme dort um die Achse der Verbindungsstange (die nach vorne führt) dreht. Das was man in diesem Video sieht passiert auch im festgezogenen Zustand.

Ich war heute wegen etwas anderem im Baumarkt und habe mir mal nebenbei die Bosch GTS 635-216 angesehen. Der Parallelanschlag ist wesentlich besser einzustellen und dabei kostet die Maschine die Hälfte.

Ich werde mich mal an Metabo wenden.
 

Herr Zausel

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Das guck ich mir auch mal mit an. Habe ebenfalls das Modell. Bei mir ist der Anschlag hinten um etwa 1-2 mm nach rechts verschoben, was mich also die Parallelität kostet. Ebenfalls war bei meinem Modell die Tischverbreiterung nicht richtig eingestellt, sowie der Spaltkeil. Man muss scheinbar bei diesem Modell erst einmal alles genau prüfen.
Grüße
Patrick
 

frankschmitt85

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Hallo zusammen,

ich war heute selbst dabei, mir den PA von meiner Metabo mal anzuschauen, weil es grauenhaft war, damit zu arbeiten.

Da ich im Netz auf der Suche nach Lösungen nichts wirklich befriedigendes gefunden hab und unter anderem auch hier mitgelesen hab, hab ich mich jetzt kurzerhand hier angemeldet um euch meine Lösung zu präsentieren, denn ich hab eine gefunden.

Vorab sei gesagt das meine Lösung immernoch keine Formatkreisäge aus der Metabo macht, allerdings kann man so den PA mit sehr geringem Aufwand und auch echt günstig um einiges brauchbarer machen.

Ihr braucht dazu folgendes:

Gutes und dünn auftragendes, doppelseitiges Klebeband; ein scharfes Teppichmesser; eine leere Plastikverpackung aus HDPA (z.B Flüssigwaschmittel); 240er Schleifpapier; die sonstigen Werkzeuge, die ihr zum einstellen des PAs benötigt.

Okay, das Problem mit dem PA ist folgender:
der vordere Teil mit dem Hebel liegt nur auf dem Alu-Profil auf und wird nicht zwangsgeführt. Theoretisch könnte er sich beim festklemmen gerade ziehen weil er sich dann mit der "Hebeleinheit" seitlich ans Aluprofil anschmiegt. Das tut er aber idR. nicht weil die seitliche Führung so viel Spiel hat und der Anschlag teilweise so schräg steht, das er sich beim Hebel runter drücken schon arretiert, bevor er sich gerade gezogen hat. Ein weiterer Nachteil ist, das er sich teilweise noch ordentlich verstellt, wenn man den Hebel runter drückt. So, ich hoffe ihr könnt mir bis hierher folgen. Nun hab ich versucht, den Anschlag auf Zug oder auf Druck zu verschieben und es gibt zwar eine leichte Verbesserung, der PA neigt aber entweder dazu "zu hakeln" oder beim feststellen sich immer noch zu verstellen, je nachdem wie eng oder lose man den Feststeller justiert hat. Einen Tod muss man wohl sterben, denkt man da...

Muss man aber zum Glück nicht, wenn man folgendes macht:

Nehmt den PA ab, dreht ihn um und schaut euch die Einheit mit dem Hebel von unten an. Dort seht ihr eine Art Gleitpad aus - ihr ahnt es schon - HDPA. Das Problem ist, das es zwar beim gleiten hilft, allerdings nur bei den Kräften die von oben auf das Aluprofil wirken und nicht bei denen die beim seitlichen Verschieben auf die Seiten des Profils wirken. So und alles was ihr jetzt tun müsst ist hier auch ein paar Gleitpads hin zu kleben, die nicht nur diese hakelei wegen Alu auf alu verhindern, sondern auch gleich das Spiel verringern mit dem die Hebeleinheit das Aluprofil umschließt. Auf diese Weise stellt sich der Anschlag erst gar nicht mehr so schräg, das man jedes Mal nochmal manuell nachprüfen bzw. justieren muss.

Konkret bedeutet das, dass ihr euch aus der leeren HDPA Verpackung ein paar Streifen herausschneiden und innen auf die Flächen in der Hebeleinheit klebt (vorher die zu verklebenden Flächen leicht anschleifen, damit der Kleber packt), die im 90 Grad Winkel zum bereits vorhanden Gleitpad stehen. Die pads bei meinem ersten Versuch waren recht dick, sodass auf die gegenüberliegenden Seiten keine mehr hin gepasst haben, ich denke wenn man die beidseitig ganz dünn aufbringt, geht es sogar nochmal besser.

Ich hänge mal ein Bild an, damit ihr seht was ich meine...

So und jetzt noch ein Tipp:
Nach dem Tuning hab ich gemerkt das mein PA sich jetzt zwar super verschieben lässt (mit dem etwas Druck in Richtung Säge und bei komplett geoffnetem Hebel) immer knapp 2mm nach links gezeigt hat. In dem Fall löst ihr die beiden Inbusschrauben, mit denen die Hebeleinheit mit dem ALU Teil des PAs verbunden ist, dann richtet ihr den PA exakt parallel aus (Achtung, 0,5mm versatz nach rechts bewahrt euch vor kickbacks), stellt den Hebel auf fest, prüft nochmal das es noch parallel ist und dann schraubt ihr die Inbusschrauben wieder fest.

Ab jetzt sollte euer PA leichtgängig und mit wenig Spiel verstellbar sein, sowie ohne großes nachhelfen auch wirklich parallel zum Sägeblatt stehen, nachdem ihr ihn arretiert habt.

Ich hab jetzt die Führungen auch nochmal mit sehr feinem Schleifpapier von kleinen Macken und schmutz befreit, sowie etwas Silbergleit auf alle Kontaktflächen. Der Anschlag lässt sich jetzt mit nur einer Hand problemlos verstellen (wichtig ist das der Hebel ganz offen ist) und ich kann mich sogar ohne nachmessen auf die Maßskala mit ca. 0,5mm Toleranz verlassen. Für meine Zwecke ist das völlig ausreichend...

Ich hoffe ich hab damit dem ein oder anderen hier geholfen, ich ärger mich mit meinem PA nämlich auch schon seit 2 Jahren rum und fühle mit euch!

Viele Grüße,

Frank
 

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danneboom

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@eekboom Ich muss leider diesen Thread nochmal ausgraben, da ich auch über die Anschaffung einer Metabo TS 254 nachdenke. War es letztenendes ein fehlerhaftes Bauteil, oder hast du den nachgebenden Anschlag irgendwie in den Griff bekommen?
 

Holzrookie

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Ich stand heute vor dem selben/ ähnlichen Problem. Die Parallelität stellt sich erst mit anziehen des PA ein. Dazu ist es wichtig, dass sich die Klemmung zuerst vorne einstellt. Das kann man über die Mutter auf der Rückseite des PA tun. Musste ich bisher noch nie machen, habe meine Säge aber bisher nur im Herbst/Winter betrieben (hab sie noch nicht so lange) evtl. Ist das abhängig von der Temperatur.
 

WildEast

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Habe die Säge auch. Ich denke, der Parallelanschlag ist ungünstig konstruiert, aber er sollte so funktionieren:

* zuerst sollte sich (wie von Holzrookie beschrieben) im vorderen Teil der Spanner gegen die gegenüberliegenden Anlageflächen bewegen und die Schiene dabei einklemmen. Dabei zieht sich der PA gerade.
* Erst bei weiterem Zuspannen soll sich dann die hintere Klammer an die hintere Schiene ziehen und festsetzen.

Wenn man die hintere Klammer mit der Mutter zu fest zieht, klemmt sie, bevor sich die Schiene gerade ziehen kann.
Man kann die Schiene "parallelisieren" indem man sie zu sich heran und damit gegen die parallelen Gleitflächen zieht (nicht wegdrückt)
Wenn die Schiene (wie bei Herr Zausel) dennoch 1-2mm verschoben ist, kann man:

* die hintere Mutter sehr weit lösen
* Die Schiene spannen
* Die zwei Schrauben oben lösen und die Schiene parallel einrichten (Achtung, nie ganz parallel, wenn sie vorn am Sägeblatt anliegt, sollte sie hinten 0.1-0.2 mm abstehen um Kickbacks zu vermeiden).
* Dann kann man die hintere Mutter wieder soweit anziehen, dass die Klammer greift, aber erst nach der vorderen Klemme.
 

SüdlicherHolzwurm

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An dieser Stelle mal eine blöde Frage eingeworfen: Hat schonmal jemand probiert den Parallelanschlag gegen einen anderen zu ersetzen? Ggf. könnte man damit die Säge auf ein neues Level heben.

Ist aber auch nur eine idee :emoji_grin:
 

Abfahrt01

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Erstmal Danke an frankschmitt85 für die ausführliche Antwort !
Mir ist aufgefallen, dass der PA des Threaderstellers und der PA von frankschmitt85 nicht derselbe ist, da ja der eine ab Werk das Gleitpad hat und der andere nur die 2 kleinen Kügelchen.
Liegt das evtl daran, dass es TS 254 und TS 254 M TKS sind ?

Ich bin neuer Besitzer einer 254 M und kann dem PA leider auch noch nicht blind vertrauen :-/
Die Tipps hier sind aber schon hilfreich und hoffe, dass diese mir weiterhelfen werden

Wohin sollte man das Silbergleit schmieren ? Nur das Profil vom PA oder auch die komplette Arbeitsfläche ?
 
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