Schiffs Mast herstellen

Küstenharry

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Moin,
Wie würdet ihr so einen 5 m Langen Schiffsmast herstellen.
Dieser ist oben weggefault.
Die letzten 2 m verjüngt es sich vom 100 mm auf 60 mm.
So eine lange Drehbank ist nicht vorhanden....

Ausgangsmaterial wird wohl 75 x 130 mm pitchpine mit stehenden Jahrringen.


IMG_20240319_140034269_MFNR.jpg
 
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Stefan_B_Z

ww-ahorn
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Kernen im Remstal
In Friesland (NL) durfte ich mal Holzschiffbauern bei der Grundüberholung eines alten Seglers zuschauen. Die haben einen ähnlich ausschauenden Mast händisch, soll heißen mit dem Zugmesser in Form gebracht.
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
5m langen steifen Kasten bauen, in dem der Rohling rotieren kann. Hab sowas mal in 10 m aus Stahl gesehen für einen Zentralpfosten einer Wendeltreppe in einem französischen Schloss. Der Handlauf war auch in den Pfosten eingefräst.
Oben drauf Schlitten für Große OF oder E Hobel.

Wie der Pfosten verleimt wird oder am Stück wirst du selbst besser wissen als ich.
 

Küstenharry

ww-esche
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Ich hatte auch schon eine selbstgebaute Drehbank in Gedanken...
Aber dein Gedanke nicht rotierend den Span abzunehmen ist auch gut.
Ähnlich abrichten mit der Oberfräse.
Verleimen?... Die linken Seiten durch den Dickenhobel, PU Leim und viele Schraubzwingen.
 

hlzbt

ww-eiche
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irgendwo
Masten werden gehobelt, voll oder hohl geleimt. Hinweise finden sich im Netz, ggf. ist der Eichler irgendwo frei verfügbar (habe gerade keine Recherchezeit)
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Ein Gestell bauen, auf dem der Mast auf justierbaren / nachstellbaren Bockrollen drehbar ist - dann kannst du recht einfach sehen, ob du einseitig Material abnimmst, der Mast eiert oder sonstwie krumm wird,,
 

fragnix

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Rotierend gelagert schon, aber nicht mit 6000/min.

Drehbar eingespannt (mit Mittenstützen), dann manuell oder motormanuell abtragen, Bahn für Bahn.
 

Arkhan1806

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Also so einfach ist das leider nicht... Auch, wenn ich selbst noch nie einen Mast gebaut habe, bin ich durch meine Arbeit auf einem großen Traditionssegler (Dreimaster, 28 m Großmast aus Douglasie) schon des öfteren damit in Verbindung gekommen. Die Hölzer, also z.B. auch die Rahen, Gaffeln und Bäume werden hier für Stück von einem Vierkant über einen Achtkant, Sechzehnkant, etc. rundgehobelt, bis sie schlussendlich die passenden Maße haben. Wichtig ist hierfür v.A. für Auswahl des richtigen Stammes, dessen Lagerung, etc.
Ich würde mir da auf jeden Fall Hilfe holen, auch wenn der Mast hier deutlich kleiner ist. Mastbau ist ein relativ komplexes Themengebiet, da kann man sehr viel verkehrt machen. Es wäre "schade" wenn man da sehr viel Zeit reinsteckt und am Ende wird das Teil krumm oder bricht sogar, weil man was verkehrt gemacht hat.
 

Andreas W.

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Hallo in die Runde,

sehr interessante Links von hlzbt.
Hatte ich schon öfter gefragt, wie wohl so ein richtig großer Schiffsmast aufgebaut ist.

Als süddeutsche Landratte kann ich leider nichts zum Thema beitragen.
Außer, daß der englische Name für den Hobel, mit dem man einen Mast hobelt, `Spar Plane´ ist.

Gruß, Andreas
 

weissbuche

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In HH gab es vor 40 Jahren mal einen Laden, in dem altes Werkzeug verkauft wurde. Da gab es eine Raubank die ca. 1,8 m lang war. Messerbreite war so ca. 10 cm. Auf meine Frage, was man mit so einem Trumm gemacht wurde, war die Antwort, das damit Planken und Masten gehobelt wurden. Ich gehe also davon aus, daß Masten gehobelt werden. Der Weg führt vom Quadrat über 8eck und 16eck zum Rundstab. Andererseits wurden hier bei uns früher ausgesuchte Nadelbäume als Mastholz verkauft. Die durften nur einen bestimmten Durchmesser haben. Solche Stämme haben den Vorteil, daß es keine angehobelten Jahrringe gibt, die Festigkeit dürfte höher sein als bei einem aus einem Vierkant gehobeltem Mast.
 

eckartz

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Ich habe eine Zeit als Ausbilder in einer Ausbildungswerkstatt gearbeitet. Wir haben mit dem Schiffsbauprojekt eines römischen Rheinseglers kooperiert. Der Chef war der niederländische Schiffsbaumeister Kees Sars und hatte auf der Batavia-Werft in Lelystad gelernt. Jetzt leitet er glaube ich die Schiffsbauwerkstatt im Archäologischen Park Xanten.
Historisch wurden die sicher gehobelt. Wie schon erwähnt genauso wie ich im Grundkurs Rundholz gehobelt habe. Nur größer! Und konisch. Dazu wird auf beiden Kopfseiten der Querschnitt aufgerissen. Die Vielecke werden dann per Schlagschnur verbunden. Heute wird das meiste dann mit dem Elektrohandhobel gehobelt.
Holzauswahl ist natürlich wichtig. Auch hier gilt, Holz mit Kern reißt. Immer. Die entstehendes Risse würden später ausgespant. Verleimen geht auch. Dann in der Art eines Kreuzbalkens. Dabei entsteht innen ein Hohlraum, durch den Leitungen für die Leuchten nach oben geführt werden können.
Viel Spaß bei der Arbeit. Gibt ein Haufen Späne.
 

dascello

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Bitte mach dich schlau über das notwendige und geeignete Holz für deinen Mast.
Es geht um Leib und Leben!
 

Küstenharry

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Das wird astfreie Oregon Pine werden.
Hier geht's nicht um Leib und Leben.
Nur um schwimmfähige Kähne, die im Museumshafen liegen.
Die wollten erst sogar den Gammeligen Mast wieder auf das sanierte Schiff setzen.
 
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weissbuche

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Das sieht doch schon gut aus. Bei der Hunderunde heute morgen, bin ich an einen Mittelalter Lärchenbestand vorbei gekommen. Vor ca 10 - 15 Jahren geästet. Da mußte ich an Dein Mastprojekt denken, weil da standen so etliche Masten in der Gegend rum. Astfrei auf 7-8 Meter, gerade und schlank.
 

kberg10

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Ich würde mir eine schöne Waldstange holen, natürlich mit etwas Übermaß, mittig teilen aushöhlen und wieder verleimen.
Ich denke dass es früher Gang und Gebe war solche Teile auf Vorrat zu halten.
 
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