Schiebetürblatt - Belastbarkeit und Statik

toolix

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Hallo,

ich möchte mir eine innenlaufende Schiebetüre mit Türstock, aus Konstruktionsvollholz bauen und habe Fragen zur Belastbarkeit und Statik. Die Schiebetüre muss besonders schwer sein, weil sie schalldämmend wirken soll. Die Schiebetüre wird in eine Holzständertrennwand gebaut, sodass die Schiebetüre in der Trennwand verschwindet; also "innen" läuft.

Türstock (Höhe: 2,30 m // Breite: 2 m)
Den Türstock würde ich mit 10x16 cm Konstruktionsvollholz Fichte/Tanne machen, also die Balkenlinks/rechts und der Trägerbalken oben. An der Innenseite, unten am Trägerbalken wird eine 2m Schiebetürschiene angeschraubt. Der horizontale Trägerbalken wird mit Metall L-Profilen mit den senkrechten Balken verschraubt. Die senkrechten Balken werden zusätzlich mit der Holzbalken der Trennwand verschraubt. Der linke senkrechte Balken wird an die Wohnungswand (Stahlbeton) verschraubt.


Schiebetürblatt (Höhe: 2,10 m // Breite: 0,87 m)
Das Schiebetürblatt wird beidseitig und doppelt mit 1,25 cm Gipsfaserplatten (15,5kg/m²) beplankt und innen mit Mineralwolle (8 cm) gefüllt. Insgesamt sind es 4 Lagen Gipsfaserplatten, links/rechts mit dem Holzrahmen verschraubt werden und unten am Holz aufliegen. Welche Materialstärke nehme ich bei den Holzbalken?


Meine Fragen:
Welche Materialstärke nehme ich bei dem Gestell vom Türblatt? Das Türblatt wird oben in die Schiene eingehängt und natürlich nach rechts und links bewegt, um die Türe zu öffnen. Allerdings ist die Beplankung mit beidseitig, doppelt Gipsfaserplatten sehr stabil, aber auch sehr schwer (~120kg). Meine Sorge ist, dass der obere Balken des Türblattes, wo die Schiebetüre in der Schiene hängt, abbricht.


Die Holzständerkonstruktion der Zwischenwand wird mit 8x6 cm Konstruktionsvollholz gemacht (Hersteller von Gipsfaserplatten hat gemeint, 6x6 oder 8x6 cm für die Zwischenwandkonstruktion). Bei der Schiebetüre bin ich ratlos, weil die Türe ja aufgehängt ist und 2 mm über dem Boden schwebt und sehr viel Gewicht auf die Balken wirkt.
 

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woodchuckchuck

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Bis auf wenige Ausnahmen haben Schiebetüren keinen Schallschutz, weil es rings ums Türblatt "offen" bleibt im Gegensatz zu einer regulären Tür, wo dreiseitig das Türblatt gegen eine Dichtung drückt (oder gegen mehrere bei Schallschutztüren). Hast du dafür eine Lösung? Sonst spielt keine große Rolle ob du das perfekt gedämmte Türblatt konstruierst, da der Schall außenrum geht.
 

FredT

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Deine Wandkonstruktion hat dann aber im Bereich der "Türaufnahme" auch keinen Schallschutz. Tür und Wandkonstruktion sind da in einem Abhängigkeitsverhältnis bzgl der Dicke; mit steigender Blattdicke muß auch deine Wand "mitwachsen und natürlich im Bereich der "Türgarage" auch entsprechend stabil sein. Das sind dann ca. 180cm. Und die Wand wird auch tüchtig dick, denn die 13cm dicke Tür muß da mit Luft gut passig drin "verschwinden". Wäre die Wand schon gut 20cm dick... welche Mechanik wird für die Türöffnung eingebaut, denn 120kg wirst du wohl nicht händisch bewegen wollen? Elektrisch, hydraulisch? Bodenseitige Führung, in der "Garage"?
Auch ist mir deine Bodenfreiheit von nur 2mm zu ambitioniert; das wird zu Problemen führen
 

Johannes

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Hallo,
ich glaube nicht, das sich der Bau einer so dicken Schiebetür lohnt. Wichtiger ist die Konstruktion der Schließmechanik. Auf der einen Seite eine Tasche in die die Schiebetür beim schließen gut gedämpft einläuft und auf der anderen Seite ein Falz an der Schiebetür der gegen einen Anschlag schließt.
Der obere Kasten für die Schienenmechanik sollte auch mittels Dichtungen weitgehend geschlossen sein. Als Tür würde ich einfach eine Spanplatte beidseitig mit einer MDF-Platte aufdoppeln.

Es grüßt Johannes
 

toolix

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Diese Schiebetüre ist innenlaufend und wird in eine Holzständerwand gebaut. Das Türblatt und der "Rahmen" sind überlappend; also der Türspalt verschwindet somit hinter 10 cm Holzbalken. Und zwar oben, unten und links/rechts. So ähnlich wie hier: https://www.bdb.at/NL/2015/436417/201910_1.jpg ... und zusätzlich noch unten ein 10cm Balken, vor und hinter der Türe. Damit der Türspalt nie "freiliegend" ist.


Die Gesamtbreite der Trennwand sind ~30 cm. (~10 cm pro Trennwand + ~10cm Türblatt).
 
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FredT

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Wer wird dann diese Tür und wie überhaupt öffnen können? Hast du schon mal 120kg schiebend bewegt?
 

toolix

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Wer wird dann diese Tür und wie überhaupt öffnen können? Hast du schon mal 120kg schiebend bewegt?
Die Türe wird händisch geöffnet/geschlossen. Mit kugelgelagerten Laufrädern und Stahlschiene, sollte es kein Problem sein wegen des sehr kleinen Rollwiderstandskoeffizienten. Es gibt ja auch Terassentüren mit 200+ kg die man mit einem Finger öffnen kann, eben weil sie in kugelgelagerten Laufrädern aufgehängt sind.

Es gibt auch Schallschutztüren mit 300 kg Gewicht, die kann man auch per Hand öffnen. Es kommt immer auf die Türbänder an bzw. die Laufräder bei der Schiebetüre. Und Sicherheitseingangstüren für Häuser und Wohnungen haben auch ~100 kg Gewicht.
 
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FredT

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Es gibt so manches, und da haben sich auch genügend Fachleute, Ingenieure, Statiker, Akustiker lange genug darüber Gedanken gemacht und alles x-mal durchgerechnet und erprobt... Jedenfalls sind das dann keine Hobbyprodukte, sondern werden dutzendfach auch zu ihrem Preis verkauft...
/over & out/
 

toolix

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Eigentlich möchte ich nur wissen, welche Maße das Konstruktionsvollholz (Fichte/Tanne) für das Türblatt und evtl. den Türstock haben muss. Reichen da 10x10 oder 10x12 oder 10x14 oder sollten es 10x16 cm sein??
 

Daniboy

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Der Türstock biegt sich sich bei mittiger Belastung von 120 kg nur 0.5 mm durch.
(Die Last verteilt sich aber sogar noch, also sollte somit der Türstock mehr als ausreichend bemessen sein).
Festigkeitsmäßig hält der Träger auch das 10fache aus, aber er biegt sich dann auch 10x so stark durch. Wenn du eine Konstruktion machst wo etwas mehr Durchbiegung nicht stört, dann könnte man die Balkendicke reduzieren.

Beim Türblatt kommt es darauf an wie das im Detail eigentlich belastet wird.
Da biegt sich ja nichts durch wenn die Kräfte nur links und rechts an den Aufhängepunkten wirken.
Wenn die Platten ordentlich verbunden sind, dann tragen diese ja enorm mit.
Aber nur zum Vergleich: ein Profil mit 100x100mm, 0.9m lang biegt sich bei mittiger Belastung von 120kg nur 0.2mm durch.

Als Hobbywerker verwende(te) ich zum nachrechnen:
https://www.johannes-strommer.com/rechner/balkenberechnung/(E-Modul von Fichte habe ich mit 11000 N/mm² angenommen)
 
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Johannes

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Hallo,
wenn die Konstruktion in Holz realisiert wird ist es dringend notwendig eine Möglichkeit einzuplanen, die es zuläßt den Schiebetürbeschlag in eingebautem Zustand zu justieren.

Es grüßt Johannes
 

fahe

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...abgesehen davon, dass ich das Ganze für eine Schnapsidee halte, dürften sich Daniboys Berechnungen nur auf den Türstock beziehen, der sicherlich einiges mehr aushielte.

Dem TE geht es aber ja um das Türblatt, wenn man diese monströse Lösung noch so nennen will. Ich würde da auf alle Fälle die senkrechten Rahmenteile durchlaufen lassen, sonst hängt die komplette Last am Ende an ein paar Schrauben im Hirnholz der Senkrechten und an den Grobgewindeschräubchen, mit denen die Platten am Rahmen befestigt werden.

Mehr Gedanken mag ich mir um das Ding aber nicht machen, zumal der TE ja felsenfest von seiner Idee überzeugt scheint.
 

woodchuckchuck

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Es reicht nicht dass der Rahmen das Türblatt überlappt, die Schwachstelle ist die fehlende Dichtung, siehe Skizze. Auch wenn die Wand rechts und links aufgedoppelt wird, hier geht der Schall durch, der Dämmwert des Türblattes spielt dann m.E. kaum Rolle. Das ist eine Tür die immer einen Spalt offen steht.
 

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anobium60

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...Schiebetür und Schallschutz- fast unmöglich.
Nur mal als Überlegung: Schallschutzfenster vom feinsten, mach die mal ein Spalt weit auf...
Rainer
 
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