Hallo Tina & Forumsfreunde,
eine abgeschliffene Oberflaeche, welche original Schellackpoliert war, z
lt fuer mich zu den "worst case scenarios".
Die Oberflaechen fuer Schellackpolitur wurden vor ~1850 mit Putzhobel und Ziehklinge geglaetet, eine solche Oberflaeche reflektiert das Licht gerichtet, w
rend eine mit Schleifpapier geglaetete reflektiert das Licht diffus.
Bei der Ergaenzung von Holzteilen, faellt ein geschliffenes Teil, naechst einem geputzten Teil auch bei bester farblicher Angleichung irgendwie storend auf. Ein mit Putzhobel und Ziehklinge geglattetes Teil blendet ein auch wenn Farbunterschiede bestehen.
Bekomme ich eine abgeschliffene Oberflaeche, ziehe ich das Holz in Faserrichtung mit der Ziehklinge ab, oder verwende falls moeglich den Putzhobel. Ich versuche nun den Altersfarbton durch anfaerben herzustellen. Nun versiegle ich die Oberflaeche mit im Wasserbad erhitztem Leinoelfirnis und lasse diesen eine Woche trocknen.
Nun kommt das Grundpolieren mit dem Fuellen der Poren, mit Pausen von 2-3 Tagen fahre ich fort bis ich eine glatte Oberflaeche erreicht habe. Nach ein bis zwei Wochen Trockenzeit kann ich Unzulaenglichkeiten feststellen und beseitigen.
Nun kommt der Aufbau der Deckpolitur, Schicht fuer Schicht mit dem Ballen aufgetragen, bis die gewuenschte Lackschicht erreicht wird. Nach laengerer Trockenpause 4 + Wochen, poliere ich auf Glanz.
Wichtig, das zu polierende Moebel muss w
rend dieser Zeit in einer warmen zugfreien Umgebung aufbewahrt werden.
Als Gedankenanstoss
mfg
Ottmar
PS: Schellack ist sehr empfindlich, durch den hohen Anteil an Arbeitszeit, kostet ein Square foot (30x30 cm) 300.00US$ bis 600.00 US$ und mehr. Hoert sich vielleicht nach viel Geld an, doch da muss jeder Dollar hart erarbeitet werden.
Schellackpolitur setzt gegelmaessige Uebung/Anwendung voraus, sonst muss ich mich immer wieder neu einarbeiten. Im Prinzip vergleiche ich das Schellackpolieren mit dem Spielen eines Instruments ueben ueben ueben..................