Schellack, 2k-Lack etc. benötige bitte Rat

Erbsensuppe

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

durch eure Ratschläge bin ich zu einem schönen Öl von Kreidezeit gekommen.

Jetzt habe ich unter anderem zwei Holzauflagen für die Couch gebaut und dabei gelernt, dass ein Lack vielleicht klüger gewesen wäre (Feuchtigkeit von Gläsern etc.).
Nur habe ich von Lacken leider keine Ahnung und habe deshalb Fragen an euch:

1. Kann man über geölte Eiche nach dem abschleifen lackieren oder geht das schief?
2. Welchen Lack würdet ihr einem Anfänger empfehlen? Er sollte lebensmittelecht / kindertauglich sein. Ich habe keine Einrichtung zum sprühen
3. Ist Shellack noch zeitgemäß oder nimmt man den nur noch zum restaurieren?
4. Pinsel, Rolle oder was ganz anderes? Könnt ihr mir gute empfehlen?

Gruß
 

WinfriedM

ww-robinie
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Anschleifen reicht und dann ein Alkydlack verwenden. Das hält auf geölten Oberflächen. Ich würde Clou Holzsiegel verwenden, der hat auch Freigabe für Kinderspielzeug. Passende Verdünnung mitkaufen, das Zeug muss unbedingt verdünnt verarbeitet werden.

Alternativ und recht ökologisch wäre Livos Tunna Klarlack 611. Der ist aber nicht so strapazierfähig, wie der Clou Lack. Das bekommt man mit natürlichen Zutaten nicht so hin.

Wenn deine Auflagen nicht mit hochprozentigem Alkohol in Kontakt kommen, wäre auch eine Variante, mit Osmo Hartwachsöl drüberzugehen. 2-3 dünne Schichten mit Pinsel aufgetragen, machen eine recht dichte Oberfläche, die nicht zu Fleckigkeit neigt.
 

Holzsinn

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Hallo,

Schellack scheidet für Tischplatten, Ablagen etc. völlig aus. Der ist zu wasserempfindlich.

Ich habe in solchen Fällen auch sehr gute Erfahrungen mit Osmo Hartwachsöl gemacht. Allerdings trage ich das mit einer Walze auf, dann wird es noch gleichmäßiger.

Die geölte Eiche müsste man nur anschleifen, mit Körnung 240 etwa, bis die Flecken verschwinden. Ich mache dazu immer einen Test: wenn ich mit der Verdünnung des späteren Mittels (im Fall von Hartwachsöl z.B. mit Balsamterpentin) über die geschliffene Fläche wische und die Flecken verschwunden sind, kann man getrost das Hartwachsöl auftragen. Ansonsten noch weiter schleifen.

Viel Erfolg!

Melanie
Melanie Kirchlechner
 

Erbsensuppe

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Hallo zusammen,

Danke für euren Rat!
Dann werde ich einmal mit Clou Holzsiegel meine Erfahrungen sammeln.

@WinfriedM
Deine Homepage war auch für die Auswahl eines guten Öls sehr hilfreich! Danke dafür
 

borisffm

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.... und dabei gelernt, dass ein Lack vielleicht klüger gewesen wäre (Feuchtigkeit von Gläsern etc.).

Hallo Erbsensuppe,

Um keine Spuren von den Gläsern usw. zu haben, soll es nicht unbedingt Lack sein.
Es geht auch mit dem Öl.
Wenn du aber Lackieren willst, dann ist es natürlich besser. Die gute Lackschicht ist sicher viel robuster. Clou Holzsiegel ist auch einfach zu verarbeiten.

Ich finde aber geölte Oberflächen schöne.

Boris
 

Erbsensuppe

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich habe mit Clou Holz-Siegel meine ersten Versuche hinter mir...
Dazu habe ich noch ein paar Fragen:

1. Ich bin gemäß Anleitung von Clou vorgegangen. Allerdings sieht man die Schleifspuren auch nach dem ölen noch. Was mache ich da falsch?
(Habe Lack mit 10% Verdünner verwendet, Auftrag mit dem Pinsel,
, nass in nass, Zwischenschliff von Hand mit 240er, nur leicht geschliffen)
2. Die Oberfläche ist nach dem dritten Auftrag zwar deckend und gleichmäßig, aber mit den Fingerspitzen spürt man deutlich kleine Unebenheiten. Wie verhindert man sowas? Was ist da passiert?
(Die Oberfläche habe ich nach dem Schleifen mit einem Tuch entstaubt)
3. wie lange kann man die Lack-Verdünner Kombi verwenden?
Ich habe beides in einem Gals mit Schraubdeckel gemischt und über drei Tage verwendet. Kann ich es so auch weiter verwenden oder sollte man jedes Mal neu mischen?
 

kgb007

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Vor dem Letzten Schliff kann man die Fläche noch mal nässen. Feuchter Lappen genügt. Nach dem Trocknen nochmal mit 320er schleifen zum Schluss nur in Faserrichtung. Dann sollte man keine Schleifspuren mit blosem Auge mehr sehen können.


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WinfriedM

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Schleifspuren: Da hast du nicht optimal geschliffen vor der Lackaufbringung. Ich würde bis etwa Korn 180 schleifen, am Schluss von Hand in Maserrichtung. Wenn du einmal quer zur Maserung schleifst, hast du viel Mühe, diese Schleifspuren wieder rauszuschleifen.

Verdünnter Lack: Kannst du beliebig lange auch verdünnt lagern. Wobei die Lagerung von Lack so einem Lack nicht so einfach ist. Klappt in der Regel nur in gut gefüllten Gefäßen, also ohne viel Luft über dem Lack. Und dann müssen es sehr dichte Gefäße sein. Am besten immer nur so viel Lack aus dem Originalgebinde nehmen, wie man verarbeitet. Kleine Reste kippe ich weg, nach dem das Projekt beendet ist.

Kleine Unebenheiten: Lackieren ist eine echte Kunst, wenn man hochwertige Oberflächen erreichen will. Ganz schnell hast du Staubeinschlüsse, weil du vermutlich keine staubarme Lackierkabine hast. Oder der Lack sollte vor Benutzung eigentlich immer durchgesiebt werden. Du musst auch penibel sauber arbeiten und auch dein Pinsel muss sehr sauber sein. Und selbst wenn man alles schon sehr penibel macht, wundert man sich immer wieder, wo wieder irgendwelche Pickel herkommen.

Ölen ist da wesentlich einfacher.
 

Erbsensuppe

ww-ahorn
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hey, danke für den Rat!

Beim Schleifen habe ich wohl den Fehler gemacht und nicht vorsichtig genug in Faserrichtung geschliffen. Jede kleine Abweichung sieht man sofort. Jetzt weiß ich Bescheid :emoji_slight_smile:

Das mit dem Lackieren ist wirklich so eine Sache... Ich werde wohl das nächste Mal nicht in meiner Werkstatt lackieren, sondern in einen anderen Raum ausweichen. Die kleinen Unebenheiten scheinen wohl wirklich Staubeinschlüsse zu sein. Eine Lackierkabine hab ich allerdings nicht :emoji_wink:
Dann werde ich mal noch ein bisschen probieren gehen...
Also nochmal danke!

Jup, dank deine Anleitung ist das mit dem Ölen schon deutlich einfacher (Kreidezeit)
 
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