Scheitelholz für Schwedenofen

Philipp

ww-birnbaum
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Die bei uns analysierten Kontaminationen waren in der gesamten Bandbreite.
Ca 15- 20 % der analysierten Paletten waren belastet - von Lösungsmitteln über Farben und Lacke, Holzschutzmittel, Öle und Fette, Chemikalien - alles mögliche wurde gefunden. Ursprung sind in den meisten Fällen die darauf transportierten Waren.
Grund für die Analyse (mehrere Studienarbeiten) war, dass man wissen wollte ob / mit welchen Vorkehrungen beschädigte Paletten zusätzlich zu den Resten aus unseren Schreinereien thermisch verwertet werden können.

Wenn man mit hochauflösender Analytik nur ausreichend genau hinschaut, wird man immer und überall irgendwelche "Kontaminationen" finden. Die Höhe der Kontamination und damit ihre Relevanz werden dabei allerdings nicht automatisch verdeutlicht.

Sicherlich wird man auch in uralten Eichen aus dem Hürtgenwald noch Kontaminationen durch Blei aus Geschossen oder Reste von Pulverdanpf finden können, denn wer suchet, der findet. Aber deswegen den ganzen Wald "ordnungsgemäß" thermisch entsorgen - ich weiß ja nicht...:emoji_wink:

Aber mal aus der Alltagspraxis: Mein Bruder hatte mal einen Nachbarn (Spessart), aus dessen Schornstein es immer so qualmte und stank, dass der Verdacht nahe lag, er würde dort regelmäßig seinen Gelben Sack verbrennen. Als mein Bruder mal vorsichtig bei der Behörde nachfragte, ob das so in Ordnung sei und ob da vielleicht mal jemand etwas genauer hinschauen sollte, wurde abgewiegelt. Da könne man nichts machen, nur der Verdacht allein würde da nicht ausreichen, er könne aber gerne mal auf eigene Faust und Kosten Abgasanalysen machen, dann könne man ggf. weiter sehen.

Schönes Beispiel für Theorie-Praxis-Gefälle oder die deutsche Behördenwillkür.
 

Kony

ww-eiche
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Das ist völlig normal in Deutschland, der eine Beamte sucht das Haar in der Suppe, den anderen ist alles scheiß egal. Dazu kommt noch das jedes Bundesland seine eigene Suppe kocht.
Will aber jetzt nicht abtrifften...deswegen ist eine Holzfage schwierig zu beantworten.
 

bikerben

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Hallo,
gehört dieses Thema so langsam nicht zur Rubrik "sonstige Themen"?
 

schrauber-at-work

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Gruß SAW
 

haass

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Vielleicht noch ein Beitrag zum palettenholz. Ich heize unser Büro mit einem wasserführender Ofen unD verbrenne auch
Palettenholz. Dieses aber nur aus einer Quelle. Kennzeichen HT .
Dennoch wollte ich sicher gehen (Schornsteinfeger!) und habe eine Probe chem. analysieren lassen. Es wurde auf ca. 35 Parameter analysiert. Ergebnis = sämtliche Parameter waren null, d.h. Mein HT Holz ist nachweislich ohne jegliche Chemikalien und Schadstoffe.
Ob das im Ernstfall dem Schornsteinfeger reicht , ???
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Nur der Vollständigkeit halber, und um etwas Angst aus der Diskussion zu nehmen: Es wird nicht als Straftat, sondern zum Glück nur als Ordnungswidrigkeit gewertet (vgl. § 24 Abs. 1 Nr. 1). (für den Unterschied zwischenn Beidem siehe z.B. hier)

Da gibt es offensichtlich unterschiedliche Sichtweisen. Hier ist ganz klar ausgesagt, dass es eine Straftat ist:
Zitat:

WELCHES GESETZ SAGT, WAS IN DEN KAMIN DARF UND WAS NICHT?

Wie weiter oben kurz erwähnt, finden sich die gesetzlichen Angaben zur Verbrennung Kaminofenverbrennung in der „Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen)“ – oder kurz: 1. BImSchV.

In ihr ist klar und umfangreich festgehalten, was im Kaminofen verfeuert werden darf. Zuwiderhandeln stellt eine Straftat dar. Auf ertappte Umweltsünder warten mitunter hohe Bußgelder. Deren Höhe variiert je nach Bundesland etwas. In den meisten Fällen beginnen die verhängen Strafen aber bei 150 € und werden dann ausgesprochen, wenn „noch keine schädlichen Umwelteinwirkungen“ eingetreten sind. Die Obergrenze liegt in den meisten Bundesländern bei 25.000 €.


Quelle:
https://www.klimaworld.com/blog/was-darf-in-den-kaminofen#f3

Noch eine Anmerkung:
es geht bei meinen Ausführungen nicht um "Angst machen" und die oben vertretene Sichtweise "zum Glück nur eine Ordnungswidrigkeit " passt nicht mehr in die heutige Zeit. Die Umwelt muss geschützt werden und es geht schlicht um die Vermeidung unnötiger Umweltverschmutzung.

Dass mache Mitmenschen so etwas immer noch als Kavaliersdelikt betrachten ist leider traurige Realität...

Viele Grüße
Alois
 

SchweißerSchnitzer

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Entschuldige, dass ich da widersprechen muss:
Die BImSchV ist nicht strafbewehrt. Sie enthält keine Straftatbestände. Was auf der erwähnten Seite klimaworld.com steht, ist in der Form falsch. Andere Umweltgesetze mögen Straftatbestände enthalten, die BImSchV nicht.

Und das "zum Glück" meinte ich nicht als "zum Glück für mich" sondern zum Glück für Schornsteinfeger, Behörden, Staatanwaltschaften und Gerichte, die eh schon tlw. überlastet sind.

Ich glaube wir sind schon recht weit weg vom Thema Schwedenofen ... :emoji_wink:
 
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Mitglied 30872

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Entschuldige, dass ich da widersprechen muss:
Die BImSchV ist nicht strafbewehrt. Sie enthält keine Straftatbestände. Was auf der erwähnten Seite klimaworld.com steht, ist in der Form falsch. Andere Umweltgesetze mögen Straftatbestände enthalten, die BImSchV nicht....

Richtig, Paragraph 24 BImSchV. Strafmaß findet sich im BImSchG
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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@SchweißerSchnitzer

Die Frage des TE war:
Jetzt stellt sich mir die Frage welches Holz verwendet man bei einem Schwedenofen im Besten Fall zum Heizen?
Du sagst
Ich glaube wir sind schon recht weit weg vom Thema Schwedenofen

Ich finde wir sind sehr nahe an dem Thema dran. Es geht bei der Frage des TE darum, welches Holz man zum Heizen verwenden soll. Und da ist Palettenholz in der heutigen Zeit schlicht ein No-Go.
Außer für Leute mit hellseherischen Fähigkeiten die wissen mit was Abfallholz im Laufe seines Lebens in Berührung gekommen ist bevor es im heimischen Ofen verbrannt wird...

Wenn das Verbrennen von Paletten / ggf. Freisetzung von Schadstoffen nur eine Ordnungswidrigkeit ist, dann entschuldige ich mich für das falsche Zitat.
Allerdings passt die Einstufung "Ordnungsdwidrigkeit" aus meiner Sicht nicht mehr in die heutige Zeit in der wir alles daran setzen müssen um den Planeten zu schützen.

Viele Grüße
Alois
 

Mitglied 24010 keks

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Ich denke bei Palettenholz muss man ganz stark differenzieren. Europaletten wandern bei mir auch nicht in den Ofen - da bekomme ich ja Geld für wenn die wieder zurück gehen. Hab so gut wie nie welche die so kaputt sind, dass die nicht wieder zurückgenommen werden.
Wenn ich aber z.B Dämmung auf Einwegpalette bekomme - wandert die Palette nachher in den Ofen oder ich nutze die Latten für irgendwelche Bastelprojekte. Womit sollte eine Einwegpalette kontaminiert sein wenn da nur Dämmstoff oder andere Baumaterialien drauf waren?
Mein Schornsteinfeger hat da noch nie gemeckert. Scheitholz habe ich gar keins. Ich verheize ausschließlich Holzabfälle aus der Werkstatt.
Mein Ofen brennt mit den kleineren Werkstattabfällen auch viel sauberer und schöner als wenn da dickes Scheitholz drinne ist.

Gruß Daniel
 

magmog

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Guuden,

Es ist stark zu unterscheiden, was ein holzgewerbilcher Betrieb in einem Ofen von min.
30 kW Leistung verbrennen darf, und was im privaten und im sonstigen Gewerbe
von der BImSchV zulässig ist.
Ob Bundesländer das enger sehen dürfen glaube ich nicht,
schließlich haben sie im Bundesrat zugestimmt.
 

raziausdud

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Zitat (hat mal wieder nicht richtig geklappt) von @keks010982 /Daniel:
„Mein Ofen brennt mit den kleineren Werkstattabfällen auch viel sauberer und schöner als wenn da dickes Scheitholz drinne ist.“

Ich mache - wenn ich Zeit und Lust habe - meine 25er Scheite auf Stärke „Kreis mit Daumen und Zeigefinger“. Unser Schornsteinfeger dazu: man braucht so deutlich weniger Holz für die gleiche Wärme.

Meine Theorie dazu: die dicken Oschies brauchen viel länger, um - zumindest innen - auf Temperatur zu kommen. Aus ich schätz mal gleichem Grund nimmt man zum Anmachen ja auch ehr kleiner gespaltenes Holz.

Rainer
 
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Mitglied 24010 keks

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Dann hast einen echt kleine Ofen oder einfach zuwenig Glutbett, was bei ausschließlicher Verwendung von kleinen Abfallstücken durchaus sein könnte ...
Naja groß ist der nicht besonders. Ist ein 8kw Wamsler. Aber ich brauch auch nicht mehr. Ich brauche auch eigentlich nie nachlegen. Ofen voll machen, anzünden und runterbrennen lassen. Das reicht an Wärme für die nächsten 6 Stunden locker.


Meine Theorie dazu: die dicken Oschies brauchen viel länger, um - zumindest innen - auf Temperatur zu kommen.
Du bist zumindest viel schneller im Bereich der optimalen Verbrennung, da wo hauptsächlich das Holzgas brennt. Zu erkennen daran, dass der ganze Brennraum voll Flammen ist. Edit: ich meine natürlich diese schönen langsamen Flammen nicht die hektischen wenn zuviel Luft da ist.
Oder liege ich mit meiner Annahme da falsch?

Gruß Daniel
 
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