Schaukelgestell U-Form

Christoph_G

ww-kastanie
Registriert
29. Oktober 2019
Beiträge
42
Ort
Hessen
Also ist der Entwurf 1 definitiv raus :emoji_frowning2:
Das würde ich so nicht sagen.
Bei einer Konstruktion muss man immer Kompromisse zwischen Zielkonflikten machen.
Ziele sind zum Beispiel: Funktionalität, Sicherheit, Bauraum, Kosten, Fertigungsmöglichkeiten, Gegebenheiten am Bestimmungsort, Qualität uvm.
Die Gewichtung der Ziele ist dabei sehr individuell und muss während des Konstruktionsprozesses immer wieder neu verhandelt werden.
Den Entwurf 1 zu realisieren ist etwas aufwändiger, aber die Funktionalität dafür größer (Reckstange).

Ein paar Hinweise zur Statik:
Wir bewegen uns im dreidimensionalen Raum.
Es müssen also in drei Richtungen Kräfte und Momente berücksichtig werden.
Die Momente werden gerne vergessen, weil sie nicht so anschaulich sind.
Die Kräfte und Momente wirken sowohl in den Bauteilen als auch in den Verbindungspunkten.
Kanthölzer können grundsätzlich gewisse Momente aufnehmen (der Statiker unterscheidet Stäbe und Balken).
Die Schwachstellen sind eher die Verbindungspunkte.
Du musst an jedem Verbindungspunkt überlegen, welche Kräfte und Momente treten auf und wie können sie abgeleitet werden?
Ziel ist es, alle Kräfte und Momente in den Boden abzuleiten, denn Luft nimmt keine Kräfte auf.
Verbindungen im Holzbau sind meistens nicht geeignet, um nennenswerte Momente zu übertragen.
Man bedient sich gerne Verstrebungen, um die Momente von den Verbindungspunkten fern zu halten.
Die "A" Form bei den Schaukeln ist von vorne herein besser geeignet, da sie keine rechten Winkel besitzt.
Beim Rechteck (der Boden zählt mit, wenn die Pfosten in ihm fest verankert sind) musst du mindestens eine Verstrebung einbauen.
Das ist ein Kantholz in einem Winkel von z.B. 45° in einer Ecke.
Ich mache mal Skizzen, um meine Vorschläge zur Versteifung deines Entwurfs zu veranschaulichen.

Klar wäre ein Bausatz günstiger, aber dann fehlt ja der ganze Spaß an der Geschichte.
Die Einstellung mag ich :emoji_thumbsup:
 

Anhänge

  • 07-02-_2022_16-16-56.jpg
    07-02-_2022_16-16-56.jpg
    147,8 KB · Aufrufe: 29
  • 07-02-_2022_16-17-17.jpg
    07-02-_2022_16-17-17.jpg
    28,2 KB · Aufrufe: 28
  • 07-02-_2022_16-17-36.jpg
    07-02-_2022_16-17-36.jpg
    66,2 KB · Aufrufe: 25
Zuletzt bearbeitet:

Bernd2378

ww-pappel
Registriert
22. Dezember 2020
Beiträge
9
Ort
xx
Das würde ich so nicht sagen.
Bei einer Konstruktion muss man immer Kompromisse zwischen Zielkonflikten machen.
Ziele sind zum Beispiel: Funktionalität, Sicherheit, Bauraum, Kosten, Fertigungsmöglichkeiten, Gegebenheiten am Bestimmungsort, Qualität uvm.
Die Gewichtung der Ziele ist dabei sehr individuell und muss während des Konstruktionsprozesses immer wieder neu verhandelt werden.
Den Entwurf 1 zu realisieren ist etwas aufwändiger, aber die Funktionalität dafür größer (Reckstange).

Ein paar Hinweise zur Statik:
Wir bewegen uns im dreidimensionalen Raum.
Es müssen also in drei Richtungen Kräfte und Momente berücksichtig werden.
Die Momente werden gerne vergessen, weil sie nicht so anschaulich sind.
Die Kräfte und Momente wirken sowohl in den Bauteilen als auch in den Verbindungspunkten.
Kanthölzer können grundsätzlich gewisse Momente aufnehmen (der Statiker unterscheidet Stäbe und Balken).
Die Schwachstellen sind eher die Verbindungspunkte.
Du musst an jedem Verbindungspunkt überlegen, welche Kräfte und Momente treten auf und wie können sie abgeleitet werden?
Ziel ist es, alle Kräfte und Momente in den Boden abzuleiten, denn Luft nimmt keine Kräfte auf.
Verbindungen im Holzbau sind meistens nicht geeignet, um nennenswerte Momente zu übertragen.
Man bedient sich gerne Verstrebungen, um die Momente von den Verbindungspunkten fern zu halten.
Die "A" Form bei den Schaukeln ist von vorne herein besser geeignet, da sie keine rechten Winkel besitzt.
Beim Rechteck (der Boden zählt mit, wenn die Pfosten in ihm fest verankert sind) musst du mindestens eine Verstrebung einbauen.
Das ist ein Kantholz in einem Winkel von z.B. 45° in einer Ecke.
Ich mache mal Skizzen, um meine Vorschläge zur Versteifung deines Entwurfs zu veranschaulichen.


Die Einstellung mag ich :emoji_thumbsup:
Tausend Dank für deine Mühe!!!!
 

Christoph_G

ww-kastanie
Registriert
29. Oktober 2019
Beiträge
42
Ort
Hessen
Ich habe vor zwei Jahren auch eine ähnliche Schaukel mit Podest gebaut. Von dem Podest geht eigentlich noch eine 3m Rutsche ab, die wird im Frühjahr wieder montiert.
Sie ist nicht perfekt z.B. was den konstruktiven Holzschutz und die Sicherheit angeht. Bin aber bis jetzt recht zufrieden damit.
Die Kanthölzer hatte ich noch übrig, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht so arg überdimensioniert. Aber die Größe ist cool. Höhe 2,80m, in der Mitte ist reichlich Platz für eine normale und eine Nestschaukel und am Kragarm kann wahlweise eine dritte Schaukel oder ein Tau zum hoch klettern hängen. Sie steht von allein, es gibt keine feste Bodenverbindung, das Eigengewicht reicht aus. Die Steifigkeit ist sehr gut. In das freie "A" will ich statt der Latte noch ein Edelstahlrohr als Reckstange rein bauen.
Auf den Schaukelbalken und die Köpfe der Pfosten mache ich vielleicht noch einen Streifen Bitumenbahn.
 

Anhänge

  • IMG_20220207_165902.jpg
    IMG_20220207_165902.jpg
    429,7 KB · Aufrufe: 63
  • IMG_20220207_165916.jpg
    IMG_20220207_165916.jpg
    380 KB · Aufrufe: 59
  • IMG_20220207_165930.jpg
    IMG_20220207_165930.jpg
    317,1 KB · Aufrufe: 54

Bernd2378

ww-pappel
Registriert
22. Dezember 2020
Beiträge
9
Ort
xx
Hallo zusammen, schon ist der Sommer vorbei.
War ein tolles Projekt, danke nochmal für die vielen Rückmeldungen.
Hat mich in Summe ca. 1000 Euro gekostet, sollte aber die nächsten 10 Jahr halten :emoji_wink:
Das Holz ist alles sibirische Lärche, der Schaukelbalken ist mit aktuell 9x9 etwas knapp bemessen, habe aber die Möglichkeit vorgesehen, ihn irgendwann mal ohne großen Aufwand in bpw. 10x12 zu tauschen.
 

Anhänge

  • 001.png
    001.png
    1,7 MB · Aufrufe: 57
  • 002.png
    002.png
    1,9 MB · Aufrufe: 59

toneo

ww-pappel
Registriert
21. Juni 2023
Beiträge
8
Ort
Niederösterreich
hallo in die runde :emoji_slight_smile:

bin aktuell am tüfteln wie ich unseren spielturm um einen schaukelanbau erweitern kann/soll - jedoch inkl. einer klimmzugstange + hangelleiter (zwischen den beiden schaukelbalken) - und hoffe auf konstruktiven input ob das so klappen kann?


230627_Schaukelanbau_01.JPG 230627_Schaukelanbau_02.JPG

schaukelbalken 9x15cm und 3m lang
steher 9x9cm und 2,5m lang
kopfbänder 9x9cm und 0,5m lang
balken für die klimmzugstange 9x15cm

h-pfostenträger würd ich die 80cm langen nehmen mit 6mm dicke
(beim spielturm selbst sind 4stk a 60cm in verwendung)



(plan b könnten ggf. noch 2stk sein pfostentraeger/sturmanker seinhttps://www.obi.at/pfostentraeger/sturmanker-stahl-verzinkt-50-mm-x-120-mm-x-950-mm/p/2243061)
 
Registriert
20. März 2021
Beiträge
169
Ort
Schorndorf
Ich schlage noch vor, die Balken, an denen die Schaukel befestigt wird AUF die Ständer zu legen oder zu Überblättern. Überblatten
 
Zuletzt bearbeitet:

NOFX

ww-robinie
Registriert
22. Mai 2020
Beiträge
737
Ort
Brühl
Die horizontalen Kräfte beim Schaukeln nicht unterschätzen, vielleicht in der Wand noch eine Diagonale einziehen, oder zwei aus Stahlseil/Windrispenband. Ob die (grünen) Kopfbänder die gewünschte Stabilität bringen, weiß ich nicht. Hier geht es ja eher um dynamische Lasten und weniger um ziemlich statische, wie bei einem Carport o.ä.. Es fühlt sich im Haus bestimmt komisch an, wenn die ständig mitschwingt, wenn einer schaukelt.

Aus optischen Gründen würde ich die Schaukelstange durchgehen lassen und die Klimmzugstange dadurch stecken, wenn das irgendwie geht.
 

Jaquiria

ww-buche
Registriert
14. August 2019
Beiträge
288
Ort
Stuttgart
Überblattung.png


schwäche ich dadurch nicht das holz?
Berechtigte Frage, meine ich.
Interessehalber - wäre es besser, den belasteten Balken oben auszuklinken und an den anderen zu "hängen"? Quasi wie beim Gerberstoß? Könnte mir vorstellen, dass es sonst durch den Zug am "scharfen Eck" der Überblattung einreißen könnte, oder ist das Quatsch?

Wenn jetz ausgeführt wie auf obigem Bild, und die Schaukel links hängt, scheint mir die Krafteinwirkung besser auszuhalten zu sein. Vor allem, da es dann ja eh noch auf dem Stiel aufliegt.

Beim anschlagen ohne Stiel, wie würde man das machen? Überblattung und mit Schrauben sichern? Welcher Teil wird ausgeklinkt?
 

toneo

ww-pappel
Registriert
21. Juni 2023
Beiträge
8
Ort
Niederösterreich
Am Wochenende wurde nun endlich die Nest-/Korbschaukel montiert.

Fazit: hält bombenfest und bewegt sich keinen mm beim Schaukeln

Lediglich die Schaukelhaken muss ich etwas nach unten versetzt. Wenn die Kinder bis in die waagrechte hinauf Schaukeln , kollidiert der Ring vom Seil minimal mit dem Holz.

PXL_20230716_103410919-01.jpeg
PXL_20230716_103503307-01.jpeg
 
Oben Unten