Schatullenboden - Thermoesche?

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.700
Guten Abend Woodworker,

ich habe in diesem Forum gelernt, daß man Deckel und Böden von Schatullen nicht aus Vollholz herstellen soll.
Ich glaube, es war ein Beitrag von FritzRS.

Heute sind mir einige Abfallstücke aus Thermoesche zugelaufen.
Ist bei diesem Holz nach völligem Feuchtigkeitsentzug und anschließender Erhitzung auf z.T. über 200° noch mit einem Ausdehnungs- bzw. Schwundverhalten wie bei unbehandeltem Holz zu rechnen oder kann man diese Material bedenkenlos zu Böden von Schatullen verarbeiten??

Die Farbe der Thermoesche gefällt mir und ich könne mir gut einen Sockel für eine Schatulle aus Elsbeere daraus vorstellen.

Gruß
Roland
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
70
Ort
Köln
Guten Abend Roland

Verwende seit jetzt 4 Jahren thermisch behandelte Esche
sehr gerne als Bodenbelag auf den Terrassen und Balkonen.

Es ist schon deutlich dimensionsstabiler als unbehandeltes
Holz, aber auch hier ist eine Massveränderung feststellbar.

Könnte mir aber vorstellen das es bei den klimatischen Be-
dingenden unter denen deine Schatullen eingesetzt werden,
fast vernachlässigbar ist. Wenn du den Boden ausfälzt und
einen Millimeter Luft in der Nute einplanst wird das reichen.

So ganz auf Null verleimt würde ich als nicht werkstoffgerecht
empfinden, wird aber bei kleinformatigen Bauteilen jeden Tag,
in der Form auch erfolgreich, ausgeführt.

Ob dir der schwarze Russ auf Unterarm und Schleimhaut so
wirklich gefallen wird, möchte ich gerne hinterher erfahren.
Ist auch das einzige Material bei dem ich bei der Verarbeitung
meine Glaserhandschuhe von Showa trage, die Splitter sind
schon etwas gemein und beim Sägen ist die Schutzbrille kein
überflüssiges Kleidungsstück:emoji_grin:

Liebe Grüsse, Harald
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.700
Hallo Harald,

ich hatte bisher keinen Kontakt zu Thermoesche, hatte sie bewußt auch noch nicht irgendwo gesehen.
Wenn also beim Sägen, Fräsen und Schleifen gefährliche Stäube entstehen, werde ich das gar nicht erst anfangen, zumal die Absaugung meiner Maschinen zwar vorhanden, aber nicht professionell ist.

Ich möchte noch ein paar Jahre woodworken.

Gruß
Roland
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
70
Ort
Köln
Nein Roland

das Zeugs ist "natürlich" nicht gefährdend für deinen
uns hoffentlich noch lange erhaltenen Körper. Ist halt
beim Bearbeiten eine kleine Sauerei und die Spreizel
sind wirklich sehr spitz und immer vorhanden.

Das "verkohlen" von Holzteilen dürfte zu den ältesten
Verfahren des vorbeugenden Holzschutz zählen. Um es
auch grosstechnisch in den Griff zu bekommen, war aber
schon einiges an Aufwand/ Versuch vonnöten. Die Holz-
partien die dabei zum Einsatz kommen, würden aber auch
in der klassischen Holzverarbeitung ihre Anwendung finden.

Um den sehr hohen Energie/Arbeitzeitaufwand zu rechtfertigen
wird ein sehr hoher Anspruch an die gelieferte Ware gestellt.

Gruss Harald
 
Oben Unten