Schatullen fräsen zwei fragen

Alceste

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Eine Freundin von mir hat zum Geburtstag so einen dremel zum Carven bekommen. Jetzt braucht sie natürlich Übungsobjekte und da hab ich ihr aus Resten so ein paar Schatullen gemacht. Da kam ich auf die Idee aus Resten von Kanthölzern Schatullen zu fertigen indem ich einfach die Mitte ausfräse. Das hat zwar geklappt aber irgendwie bin ich mir nicht sicher ob ich das richtig mache.

Ich nutze hierzu diesen Fräser am Frästisch. Ich zwinge mir hierzu jeweils ein Stoppbrett an den Anschlag das den verfahrweg des Werkstücks limitiert. Dann fahre ich den Fräser minimal raus und mache meine erste Fräsung. Dann drehe ich das Werkstück und Fräse nochmal. Anschließend fahre ich den Fräser ein Stück weiter raus und wiederhole das Prozedere.
Mir scheint, dass das Werkstück dabei besonders unruhig wird wenn 1.) Das Werkstück breiter ist, ich also nach erreichen der Zieltiefe am Ende noch einen Steg in der Mitte stehen habe, den ich wegfräsen muss 2.) Wenn ich nicht in Minischritten die frästiefe anpasse.

Wie kann ich es besser machen? Würde ein spiralnutfräser eine Verbesserung bringen (der jetzige taucht in der handgeführten OF Recht gut, aber nicht im Frästisch)?

Als Fräse habe ich eine DW621 verbaut.
 

raziausdud

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Hallo Alceste.

Kein Wissen, lediglich der Versuch einer Erklärung:

Zu 1): da ist ja der Abstand des Fräsers zum Anschlag größer. Ich kann mir vorstellen, dass sich da die Kräfte des Fräsers auf das Werkstück quasi durch einen längeren Hebel deutlicher auswirken. Somit wüsste ich leider aber keine Abhilfe.

Das könnte dann auch die Problematik bei 2) sein: durch tiefes Eintauchen entstehen höhere Kräfte als beim schrittweise Abtragen. Hier liegt die Abhilfe dann selbstredend auf der Hand: Tiefe nur schrittweise erhöhen.

Mehr Idee und Versuch als sichere Abhilfe: Versuch mal eine andere Reihenfolge, also zuerst innen dann außen.

Die korrekte Fräsrichtung berücksichtigst Du? Gegenlauf.

Rainer
 

holzer1998

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Ich würde das Ganze umdrehen und das Werkstück auf dem Tisch feststand und dann von oben mit der Oberfräse die Taschen/ Mulden etc. raus fräsen. Halte ich für die praktikablere Variante, da das Werkstück vermutlich zu klein ist um es sicher mit großem Hub über den Fräser zu schieben.
 

Alceste

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Die korrekte Fräsrichtung berücksichtigst Du? Gegenlauf.

Ja das mach ich so.

Mehr Idee und Versuch als sichere Abhilfe: Versuch mal eine andere Reihenfolge, also zuerst innen dann außen.

Das war tatsächlich worauf sich mein Quatschkommentar bezog, dann hab ichs aber nochmal in Guido's Buch nachgelesen: Mann soll immer den Anschlag vom Fräser weg verstellen d.h. du dräst von außen nach innen. Der Grund hierfür ist, dass man bei Nichtbeachtung im Gleichlauf fräsen würde.

von oben mit der Oberfräse die Taschen/ Mulden etc. raus fräsen.

mmh. eventuel wäre das eine Überlegung wert.
 

moriko

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@Celeste:

Wie groß werden denn die Schatullen?

Ich habe diese früher eher mit der Bandsäge (3 mm Sägeband) gemacht. Es wird dann gesägt und wieder zusammengeklebt und dann wieder gesägt.

Ergibt eine ziemlich genaue Passform ...

Man kann dann noch in beide Schatullenteile einen Falz reinfräsen usw.
Bei kleiner als 10 x 10 cm wäre mir das mit einer Oberfräse nichts ... auch bekommt man schnell Probleme mit der Passung, wenn man die Teile jeweils getrennt fräst.

Gruß

Marco
 

Alceste

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der "Protoyp" ist 6,5 x 23 cm tendentiell werden dich auch ein wenig kleienr von der Länge her. Ich dachte, dass man die gut verwenden kann um Stifte oder kleinKram darin zu verstauen. Den Deckel will ich mittels Scharnieren anbringen (Hab das beim Protoypen mit nem Stück Rundalu realisiert). Also da muss in dem Sinn nichts passen wie bei den Bandsägeboxen (ich nehme an, dass du von denen sprichst).
 

moriko

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@Alceste:
Ja ... diese Bandsägeboxen meinte ich ...

Bei Stiften ... darf ich Dir mal mein Etui zeigen ... bei Mini-Scharnieren bin ich (noch) nicht so recht fündig geworden... viele sahen mir zu rustikal aus oder waren klapprig oder verdammt teuer ... bislang löse ich das immer mit Magneten ... ist aber auch nicht so das Wahre ...
Aber bei dieser von mir gewählten Bauform, merkst Du jeden 10-tel mm, wenn der Deckel nicht zum Unterteil passt. Da reicht es schon, wenn der 4 mm Fräser beim Bearbeiten seitlich ausweichen will...
PHOTO-2020-12-18-10-26-50 (1).jpg PHOTO-2020-12-18-10-26-50.jpg
Gruß Marco
 

Alceste

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Das sieth sehr gut aus! Aber unter Bandsägebox verstehe ich was anderes (sowas hier
) - kann mir gerade nicht vorstellen, wie du das innere hier mit der Bandsäge gemacht hast. Wie hast du denn die Vertiefungen für die Stifte gemacht?
 

moriko

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Nein, nein ... das ist keine Bandsägebox ... Sorry ...

Das war nur zum Stichwort ... Scharniere, Stiftetui und Genauigkeit ...

Früher Bandsäge, Dekopiersäge, Fräse+Schablone ... nun ... ich traue es mir gar nicht zu sagen ... CNC ...

Gruß Marco
 

Alceste

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ah okay aber sieht schon verdammt gut aus! Welche CNC hast du? Mit den Scharnieren ist das so ne Sache da hast du recht. Ich hab mir jetzt mal diese Barrelhinges bestellt in der Hoffnung dass die was taugen.
 

Alceste

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Ich habs jetzt mal mit der Handgeführten Variante versucht, das klappt schon besser, obwohl ich hierzu nur die kleine Dewalt D26203 mit 900 Watt benutzen wollte (keine Lust die 621 aus dem Tisch auszubauen). Natürlich ist der Nachteil an der Geschichte, dass das zur Resteverwertung nur bedingt taugt, weil man das Werkstück ja festspannen muss und auch Platz für die Stopper braucht.
Mal ne gnaz andere Frage: Wie schleif ich eigentlich die Innenseite vo son ner Schatulle? Da ich dafür nadelholz benutze, sind nach dem Stemmen die Kanten nicht wirklich schön (vermutlich auch, weil ich das noch nicht so gut kann). Verwent man für sowas einen Dremel? Per Hand ist das ja wirklich eine Strafarbeit.
 

Alceste

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sorry ein was? hast du einen Link für mich? Hab geade überlegt, ich hab ja einen Bohrständer - gibts da nicht so schleifhülsen? Kann mir da wer was empfehlen?
 
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moriko

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Ich nehme ca. 6 mm Schleifhülsen für den Dremel - geht eigentlich ganz gut. Gibt es auch günstig von Dritt-Anbietern. Man muss aber auch aufpassen, da man schnell Dellen reinschleifen kann. Schleifhülse in der Bohrmaschine ist bestimmt schon etwas zu groß.
 

lunateide

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Hallo Nicolas,
ich arbeite sehr viel mit Schleifwalzen im Bohrständer und habe im Laufe der Zeit sehr viele davon ausprobiert.
Bevor ich etwas davon empfehle, müßte ich die Größe Deiner Schatullen kennen.

Wie hoch sind die Innenwände?
Sie alle Seiten geschweift (elliptische Form) oder haben die Schatullen auch gerade Seiten (Rechteck mit gerundeten Kanten)?

Wichtig ist auch eine gute Absaugung. Guido Henn hat dazu ein sehr gutes Video.
 

Alceste

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Hallo @lunateide: Bis jetzt sind die Schatullen so ca. 23 cm lang und 7 cm breit. Die Wandhöhe ist nicht höher als 4 cm. Die Seiten bislang noch alle gerade lediglich in den Ecken gibt es Rundungen. Das Video von Guido kenn ich natürlich, aber die dort gezeigten Zylinder sind alesamt zu groß. Da ich die Fräsungen mit einem 20mm Fräser vornehme bräuchte ich etwas das in etwa den gleichen radius hat.
 
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...Natürlich ist der Nachteil an der Geschichte, dass das zur Resteverwertung nur bedingt taugt, weil man das Werkstück ja festspannen muss und auch Platz für die Stopper braucht...
Rechteckige Ausfräsung vorausgesetzt, kannst Du auch die verstellbaren Frässchablonen aus Alu-Profilen nutzen. Die spannst Du einfach zusammen mit dem Werkstück auf den Werktisch. Fräsen dann mit Anlaufring, ohne Stopper.
 

moriko

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Kannst du mir Mal einen Link zu gescheiten preisgünstigen schlweifhülsen schicken? auf Amazon sind die Bewertungen durchwachsen. Meinst du nicht ich könnte so ne Hülse in die Bohrmaschine spannen?
Hallo…, also die ich damals gekauft hatte, finde ich nicht auf Anhieb. Ich denke, die sind alle recht gleichartig und beim Schleifen von Holz halbwegs dauerhaft. Ein Vermögen kosten die Teile ja auch nicht.

Wichtiger, wie oben schon erwähnt, musst Du abwägen, welchen Durchmesser der Hülse du wählst. Möglichst nahe am gefrästen Radius - aber gleich groß sollte es auch nicht sein …

Gruss Marcol
 
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