Scharnier für Holzklappe im Außenbereich

+villa

ww-nussbaum
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Hallo,

wie mache ich das am elegantesten? Ich finde nicht das richtige Scharnier.

Projekt: Ich möchte in einer mit Fichtenpanel 28 mm verkleideten Fassade architektonisch optisch möglichst unsichtbar eine Holzklappe (Breite 200 cm, Höhe ca. 73 cm) einlassen. Also auch aus Fichtenpanel, so dass man am Ende von außen praktisch nur noch die Fuge sieht. Die spätere Klappe wiegt ca. 14 kg. Ich habe dünneres 18 mm Panel genommen, um das Gewicht zur reduzieren. Die Klappe muss nicht zwingend um 90° nach oben klappen. 80° reichen mir aus.

Bis dato hatte ich zwei Türen (2x 12,4 kg), welche sich jedoch auf Grund des aktuellen Gewichts (beruhend auf 28 mm Panel) verzogen hatten. Was aber noch mehr nervte war, dass bei Wind die Türen ständig zu geschlagen sind. Daher würde ich gerne eine Klappe nach oben klappen.

Die klassische bzw. pragmatische Variante wäre nun die Paneele mit drei Türbändern aus dem Eisenwarengeschäft auf 60 cm zu verbinden, Klappe einhängen und fertig. Öffnen geht dann aber nur mit Kraft und Fixieren mittels zwei Holzstücke links und rechts. Nachteil: Stößt man an ein Holzstück aus Versehen an oder kommt ein Windstoß, fällt je nach Stärke die Klappe runter und es tut weh. Ist also nicht sonderlich elegant.

Als bessere Variante hatte ich daran gedacht mit dem Hettich Advanced Lift HK und einer Gasdruckfeder (650N) zu arbeiten. Nun habe ich aber gelernt zusätzlich muss die Klappe auch noch von einem Hettich Zensus Beschlag gehalten werden. Ferner habe ich Respekt vor der hier erforderlichen Einbaupräzision. Zwar habe ich sehr gutes Werkzeug, bin allerdings kein Tischler und habe auch keine Oberfräse. Da wir im Außenbereich sind, wenn auch witterungsgeschützt, dürfte sich sicherlich auch hier und da mal was um ein paar Millimeter verziehen.

Wie macht der Profi das pfiffig bzw. elegant ohne das ich den Megakonstruktionsaufwand betreiben muss?

Ich bin doch sicherlich nicht der erste, der eine Holzklappe im Außenbereich so verbauen will, dass man möglichst von außen keine Beschläge oder Fassadenänderungen (Einkerbungen o. ä.) sieht.

Vielen Dank für Euren Rat.
 

+villa

ww-nussbaum
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Moin

@magmog: An dieser Stelle erst mal noch vielen lieben Dank für Deinen Rat. Bitte entschuldige meine späte Antwort. Der Tectus-Beschlag scheint in der Tat der einzige zu sein, der das kann, was ich will. Zumindest in nachhaltiger Qualität.

Noch eine Anschlussfrage: Kommt die Festool OF 1010 für den Tectus TE 240 3D (das ist deren kleinster Beschlag) ausreichend tief? Habe gesehen bei 8mm Fräsern gibt es mit 16mm nur einen Nutfräser (Festool-Artikelnummer 490966)? Packt der das? Laut Zeichnung vom Simonswerk (PDF), muss ich 24mm tief.

Aktuell habe ich noch keine Oberfräse und dachte die OF 1010 reicht für meine Arbeiten (ab und zu Kanten fasen, Nuten in Profilbretter machen, gerade einbohren, hier und da kleinere Türbeschläge einlassen).

Die Festool-Anwendungstechnik war sich beim Thema "Tectus-Bänder einfräsen" nicht so ganz sicher und empfahl hierfür "grundsätzlich immer die OF 2020". :emoji_flushed: Muss es denn da gleich so ein Brummer sein? Ich wollte jetzt auch nicht ca. 2.000 € ausgeben, nur um 'mal eben' vier Scharniere mit der Festool MKS 400 Schablone einzulassen.:emoji_confused:

Wäre super, wenn mir da noch mal jemand Rat geben könnte.

Besten Dank für Euren Rat.
 

Friederich

ww-robinie
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Nimm doch ein simples "Gerades Lappenband". Das sieht man von außen nur den halben Rollendurchmesser von einigen Millimetern.
Um das Öffnen zu erleichtern, innen ein Ausgleichsgewicht anbringen.
 

+villa

ww-nussbaum
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Jetzt habe ich Projekt #1 mit Projekt #2 verwechselt. *schäm*

Projekt #1 (siehe oben) hab ich inzwischen pragmatisch mit Klavierband und Gasdruckfedern gelöst. Bin mit der Lösung optisch wie funktional sehr zufrieden.

Meine Frage bezog sich hingegen auf Projekt #2: Türen unterhalb die aus 28 mm Fichtenpanel mit hinterrücks Z-Verlattung bestehen. Die Türen sollen vernünftig aufgehen (mit 1000 x 1000 x 28 mm recht schwer). Man soll von außen ebenfalls nur die Fuge sehen. Topfscharniere hatte ich bis dato. Die halten nicht genug bzw. die Türen hängen in der Mitte trotz 3D-Einstellung zu oft. Wollte daher hier die Tectus TE 240 3D nehmen. Vom Gewicht packen die das. Frage ist nur, wie man es einlässt. Natürlich kann ich auch hier eine Art Lappenband nehmen, jedoch sieht man dann außen wieder den Rollendurchmesser, was ich optisch nicht so ansprechend finde.
 

+villa

ww-nussbaum
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Ahh. Vielen Dank für den Hinweis, Carsten! Die kannte ich bis dato noch nicht. Hatte bis dato immer nur welche ohne 3D gefunden. Da muss ich nun mal genau wiegen, ob das hinhaut.

Aber noch mal zu meiner Frage mit der Oberfräse. Es gibt bei Festool für 8 mm Schaft auch einen 65 mm langen Nutfräser, der mit 30 mm fräst. Reicht das mit dem 55mm Fräshub der OF1010 samt Schablone? Ich finde auf der Festool-Seite leider keine Angaben zur Höhe der MKS 400 Schablone bzw. Profile. Die müsste ich ja von den 55 mm abziehen.
 

carsten

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Hallo

kenne die Schablone auch nicht. Aber wenn die Form definiert ist und da reichen ja 5 mm kann man den Rest der unteren Tasche auch nachstemmen. Da kommt es auf Schönheit oder Passung nicht an.
 

magmog

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Moin,

zum Einlassen eines Paars Bänder kann man einen Forstnerbohrer
und Stemmeisen verwenden. Da braucht's dann keine OF und es gibt
auch keine Probs mit einer Vorrichtung und auch keine mit der Stemmtiefe.
 

+villa

ww-nussbaum
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Nun hab ich Ehrgeiz, möchte mein Talent aber nicht überschätzen. Daher die Frage: Und das wird präzise? :emoji_fearful:

Forstnerbohrer hätte ich den guten 5er-Satz von Festool, der von den Schweizern zugekauft wird. Allerdings passen die Radien nicht auf das Tectus Band.

Eine Tür wiegt 12,7 kg. Mit dem von carsten empfohlenen günstigeren Türband, würde ich schon drei Bänder pro Tür benötigen. Da ich im Außenbereich unterwegs bin, hab ich Sorge, inwieweit das alles ausreichend gerade bleibt und nicht am Ende selbst bei bester Justage und Einstellung gegeneinander arbeitet. Beim günstigeren Band hab ich da auch weniger Spielraum zum Einstellen. Irgendwohin muss sich ja auch der wesentlich teurere Preis des Tectus-Band rechtfertigen (trägt mehr, hat mehr Einstellungsspielraum).
 

+villa

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Alles klar. Tectus-Teile sind bestellt. Btw, echt happig was die Sonderfarben da kosten. Wollte erst schwarz nehmen, was bei vier Bändern aber +100 € bedeutet hätte. :emoji_astonished:
 

magmog

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Nun hab ich Ehrgeiz, möchte mein Talent aber nicht überschätzen. Daher die Frage: Und das wird präzise? :emoji_fearful:

Forstnerbohrer hätte ich den guten 5er-Satz von Festool, der von den Schweizern zugekauft wird. Allerdings passen die Radien nicht auf das Tectus Band.
[...]

Moin,

dann brauchst Du eine kleine OF, baust eine Schablone und fräst den Stulp ein.
Der tiefere Teil für das Band lässt sich dann bergmännisch mittels eines Bohrer- und Stemmeiseneinsatzes einbringen.
Ob die Schablone gelingt oder eine fertige ausleihbar ist, bzw Fräser und Anlaufhülsen passen???
Aber Ehrgeiz hilft ungemein!!
 

+villa

ww-nussbaum
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Vielen Dank. Hardware ist bestellt. Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist.

Btw, neben den Tectus-Bändern habe ich alternativ noch zumindest vom Nennwert belastbarere Bänder auf amazon aus Spanien gefunden https://www.amazon.de/gp/product/B08C5LC5DN
Dürfte qualitativ natürlich darunter spielen, aber der Hintergrund ist, die Tectus-Bänder müssen 4mm nach an die Außenkante, sind aber auch recht lang. Da ich dort jedoch 140 mm Profilholz habe und die Bänder recht lang sind, würde man beim Übergang bzw. an der Nut-Feder-Stelle wieder was vom Band sehen. Simonswerk meinte ich kann da etwas weiter nach hinten gehen, aber keinesfalls die 10mm welche ich sicher benötigen würde. Die Tectus A8 Bänder bestellen, welche 8mm Aufdoppelung erlaubt, ist preislich irgendwie drüber.
 
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